Welcher Pilz ?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 9.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gelöschter Nutzer.

  • Hallo, den unter die Nase zu halten, kann auch hilfreich sein. Pfifferlinge riechen leicht fruchtig/blumig und bei dem hier besteht zumindest dem Aussehen nach eine hohe WAHRSCHEINLICHKEIT, daß es sich um einen Pfifferling handelt. Immerhin glaube ich Verzweigungen in der "Leistengegend" zu erkennen. Aber Dir ist schon klar, auch wenn das ein Pfifferling sein sollte, würde der hier in einer Auslage liegen, könne er dem Kunden höchstens ein <X -Gesicht entlocken.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

  • Hi,


    also ich sehe hier Lamellen und keine Leisten - Pfifferling würde ich deshalb ausschließen. Vergleiche Deinen Fund doch mal mit dem Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) und dem Ölbaumpilz (Omphalotus olearius).


    Gruß,
    fong

  • Falscher Pfifferling würde ich ausschließen: a) wegen der Farbe ( die sind mehr orange)
    b) wegen dem Stiel : der falsche Pfifferling hat nie einen so dicken Stiel
    c)wegen der Fraßspuren: Falsche Pfifferlinge werden nicht von Schnecken angefressen
    d) wegen der Größe: auch wenn die Größe immer noch nicht genannt wurde, soll dieser doch größer als ein normaler Pfifferling sein: bei falschen Pfifferlingen werden eigentlich kaum größere Größen erreicht.


  • Falscher Pfifferling würde ich ausschließen: a) wegen der Farbe ( die sind mehr orange)
    b) wegen dem Stiel : der falsche Pfifferling hat nie einen so dicken Stiel
    c)wegen der Fraßspuren: Falsche Pfifferlinge werden nicht von Schnecken angefressen
    d) wegen der Größe: auch wenn die Größe immer noch nicht genannt wurde, soll dieser doch größer als ein normaler Pfifferling sein: bei falschen Pfifferlingen werden eigentlich kaum größere Größen erreicht.


    Nun ja, das waren eben die klassischen Verwechslungsmöglichkeiten. ;) Dann streichen wir den Falschen Pfifferling, irgendwie sieht die Huthaut auch eher braun-samtig aus..?


    Ich warte noch auf einen mahnenden Beitrag zum Thema Bestimmungsangaben. ;)


  • Falscher Pfifferling würde ich ausschließen: a) wegen der Farbe ( die sind mehr orange)
    b) wegen dem Stiel : der falsche Pfifferling hat nie einen so dicken Stiel
    c)wegen der Fraßspuren: Falsche Pfifferlinge werden nicht von Schnecken angefressen
    d) wegen der Größe: auch wenn die Größe immer noch nicht genannt wurde, soll dieser doch größer als ein normaler Pfifferling sein: bei falschen Pfifferlingen werden eigentlich kaum größere Größen erreicht.


    Angeschichts mehrerer Varianten, die farblich und größenmäßig sehr unterschiedlich ausfallen können, sehe ich dein Ausschlussverfahren aber als eher fragwürdig an. Insbesondere der Schneckenfraß erinnert an vorzeitliche Bestimmungsmethoden.


    Um das mal zu klären:


    Der Falsche Pfifferling hat Lamellen, die sehr schmal sind und zum Hutrand hin mehr oder weniger stark gabeln. Es gibt mindestens 2 Formen:
    a) eine relativ stattliche, meistens in Laubwäldern oder an freien Stellen wachsende Form, welche mehr oder weniger orange oder gelborange (nicht intensiv orange) gefärbt und eine Hutbreite von über 50mm haben kann.



    b) eine sehr zierliche, dünnstielige Form aus Nadelwäldern, welche kräftig orange gefärbt ist und meistens ne "schlabberige" Konistenz hat. (hab ich jetzt kein Bild von, wird aber evtl. demnächst folgen, die Art ist ja häufig).


    Also was Größe, Farben, oder Fraßspuren angeht, danach würde ich einen Pilz, dessen Größe noch nicht mal genauer angegeben ist, nicht beurteilen. Ich sags gerne nochmal:
    Größe, Farbe und Form gehören nicht zu den Hauptbestimmungsmerkmalen, sofern sie nicht absolut charakteristisch sind, wie z.B. die Größe des Riesenkrempentrichterlings (Leucopaxillus giganteus) oder die Lamellenfarbe des Blutschirmlings (Melanophyllum haematospermum). Trotzdem sollten diese Angaben nicht fehlen und die Bilder sollten möglichst farbecht sein, um den Gesamteindruck abzurunden.


    Der Falsche Pfifferling gehört in die weitere Verwandtschaft der Kremplinge, hat aber eine eigene Familie (Hygrophoropsidaceae) und wird zu den Röhrlingsartigen (Boletales) gezählt, dies aufgrund der ablösbaren Lamellen.



    Kurz und knapp: Dein Pilz ist ein Ölbaumtrichterling (Omphalotus olearius).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Oh danke Bwergen, die stattliche Form des falschen Pfifferlinges kannte ich bisher nicht: mit der Form des falschen Pfifferlings, die ich kenne, hat die echt nichts gemeinsam. Ist das überhaupt die gleiche Art?
    Ich kenne tatsächlich nur die 2. Form,und habe nur die als falschen Pfifferling angesehen und an dieser habe ich noch nie! Schneckenfraß gesehen und das an zig verschiedenen Standorten.... Diese Art ist ja auch sehr häufig.


    Oder werden da eventuell 2 Arten zu einem Namen zusammengefasst?


    Wäre sehr! an weiterer Aufklärung interessiert- will ja auch gerne dazulernen.


    Ich habe mich eigentlich auch immer gefragt, wie man einen falschen Pfifferling mit einem echten Pfifferling verwechseln könnte. Aber Deine Form A hat da echt Ähnlichkeiten.
    Pfifferlinge habe ich übrigens noch NIE in meinem Leben gefunden.

  • Hallo,


    die beiden Formen werden in der Literatur weitgehend nicht erwähnt, dort wird aber auf die Variabilität des Falschen P. verwiesen. Für mich wäre die stattliche Form nichts weiter als eine Varietät, keine eigene Art. Sie hat nämlich die Merkmale des Falschen P., unterscheidet sich von diesem lediglich durch größere Fk, etwas andere Farben (mehr gelborange-aprikotfarben) sowie durch einen anderen Standort (Laubwald, lichte Stellen, NIE dichter Nadelwald, wo die Normalform wächst).


    Was dafür spricht: Ich habe bis jetzt noch nie beide am gleichen Standort finden können. Alles in allem also tatsächlich nicht dasselbe. Weitere Funde werden von mir sowieso dokumentiert.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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  • Hallo Serc,


    sieht verdächtig nach dem Leuchtenden Ölbaumpilz ( Omphalotus olearius ) sprich dem von Björn angesprochenen Ölbaumtrichterling aus.
    Der Pilz wächst aber als Saprobiont auf bzw. an Holz, im Gegensatz zum Pfifferling ( Cantharellus cibarius ) der Mykorrhizapilz von verschd. Bäumen ist und irgendwo auf dem Erdboden herumwächst ( nicht Holzzersetzer ist ).


    Mich würde interessieren wo die Pilze gefunden wurden und wo genau sie gestanden haben, bei uns sind sie mir bisher noch nicht untergekommen.


    Gruß


    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

    Einmal editiert, zuletzt von Derpilzberater ()

  • Da schau, daß sich auch Lamellen derart gabeln können, war mir neu, dabei habe ich selbst Fotos geschossen auf denen man beim Falschen Pfifferling gegabelte Lamellen sieht. Ok es ist Freitag, ich bin tot und schreibe nur noch lalala.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • :D



    Da schau, daß sich auch Lamellen derart gabeln können, war mir neu, dabei habe ich selbst Fotos geschossen auf denen man beim Falschen Pfifferling gegabelte Lamellen sieht. Ok es ist Freitag, ich bin tot und schreibe nur noch lalala.

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  • Hallo in die Runde,


    ihr findet ja tolle Sachen.


    Zum Falschen Pfifferling möchte ich noch etwas in eigener Sache anmerken: Im aktuellen Tintling 4/2012 findet ihr einen 14-seitigen Artikel aus meiner Feder zum Thema "Der Falsche Pfifferling und andere Afterleistlinge in Europa". Darin gehe ich auch auf die Verwandtschaftsverhältnisse ein und stelle etliche Varietäten und Formen vor. Über Feedback würde ich mich freuen.


    Gruß, Andreas