In einigen Teilen Deutschlands, speziell im Südosten am Alpenrand, scheint es ja eher eine Sintflut gewesen zu sein. Als hätte das Wetter dringend Versäumtes aufzuholen. Im Südwesten war es zumindest mal einfach Regen, und der hat schonmal einiges bewirkt. Die großen Röhrlinge fehlen noch weitestgehend, aber eine innere Stimme sagt mir, daß sich das bald ändern wird.
Hier sind mal einige Bilder von Samstag und Sonntag zusammengestellt; am Sonntag wurden dann auch Speisepilze gesammelt: Zur Freude meines Bruders gab's einen gut gefüllten Korb mit Pfifferlingen. Zu meiner - und hoffentlich Eurer - Freude, gab's aber auch einige Photos.
Am Wegrand häufig zu finden: Behangene Faserlinge / Psathyrella Candolleana.
Die haben wir nicht mitgenommen; wir hatten ja Pfifferlinge! Russula Virescens / Grüngefelderter Täubling.
Ein nicht näher bestimmter Täubling und Pholiota Flammans (Feuerschüpplinge):
Wahrscheinlich Stummelfüßchen / Crepidotus spec. So große habe ich aber bisher noch nicht gesehen (ca 5cm Hutdurchmesser)
Der erste Parasol, den ich dieses Jahr zu Gesicht bekomme, durfte natürlich auch weiterwachsen.
Komisch, seit ich weiß, was es ist, finde ich den immer mal wieder: Rosafarbener Saftporling / Oligoporus Placenta
An einer Stelle im Wald stank es bestialisch nach Aas. Mein Bruder vermutete einen verrottenden Wildschweinkadaver in der Nähe. Gefunden haben wir den nicht, und der Hund kam an die Leine. Dieses Hexenei war auf jeden Fall nicht schuld:
Beim Pfifferlinge pflücken mussten wir aufpassen, was uns zwischen die Finger kam. Hier ein nicht näher bestimmter Cortinarius in unmittelbarer Nachbarschaft.
Immerhin wagten sich nach dem Regen auch die Goldröhrlinge (Suillus Grevellei) wieder hervor:
Ebenfalls gelb, aber wohl eher Amanita Gemmata. Sofern die Stielbasis nicht in einer Scheide steckt, sich dieser Teil des Velum also noch brav zurückbildet und nur die Knolle übrig bleibt.
Hier der Massenpilz des Tages:
Wahrscheinlich Clitopilus Prunulus (Mehlräsling), aber in der Unterscheidung zu Clitocybe Phyllophila oder auch Lyophyllum Connatum bin ich mir zu unsicher. Außerdem gab's ja genug anderes im Korb.
Nahrung bot der Wald nicht nur für uns:
Die Schlacht ums kalte Buffet!
Andere Boleten brauchen wohl noch ein bisschen Zeit. Zwei Erythropus - Babys (Flockenstieliger Hexenröhrling):
Dann habe ich bei meiner Kamera den Supermakromodus entdeckt. Damit muss ich aber noch üben.
Roßhaarschwindling / Marasmius Androsaceus:
Zwei weitere Schwindlinge unterschiedlicher Art:
Und auf einem Moospolster andere Kleinigkeiten. Hutdurchmesser unter 2mm.
Leider keine Scutellinas. Aber auch die finde ich noch irgendwann!
Dafür "freischwebende" Stielporlinge (wieder etwas größer):
Noch eine echte Überraschung. Ein weiterer Dorniger (?) Stachelbart, Creolophus Cirrhatus; zwar wesentlich kleiner als der Fund im Juli, aber trotzdem sehr schön:
Wenn jemand Ideen zu den unsicheren oder noch nicht bestimmten Pilzen, dann immer gerne her damit. Aber wahrscheinlich packe ich die Tage noch die Pilze, die mich wirklich interessieren in einen eigenen Bestimmungsthread. Dann natürlich auch mit mehr Angaben und Bildern.
Ach ja, Schmetterling:
Liebe Grüße, Beorn.