Pilze im Garten

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.668 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.


  • hallo,
    bei mir wachsen seit heuer pilze im garten. möglicherweise hat es damit zu tun, dass ich im frühjahr strauch- und baumschnitt gehäckselt habe und einen kleinen haufen dieses häckselgutes einfach im garten liegen ließ. in meinen normalen pilzbestimmungsbüchern konnte ich die nicht zuordnen. mich würde aber interessieren, ob die pilze eßbar sind bzw. ob ich meine drei kleinen kinder davon fernhalten muß, wenn sie gefährlich sind.
    standort: häckselguthaufen auf rasenfläche, die aber nur alle 1-2 monate gemäht wird. leichter südwesthang, bis mittags schattig, lehmiger untergrund, im umkreis von 10 m stehen diverse gartensträucher (azalee, hibiskus, wein, flieder, magnolie)


    freu mich über tipps.
    danke
    gerhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerhard!


    Ein Bild eines Pilzes im Querschnitt wäre für eine exakte Bestimmung sehr hilfreich.


    Persönlich würde ich auf einen rotbraunen Riesenträuschling (Stropharia Rugogoannulata) tippen. Dazu würde Standort, Hutfarben und Beschaffenheit, sowie das Erscheinungsbild passen. Allerdings müssten dann die Lamellen nicht heller, bzw mehr grau sein?!?


    In Frage käme auch eine Champignon - Art, aber die Bilder passen für mich weder auf einen Wiesenchampignon, noch auf einen Anischampignon oder Karbolchampignon. Und das wären die einzigen Arten, die ich an solchen Standorten schon gefunden habe.


    Kann natürlich auch sein, daß ich völlig falsch liege;)


    VG. Beorn.

  • Jaaa alsooo, erst mal vollkommen ratlos. Kannste vielleicht mal beschreiben wie die Pilze riechen und wie schon geschrieben wurde mal einen der Länge nach zerschneiden. Abgestutzt knolliger Champignon wäre auch noch ne Möglichkeit, aber das sind alles nur Rätselratereien. Ohne genauere Fotos und Maßangaben und nen Durchnitt kann man eigentlich gar nischt richtiges sagen.
    LG Reinhilde


  • Persönlich würde ich auf einen rotbraunen Riesenträuschling (Stropharia Rugogoannulata) tippen. Dazu würde Standort, Hutfarben und Beschaffenheit, sowie das Erscheinungsbild passen.


    Du gehst dir erst nochmal den Riesenträuschling angucken...also sowas :D


    Das ist sehr wahrscheinlich ein Champignon (Agaricus), je nach Hutbreite (ist leider nicht angegeben) aus der Gruppe der Zwergegerlinge, z.B. Agaricus comtulus. Dieser Pilz ist typisch für Rasenflächen und erscheint auch gerne früh ab Mai/Juni. Auch typisch: Das Gilben, und zwar überall.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • danke schon mal für diese rückmeldungen.
    so auf's erste bin ich mal beruhigt, dass niemand schreibt "hui- supergiftig!".
    hutgröße kann ich liefern: die alten pilze haben kurz vor dem zerfall 20 - 25 cm hutdurchmesser.
    genauere fotos und durchschnitt kann ich leider nicht liefern: da die fotos bereits eine woche auf meinem rechner rumlagen bevor ich dieses forum gefunden hab' sind mittlerweile alle pilze verfallen. - insofern besteht mal vorerst keine gefahr mehr für die kinder. sobald sich wieder einer zeigt, werd' ich ihn aber gleich sezieren und auf alle möglichen merkmale hin untersuchen und die ergebnisse hier posten.


    zu den riesenträuschlingen: die haben schon ähnlichkeit. bei mir sind allerdings die lamellen dunkler und die hutfarbe mehr ins ocker gehend als bei den bildern die ich als erstes im netz gefunden hab. (http://www.pilze-birsfelden.ch/index.php?id=120). die pilze hier http://www.pilzgarten.info/pilze/rugo/rugo.htm haben noch mehr ähnlichkeit. da passt die lamellenfarbe besser. und bei den hüten wird hier deutlich, dass die farbe doch deutlich schwanken kann. na, vielleicht probier ich auch mal vorsichtig, wenn sich wieder einer dieser pilze zeigt (natürlich erst nach dem aufschneiden und fotografieren). auf jeden fall werde ich auch heuer das häckselmaterial dort lagern..


    danke
    gerhard


  • Alsooo, bei der Größe des Hutes könnte es sich auch um Champignons handeln. Also wenn wieder solche "Dinger" auftauchen, dann schnupper doch mal ran. Wenn die lecker wie Anis oder so riechen, dann könnte es sich um Champignons handeln.
    Ist halt mal so ne Vermutung.
    LG Reinhilde

  • Also für den Riesenträuschling ist der einfach zu dünnstielig, selbst mit dieser Hutgröße (die ja als relativ groß nachgewiesen wurde). Die Art hatte ich einmal in einem genau solchen Stadium, sie sah völlig anders aus, insbesondere durch deutlich mehr hellviolette Farbtöne auf dem Hut, mehr lilagrau in den Lamellen und hatte ein deutlich robusteres Auftreten.


    Geruch und Reaktion des Fleisches nach Aufschneiden könnten hier von Bedeutung sein.


    lg björn

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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  • Hallo,
    wieder mal so ein Fall, der sich nicht klären lassen wird.
    Ich selbst würde aber den Riesenträuschling nicht so vehement ausschließen. Die Hutmaße liegen bei 3,5! bis maximal 27 cm (Ludwig), und der Stiel kann auch mal nur schmächtige 5mm Durchmesser haben. Auch die gelblichen Verfärbungen am Stiel findet man bei dieser Art. Auch scheint der Ring ganz gut entwickelt und vielleicht sogar sternartig gezackt so sein. Nach Agaricus sieht mir das nicht aus, höchstens noch nach Psilocybe, aber dort gibt es keine 25cm Giganten.
    Grüße
    hübchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Reinhilde, Björn und Hübchen!


    Immerhin beruhigend, daß mein Tip nicht total abwegig war;)


    Ich werde trotzdem beizeiten mal auf Träuschlingssuche gehen. Egerlinge stehen aber auch ganz klar auf meiner Genau - Anschauen - Liste.


    Grüße, Beorn.