A. Fulva + A. Crocea?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 5.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,
    einen crocea (genatterter Stiel) bzw. gleich 3 habe ich heute mitgenommen, nachdem ich mir ziemlich sicher bin, dass es kein "Kaiserling" ist.


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-kaiserling--9589


    ...nachdem hier im Forum einwandfrei crocea bestätigt wurde und ich auch literaturmäßig auf einen "Scheidenstreifling" gestoßen bin, würde ich sagen ein Pilz, und zwar auf dem 2. Bild der linke heißt Amanita crocea. Bei den beiden anderen fehlt mir die Natterung, aber fulva hat vielleicht keine? Sooo ein Experte bin ich halt nicht - bin nur für einen Pilz gut ;)


    Gruß
    Sibo4630

    Beklage Dich nicht, dass es Dir schlecht geht, dafür geht es Anderen besser!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann und Sibo!


    Die Pilze wandern soeben in die Pfanne. Die Rotbraunen (A. Fulva) hatte ich schon oft. Crocea ist neu für mich. Ich bin gespannt auf den Geschmacksvergleich! :plate:


    Fulva habe ich übrigens noch nie mit genattertem Stiel gefunden. Bei der Einordnung hatte ich mich zunächst übrigens an der Färbung der Scheide orientiert. ;)


    Grüße, Beorn.



    Nachtrag: Phaszinierend, wie im Korb liegende Pilze "weiterwachsen", also den Hut so auzurichten versuchen, daß sie Sporen verstreuen können.8|


    noch'n Nachtrag:
    A.Fulva schmeckt ja ganz ok, gab's glaub' ich hier auch schon mal Diskussionen drüber. Ein bisschen säuerlich finde ich ihn, auf jeden Fall nichts besonderes.
    Und jetzt Crocea!!!
    8|
    Wie geil ist das denn! Ich glaub' ich bin nurnoch am Sabbern!:P
    Tut mir leid wegen der crassen Ausdrucksweise, aber ich entdecke gerade nach langem mal wieder einen neuen Pilz von dem ich absolut begeistert bin!

  • Hallo Beorn!


    Ist schon interessant, dass du da so gewaltige Unterschiede schmeckst.
    Deine Bestimmung passt!


    Übrigens finde ich persönlich interessant, dass m.M. nach A. fulva (Fuchsiger Streifling) immer gleich seine rotbraunen Farben hat, die Farbe von A. crocea (Safranfarbiger Streifling) sich aber erst bei Lichteinwirkung entwickelt. Die kann man nämlich auch sehr blass finden (wenn gerade "geschlüpft").


    Verbessert mich, wenn ihr es anders schon gesehen habt!


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,
    na dann sieh Dir mal meinen "Kaiserling" an. War ganz schön orange für sein Alter!


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-kaiserling--9589


    Gruß
    Sibo4630

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  • Hallo Sibo!


    Kein Problen!
    Bitte genau lesen!

    Zitat


    Die kann man nämlich auch sehr blass finden (wenn gerade "geschlüpft").


    Überzeugend wäre ein sehr blasser A. fulva, auf sowas hätte ich gehofft!


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo.


    Also, für zwei so ähnliche Arten fand ich den Geschmacksunterschied schon crass. Ich finde Safranstreifling (jedenfalls für heute Abend) sogar besser als Perlpilz.


    Aber das ist ohnehin etwas, was mich an Pilzen fasziniert: Die Vielfalt an Geschmäcken. Pfifferling ganz anders als Frauentäubling, ganz anders als Anischampignon, ganz anders als Steinpilz, ganz anders als Kräuterseitling, ganz anders als Rotfußröhrling, ganz anders als...


    Geschmacklich finde ich Pilze wesentlich variabler als zB Fleisch. Auch wenn ich da schon Unterschiede zwischen Rind und Schwein schmecke, was offenbar auch nicht alle Menschen können.


    Das liegt aber wohl auch daran, daß der Geschmackssinn einfach individuell sehr verschieden ist. Darum bin ich übrigens auch kein Freund davon, Pilze primär nach Geruch und Geschmack zu bestimmen.


    Grüße, Beorn.

  • Hallo Beorn!

    Zitat


    Darum bin ich übrigens auch kein Freund davon, Pilze primär nach Geruch und Geschmack zu bestimmen.


    Nun, Pilze primär nach Geschmack oder Geruch zu bestimmen, ist sehr wahrscheinlich nicht sicher möglich. Aber wenn, wie ich aus deinen Zeilen herauslese, dein Geschmackssinn so gut ausgebildet ist wie mein Geruchssinn, warum soll man das nicht nutzern als Zusatz-Kriterium bei einer Pilzbestimmung?


    Mir ist meine Gabe ein großer Vorteil bei der Pilzbestimmung, allerdings reicht mir der Geruch eines Pilzes allein nicht zur Bestimmung aus. (obwohl: so 50 spezifische riechende Pilze a la "Wetten dass...." geruchsmäßig auseinanderzuhalten....wäre theoretisch schon möglich, denke ich, wenn ich die 50 Arten bestimmen dürfte.)


    Zitat


    Geschmacklich finde ich Pilze wesentlich variabler als zB Fleisch. Auch wenn ich da schon Unterschiede zwischen Rind und Schwein schmecke, was offenbar auch nicht alle Menschen können.


    Die Aussage verwundert mich jetzt natürlich wieder. Du willst einerseits einen deutlichen Unterschied zwischen 2 Scheidenstreifling-Arten feststellen, und siehst es andererseits als verwunderliche Gabe geschmacklich Schweinefleisch von Rindfleisch unterscheiden zu können?
    Also echt, wer das nicht schafft, sollte seine Zunge beim Pförtner abgeben oder aufhören zu essen!!


    VG Ingo W

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  • Hallo Sibo,



    Bei den beiden anderen fehlt mir die Natterung, aber fulva hat vielleicht keine?


    laut Gerhardt und Laux soll fulva im Gegensatz zu crocea keine Natterung besitzen. Das Merkmal lässt sich sicher oft gut festmachen. Manchmal wird es aber sicher auch Übergänge geben.
    Nach Laux hat fulva übrigens in der Tat eine (von außen) leicht gedunkelte Scheide.


    Hallo Boern,



    Das liegt aber wohl auch daran, daß der Geschmackssinn einfach individuell sehr verschieden ist. Darum bin ich übrigens auch kein Freund davon, Pilze primär nach Geruch und Geschmack zu bestimmen.


    da muss man aber m. M. n. differenzieren. Nach Angaben Dritter wird es da sicher schwierig. Wenn man aber für eine Art Geruch oder Geschmack (in der Variationsbreite) kennt, kann man m. E. bei einem Fund recht sicher sagen, ob es sich um diese Art handelt oder nicht, wenn man weiß, dass andere in Frage kommenden Arten anders riechen oder schmecken.


    Viele Grüße
    Toffel[hr]
    Hallo Ingo,



    (obwohl: so 50 spezifische riechende Pilze a la "Wetten dass...." geruchsmäßig auseinanderzuhalten....wäre theoretisch schon möglich, denke ich, wenn ich die 50 Arten bestimmen dürfte.)


    das wäre doch mal was. Nach all dem, was in der Sendung schon erschnuppert wurde, fehlen die Pilze ja noch.


    Grüße
    Toffel

  • jup :thumbup: und der Safrangelbe ist für mich einer der leckersten Pilze die ich kenne :P


    Gruß


    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    ***aus aktuellem ANlass: GIbt's hier irgendein TOol, das mir eine AUtokorrektur von zwei GRoßbuichstaben am WOrtanfang bietet? DAs wäre schon was...***



    Hallo, Ingo.


    Nenenenene. Ich schmecke da schon einen Unterschied beim Fleisch. Solange es nicht totgewürzt ist, bzw einer Glutamatbombe gleicht. Ich meinte nur, daß ich Leute kenne, die da keinen Unterschied schmecken.


    Das liegt aber eventuell auch daran, daß manche Menschen kaum mehr etwas anderes kennen, als totgewürztes, qualitativ minderwertiges Fleisch. Sei es Fast - Food - Fraß oder Billigfleisch vom Discounter (siehe Gammelfleisch).


    Vielleicht bin ich bei Pilzen aber auch nur anders sensibilisiert. Der Geschmacksunterschied zwischen Boletus Badius und zB Perigord - Trüffel ist schon eklatant. Aber das sind eben alles persönliche Einschätzungen. Das wollte ich ausdrücken.


    Und weil Toffel ja das eben auch anspricht: Natürlich ist der Geeruch eines Pilzes für mich auch ein Bestimmungsmerkmal. Aber nicht das Primäre. Da wundere ich mich manchmal einfach über die Beschreibungen in der Literatur.


    Beispiel Champignons: Der eine soll nach Karbol (Tinte) riechen, der andere nach Anis (Lakritze). Ich rieche bei A. Xanthoderma keine Tinte, sondern etwas undefinierbar chemisches, auf jeden Fall unangenehm. Arten von Anischampignons riechen für mich meist nach Mandeln, bzw Marzipan.


    Und während ich mich beim Geruch von Pfifferlingen noch auf das Adjektiv "würzig" verständigen kann, riechen Steinpilze für mich definitiv nach "Steinpilz". Und das übrigens unverkennbar und immer eindeutig. Tatsächlich habe ich da schon beim Suchen Exemplare mit der Nase gefunden. Schwierigkeiten hätte ich dann damit, den Geruch zu beschreiben...



    Aber immerhin empfinde ich es als beruhigend, daß andere Menschen ebenso wie ich schmecken:


    jup :thumbup: und der Safrangelbe ist für mich einer der leckersten Pilze die ich kenne :P


    Gruß


    Oh ja. OH JAAA! :plate:
    Das ist einfach toll, etwas so leckeres, neues zu entdecken!



    Darum mauss ich mich doch wundern:

    Ich will die nicht probieren. :nana: :P :nana: :P :/;(


    Was?8|
    Warum denn nicht?



    Grüße, Beorn.

  • Hallo Beorn!


    Genau, wie du an einer Stelle schreibst, ist es manchmal nicht einfach, für einen Geruch was analoges zu finden. Wenn du beim Karbol-Egerling was undefinierbar Chemisches riecht, geht das in Ordnung. Daher wird dieser Geruch auch manchmal mit "Apotheke" versucht zu definieren.


    Anis würde ich jetzt persönlich nicht mit Lakritze synonymisieren. Wie welcher Anis-Egerling jetzt genau riecht und ob man da tatsächlich Unterschiede machen kann, da habe ich zu wenig darauf achtgegeben. Wenn meine gefundenen Champis neben den restlichen Merkmalen diese Anis/Mandel-Komponente hatten, dann sind die Pilze in den Korb gewandert. Ich seh ´ das ja alles nicht mehr so verbissen.


    Beim Pfifferling gefällt mir "würzig" nicht 100%-ig. Schwach pfefferig würde mir eher gefallen.
    Das Stockschwämmchen wäre bei mir z.B. würzig.
    Aber jeder hat da ja seine eigenen Einschätzungen, und die helfen einem persönlich dann auch weiter.


    Jetzt Mandeln wieder mit Marzipan gleichstellen, das gefällt mir auch nicht. Musst du mal den Wohlriechenden Schneckling (Hygrophorus agathosmus) beschnubbern, das ist Marzipan! Wobei das allerdings wieder Marzipan mit fruchtiger Note ist. Unverfälscht und rein marzipanig riecht z.B. Hebeloma radicosum (Wurzelnder Marzipan-Fälbling).


    Zitat


    Schwierigkeiten hätte ich dann damit, den Geruch zu beschreiben...


    Das ist oft so, weil es keinen vergleichbaren Geruch gibt oder weil man keinen kennt.
    Einmal gerochen, speichert das Gehirn diesen spezifischen Geruch aber trotzdem, das nasige Wiedererkennen ist gesichert.


    Wenn man sich richtig Mühe gibt, sich Zeit lässt und einen Pilz immer wieder beschnüffelt, kann man oftmals feine Gerüche erkennen. Ich könnte blind durchaus den Grauen Erdritterling (Tricholoma terreum) und Cortinarius varius (Ziegelgelber Schleimkopf) unterscheiden, beide sind meist mit geruchlos definiert oder "Geruch schwach" (was natürlich gar nichts aussagt).


    Auf jeden Fall würde ich mich freuen, wenn du an deiner geschmacklichen Auswertung der verschiedenen Arten dranbleibst. Ist schon interessant.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Mensch, Ingo!


    Du bist echt ein Fall für eine Show a la "Wetten, Dass... ;)


    Ich find's enorm phaszinierend, wie Gerüche differenziert werden können. Und wenn das dann noch jemand adäquat ausdrücken und beschreiben kann, dann ist das wirklich ein Gewinn schon auch. Immerhin ist der Geruchssinn ein ganz wesentlicher und doch häufig viel zu wenig beachteter Sinn!


    Und wenn es um den Geschmack geht: Auch der besteht ja zum größten Teil aus Geruchswahrnehmungen. Den "schmecken" können wir ja nur 5 verschiedene Variationen, riechen aber ungeich mehr.


    Und auf jeden FAll werde ich mir die Pilze weiter "schmecken" lassen.


    Grüße, Beorn.

  • Hallo Beorn!


    Zitat


    Immerhin ist der Geruchssinn ein ganz wesentlicher und doch häufig viel zu wenig beachteter Sinn!


    Da sprichst du was an!!
    Das Riechen wird heute kaum noch gebraucht, deswegen verkümmert dieser Sinn bei vielen Menschen.


    Allerdings lässt sich dieser Sinn manchmal wieder vorkitzeln. Bei Pilzausstellungen, wenn es zeitlich passt, betreue ich oft 1-2 Tische mit Pilzen, die +-stark riechen. Du glaubst gar nicht, wie fasziniert die Menschen davon sind.
    Allerdings nur die, die noch riechen können! Wer beim Fenchelporling mit den Achseln zuckt und sagt, der riecht eben nach Pilz, den versuche ich so schnell wie möglich wieder loszuwerden, ist für mich als geruchsamputiert eingeschätzt und nicht beschäftigungswürdig.


    Vielmals macht aber, wenn ich das richtige Kliente gefunden habe, die kleine geruchliche Reise richtig Spaß.
    Die staunenden Augen eines jungen Pärchens sind mir jetzt noch gern in Erinnerung, wenn man von Fenchel, Anis, Bittermandeln, Knoblauch zu Maggi pilgert, zwischendrin mal Schwimmbadwasser, vergammelnde Kohlblätter, Wanze, Karbol oder Gummi anbieten kann oder nitrös stechende Pilze, wenn man versucht mehlartig zu erklären, pilzlich die frisch aufgeschnittene Gurke dabei ist, zwischendrin mal übersüß, wenn ein Heringstäubling seinen Duft verströmt oder immer wieder ungläubig am Kokos-Milchling gerochen wird.
    Einmal war auch ein Trüffel dabei, der roch nach Möhrensuppe oder gekochtem Mais.
    Wer am Ende neben grünen Apfel, Birnenschnapps auch noch Stachelbeer-Kompott identifiziert, darf seine Nase behalten.
    Die junge Frau hat übrigens auch grinsend inocybioid = spermatisch als äußerst passend bejaht.


    Dann gibt es natürlich auch so spezifische Gerüche, die kenne ich teilweise nicht mal vom Original, vom Pilz aber schon: Weidenbohrer-Raupe ist so einer. Beim Lerchensporn musste ich feststellen, dass die Blüte weit weniger intensiv riecht als der Rasling mit dem gleichen Geruch.


    Als letztes, wenn der Rundgang oder die Tischreise beendet wird, gibt es noch den Schwefelritterling, danach ist die Nase allerdings erst mal minutenbetäubt.


    Sicherlich habe ich viele Pilzgerüche vergessen, ja, so einen lästig überwürzigen Cortinarius percomis gibt ´s z.B. noch, jetzt höre ich aber auf.
    Fast: manchmal hat man einen ordentlichen Cortinarius camphoratus (Bocks-Dickfuß) dabei, der riecht wie verbranntes Horn, Fingernägel, Haare.


    VG Ingo W


    Lese ich jetzt erst richtig:

    Zitat


    Den "schmecken" können wir ja nur 5 verschiedene Variationen,


    Ganz so kann man das nicht sagen: Das sind nämlich lediglich die Grundgeschmacksrichtungen, die je nach Kombination ganz viele Geschmacksempfindungen zulassen.
    Weißt du ja selbst, dass du mehr als 5 "Geschmäcker" kennst.


    Kann schon sein, dass so auch die Nase funktioniert, weiß ich aber nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Mensch, zu einer deiner Pilzgerucherfahrungsveranstaltungen würde ich mich auch gerne mal einladen lassen. Dürfte aber leider ein bisschen weit sein.


    Auf keinen Fall sollten wir aber den Rettich - Helmling vergessen. Jener war vor etlichen Jahren der erste Pilz, wo ich wirklich eindeutig und ganz spezifisch den speziellen Geruch identifizieren konnte.


    Geruchssinn funktioniert übrigens schon noch etwas anders als Geschmack, aber wie genau - dafür reichen meine drei Semester Medizin nun auch nicht aus. Aber entscheidend ist schon immer die Kombination aus Geruch und Geschmack. Sicher, das Gehirn setzt eine Kombination aus süß und sauer schon um, so daß etwas Eigenes entsteht. Aber die beiden Geschmäcker bleiben dennoch identifizierbar. Das ist beim Geruch eben anders. Oregano hat einen spezifischen Geruch, aber keinen Geschmack.

    Die junge Frau hat übrigens auch grinsend inocybioid = spermatisch als äußerst passend bejaht.


    Und das natürlich auch;)



    LG, Beorn.

  • Hallo Beorn!


    Genau, Rettich, wie konnte ich den vergessen.
    Dann gibts auch noch stinkige oder gasige und KAKAO!!
    Und natürlich dezent riechende, die aber für den Riechtisch nicht geeignet sind: grasig, unreife Nüsse oder Eisenstange. Das sind dann aber mehr meine zugeordneten Fantasien.


    Natürlich kann man bei so einer Gelegenheit auch studieren: manche Pilze werden geruchstechnisch fast von jedem gleich wahrgenommen (von den Menschen, die noch riechen können). Dann gibt es aber auch bestimmte Arten, die geruchlich äußerst kontrovers beurteilt werden: einmal hat sich ein Paar so gezofft, weil doch jeder am gleichen Pilz was völlig anderes wahrgenommen hat, ich weiß gar nicht, ob die sich danach nicht sofort einen Termin beim Scheidungsanwalt haben geben lassen.


    VG Ingo W

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  • Ja, der Geruch ist schon faszinierend.
    Er kann einen aber auch in den Wahnsinn treiben.
    Da riechst du an einem Pilz (oder was anderem) und weißt genau, dass du den Geruch kennst. Du kommst aber einfach nicht drauf, was es ist.
    Dir fehlt das gewohnte Bild dazu. Die Nase sagt - kenne ich, das Auge sagt - passt nicht zum Geruch - erkenne ich nicht.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo,


    wirklich schmecken kann man, wie von Boern beschrieben, nur 5 Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter und umami). Die anderen Geschmacksrichtungen kommen nicht durch Kombinationen dieser Grundgeschmäcker zustande, sondern durch die Wahrnehmung der Nase. Nur wer riechen kann, kann auch mehr als 5 Geschmäcker wahrnehmen. Daher schmeckt man eben auch nur diese, wenn man sich beim Essen die Nase zuhält oder man (starken) Schnupfen hat.
    Jetzt musste ich nachgucken (Wikipedia): Der Bereich, in dem Gerüche wahrgenommen werden, ist die Riechschleimhaut. Dort befinden sich verschiedene Sinneszellen, die auf jeweils einen Duftstoff spezialisiert sind. Beim Menschen sind das ca. 400. Erst hier ist es wohl so, dass man durch unterschiedliche Kombinationen bis zu 10.000 unterschiedliche Gerüche unterscheiden kann.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Ingo,



    Übrigens finde ich persönlich interessant, dass m.M. nach A. fulva (Fuchsiger Streifling) immer gleich seine rotbraunen Farben hat, die Farbe von A. crocea (Safranfarbiger Streifling) sich aber erst bei Lichteinwirkung entwickelt. Die kann man nämlich auch sehr blass finden (wenn gerade "geschlüpft").


    Verbessert mich, wenn ihr es anders schon gesehen habt!


    - Da erinnere ich dich an folgende Beitragsserie, in der das Thema "A. fulva vs. A. crocea" ausgiebig diskutiert wurde.


    Grüße
    Gerd


    [hr]
    Hallo Beorn,



    Ich mach's mal ganz kurz und knapp mit einer Frage und zwei Bildern:


    Seht ihr hier auch zweimal Amanita Fulva und einmal Amanita Crocea?:)


    - Ja, sehe ich auch so, obwohl die Trennung zwischen "A. fulva" und "A. crocea" nicht immer so einfach ist.
    ---> Ein Beispiel findest du HIER


    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Herzlichen Dank für den Link mit weiterführenden Informationen. Jetzt, nachdem ich in dieser Gruppe einen so guten Speisepilz entdeckt habe, lohnt es sich für mich umso mehr, die einzelnen Arten der Scheidenstreiflinge genauer kennenzulernen. Immerhin ist es hier ja noch ungleich einfacher als zB bei Täublingen oder Egerlingen, weil es einfach nicht so eine Vielzahl von Arten und Varianten zu geben scheint.


    Echt erhellend war auch die Diskussion über die verschiendenen Geschmäcker und Gerüche. Das würde sich vielleicht auch lohnen, in einem eigenen Thread mal fortzuführen. Mir schweben da ganz tolle Dinge vor, unter anderem ein Interview mit einem erfahrenen Trüffelhund, oder die Fallberichte eines Duftgutachters für Ehescheidungsverfahren.:cool:


    Grüße, Beorn.


  • Da riechst du an einem Pilz (oder was anderem) und weißt genau, dass du den Geruch kennst. Du kommst aber einfach nicht drauf, was es ist.
    Dir fehlt das gewohnte Bild dazu. Die Nase sagt - kenne ich, das Auge sagt - passt nicht zum Geruch - erkenne ich nicht.


    - Diese Erfahrung (das Auge riecht offensichtlich mit!?) mache ich bei jeder "Pilzführung" :thumbup:


    ---> Da zucken, sogar bei sehr auffälligem/allgemein bekanntem Geruch, gelegentlich sogar erfahrene Hausfrauen (die Herren der Schöpfung sind meist eh Totalausfälle) mit den Achseln und sagen: "Diesen Geruch kenne ich, komme aber nicht drauf".


    - Und wenn ich dann mehrere Gerüche zur Auswahl stelle, dann "Schlagen sie ihre Hand an die Stirn 8| " und wählen zielsicher den Richtigen aus.



    Grüße
    Gerd
    [hr]
    Hallo beorn,



    Echt erhellend war auch die Diskussion über die verschiendenen Geschmäcker und Gerüche. Das würde sich vielleicht auch lohnen, in einem eigenen Thread mal fortzuführen.


    - Nur zu:
    ---> Da wirst du frustriert feststellen, dass das Geruchsempfinden meist "abgestumpft" ist. :rolleyes:



    Mir schweben da ganz tolle Dinge vor, unter anderem ein Interview mit einem erfahrenen Trüffelhund, ...


    - Das Interview kannst du dir sparen:
    ---> Der wird dir nur erzählen, dass er jetzt darauf geschult wurde, sogar einen unter dem Erdboden versteckten "begattungswilligen Partner" zu entdecken.
    ---> Und blöd, wie er ist, läßt er sich dann mit einem "Leckerli" ablenken/abspeisen. :cursing:


    Grüße
    Gerd

  • Anis und Lakritze,
    wir hatten neulich auch mal eine Geruchsprobe in der Familie-ich überlege gerade krampfhaft was es noch war- ein Pilz kann es nicht gewesen sein (waschen noch nicht)-mir fällt es aber gerade nicht ein. Für mich roch es nach Anis, für meine Tochter nach Lakritze. Wir beide mögen beides, aber ich mag lieber Anis, meine Tochter ist fast lakritzsüchtig.
    Also müssen diese beiden Gerüche assoziativ doch einigermaßen beieinander liegen, fand ich interessant.