Pilz-, bzw. Tummelfliegenbefall - was tun ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.665 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lauscher.

  • [/size][/color][/font];(Erstmal möchte ich hier allen Freunden der Pilzzucht einen guten Rutsch in neue Jahr 2008 wünschen, lasst es krachen !! ;)


    Ich züchte mittlerweile seit ca. 1 1/2 Jahren sporadisch alle möglichen Sorten von Pilzen und hatte bisher auch noch nie Probleme, allerdings hatte ich vorgestern entdeckt, das auf einem meiner Substratkuchen ein paar kleine, schwarze Fliegen sassen und das Bodensubstrat voller Puppen dieser Fliegen war. 8|
    Hatte die Kuchen sofort rausgenommen, sie in destilliertes Wasser gepackt und ohne Luftkontakt für 7 Std. in den Kühlschrank gestellt, in der Hoffnung das die fehlende Luft und der Temperaturfall, evtl. in den Kuchen enthaltene Larven und Eier abtötet.
    Sah bis gestern auch noch danach aus, habe dann aber heute morgen wieder 3 von den Fliegen entdeckt und weiss jetzt nicht wie ich diese los werde und meine Substratkuchen noch retten könnte. ;(
    Wüsste da vielleicht jemand Rat ?
    Wäre für eine schnelle Antwort sehr dankbar, will nicht das mir mein ganzer Bestand wegen den Viechern drauf geht. :cursing:


    Gruss


    Brio

  • Hallo Brio,
    Ich bin absolut kein Experte, aber mir kommt die Idee, evtl. ein Insektizid auf Pyrethrum-Basis zu verwenden (Naturextrakt, kein synthetisches). Dieses Gift soll nur für Insekten schädlich sein und für Säugetiere wie unsereiner unbedenklich sein. Vermutlich wird es auch den Pilz in Ruhe lassen. Ich glaube, Paral arbeitet mit diesem Gift. In freier Natur soll der Wirkstoff nach ein paar Stunden zerfallen. Du kannst Dich ja mal über Google und Wikipedia über Pyrethrum informieren.
    Gift ist natürlich nicht gerade lecker, ich bin kein Freund davon. Bevor Du die Kultur aber wegwirfst, würde ich das evtl. probieren.
    Vielleicht findest Du auch eine ganz andere Lösung, würde mich freuen, darüber von Dir zu hören.
    Viel Glück!
    Gruß, Lauscher
    Edit: Ich vermute, es handelt sich um Trauerfliegen. Sie nisten gern in nassen Blumentöpfen und haben laut Buch schon viele Pilzzüchter zur Verzweiflung getrieben. In meinem Buch wird die Vernichtung aller befallenen Kulturen empfohlen...

  • Hallo zusammen,


    dieses Problem hatte ich zwar zum Glück noch nicht, aber wie Lauscher schon erwähnt hatte, sollten die Kulturen normalerweise vernichtet werden. Eine Idee hätte ich noch. Versuch doch mal Deinen Substratkuchen für einige Stunden in 0,3%iges Wasserstoffperoxid (H2O2) zu tunken. Gesundes Myzel ist dagegen "immun", es tötet z. B. Schimmelsporen ab. Vielleicht hilft es auch gegen Trauermücken :)



    Grüße, Alex

    Eine Onlinebestimmung ist keine Essfreigabe! Diese gibt's nur beim Pilzberater!


    Ansonsten frohes sammeln ;)

  • Besten Dank für die Antworten und Tipps.:thumbup:
    Habe mich heute für die Wasserstoffperoxid Methode entschieden, momentan ist zwar nichts mehr von den Fliegen zu sehen, aber ein Kuchen ist mir verdächtig weich geworden (gibt bei leichten Druck nach, was eigentlich ja nicht der Fall ist, hat allerdings schon 9 mal geflusht, vielleicht einfach langsam verbraucht...) daher werde gleich mal versuchen da eine 0,3 %ige Lösung herzustellen (kam nur an 10%ige Lösung dran).
    Denke das das erstmal den Versuch wert ist, bevor ich zu Pyrethrum oder ähnlichen greife, trotzdem danke an Lauscher, werde mich weiter mit der Möglichkeit befassen, wenn das H2O2 nichts bringen sollte.
    Soweit ich gelesen habe, müsste das Wasserstoffperoxid die schützende Chitinschicht der Eier und Puppen soweit angreifen, das diese eingehen, weiss allerdings nicht, ob da eine 0,3 %ige Lösung ausreicht, eine höhere Dosierung greift aber wiederrum das Mycel an, kniffelige Situation....
    Noch ne Frage an freeze, du hattest geschrieben das ich die Kuchen für einige Stunden in die Wasserstoffperoxid Lösung legen soll, soweit ich mich informiert habe, ist aber alles über 20 Min., dann doch schädlich fürs Mycel, hast du damit Erfahrung, schonmal gemacht ?
    Denke auch das es wohl erstmal am besten wäre, jeden Kuchen in eine einzelne Box zu stellen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, hatte bisher immer 6-8 Kuchen in jeder Box.
    Würde mich freuen weiter gute Ratschläge und Ideen zu lesen !!

  • Habe jetzt mittlerweile alles versucht meine Kulturen zu retten, ob Wasserstoffperoxid, oder Pyrethrum, war nichts mehr zu machen.
    Die Fliegen haben auch noch Schimmelsporen und Bakterien eingeschleppt, so das 3 Boxen von mir absolut unbrauchbar geworden sind und die Kuchen alle möglichen Farben angenommen haben, alles kontaminiert....
    Alle nicht betroffenen Boxen habe ich umgelagert und hoffe, das ich diese wenigstens durch bekomme.
    Jedenfalls eine sehr ärgerliche Sache gegen deren Verlauf man machtlos ist.
    Was mir nur auffiel ist, das diese Fliegen ähnlich wie Drosophilas von reifen Obst angezogen werden und dieses auch befallen und das wohl lieber als Pilze oder Mycelium.
    Habe mit Hilfe einer umgebauten Cola Flasche in der ich etwas geschnittenes Obst gelegt habe, alle dieser kleinen schwarzen Biester von meinen Boxen weggelockt und sie so fangen können, nur für den Fall das jemand mal ein ähnliches Problem hat.
    Denke so kann man wenigstens eine rasche Ausbreitung und Vermehrung dieser Fliegen vermeiden, oder zumindest etwas eindämmen kann.


    Gruss


    Brio

  • Zitat

    Was mir nur auffiel ist, das diese Fliegen ähnlich wie Drosophilas von reifen Obst angezogen werden und dieses auch befallen und das wohl lieber als Pilze oder Mycelium.
    Habe mit Hilfe einer umgebauten Cola Flasche in der ich etwas geschnittenes Obst gelegt habe, alle dieser kleinen schwarzen Biester von meinen Boxen weggelockt und sie so fangen können, nur für den Fall das jemand mal ein ähnliches Problem hat.


    Das nenne ich mal eine gute Idee!


    Tut mir leid, mit Deinen Kulturen. Da hast Du die Fliegen wohl besiegt, aber Schimmel und Bakterien standen schon parat. Daran habe ich auch nicht gedacht, diese verseuchten Fliegenfüße...


    Gruß, Lauscher

  • Hallo miteinander!


    Ich habe eine effektive Methode gefunden, den Trauermücken und anderen Viecherln meine Blumentöpfe als Brutstätte unbrauchbar zu machen!


    Im allgemeinen halte ich meine Blumen eher zu trocken als zu feucht, so daß ich gewöhnlich keine Probleme habe. Jetzt habe ich aber hier zwei Pflänzchen, die dauerhaft feuchten Boden brauchen, und die waren die letzten Wochen dauerhaft von Trauermücken umschwirrt und besiedelt.


    Vor ein paar Tagen kam mir die Erleuchtung, und ich kippte in beide Töpfe eine ca. 2cm starke Schicht Sand. Die Viecher kommen durch den Sand nicht durch, und weit und breit keine einzige Trauermücke mehr!


    In den ersten Stunden tauchten noch ein paar Krabbelviecher verschiedener Art auf, die sich aus dem Sand herauswühlten, die habe ich alle plattgemacht, ob ich nun wußte, was es ist oder nicht. Alle fliegenden Trauermücken habe ich plattgemacht, und seit 2 Tagen sehe ich keine einzige mehr.


    Grüße,
    Lauscher