Kurzer Waldbesuch in Niedersachsen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.955 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo zusammen,


    bei uns im nördlichen Niedersachsen sind die Schonungen (grosse Wälder haben wir ja nicht ;) noch total leer. Hierbei handelt es sich immer um Mischwälder, Tannen / Eichen / Buchen.


    Das einzige was überall zu sprießen beginnt sind Kartoffelboquiste:



    Nach einigem gucken haben sich dann doch noch zwei Pilze gefunden:


    Der erste:




    Das würde ich für einen Perlpilz halten, bin mir aber nicht sicher da ich mich alleine nicht an die Dinger rantraue (und auch nicht werde).


    Der zweite:


    Hier habe ich keine Ahnung, da ich mich mit Lamellenpilzen bisher nciht nennenswert Beschäftigt habe. Ich halte Ihn allerdings für einen Täubling, wie gesagt keinen blassen Schimmer :)





    Was meint Ihr zu den letzten Beiden?


    Gruß


    Christian

    Vertraue niemals vollständig auf Bildbestimmungen im Internet! Fotos können täuschen, wie kompetent die Diskutierenden sind, kannst du nicht wissen, und der Giftpilz in deinem Fund ist sowieso oft der, den du NICHT fotografiert hast!

    Einmal editiert, zuletzt von Christian M. ()

  • Hallo Christian,


    ich halte deinen ersten Pilz auch für einen Perlpilz (Amanita rubescens). Den zweiten versuche ich schon seit einigen Wochen (wenn der auch nur unter Eichen wächst) zu bestimmen, bisher erfolglosX(. Ein Täubling ist es mit Sicherheit.


    Viele Grüße

  • Hallo Christian und Pilzner!


    Also von der Farbe her und der Aussage das er unter Eichen wächst, könnte Euer Täubling eventuell der Purpurschwarze Täubling sein - Russula atropurpurea...


    Wie riecht der Pilz denn?


    Lg Merlin

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    Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

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  • Hallo,


    ich würde bei dem zweiten Pilz sagen,dass es ein Buckeltäubling ist (Russula Caerulea). Der von Dir angesprochene R.Atropurpurea hat m.e. keinen Buckel.



    LG Kathi

    Keiner ist unnütz,er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

  • Hallo Christian!


    Wenn Deine Schimmer in Zukunft nicht mehr ganz so blass bleiben sollen, dann kann ich Dir nur raten, zumindest auf die GRUNDLEGENDEN BESTIMMUNGSMERKMALE von Pilzen zu achten, deren Angabe immer sehr sinnvoll ist :) !


    Bei Täublingen wirst Du insbesondere ohne Angaben zur Sporenpulverfarbe, zum Geschmack (mild? scharf? sauscharf?) und zum Geruch sowie zum Standort (konkreter Baumpartner?) in den allermeisten Fällen keinen sicheren Bestimmungsversuch landen können!


    Weitere interessante Détails zur makroskopischen Bestimmung von Täublingen findest Du HIER!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Der schon erwähnte Buckel-Täubling, Russula caerulea ist zumindest ein guter Vorschlag, da dieser gerade anhand seines Buckels kaum zu verwechseln sein soll.
    Andere sichtbare Merkmale passen auch.


    Für die Zunge: Geschmack (mild aber) in der Huthaut bitter. Also die Huthaut testen. :nana: :D

  • danke erstmal für die fleißigen Rückmeldungen


    Zur Umgebung kann ich nur das oben gesagte wiederholen. Der Pilz stand in einem wilden Mix aus Buchen, Eichen und Tannen.


    Geruch kann ich mich nicht mehr daran erinnern und dran geknabbert habe ich auch nicht.....mach ich irgendwie nicht so gerne bei Lamellenpilzen :)

    Vertraue niemals vollständig auf Bildbestimmungen im Internet! Fotos können täuschen, wie kompetent die Diskutierenden sind, kannst du nicht wissen, und der Giftpilz in deinem Fund ist sowieso oft der, den du NICHT fotografiert hast!

  • Hallo Freddy,



    Bei Täublingen wirst Du insbesondere ohne Angaben zur Sporenpulverfarbe, zum Geschmack (mild? scharf? sauscharf?) und zum Geruch sowie zum Standort (konkreter Baumpartner?) in den allermeisten Fällen keinen sicheren Bestimmungsversuch landen können!


    Aus meiner Sicht (obwohl ich kein "Russula-/Täublings-Experte" bin
    --->perfekt formuliert.


    - Und auch die Reihenfolge (1) Sporenpulverfarbe, (2) Geschmack sind m.E. unverzichtbare Angabe, ohne deren Kenntnis (sind die beiden entscheidenden, am Anfang gestellte Schlüssel-Fragen kann man m.E. eine unbek. Russula-Art nicht sicher bestimmen.


    ---> Der Rest (z.B. Habitus, Farben, Symbiose-Partner, Huthaut abziehen etc.) kommt dann im Schlüssel später oder muss evtl. sogar über Detailbeschreibungen (gelegentlich sogar mikroskopisch) überprüft werden.
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    - Und noch etwas:



    Zur Umgebung kann ich nur das oben gesagte wiederholen. Der Pilz stand in einem wilden Mix aus Buchen, Eichen und Tannen.


    ---> Man sollte die Begleitdaten bei einer Anfrage nicht so "bierernst nehmen" und sich hier einmal den Standort der Bilder (ich nehme hier frech an ---> am Standort aufgenommen) anschauen:



    - Da sehe ich "2-nadlige Kiefern-Nadeln" und eine gefällte "Birke" :thumbup:
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    Mein Fazit:
    ---> Ich weigere mich ohne weitere Angaben (insbesondere "Geschmack"; die Sporenpulverfarbe kann man in etwa abschätzen) eine Artdiagnose zu stellen.


    - Aber ohne das näher zu überprüfen/zu bestätigen gefällt mir die Idee von TAPSY besser, da das wenigstens ein eindeutiger "Kiefern-Begleider" (hat sie leider nicht angegeben :rolleyes: ) ist.


    ---> Übrigens: Gefühlsmäßig (allerdings leider nur Bauchgefühl) kann ich mich mit "R. atropurpurea" nicht so recht anfreunden.
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    Ok, auch wenn ich mich wiederhole:


    (1) Es ist m.E. (von wenigen Ausnahmen abgesehen) nach Bild (ohne entsprechende Zusatzinfos, evtl. sogar mikroskopische) nicht möglich einen "Täubling" (Russula spec:) zu bestimmen.


    (2) Für einen "Speisepilzsammler", der ALLES (auch wenn er die Art nicht sicher kennt), was nachweislich nicht "giftig" oder "letal" ist verwertet, ist diese Gattung natürlich durchaus interessant.
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    Weitere interessante Détails zur makroskopischen Bestimmung von Täublingen findest Du HIER!


    - Danke:
    ---> Freut mich natürlich, dass du mich zitierst, auch wenn ich da auf Details eingehe, die verm. die Mehrheit dieses Forums (*) eher frustieren wird.


    (*) Insbesondere die, die glauben, man kann Pilze nach Bildern bestimmen.


    Grüße
    Gerd