Pilzbestimmung, irgendein Röhrling...

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 6.388 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    meine Mutter und ich haben letztes Jahr unseren ersten Pilzkurs gemacht, der allerdings nur sehr simpel und wenig detailliert gehalten wurde.


    Seitdem wissen wir aber, dass wir mit der Suche nach Röhrlingen auf der ziemlich sicheren Seite sind.


    Diesen Pilz haben wir im Vorgarten gefunden und obwohl wir wissen, dass wir ihn (abgewesen davon, dass die Würmer ihn bereits zerfressen haben) essen könnten, würden wir gerne die genaue Art wissen, um nicht alle Pilze als Maronen zu bezeichnen.


    Hier die Bilder:




    Wir tippen aufgrund des Stiels auf den Rotfuß-Röhrling, irren wir uns? :)


    lg


    JanMen

  • Hallo,


    das ist ein Filzröhrling (Xerocomus, Xerocomellus), und sehr wahrscheinlich eine Art der Gruppe um den Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron). Insbesondere kennzeichnet sich diese Artengruppe durch mehr oder weniger filzige, teilweise aufreißende Hüte, die in kastanienbraun, umberbraun, olivbraun oder rotbraun gehalten sind. Die Röhren sind jung noch gelblich, werden aber schnell olivgrünlich-gelbgrünlich. Der Stiel ist bei den verschiedenen Arten mehr oder weniger rötlich, bei einigen fehlt das Rot aber auch ganz oder aber der Stiel ist komplett rubinrot.


    Alle Filzröhrlinge gelten als essbar, wenngleich eigentlich nur die Marone (heute Boletus badius) als wertvoller Speisepilz gilt.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die schnelle Antwort :)

  • Ich beiß' hier gleich in meinen Schreibtisch ;(
    Warum zum Teufel könnte es nicht auch eine Ziegenlippe sein?


    Die Poren sehen so groß aus und der Stiel nur rötlich angehaucht wie auch eben bei Xerocomus subtomentosus *schnüff*


    Lieber Björn, könntest Du mir bitte anhand dieser Bilder erklären, woran Du Deine Befundung sichergestellt hast?


  • Ich beiß' hier gleich in meinen Schreibtisch ;(
    Warum zum Teufel könnte es nicht auch eine Ziegenlippe sein?


    Die Poren sehen so groß aus und der Stiel nur rötlich angehaucht wie auch eben bei Xerocomus subtomentosus *schnüff*


    Lieber Björn, könntest Du mir bitte anhand dieser Bilder erklären, woran Du Deine Befundung sichergestellt hast?


    Die Ziegenlippe hab ich doch gar nicht ausgeschlossen (Xerocomellus!). Sie so anhand zerstückelter Fk eindeutig zu bestimmen, ist schwierig, weil es auch noch auf die richtig samtige Hutoberfläche ankommt. Die lässt sich anhand von diesen Fotos aber nicht wirklich beurteilen ;)

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    • Offizieller Beitrag

    Nachdem ich die Gruppe erfahren hatte, hab ich natürlich auch erstmal gewikipediat (Gibt es das Wort?). Als ich zur Ziegenlippe kam, fand ich die größten äußerlichen Übereinstimmungen, obwohl ich diese anders in Erinnerung hatte. Dein Schreibtischbeißen kann ich gut verstehen! :)


    danke nochmal und lg


    JanMen

  • Hallo Kuschel,



    Ich beiß' hier gleich in meinen Schreibtisch ;(
    Warum zum Teufel könnte es nicht auch eine Ziegenlippe sein?


    Die Poren sehen so groß aus und der Stiel nur rötlich angehaucht wie auch eben bei Xerocomus subtomentosus *schnüff*


    -Ich lehne mich aus dem Fenster und schließe den "Ziegenlippen-Komplex" völlig aus. Da erwarte ich


    (a) intensivere Gelbtöne in den "Poren"
    (b) keine (nicht einmal schwache) Rottöne im Stiel und eine andere Stieltextur
    (c) einen noch samtigeren Hut
    (d) und speziell bei der Ziegenlippe eine deutliche grünlich-olivfarbigen Hut.
    -------------------------------------

    - Ich würde diesen Fund ohne Zweifel dem "Rotfusskomplex" zuordnen.


    Grüße
    Gerd

  • Hi Gerd,


    bitte korrigiere mich so viel Du magst, ist doch prima, wenn ich aus meinen Fehlern lernen kann :)


    Diesen Pilz hier hatte ich als "Ziegenlippe" abgelegt:



    Standort: locker verstreute Lärchen, einzelne Fichten, wenige Birken.
    Viel Moos und lockeres Gras, Boden eher sauer.


    Der Hut fühlte sich samtig-trocken an und war hell olivgrün


    War das korrekt?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Hallo Björn,



    Die Ziegenlippe hab ich doch gar nicht ausgeschlossen (Xerocomellus!).


    Du hast Dich in der Eile wohl verschrieben: Die Gruppe um die Ziegenlippe befindet sich in der Gattung Xerocomus und die Rotfußröhrlinge in der Gattung Xerocomellus.


    Gruß, Andreas[hr]
    Kuschel
    Mein Tipp wäre der Braune Filzröhrling (Xerocomus ferrugineus), aber ohne die Farbe des Basalmyzels und ein Foto von einem längs durchgeschnittenen Fruchtkörper, um die Farbe der Trama und etwaige Farbumschläge beurteilen zu können, ist das lediglich als Arbeitstitel zu verstehen.

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  • Hallo Kuschel,
    wenn ich mich kurz einmischen darf -


    Ich bin mir fast sicher, daß wenn Du den Stiel anschneidest,
    dieser hohl ist ! Ich glaube es ist ein Hohlfuß-Schuppenröhling
    (Boletinus cavipes) ... Allerdings macht mich die rötlich/bräunliche
    Färbung am oberen Stiel stutzig ! Sollte der Stiel nämlich nicht
    hohl sein, könnte es auch ein Erlen-Grübling (Gyrodon lividus) sein!
    Selten! - eine Gattung mit nur einer Art ?! ... Oder , weil keine Erlen
    in der Nähe? sind - vielleicht eine neue Art - der "Lärchen-Grübling"
    ??????????? Auf jeden Fall mal den Stiel druchschneiden !


    Gruß Uli

  • Hallo Uli,


    der Hohlfuß-Röhrling (Suiilus cavipes) scheidet sicher aus, denn die Fruchtkörper dieser Art haben weitere und deutlich eckigere Röhren sowie eine Hutfarbe mit warmen (Gelb-, Orange-) Brauntönen. Außerdem ist die Hutoberfäche nicht glatt, sondern durch kleine aufreißende Schüppchen rau. Der Erlen-Grübling (Gyrodon lividus) hätte wesentlich feinere Poren, auch passt das Habitat nicht.


    Gruß, Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöschter Nutzer ()

  • Ich danke Euch! Davon habe ich leider keine Aufnahmen gemacht, aber der Stiel war nicht hohl und das Fleisch färbte auch nicht nennenswert.