Welcher Pilz ist das?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 7.600 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo,


    ich habe heute etliche dieser Pilze im Nadelwald gefunden.
    Hutdurchmesser 4 cm.
    Stiellänge 6 cm.
    Gesamtlänge mit Hut 7 cm.
    Hut trocken und glatt.
    Er riecht sehr gut und sehr intensiv und der Kopf sieht von der Farbe her aus wie ein Steinpilz.
    Stiel hohl. (oder von Maden ausgehöhlt???)
    Er hat Lamellenfutter.


    Vieleicht kennt Ihr diesen Pilz und könnt mir sagen ob er eßbar ist?


    Mfg Uwe

  • Hallo Uwe,


    ob Du Deinen Fund bzw. Deine Funde essen kannst...???


    Wenn Du in der gefundenen Menge auch ein relativ großes Potential an hungerstillendem Material erhoffst, so kann Dir letztendlich doch nur ein Pilzsachverständiger vor Ort sagen, ob Du Deinen Fund essen kannst oder nicht!


    So auf die Ferne gesehen kann ich Deinem Bild, welches m. E. einen total verstümmelten und verkratzten Fruchtkörper (am Stiel herumgeschabt?) eines Pilzes zeigt, überhaupt nichts abgewinnen!


    Es gibt aber zwei Möglichkeiten für Dich:


    Entweder zu zeigst den Pilz einem Pilzsachverständigen und respektierst dessen Antwort oder...


    ...Du bringst ein paar BESSERE MERKMALE SAMT BESSEREN BILDERN, um hier zumindest einen Vorschlag zu bekommen!


    Eine Essfreigabe gibt es hier aber auf keinen Fall!


    Gruß, Fredy


    Edit: Was meinst Du mit "Lamellenfutter"?

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()




  • Hallo,


    Lamellenfutter oder Röhrenfutter nennt man bei uns die Unterseite des Pilzhutes.
    Der Stiel vom Pilz sah schon so aufgeplatzt aus weil es so trocken ist.
    Der Hut war von Schnecken angefressen.Sorry.


    Wollte ja nur den Namen wissen vom Pilz und ob er eßbar ist.
    Hatte noch nie so einen Pilz gefunden.

  • Hallo, test mal ob er sich beim Durchschneiden verfärbt, der hier sieht ja schon irgendwie rötend aus. Sind die Lamellen brüchig oder biegsam? Ist die Huthaut abziehbar? Es ist auch empfehlenswert, den ganzen Pilz auszubuddeln und dann zu fotografieren, d. h. mit Fuß (Knolle, verjüngt, mit Wurzeln. Das hier könnte sogar ein Perlpilz sein, allerdings würde ich da nix drauf wetten.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)


  • Hallo, test mal ob er sich beim Durchschneiden verfärbt, der hier sieht ja schon irgendwie rötend aus. Sind die Lamellen brüchig oder biegsam? Ist die Huthaut abziehbar? Es ist auch empfehlenswert, den ganzen Pilz auszubuddeln und dann zu fotografieren, d. h. mit Fuß (Knolle, verjüngt, mit Wurzeln. Das hier könnte sogar ein Perlpilz sein, allerdings würde ich da nix drauf wetten.


    Hallo,


    beim durchschneiden verfärbt er sich nicht.
    Lammellen sind nicht brüchig.
    Huthaut ist nur etwas abziehbar.Geht sehr schlecht.


    Perlpilz ist es zu 100 % nicht!
    Müßte eine TÄUBLINGSART sein.


    [hr]


    Hi, Uwe.


    Sieht mir irgendwie nach russula foetens aus. Der sollte aber nach einem feuchten Keller riechen.


    Riecht eher mild und angenehm.
    russula integra käme da schon viel näher ran.
    Vieleicht ist es sogar integra?

  • Hallo, wenn die Lamellen nicht brüchig sind, dürfte es doch eigentlich abgesehen vom Frauen- und dem Grasgrünen Birkentäubling kein Russula xyz sein, oder? Das mit dem Perlpilz sollte kein ernstzunehmender Vorschlag sein, das ging mehr so in die Richtung "der oder irgend einer von hundert anderen". Genauso hätte ich "Orange-Schneckling - Hygrophorus pudorinus" sagen können. Mehr kann ich aus den Bildern eben nicht rausinterpretieren. Ich weiß, ich weiß, Wühlmulls Pilz-Kung Fu ist eben nicht das beste :shy:. Oft findet man, ääh ich einen Pilz, knipst ihn von allen Seiten und stellt dann beim Vergleichen im Buch fest, daß man, ääh wieder ich DAS entscheidende Merkmal dann doch vergessen hat X(X(. Also wieder in den Wald - von Zecke gebissen - von Moskitos ausgesaugt - Pilz von Schnecken gefressen - MIST!

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

  • Hallo Uwe!


    Ich denke, um hier weiter zu kommen, sollte man zunächst mal danach schauen, welche Farbe das Sporenpulver hat.
    Sicherlich ein interessanter Pilz, der nicht gleich von jetzt auf nachher zu bestimmen sein dürfte. Russula (Täubling) ist das sicher nicht und "Perlpilz" ist ein ganz schlechter Wetteinsatz.
    "Riecht sehr gut" ist als Eigenschaft lediglich dafür tauglich, dass man jetzt weiß, dass er nicht stinkt. Ich kenne 100rte gute Gerüche, bringt also als Beschreibung nicht wirklich Klarheit und sollte präzisiert werden.
    Auch sollte klar gesagt werden, ob er an Holz gewachsen ist oder vielleicht büschelig. Eine Bräunung an der Stielbasis bilde ich mir nach Bild auch ein. Ist das korrekt?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Auch sollte klar gesagt werden, ob er an Holz gewachsen ist oder vielleicht büschelig. Eine Bräunung an der Stielbasis bilde ich mir nach Bild auch ein. Ist das korrekt?


    VG Ingo W



    Er war im Fichtenwald zu finden im Waldboden.
    In der Nähe standen noch einige dieser Pilze.
    Die Bräunung am Stiel kommt vom Alter.(Zersetzung)


    Ich tippe jetzt nach Euren Auskünften auf einen Täubling.

  • Hallo komodo!


    Du zeigst Dich erstaunlich beratungsresistent :) !


    Die Täublinge (Gattung Russula) gehören zusammen mit den Milchlingen (Gattung Lactarius) zur Familie der Russulaceae (allg. bekannt als "Sprödblättler").


    Wenn die Lamellen also beim Darüberstreichen nicht zersplittern kann man die Gattung Russula somit ausschließen!.
    Die Ausnahme "Frauentäubling" (Russula cyanoxantha) mit biegsamen Lamellen scheidet klar aus.


    Aber eigentlich wurde das von Wühlmull schon so geschrieben!


    Auch wenn ich auch mit dem "Schneckling" nicht konform gehe, sollte man sich doch grundsätzlich die Betrachtungen der ernsthaft interessierten Mitglieder wenigstens durchlesen und sich überlegen, was denn da jetzt eigentlich geschrieben wurde! Wenn man letztendlich wieder zu einem anderen Schluss kommt, sollte man diesen zumindest begründen!

    Wenn Du also nach wie vor auf einen Täubling "tippst" würde ich wenigstens interessierten WARUM?


    Sicherlich hat Ingo noch zusätzliche Aspekte des gezeigten Pilzes im Hinterkopf (vielleicht die vorhandenen Verfärbungen, die nicht-glatte Oberfläche des Stieles oder die Art der Lamellen?), welche ihn einen Täubling so sicher ausschließen lassen.


    Leider taugen die Bilder halt auch zu nicht besonders viel, aber wenn man sich zu Hause mal einen anständigen Weißabgleich macht, kann man m. E. zumindest mit Sicherheit sagen, dass die Lamellen nicht reinweiß sind (was den Frauen-Täubling ebenfalls ausgrenzt!), sondern eher crèmefarben (milchkaffeefarben mit viel Milch...).


    Ich sehe da bräunlich-schwärzliche Verfärbungen des Stieles, insbesondere wurden hier diesbezüglich schon bräunende und rötende Aspekte der Stielbasis erwähnt, welche für mich zudem erahnt wurzelnd ist. Wenn ich mich nicht täusche sehe ich auch gilbende Aspekte am Hutrand und am Stiel, ich sehe eine Längsriefigkeit desselbigen und würde in meiner amateurhaften Leichtigkeit die beiden Gattungen "Rhodocollybia" und "Hebeloma" mit ins Spiel bringen wollen.

    Insbesondere sind mir bei meinen eigenen Lernversuchen die beiden Arten "Sägeblättriger Rübling" (Rhodocollybia fodiens) (rötende Basis, längsriefiger Stiel, gilbende Aspekte, Lamellen müssten dann gesägt sein) und "Bräunender Fälbling" (Hebeloma senescens) (Stiel bräunt und/oder schwärzt) ins Auge gestochen, welche beide im Nadelwald unter Fichten zu finden sind.


    Mal sehen, was jetzt für ein Sturm über mich kommen wird!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Ne Hebeloma (Fälbling) hätte ich auch gesagt, habe ich doch den Fernsehbeitrag am Montag gesehen, aber nach dem der Frager eh alles besser weiß sage ich nur:


    Antonius behüte Komodo und :D die die die :D von ihm bestimmten Pilze essen müssen!


    Das Ohr ;)

  • Hallo!


    Sorry, dass ich erst jetzt antworte.
    Ich denke, Fredy hat meine Skepsis zur Gattung Russula schon gut genug erklärt: es ist einfach so, dass Milchlinge und Täublinge hauptsächlich aus kugeligen Zellen aufgebaut sind, deswegen brechen die im Gegensatz zu anderen Pilzgattungen ganz leicht, z.B. lässt sich der Stiel problemlos quer durchbrechen, da fasert nichts.
    Nachdem sich aber auf Bild 3 unter dem sich wegkrümmenten äußeren Stielrindenstück wieder längsriefige Strukturen zeigen, fallen beide Gattungen weg. Das wird man so nie bei Sprödblättlern finden!
    Auch sich krümmende Stiele (hier zur Basis zu) dürften in beiden Gattungen eher selten sein, zumindest aus meinem Gedächtnis raus.
    Mit den Zwischenlamellen dürften sowieso nur Schwärz- oder Weißtäublinge übrigbleiben (fast alle Täublinge haben durchgehende Lamellen ohne Zwischenlamellen), natürlich wäre das durchaus möglich, aber dann kommen auch noch die scheinbar aufsteigend angewachsenen Lamellen dazu (müsste man mal besser drauf achten oder im Bild festhalten).
    Das alles zusammen mit den fast wie beim Maipilz in diesem Alter noch angedeutet eingerollten Hutrand würden mich nicht davor scheuen lassen, einen großen Betrag gegen Russula zu wetten.


    Was es jetzt genau sein könnte, da bin ich nach den gezeigten Bildern erst mal ratlos, deswegen ja mein Vorschlag, von vorne anzufangen, eben vielleicht mit der Sporenpulverfarbe.
    Dass die Bräunung des Stiels von schon einsetzender Zersetzung herrührt, auch diesen Eindruck habe ich nicht. Der Fruchtkörper macht auf mich einen relativ gesunden Eindruck.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Mein erster Eindruck:


    Rhodocollybia maculata


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Gerd,


    für mich kommen die Lamellen aber recht gedrängt rüber, also durchaus typisch für R. maculata. ;)


    Ich hatte dir eine email geschickt (vorgestern glaub ich). Ist die angekommen?


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo björn,


    Zitat von bwergen


    für mich kommen die Lamellen aber recht gedrängt rüber, also durchaus typisch für R. maculata. ;)


    - Für mich keineswegs typisch, wenn ich beide von mir gezeigte Bilder miteinander vergleiche.


    ---> Erneut ein Beispiel dafür, dass "Pilzbestimmung" nach Bild oft problematisch ist. Auch dann, wenn die Bestimmung dieser Art im Feld (für dich und mich) eine leichte Übung wäre.


    Fazit:


    (1) Mich hast du mit deiner Argumentation keineswegs überzeugt


    (2) den Fund könnten wir rel. leicht (auch ohne Mikroskop) klären, wenn "komodo37" einem von uns einer Fruchtkörper zur Begutachtung zuschicken würde.
    ---> Wem wäre mir schnuppe und ich würde natürlich auch deine "Bestimmung" akzeptieren.
    ---------------------------


    Zitat von bwergen


    Ich hatte dir eine email geschickt (vorgestern glaub ich). Ist die angekommen?


    - Ja, ist angekommen und ich arbeite daran.


    Grüße
    Gerd


  • Hallo Gerd,


    es gibt neben den Lamellen auch noch andere Merkmale, wie der scheinbar feste Stiel (der zugegeben etwas dicker rüberkommt als er es normal beim maculata sein dürfte bzw. als man es gewohnt ist, Pilze sind ja bisweilen äußerst variabel) sowie die überwiegend helle, blasse Färbung und die rostigen Flecken vor allem auf dem Hut (in Form von Punkten). Nun gibt es nicht ganz soviele Arten mit derartiger Merkmalskombination, "rostende" oder schwärzende Pilzarten gibt es noch in Gomphidius und Lyophyllum, wobei Gomphidius ausscheidet. Wenn wir in die Gattung Lyophyllum gucken, sehen wir wenn überhaupt schwärzende Pilze mit etwas dunkleren Farben (grau, braun) und vor allem noch wesentlich weiter entfernt stehenden Lamellen. Dazu hat er den Pilz scheinbar in größeren Mengen im Nadelwald gefunden, ein typischer Standort für diesen Rübling. Zufälligerweise hatte ich ihn nämlich letzte Woche noch relativ oft, aber nicht massenhaft in Österreich, in durchaus variablen Fruchtkörpern. Das einzige Bild, das ich da gemacht habe, habe ich aber wegen mangelnder Qualität wieder gelöscht, deshalb hab ich in diesem Jahr noch nix von dieser Art vorzulegen (für den Vergleich).


    Bedenke auch bei deinem Vergleich: Sein Foto zeigt einen mittelgroßen Fk relativ groß, das andere Foto zeigt mehrere Fk von weiter weg. Da zu beurteilen, ob die Lamellen jetzt 0,1mm weiter oder näher stehen, das überzeugt mich auch nicht wirklich.


    Also raten wir mal weiter oder der schickt das Teil uns tatsächlich mal zu. :D


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau