Hallo Pilzfreundinnen und - Freunde!
Der folgende Pilzfund stammt noch vom Sonntag. Also macht euch keine Gedanken wegen Essenfreigabe oder so, die Pilze sind natürlich längst entsorgt. Und wenn sie frischer und weniger verwurmt gewesen wären, hätte ich sie so oder so gegessen.
Ich bin überzeugt, in dem Fall ein paar Egerlinge aus der Gruppe der Anischampignons gefunden zu haben.
Aber welche genau?
Schiefknollige (A. Essetei) waren es wohl nicht, die finde ich in der Gegend häufiger. Sie sind dickfleischiger und machen ihrem Namen auch immer alle Ehre.
Das Wichtigste zuerst: Der Geruch war sehr angenehm, für meine Nase eher nach Mandeln, aber andere Menschen riechen da vielleicht etwas anderes.
Zum Fundort: Mitten im Wald, in der Nähe eines Waldweges. Ein Bild vom Fundort:
Beim "Ärgern" direkt am Fundort stellte sich zunächst nur eine kaum wahrnehmbare Gilbung im Hutbereich ein.
Hier ein mittelaltes Exemplar:
Und ein jüngeres Exemplar:
Die beiden Kanditaten kamen zwecks eingehender Untersuchung mit mir mit.
Zuhause gilbten sie schon etwas deutlicher:
Im Querschnitt imponierte der hohle Stiel (üblich bei etlichen Champis der Gruppe), die freien Lamellen (üblich bei allen Champignons), und das völlige Fehlen einer Gilbung der Knolle (A. Xanthoderma endgültig ausgeschlossen).
Die Lamellen waren bei alten Pilzen dunkelgraubraun, bei jüngeren eher von einem blassen graubraun mit nur einem Hauch von rosa.
Jetzt schwanke ich zwischen dünnfleischigem Anischampignon (A. Silvicola) und Schafchampignon (A. Arvensis). Aber womöglich gibt es noch weitere Vertreter dieser Gruppe, die besser passen würden?
Dann noch eine generelle Farbe zu Verfärbungen von Pilzen im Schnitt: Kann ein massives Auftreten von Bewohnern da eigentlich das Ergebnis verfälschen? Also können bei meinen Bildern zB die Maden in der Knolle dazu führen, daß keine Gilbung festzustellen ist? Wäre mal gut zu wissen.
Ich freue mich auf eure Antworten,
Beorn.