nochmal Champignon

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.106 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pilzfreundinnen und - Freunde!


    Der folgende Pilzfund stammt noch vom Sonntag. Also macht euch keine Gedanken wegen Essenfreigabe oder so, die Pilze sind natürlich längst entsorgt. Und wenn sie frischer und weniger verwurmt gewesen wären, hätte ich sie so oder so gegessen.


    Ich bin überzeugt, in dem Fall ein paar Egerlinge aus der Gruppe der Anischampignons gefunden zu haben.


    Aber welche genau?


    Schiefknollige (A. Essetei) waren es wohl nicht, die finde ich in der Gegend häufiger. Sie sind dickfleischiger und machen ihrem Namen auch immer alle Ehre.


    Das Wichtigste zuerst: Der Geruch war sehr angenehm, für meine Nase eher nach Mandeln, aber andere Menschen riechen da vielleicht etwas anderes.


    Zum Fundort: Mitten im Wald, in der Nähe eines Waldweges. Ein Bild vom Fundort:


    Beim "Ärgern" direkt am Fundort stellte sich zunächst nur eine kaum wahrnehmbare Gilbung im Hutbereich ein.


    Hier ein mittelaltes Exemplar:


    Und ein jüngeres Exemplar:


    Die beiden Kanditaten kamen zwecks eingehender Untersuchung mit mir mit.


    Zuhause gilbten sie schon etwas deutlicher:


    Im Querschnitt imponierte der hohle Stiel (üblich bei etlichen Champis der Gruppe), die freien Lamellen (üblich bei allen Champignons), und das völlige Fehlen einer Gilbung der Knolle (A. Xanthoderma endgültig ausgeschlossen).


    Die Lamellen waren bei alten Pilzen dunkelgraubraun, bei jüngeren eher von einem blassen graubraun mit nur einem Hauch von rosa.


    Jetzt schwanke ich zwischen dünnfleischigem Anischampignon (A. Silvicola) und Schafchampignon (A. Arvensis). Aber womöglich gibt es noch weitere Vertreter dieser Gruppe, die besser passen würden?


    Dann noch eine generelle Farbe zu Verfärbungen von Pilzen im Schnitt: Kann ein massives Auftreten von Bewohnern da eigentlich das Ergebnis verfälschen? Also können bei meinen Bildern zB die Maden in der Knolle dazu führen, daß keine Gilbung festzustellen ist? Wäre mal gut zu wissen.


    Ich freue mich auf eure Antworten,
    Beorn.

  • Hallo Beorn !
    für mkich ist das einer aus der Ecke silvicola .
    ein Arvensis ist das m. E. nicht der hat einen viel stämmigeren Habitus und eine anderen Ring
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harry.



    Hallo Beorn !
    für mkich ist das einer aus der Ecke silvicola .
    ein Arvensis ist das m. E. nicht der hat einen viel stämmigeren Habitus und eine anderen Ring
    Gruß Harry


    ...und würde auch besser zum Fundort im Wald passen. :thumbup:

  • Hallo,


    die nach Mandeln riechenden Agaricus mit +/- schiefer Knolle heißen Schiefknolliger Anis-Egerling (Agaricus essettei).


    Generell ist es immer ein gutes Zeichen, wenn die Fruchtkörper auch auf dem Hut gilben, und zwar genau da, wo z.B. Nadeln oder Zweige gelegen haben.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    die nach Mandeln riechenden Agaricus mit +/- schiefer Knolle heißen Schiefknolliger Anis-Egerling (Agaricus essettei).


    Hallo, Björn!


    Aber da gibt es auch wieder verschiedene Arten? Wie oben schon geschrieben, habe ich in der Gegend (Nordschwarzwald, ganz grob zwischen Karlsruhe und Pforzheim) schon des öfteren Champignons gesammelt, die ich als A. Essettei identifiziert hatte. Und was war nochmal mit der Bezeichnung Agaricus Abruptibulbus? Ist der Begriff obsolet?


    Naja, jedenfalls sahen die für mich immer etwas anders aus. Die Lamellen bei jüngeren Pilzen waren da mehr rosa, der Stiel meist kräftiger im Vergleich zum Hut, und eben die Knolle schon dicker und vor allem auch zumeist deutlich "abrupt". Leider habe ich von diesen anderen Funden kein wirklich belastbares Bild auf dem Rechner. Am ehesten passt noch das hier von zwei Exemplaren im Sammelkorb:


    Leider ist meine Literatur echt zu mager wenn es da um eine exakte Zuordnung geht. Weiß vielleicht jemand da eine kompetente Website, wo eventuell +/- alle Vertreter der Agaricus - Familie aufgelistet sind?


    Und - ja, da muss ich euch noch weiter piesacken: Wie sieht's denn nun mit den Verfärbungen bei Parasitenbefall aus?


    Gespannte Grüße,
    Beorn.

  • Agaricus-Literatur kann ich dir per email zuschicken. Oder besser noch: Du kriegst meinen Agaricus-Sammelordner.


    Agaricus essettei = A. abruptibulbus (Syn.)


    lg björn

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
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  • Und - ja, da muss ich euch noch weiter piesacken: Wie sieht's denn nun mit den Verfärbungen bei Parasitenbefall aus?


    Lieber Boern,


    Du piesackst uns schon nicht, keine Sorge ;)
    Nebenfragen gehen halt mal unter, da ist es gut, wenn Du beharrlich bleibst :)


    Zu Deiner Frage würde ich gerne das Beispiel des Perlpilzes (Armanita rubescens) bringen:
    wenn dieser von Maden befallen ist, rötet er insbesondere im Stiel sehr stark. Daher kann ich mir nicht vorstellen, warum es beim Champignon anders sein sollte und das Gilben ausbleibt.


    LG,
    Kuschel