Hallo ihr Leute!
Ist euch kalt? Dann dreht doch die Heizung auf. Oder geht mal fünf Minuten vor die Tür. Mich zog es heute Vormittag in den wohltemperierten Wald. Beim Losgehen lag noch der Tau auf den Wiesen, was mich zusammen mit dem Regen letzte Woche auf eine gute Ausbeute hoffen ließ. Allerdings waren die Funde doch eher mager. Für die Küche gab's nachher nur ein paar Täublinge, Perlpilze und Flockenhexen, sowie genau eine Marone und einen Goldröhrling. Aber das reicht. Immerhin zeigten sich auch ein paar interessantere Pilze, die ich euch nicht vorenthalten will.
Zu meiner Entschuldigung möchte ich eines vorweg nehmen: Ich besitze kein Stativ. Die Konsequenz ist ebenso lästig wie absehbar: Die meisten Aufnahmen sind dann oft leicht verwackelt, oder unscharf. Das verdriest mich ungemein, aber ein paar halbwegs brauchbare Bilder habe ich doch mal zusammengestellt.
1.
Wenn ich das richtig bestimmt habe, sollte dies ein älteres, aber leider recht kleines Exemplar des Riesenporlings (Meripilus Giganteus) sein. Allerdings misst der Pilz "nur" etwa 30 cm im Durchmesser. Immerhin wäre es ein persönlicher Erstfund, aber sicher bin ich mir bei der Bestimmung nicht.
Und das zurecht, wie hübchen flugs verbessern konnte. Also doch ein Kiefern - Braunporling / Phaeolus Schweinitzii. Nix war's mit Erstfund. Aber zwei neue Pilzarten an einem Tag sind doch auch ganz nett
2.
Das ist hier schon wieder anders. Ein so eindeutiger Speisetäubling (Russula Vesca) ist mir noch nie untergekommen.
3.
Diese beiden Pilze dürfen ruhig unbestimmt bleiben. Mir gefiel einfach nur die gemütliche Zweisamkeit auf diesem alten Buchenstrunk.
4.
Streng genommen eigentlich ja kein Pilz, aber immer wieder ein faszinierendes Wesen, die gelbe Lohblüte (Fuliga Septica)
5.
Räuber und Beute in farblicher Eintracht. Ob die Schnecke wohl wieder braun wird, wenn sie einen Steinpilz findet? Chamäleonschneck?
6.
Steinpilze sind aber gerade Mangelware. Wenn Schneck von diesem noch etwas abbekommen will, muss sich Schneck ganz doll beeilen. Allerdings hätte Schneck dann auch richtig den Durchblick.
7.
Besser, jedenfalls optisch, gefiel mir dieser Babypilz: Ein ganz junger Schönfußröhrling (Boletus Calopus)
8.
Dann ein weiterer Erstfund, der mich sehr gefreut hat: Aniszählinge (Lentinellus Cochleatus) mit Florfliege und wirklich sehr ausgeprägtem Fenchelgeruch!
9.
Noch ein Erstfund, den ich genau wie den Aniszähling gerne probiert hätte. Aber ersterer war zu alt, und der Verfärbende Scheidenstreifling (Amanita / Amanitopsis Umbrinolutea) ein Einzelgänger, der folglich nicht geerntet wurde.
10.
Schon ordentlich schwitzend, ging's auf dem Nachhauseweg noch mal bei Oligoporus Placenta vorbei. An einigen Stellen (1. Bild) verwandelt er sich jetzt schon langsam in Moder, an anderen wachsen ihm Haare aus Moos (2. Bild).
Keep cool,
Beorn.