Pilze in Litauen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von plessek.

  • Hallo,


    Die Bilder Nr. 3,4,5,6,7,13,20 (von links nach rechts gezählt) zeigen den Reifpilz (Cortinarius/Rozites caperatus), den ich selbst sehr gerne esse. Leider gibt es bei mir momentan keine. ;(
    Der Rest sind fast alles Täublinge, da ich mich mit diesen aber kaum auskenne, gebe ich lieber mal keine genauere Einschätzung ab, das sollen Kenner machen. Allerdings ist es bei Täublingen immer sehr schwierig nach einem Bild zu bestimmen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Peter,


    Reifpilze suche ich schon seit Anbeginn meiner Pilzsucherzeit - und habe bis heute keinen gefunden. Bei einigen Täublingen (2 und 11) glaube ich eine leicht zurückgezogene Huthaut zu erkennen, was auf einen Speisetäubling hindeuten würde. Bei roten Täublingen gehen bei mir allerdings die gleichfarbigen Lampen an und dran rum knabbern will ich auch nicht. Bei meinem Chilikonsum weiß ich nicht, ob ich den scharfen Geschmack eines bösen Russula überhaupt noch erkennen würde. Das letzte Bild ist gut, unvergrößert könnten das auch zwei Boviste sein :). Die auf dem drittletzten Bild, offensichtlich die selben wie in dem Topf, sind Maronenröhrlinge, teilweise aber aus der geriatrischen Abteilung.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

  • Hallo Peter,


    Bild 17 ist wohl auch noch ein Reifpilz.
    Nr. 12 ist der Dickblättrige Schwärztäubling (Russula nigricans).
    Nr. 18 ist wahrscheinlich der Rotschuppige Rauhkopf (Cortinarius bolaris).
    Nr. 20 ist ein Maronen-Röhrling (Xerocomus/Boletus badius).
    Der Rest wird so am Bild nicht gehen. Höchstens noch der letzte. Dazu fällt mir zumindest nichts ein. ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Vielen Dank fuer die kompetenten Antworten. Selbst Bildvergleich im Internet hatte mich nicht weitergebracht.


    Zur Deko noch Bilder im Anhang, sind aber von den gleichen Pilze. Am Mittwoch ist in einer Nachbarstadt ein Pilzfest, davon werde ich im Ausflugsteil berichten.


    Lieben Gruss aus Litauen.
    Peter

  • Bild 22 ist Russula vesca, Speisetäubling. Den hätteste noch mitnehmen können ^^


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Peter,


    ich möchte Dir den Reifepilz nicht madig machen, aber falls Du es in Betracht ziehen solltest, ihn in die Pfanne zu hauen, überlege bitte, von denen nur selten und wenige zu essen aus diesem Grund hier:


    Zitat von Wikipedia


    Der Reifpilz ist ein guter und schmackhafter Speisepilz. Da er mit Haarschleierlingen verwechselt werden könnte, wird unerfahrenen Pilzsammlern vom Sammeln abgeraten. Allerdings gilt er seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als einer der am stärksten mit radioaktivem Cäsium (Cs 137) belasteten Pilze. Außerdem reichert er das giftige Schwermetall Cadmium bis zu 20 mg/ kg Frischmasse an. Darüber hinaus enthält der Reifpilz hitzelabile Lektine, die speziell die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A verklumpen


  • Hallo Peter,


    ich möchte Dir den Reifepilz nicht madig machen, aber falls Du es in Betracht ziehen solltest, ihn in die Pfanne zu hauen, überlege bitte, von denen nur selten und wenige zu essen aus diesem Grund hier:


    Zitat von Wikipedia


    Der Reifpilz ist ein guter und schmackhafter Speisepilz. Da er mit Haarschleierlingen verwechselt werden könnte, wird unerfahrenen Pilzsammlern vom Sammeln abgeraten. Allerdings gilt er seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als einer der am stärksten mit radioaktivem Cäsium (Cs 137) belasteten Pilze. Außerdem reichert er das giftige Schwermetall Cadmium bis zu 20 mg/ kg Frischmasse an. Darüber hinaus enthält der Reifpilz hitzelabile Lektine, die speziell die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A verklumpen


    Moment, Kuschel, das muss man umfassender betrachten:
    Die Belastung mitteleuropäischer Pilze (Marone, Champignons, Reifpilz) ist allgemein so niedrig geworden, dass es kaum noch gesundheitsschädlich ist. Die Grenze liegt da glaub ich bei 300 bql. Momentan dürfte die Belastung irgendwo zwischen 100 und 150 liegen, also weit drunter. Man könnte praktisch auch sämtliches anderes Zeugs essen und hätte wahrscheinlich ähnliche Mengen, ohne es zu wissen.
    Zum Thema Lektin: Das ist ein Giftstoff, der im Steinpilz, in Raufüßen und dergleichen drin ist und u.a. zu heftigen Verdauungsstörungen führt. Aus diesem Grund wird allgemein davon abgeraten, Pilze roh zu verzehren, weil relativ viele Arten dieses Lektin beinhalten. Es ist also überhaupt keine Eigenart des Reifpilzes.


    Um das Ganze abzurunden: Ich bin ja nicht so der Pilzesser. Aber im letzten Jahr hatte ich während des Österreich-Urlaubs ne Menge Reifpilze in der Suppe. Und die waren durchaus gut.


    lg björn


    [hr]
    Achja, ich hab übrigens Blutgruppe A :P

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Mein Gott Björn, kann man Dein geballtes Wissen nicht irgendwie verflüssigen und sich injizieren?! ;)


    Echt cool, dass Du immer eine alles erklärende Antwort parat hast. Wird Zeit, dass ich Dich mal positiv bewerte (nachdem ich Dich jetzt ein halbes Jahr auf Herz und Nieren geprüft ähh "gelesen" habe) :)


    Eines noch, weil wir unter anderem auf unserem kleinen Forumstreff über Dich rätselten:
    Ißt Du Pilze nicht so gerne, weil Du womöglich ungeklärte Langzeitfolgen befürchtest?
    Dir die Verwechslungsmöglichkeit viel "bewußter" ist, als so manch einem unbedarften Sammler, der nur seine 3 Arten meint zu "kennen" und Du daher sehr viel Respekt davor hast?
    Oder ist es die Konsistenz bzw. Geschmack vieler Pilze?


  • Mein Gott Björn, kann man Dein geballtes Wissen nicht irgendwie verflüssigen und sich injizieren?! ;)


    Ja, gibts unter dem Namen PolyIQ in der Apotheke zu kaufen. Täglich ne Tablette schlucken :D



    Eines noch, weil wir unter anderem auf unserem kleinen Forumstreff über Dich rätselten:
    Ißt Du Pilze nicht so gerne, weil Du womöglich ungeklärte Langzeitfolgen befürchtest?
    Dir die Verwechslungsmöglichkeit viel "bewußter" ist, als so manch einem unbedarften Sammler, der nur seine 3 Arten meint zu "kennen" und Du daher sehr viel Respekt davor hast?
    Oder ist es die Konsistenz bzw. Geschmack vieler Pilze?


    Also ich fürchte keine Langzeitschäden, aber ich hab als Kind mal irgendwo Pilze im Restaurant bestellt, weil ich das unbedingt mal haben wollte. Das, was man mir serviert hat, schmeckte allerdings nach alles anderem, aber bestimmt nicht nach Pilzen. Grauenhaft. In Österreich hab ich fast jeden Tag Pilze gegessen, ja sogar mehr verschiedene als ihr alle zusammen. Ist ja kein Wunder bei den ganzen Kernpilzen, die ich da noch reingeschmissen habe :D


    Es ist bisweilen aber auch die Konsistenz verschiedener Arten, die ich nicht so gerne mag, deshalb beschränke ich mich auch gerne auf Pfifferlinge, die ich zwischendurch, wo es eben geht, bisweilen esse. Ansonsten betrachte ich die Pilzwelt rein wissenschaftlich und überhaupt nicht kulinarisch. Dass, was ihr euch auf der Zunge zergehen lasst, da wickel ich meine Stielaugen drum und nage genüßlich an den weichen Pixeln meiner Bilder ^^


    lg björn

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  • Mein Gott Björn, kann man Dein geballtes Wissen nicht irgendwie verflüssigen und sich injizieren?! ;)


    Ja, gibts unter dem Namen PolyIQ in der Apotheke zu kaufen. Täglich ne Tablette schlucken :D


    Ich brech' zusammen!!!!! Genial gekontert :D :thumbup:



    So ging es mir als Kind mit Kartoffelpüree in Italien. Das, was ich serviert bekam, war grellweiß, ziemlich flüssig, roch ekelhaft und den Geschmack kann ich mir leider noch heute in Erinnerung rufen und könnte genau wie damals --> <X
    Seit dem esse ich so gut wie nie Kartoffelpüree, höchstens wenn ich als Gast nicht drumherum komme :/


    Naja, wenigstens hast Du im Ösi-Land viel nachgeholt ;)



    Dass, was ihr euch auf der Zunge zergehen lasst, da wickel ich meine Stielaugen drum und nage genüßlich an den weichen Pixeln meiner Bilder ^^


    lg björn


    Mach' so weiter und mir schmecken auch bald die Pixel hier ^^ :D

  • Ja, gibts unter dem Namen PolyIQ in der Apotheke zu kaufen. Täglich ne Tablette schlucken :D



    Also wenn ich mir Dein Avatar anschaue, dann tippe ich ja eher auf Tabletten, für deren Herstellung man sich an Inhaltsstoffen des Mutterkorns orientiert hat. Die gibt es allerdings in seriösen Apotheken nicht zu kaufen. Damit wäre dann sowohl der Bezug zu Pilzen wieder hergestellt, als auch die tägliche Anwendung erklärt.:D

  • Lasst uns eine Runde "ich sehe was, was du nicht siehst" spielen. Da bin ich Weltmeister drin ^^

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  • Hallo Björn,



    Moment, Kuschel, das muss man umfassender betrachten:
    Die Belastung mitteleuropäischer Pilze (Marone, Champignons, Reifpilz) ist allgemein so niedrig geworden, dass es kaum noch gesundheitsschädlich ist. Die Grenze liegt da glaub ich bei 300 bql. Momentan dürfte die Belastung irgendwo zwischen 100 und 150 liegen, also weit drunter. Man könnte praktisch auch sämtliches anderes Zeugs essen und hätte wahrscheinlich ähnliche Mengen, ohne es zu wissen.


    bist du dir sicher? Mein Kenntnisstand ist, dass die Belastung von Maronen gebietsweise (Regionen in Bayern etc.) auch heute noch über 600 Bq pro kg (EU-Grenzwert) liegen kann. Arten, die gegenüber radioaktiver Strahlung als weniger anfällig gelten, sind aber in ME nicht mehr kritisch.


    Zitat


    Um das Ganze abzurunden: Ich bin ja nicht so der Pilzesser. Aber im letzten Jahr hatte ich während des Österreich-Urlaubs ne Menge Reifpilze in der Suppe. Und die waren durchaus gut.


    Achja, ich hab übrigens Blutgruppe A :P


    Wie würdest du denn eine Cadmium- oder Laktinvergiftung bemerken? (Mal abgesehen davon, dass du sie ja nicht roh gegessen hast) Jahrelange Cadmium-Aufnahme würde aber deinen Avatar erklären. :D


    Viele Grüße
    Toffel

  • Liebe Forummitglieder,
    soviel Resonanz für meinen Beitrag! Cool! Vielen Dank.


    Ich denke hier in Litauen, also gleich bei Tchernobyl um die Ecke sollte man sich schon schlau machen, was man regelmäßig zu sich nimmt.


    Ich hatte die letzten 10 Jahre in Asien aber nur Zuchtchampignons, so denke ich, daß mir im Moment ein bisschen Caesium nur gut tut...


    Wenn ich das aber (hoffentlich) in Zukunft öfter zu mir nehmen, dann sollte man sich sicher noch einmal schlau machen....


    Nochmal vielen Dank für Eure Beiträge.