Alles mitnehmen?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.874 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trüffelino.

  • Neulich begegnete ich im Wald einen anderen Pilzsucher. Man linst sich gegenseitig in den Korb und während meiner nicht mal zu einem Viertel gefüllt ist, scheint seiner überzuquellen.


    Er ging in die Richtung aus der ich kam und umgekehrt.


    Als ich dann den Heimweg antrat stellte ich fest, das alte und zum Teil madige (von mir stehengelassene) Pilze auf einmal verschwunden waren. Selbst ein aufgeschnittener (und völlig madiger) Steini war weg.


    Ich gehe davon aus, das der Kollege die Teile eingesammelt hat.


    Eigentlich lege ich nur Pilze ins Körbchen, die einwandfrei (nicht madig, nicht zu alt) sind. Andere scheinen wirklich alles mitzunehmen.


    Gibt das einen bestimmten (sich mir noch nicht erschlossenen) Sinn?
    Kann man madige Pilze noch irgendwie verwerten?

  • Sehr alte Pilze werden durch die bei der Verwesung entstehenden Zerfallsprodukte zunehmend giftig, da kann ich mir nur einen Grund vorstellen, diese einzusammeln: jemanden vergiften zu wollen.;)


    Madige Pilze sind im Prinzip genießbar. Auch samt den Maden. Es gibt aber auch Methoden, die Maden loszuwerden, z.B., die Pilze auf den Kopf zu stellen. Wo die Maden bereits Verfärbungen des Fruchtfleisches verursacht haben –” unbedingt wegschneiden. Zum braten werden jedoch normalerweise nur einwandfreie Pilze verwendet.

  • Im Prinzip prüfe ich gleich vor Ort (in der Regel durch aufschneiden), ob ein Pilz madig ist. Sehe ich Madengänge in Hülle und Fülle, lege ich den Pilz zurück. Ist aber noch etwas an der Kappe madenfrei, nehme ich die Teilstücke mit.
    Hielt ich bisher immer für die beste Variante.


  • Im Prinzip prüfe ich gleich vor Ort (in der Regel durch aufschneiden), ob ein Pilz madig ist. Sehe ich Madengänge in Hülle und Fülle, lege ich den Pilz zurück.


    Dagegen ist nichts einzuwenden. Bloß eine Empfehlung am Rande: wenn Du den Pilz bzw. Teile davon zurücklässt, dann lege ihn so hin, damit er seine Kinder noch aussäen kann, d.h. mit dem Hymenophor nach unten, am besten auf einen Y-förmigen Ast.

  • Bei uns sind oft recht viele Sammler unterwegs so das ich auch immer wieder die Gelegenheit habe in fremde Körbe zu schauen.
    Was ich da manchmal sehe erstaunt mich immer wieder. Oft sind die Körbe gefüllt mit überständigen Fruchtkörpern die ich nie und nimmer einsammeln würde. Von einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung mal abgesehen sind solche alten Pilze ja auch kulinarisch eine große Enttäuschung.
    Von einem labberigen Birkenpilz bleibt doch in der Pfanne nur noch ein schleimiges Etwas übrig.
    Wenn ich die Leute darauf hinweise höre ich immer wieder das für sie ein Pilz umso besser ist je größer er ist.
    Vieleicht kommt diese Haltung aus Notzeiten in denen es darauf ankam einfach nur den Magen zu füllen.
    Das passt soweit zu meinen Beobachtungen da vor allem ältere Semester ihre Körbe auf diese Weise füllen. Auch bei meinem Schwiegervater(ca 70 Jahre) ist das so gewesen bis ich ihn nach langer Zeit umstimmen konnte.


    Herzliche Grüße Bernd

  • Ich habe gelernt, dass man unbrauchbare Speisepilze zerschneiden und in die Gegend schmeißen soll in der Hoffnung, dass er sich am Landeplatz wiederansiedelt.


    Schau, der Pilz bringt einen Fruchtkörper hervor, um in erster Linie seine Hyphen zu verjüngern, und nicht um sich auszubreiten. Die Ausbreitung des Myzells erfolgt meistens auf eine andere Weise. Der Fruchtkörper ist ja nicht umsonst relativ kleinwüchsig.


    Und schon gar nicht umsonst zeigt das Hymenophor immer nach unten –” nur so können nämlich die Sporen ins Freie gelangen. Einfach weggeworfene Fruchtkörper, bzw. deren Teile, neigen eher dazu, mit dem Hymenophor nach oben zu landen, und da sind die Sporen gefangen und können sich nicht mehr aussäen.