Stielporlinge - aber welche?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.463 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • 1. Diesen Porling habe ich im Mischwald gefunden.
    Hut: 5cm, bräunlich geschuppt, zäh.
    Stiel: 6 cm, zentral
    Poren relativ groß; Sporenpulver hell.
    Kein besonderer Geruch.



    2. Und dann noch diesen.
    Hut: 4cm, ocker gelblich, geschuppt.
    Stiel: zentral, kurz, Poren herablaufend.
    Kein besonderer Geruch


    Welche Stielporlinge sind das?
    1. vielleicht ein Schuppiger- oder Sklerotien-Porling
    2. vielleicht ein Wabenporling?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo Nosozia ,


    auf allen Fotos meine ich den Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster) zu erkennen. Markant sind die angedrückt schuppige Hutoberfläche, die feinen Fransen am Hutrand und der fehlende Geruch nach Mehl bzw. Salatgurke (der Schuppige riecht dagegen immer entsprechend). Den Wabenporling kenne ich nicht so ausgeprägt und zentral gestielt, zudem habe ich die Art mit weiteren, eckigeren Poren in Erinnerung.


    Gruß, Andreas

  • Hallo zusammen,


    als gute Option für die Nr. 2 sehe ich den Weitlöchrigen Porling (Polyporus arcularius).


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Beides tuberaster, die helle Hutfarbe mit der konzentrisch schuppigen Oberfläche und die Fransen am Rand sind durchaus typisch. Auch die braune Variante ist ok.
    P. arcularius hat keine derart hellen Hutfarben und dessen Oberfläche ist, falls überhaupt, etwas faserig aufgerissen, aber nicht schuppig.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Andreas,


    in erster Linie bin ich von der relativ (fast einheitlichen) hellen Tönung des Hutes (vgl. die wesentlich dunkler-bräunlich-roten Farbaspekte des ersten Pilzes) in Verbindung mit den doch recht weiten Poren ausgegangen. Zudem erinnert mich die Hutform eher an P. ciliatus bzw. P. brumalis und nicht an diese typische Trichterform eines P. tuberaster, dessen Profil mir zudem stets ausgeprägt dreieckig erscheint (vgl. das letzte Bild von Pilz Nr. 2, auf dem man im Schnitt eine doch eher flache Hutform erkennen kann).


    Nachdem Du selbst den Waben-Porling (P. mori) mit ins Spiel gebracht hast, bin ich auf Grund dessen, dass mir die Poren beim gezeigten Pilz nur kurz herabzulaufen scheinen, beim Weitlöchrigen Porling als Option gelandet (die Poren sowohl beim Sklerotien-Porling als auch beim Bienenwaben-Porling laufen ja im Gegensatz zu denen des Weitlöchrigen Porlings weit am Stiel herab).


    Außerdem scheint mir letztendlich die bilderbuchmäßige Bewimperung des Hutrandes eine gutes Indiz zu sein, welche bei P. tuberaster meiner Erfahrung nach nicht immer so deutlich ausgespägt ist.


    Klar kann ich meine Vermutung nur als (hoffentlich begründete) Option sehen, denn


    - einen Weitlöchrigen Porling habe ich bis jetzt noch nie wissentlich gefunden
    - Wahrscheinlich spielt das Alter der Fruchtkörper auch noch eine entscheidende Rolle, so dass sich die Nr. 2 (sofern noch jung) natürlich im Aussehen noch ändern könnte
    - ist für mich ein Pilz, den ich lieber mal in der Hand hätte, um ihn mit P. tuberaster vergleichen zu können, welchen ich doch schon das eine oder andere Mal selbst gefunden habe, aber noch nie in dieser Variante.


    Gruß, Fredy


    Da sehe ich gerade, dass bwergen schon geantwortet hat. Was mir schon auffällt, ist die Tatsache, dass Björn die Farben des Weitlöchrigen als nie derart hell beschreibt. Das kollidiert m. E. eindeutig mit der Abbildung und der Beschreibung desselbigen bei Gerhardt (Der große Pilzführer, S. 500).

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    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Da sehe ich gerade, dass bwergen schon geantwortet hat. Was mir schon auffällt, ist die Tatsache, dass Björn die Farben des Weitlöchrigen als nie derart hell beschreibt. Das kollidiert m. E. eindeutig mit der Abbildung und der Beschreibung desselbigen bei Gerhardt (Der große Pilzführer, S. 500).


    Du hast recht, das ist tatsächlich P. arcularius, ich hab in meinem Fotoarchiv nachgeguckt und einen Fund von 2010 verglichen, mit genau denselben Farben und Formen, auch der Standort ist exakt identisch (aus der Bruchstelle von einem dickeren Ast herauskommend). Macht im Vergleich zu tuberaster auch mehr Sinn, ich hatte hier in meinem Polyporus-Ordner nämlich ein Foto, welches aus dem Internet stammt und dann wohl auch P. arcularius zeigt.


    Gerhardt oder Laux nehme ich nicht als Referenz, ich weiß aber, wie die Pilze in diesen Büchern aussehen.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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