2 x Bestimmungshilfe

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.971 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hübchen.

  • Hallo Pilzfreunde,


    mein erster Post hier im Forum, ich brauche etwas Unterstützung bei der Bestimmung meiner 2 Funde.


    Auf dem ersten Bild ist ein Röhrling zu sehen, diesen habe ich im Laubwald (überwiegend Buchen und Birken) gefunden. Der Boden sollte kalkhaltig sein (Burgenlandkreis).
    Auf dem Bild nicht sehr gut zu erkennen - der Hut ist gelb bis ocker, in der Mitte eine etwas dunklere Braunfärbung. Röhren sowie Stielansatz sind zitronengelb. Auf Druck verfärbten sich die Röhren nicht (sofort). Im Anschnitt sieht man zuerst eine leicht ziegelrote Färbung, nach einigen Minuten wird diese tiefschwarz. Mein Tip ist hier ein Gelber Birkenröhrling/Gelber Rauhfuß (Leccinum crocipodium).


    Der zweite ist im selben Wald gefunden, mMn Cortinarius zuzuordnen - hier tippe ich auf bolaris (Zinnoberschuppiger Rauhkopf/Rotschuppiger Klumpfuß)


    Hinzuzufügen ist, dass beide Exemplare bereits sehr trocken waren (wie derzeit alles im Wald)


    Vielen Dank für Eure Hilfe.

  • Hallo,


    zum Röhrling:


    ja, das müsste der Gelbporige Raufuß sein.


    Gerade bei Deinem Exemplar wundert es nicht, daß dieser Pilz noch vor 100 Jahren in der Pilzliteratur unter boletus appendiculatus zu finden war.


    Ich finde diesen Pilz selber und meine wie bei Deinem gelegentlich am Stiel ein angedeutetes Netz zu erkennen.


    zum Dunkelsporer:


    sorry, diesen Pilz kenne ich bislang nicht.


    VG Jorge

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mortisage!


    Cortinarius Bolaris passt gut, finde ich!



    Hallo, Jorge!

    Gerade bei Deinem Exemplar wundert es nicht, daß dieser Pilz noch vor 100 Jahren in der Pilzliteratur unter boletus appendiculatus zu finden war.


    Dazu hätte ich eine Frage: Den Anhängselröhrling als eigene Art gibt es doch aber schon noch ?!? War es dann so, daß der gelbporige Rauhfuß früher schlichtweg als Anhängselröhrling eingeordnet wurde, und jetzt als eigene Art definiert ist?


    Selbst gefunden habe ich jedenfalls noch keinen von beiden. Die Suche dauert an...


    Grüße, Beorn.

  • Hallo,


    klar, der Anhängselröhrling ist eine eigene Art aus einer anderen Gattung. Früher wurde der Gelbporige Raufuß nur bei den Artikeln zum Anhängselröhrling mitbeschrieben.


    Ich kann nur vermuten: wegen der gelegentlichen Ähnlichkeit beider Fruchtkörper, mehr weiß ich jedoch nicht.


    VG Jorge

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  • Vielen Dank erst einmal,


    diese beiden "Exoten" habe ich selbst gestern zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Ich hatte zunächst auch einen Appendiculatus vermutet, allerdings heißt es hier in der Literatur immer nur "nicht" oder "schwach anlaufend" beim Durchschneiden - so kam ich auf den Rauhfuß (im übrigen habe ich den jetzt auch unter dem Namen "Schwärzender Röhrling" gefunden, was mich weiter bestätigt ;)).


    Für Cortinasrius bolaris sagt die Fachliteratur teilweise "selten".


    Viele Grüße, Kai

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Info, Jorge. :)


    Aber ein bisschen seltsam ist das ja schon. Immerhin gibt es ja doch schon wesentliche Unterschiede bei ganz einfachen Merkmalen wie Blauen der Poren und Verfärbung des Fleisches. Auch soll allein der Geschmack des Anhängselröhrlings ja schon exquisit sein, während der gelbe Rauhfuß doch wohl mehr so naja wäre. Aber vielleicht liegt es an der Seltenheit beider Pilze.


    Grüße, Beorn.


    Eds:

    Für Cortinasrius bolaris sagt die Fachliteratur teilweise "selten".


    Viele Grüße, Kai


    Welche Literatur denn? Mir ist bisher nur die Bezeichnung "gebietsweise selten" begegnet. Den Pilz selbst finde ich recht häufig.


    Grüße, Beorn.

  • Welche Literatur denn? Mir ist bisher nur die Bezeichnung "gebietsweise selten" begegnet. Den Pilz selbst finde ich recht häufig.


    Grüße, Beorn.



    hmm... Gute Frage... ich hab gestern etliche Bücher in der Hand gehabt, vom (Kosmos?)-Pilzführer für unterwegs - da bin ich mir sicher, es gelesen zu haben - über ein "Bilderbuch" vom Weltbild-Verlag, die uralten "Handbuch für Pilzfreunde" von Michael/Hennig (1983 oder so, aber immer noch DAS Nachschlagewerk für mich) und einige andere, die so im Regal standen - es stand auch nicht bei allen so explizit dabei.


    Das bringt mich zu der Frage - gibt es eine "Bibel", eine Heilige Schrift für Pilzbestimmung? Oder ist das wie so oft alles subjektiv zu betrachten. Ich meine, Bücher gibt es sicher unzählig viele - meist jedoch eher was für den "Einmal-im-Jahr-Pilzesucher", der hier die Merkmale von Champis, Steinpilzen und Pfifferlingen erklärt bekommt...

  • Das bringt mich zu der Frage - gibt es eine "Bibel", eine Heilige Schrift für Pilzbestimmung? Oder ist das wie so oft alles subjektiv zu betrachten. Ich meine, Bücher gibt es sicher unzählig viele - meist jedoch eher was für den "Einmal-im-Jahr-Pilzesucher", der hier die Merkmale von Champis, Steinpilzen und Pfifferlingen erklärt bekommt...


    Hallo Mortisaga,


    erst mal willkommen in unserem Forum.


    Dann ein ausdrückliches Lob für die recht gut zur Bestimmung geeigneten Fotos.:thumbup:


    Auch wenn das bei dem Cortinarius nix nutzt. :(


    Und dabei schließe ich auch gleich Deine Frage nach der "Bibel" ein.


    Nein, die gibt es nicht. Es gibt gute und weniger gute Bücher. Es gibt sehr gute Bücher um einen Teil der heimischen Pilze zu bestimmen.


    Es gibt leider auch ungezählte Arten, die makroskopisch nicht von denen in den Büchern zu unterscheiden sind. Grade die Gattung Cortinarius ist eine recht komplizierte und überwiegend nur mit Mikroskop und wissenschaftlicher Bestimmungsliteratur zu benennen.


    Und diese Bestimmungsliteratur gibt es nicht als Buch, sondern ist aufgeteilt in wiederum unzählige Fachartikel, Aufsätze, Facharbeiten etc. pp. Und das auch noch in den unterschiedlichsten Sprachen und auch in unterschiedlicher Qualität.


    Bessere Bestimmungsbücher sind z.B.


    Breitenbach und Kränzlin - Die Pilze der Schweiz - Band 1-6


    und


    Krieglsteiner - Die Großpilze Baden-Würtembergs Band 1 - 4


    Sicher gibt es noch ein paar mehr, aber kein Werk zeigt auch nur annähernd alles.

  • erst mal willkommen in unserem Forum.


    Dann ein ausdrückliches Lob für die recht gut zur Bestimmung geeigneten Fotos.:thumbup:


    Auch wenn das bei dem Cortinarius nix nutzt. :(


    Vielen Dank!
    Naja, die Fotos hätte ich ja auch so erwartet, wenn ich was bestimmen soll, klar auch, dass es bei Cortinarius rein mit Fotos oft nicht möglich ist.


    Naja, die Frage nach dem Buch der Bücher - hätte mir die Antwort schon denken können, trotzdem danke für die Bemühungen :thumbup:


    Gruß, Kai

  • Hallo Kai,
    wobei C. bolaris eben eine der Cortinarius-Arten ist, die man gut bestimmen kann und die keinen wirklichen Doppelgänger haben, auch wenn die Fruchtkörper so wie hier sehr blass geworden sind.
    Darum von mir eine klares Ja zu bolaris.
    Grüße
    hübchen