Wichtig: Steinpilz vs Gallenröhrling

Es gibt 117 Antworten in diesem Thema, welches 130.641 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Björn,
    jetzt bin ich ja gaaanz aufgeregt, einen schwarzen aereus gibt es hier im Siegerland?
    Stimmt, so einen dunklen Steinpilz hatte ich auch noch nie - auch nicht mit so einem dunklen Fuß.
    Habe jetzt mal voll auf die Röhre gedrückt - ER blaut nicht!
    Wenn er denn aereus heißt ist das ein weiterer Erstfund!


    Außerdem ...ich verarsch Dich doch nicht!!! :shy: Das letzte Foto stammt ja auch von einem ziemlich sicher bestimmten Maronenröhrling, klar DER blaut!
    Vielen Dank für die schnellen Antworten - also ein schwarzhütiger...*ganzstolzbin*


    Gruß
    Sibo4630

    Beklage Dich nicht, dass es Dir schlecht geht, dafür geht es Anderen besser!

  • Hallo Sibo,


    Sorry, ich muss dich enttäuschen: Das ist kein Schwarzhütiger Steinpilz sondern eine Marone. Auf dem Stiel sehe ich keine Netzzeichnung sondern leichte braune Flocken. Desweiteren ist auf dem ersten Bild eine rotbraune Kappenfarbe zu erkennen. Die Detailbilder zeigen ebenfalls gelbe Poren, alles eindeutige Hinweise auf eine Marone ;)


    Nachtrag: Dein "Druckbild" im letzten Beitrag 26 zeigt übrigens das für Maronen typische blauen.

  • Ach Andreas...
    Du meinst ganz rechts am Rand? Das war mir eigentlich zu wenig, deshalb hatte ich mich kurzzeitig der aereus-Hoffnung hingegeben...
    Hatte mich zwischenzeitlich schlau gemacht - Eiche und Buche - na ja zwar auch da gewesen, aber weiter entfernt als die Fichten. Aber ich sag's ihm nicht, er trocknet gerade als B.aereus vor sich hin ;)


    Lieben Siegerlandgruß und danke!
    Sibo4630

    Beklage Dich nicht, dass es Dir schlecht geht, dafür geht es Anderen besser!

  • Zurück zu der Frage, wo Gallenröhrlinge normalerweise vorkommen und Steinpilze überhaupt nicht.


    Ich war heute wieder mal auf Tour und habe einige Beispiele fotografiert:





    Daraus sehen wir ganz deutlich, dass Gallenröhrlinge zumindest sehr oft auf altem Holz wachsen. Bei Steinpilzen ist es dagegen fast nie der Fall, dass da irgendein Baumstumpf auch in der Nähe ist.


    Ergo, auch dieser Pilz ist fast zu 100% ein Gallenröhrling:


    .


    dessen häufiges Vorkommen auf alten Baumstümpfen scheint mir wieder ein typisches Wikipedia-Märchen zu sein. In weit über vierzig Jahren sind mir auf Holz wachsende Gallis ganz selten untergekommen und wenn dann nur an Laubholz.


    Wie gesagt, bei mir waren es heute bloß ein Paar Stunden. Dabei habe ich weit nicht alle Beispiele aufgenommen. Dürfte also an der Besonderheit Deines Waldes liegen, dass die sich bei Dir anders verhalten.

  • Eine sehr schöne Gegenüberstellung von Björn finde ich.
    Bin gespannt wanns das erste Buch von dir gibt ;)


    Könntest du das ganze noch mal mit einem Sommersteinpilz
    machen.
    Der ist doch dem Gallenröhrling noch etwas ähnlicher.


    MfG

  • Hallo system


    Sind gallenroehrlinge. Erkennt man an dem gelbbraunen stiel mit der groben netzzeichnung, schmutzig rosa poren und der hutfarbe.


    Lg
    Basidio

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    soll das nicht tatsächlich 2013 erscheinen? Kein Scherz! Ich möchte übrigens ein handsigniertes mit persönlicher Widmung :cool:


    lg,
    Melanie


  • Ich habe auch schon mal meine Hand und hoffe, Björn registriert das :P


    LG,
    Kuschel

  • Schön, dass sich auch mal die Experten uneins sind.


    Aber was anderes. Kannst du mir bitte die Geodaten schicken ?


    Mein Urlaub steht bald an, ich würde dir gerne beim Unkraut jähten helfen :D


    VG Markus




  • Nochmal zur Giftigkeit des Gallenröhrlings: Dieser ist schwach giftig, und zwar aufgrund von bislang unbekannten Wirkstoffen, die wahrscheinlich auch für die Bitterkeit verantwortlich sind. Im Extremfall kann es zu Verdauungsstörungen, Völlegefühl und Brechreiz kommen. Das passiert aber meines Erachtens relativ selten, da der Pilz mit seinem "negativen" Speisewert wohl kaum dazu anregt, mehr davon zu essen :D


    Bei mir gilt die Art übrigens einfach als ungenießbar, das reicht hier auch völlig.


    lg björn[hr]


    Mal sehen ob sich das machen lässt :P

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()


  • Und mich übersiehst Du einfach ;(


    Ne, registriert hab ich dich, aber Melli war zuerst :D :nana:

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  • Falsch, für dich gibt es KEINS, für alle anderen schon :D

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  • Jajaja, ärgere mich ruhig! :nana:


    Dann habe ich Dich halt nicht mehr lieb *pah*! :D


    Ich dich auch (nicht), wird wohl nix mit dem Ja-Wort...aber wie wärs stattdessen mit einem Nein-Wort? :D

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  • Jajaja, ärgere mich ruhig! :nana:


    Dann habe ich Dich halt nicht mehr lieb *pah*! :D


    Ich dich auch (nicht), wird wohl nix mit dem Ja-Wort...aber wie wärs stattdessen mit einem Nein-Wort? :D


    Augen-aufreiß 8|


    Ein NEIN???? ^^ ...........Psssssst, nicht so laut! :whistling: Wenn das einer hört bekomme ich noch rote :shy:
    Also SOWAS wurde ich ja noch nie gefragt! Bin voll verunsichert, wie ich jetzt reagieren soll ^^ .... also ich lasse mich mal darauf ein und hoffe, ich kann dann noch nachts schlafen :D


    FG,
    Kuschel :evil:

  • Hallo zusammen,


    ..erstmal Danke an bwergen (Björn?!) für das Einstellen dieses Thread!!!


    Die vielen Rückmeldungen zeigen ja schon wie interessant dieses Thema ist. Ich habe heute auch wieder 2 Gallenröhrlinge gefunden, die ich erst nach genauem Untersuchen als diese erkannt habe (eventuelle Hybriden?!). Denn das Netz am Stiel war nicht so typisch deutlich ausgeprägt. Auch die Geschmacksprobe mit der Zunge kann ich nicht als sicheres Merkmal bestätigen da nach meiner Erfahrung nicht immer wirklich bitter.


    vlg


    Jens


  • Hallo zusammen,


    ..erstmal Danke an bwergen (Björn?!) für das Einstellen dieses Thread!!!


    Gerne, wenn ich weiteres Material habe, werden andere bedeutende Arten folgen.


    lg björn

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  • Moin, Moin,
    ich habe eine Frage. Vor paar Wochen war ich in meinem Maronenwald, Ich habe Tage davor auch schon einige gefunden, jüng und knackig, wie Sektkorken. An de Stelle im Wald, wo ich immer wieder Maronen finde, fand ich zwei jünge, wie ich dachte Maronen, die ich mitgenommen habe. Hüte waren hübsch dunkel braun und Still dunkel bräunlich gefärbt. Ich habe leider keine Fotos von den gemacht. Normalerweise kann ich sehr gut Gallenröhrlinge von Steinpilzen unterscheiden, aber diese sahen wirklich wie Maronen aus. Zu Hause habe ich die für meine Waldpilzmischpfanne geputzt und geschnitten und erst bei dem zweiten Pilz merkte ich, dass das Fleisch leichte Rosaverfärbung bekam. Leichte Zungenprobe (Igitt!!!) - bitter! Ich durfte alle Teilchen zwischen geschnittenen Pilzen aussuchen, um die ganze Pfanne nicht zu verderben. Und in den Moment fragte ich mich, ob Gallenröhrlinge nicht doch Verwandlungskünstler sind und sich auch den guten Maronen anpassen, dort, wo es keine Steinpilze gibt.
    LG
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • Also färbte das Fleisch im Querschnitt etwas rosa? Das macht der Gallenröhrling höchstens in der Stielspitze (nach Breitenbach&Kränzlin, Band 3). Hab ich selbst aber noch nicht beobachten können.


    Der Pilz "passt" sich eigentlich nicht den Maronen an, aber die Maronen können bisweilen ein schwach ausgeprägtes Stielnetz haben und somit dem Tylopilus durchaus ähnlich sehen. Die Poren aber sind normalerweise deutlich verschieden, ebenso die Hutoberfläche.


    lg björn

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  • Hallo Björn!


    Zitat

    ...aber die Maronen können bisweilen ein schwach ausgeprägtes Stielnetz haben...


    ...das finde ich aber eine äußerst spannende Aussage!


    Bis heute bin ich davon ausgegangen, dass Maronen (Boletus badius) nie ein Stielnetz haben:


    Zitat Gerhardt: "immer ohne Netzzeichnung (!)" --> mit Ausrufezeichen!


    Zitat Laux: "ohne Netz"


    Zitat Dähnke: "oft faserig-streifig"


    Revolutionierst Du somit gerade die Pilzwelt oder stimmen die Angaben in der populärwissenschaftlichen Literatur nicht mit der Realität überein?


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!


  • Also färbte das Fleisch im Querschnitt etwas rosa? Das macht der Gallenröhrling höchstens in der Stielspitze (nach Breitenbach&Kränzlin, Band 3). Hab ich selbst aber noch nicht beobachten können.


    Der Pilz "passt" sich eigentlich nicht den Maronen an, aber die Maronen können bisweilen ein schwach ausgeprägtes Stielnetz haben und somit dem Tylopilus durchaus ähnlich sehen. Die Poren aber sind normalerweise deutlich verschieden, ebenso die Hutoberfläche.


    lg björn


    Eben, die Hutoberfläche war dunkel braun, alle Gallenpilze, die ich bis jetzt gefunden habe, ob jüng oder alt, hatten wesentliche hellere Hutfarbe. Echt Schade, dass ich die nicht aufgenommen habe. Aber es waren definitiv Gallenpilze oder eine Art von den (obwohl ich nie gehört habe, dass es mehrere Gattungen von Gallenpilzen gibt). Fleisch war nicht direkt rosa, aber hatte leichter Hauch von rosa, kaum wahrnehmbar, nur im Vergleich zu anderen weißstieligen Pilzen, unter anderem Steinpilze. Allerdings kann ich nicht mehr sagen, ob in oberen Teil oder in ganzem Stiel, ich habe das erst wahr genommen, als ich den zweiten Pilze geschnitten habe. Aber ich könnte alle Teile erfolgreich rausfischen, die waren alle irgendwie anders, eben mit einem Hauch Rosa.
    LG
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)


  • Hallo Fredy,


    ne, revolutionär will ich hier eigentlich nicht sein, aber die faserigen "Rillen" oder "Streifen" werden gerne als Netzzeichnung, bzw. als Imitat einer Netzzeichnung, angesehen. Ich weise grundsätzlich auf diese Tatsache hin. Besser ist es, man weiß es, als dass man Maronen, die etwas mehr von deinem "faserig-streifig-ohne-Netz" haben, einfach wegschmeißt, weil man sie für was anderes hält ;)


    lg björn


    [hr]


    Aber es waren definitiv Gallenpilze oder eine Art von den (obwohl ich nie gehört habe, dass es mehrere Gattungen von Gallenpilzen gibt).


    Sry was genau meinst du damit? Gattungen? Meinst du "Arten"? Und mit "Gallenpilzen" meinst du "Rosaporröhrlinge" (= Tylopilus)? Etwas mehr Wissenschaft verlang ich jetzt mal von dir ab hier, das geht ja gar nich sowas :D


    lg björn

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