Weißer Pilz und 2 weitere Kandidaten

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.326 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Menedemos.

  • Hallo an Alle,


    vorgestern hab ich im Forst zwischen Fichten nahe am Wegrand einen weißen Pilz mit cremefarbenen Lamellen gefunden, der ganz außerordentlich stark nach Champignon roch. Daheim stellte ich fest, daß er nicht mal im Ansatz sowas wie einen Ring hat (daran hatte ich beim Pflücken nicht gedacht). Verletzungen ergaben keine Gelbfärbung, sondern nur ein leichtes Beige. Besonders ist außerdem, daß der Pilz richtige Wurzeln hat - ich hoffe, man sieht das auf den Bildern. Was ist das nun für ein Ding??


    Den nächsten Kandidaten hab ich stehenlassen, weil ich ihn für nicht genießbar hielt, ich machte nur ein Handyfoto - er wuchs im jungen dunklen Fichtendickicht. Daheim ließ mich die Literatur dann aber ahnen, daß es sich um einen Rauhfuß (welchen auch immer) gehandelt haben müßte. Der sehr helle Stiel verfärbte sich bei Berührung sofort fast schwarz und war schon annähernd hohl, die Poren waren graubeige. Das Foto ist nicht gerade hitverdächtig, aber vielleicht weiß jemand von Euch, was das war?


    Zum Schluß stelle ich noch ein paar Bilder von einem Pilz ein, den ich als Netzstieligen Hexenröhrling zu bestimme wage :o) - aber ich laß mich gern eines besseren belehren! Diese Dinger kommen am laufenden Band in der Grünfläche einer Gewerbesiedlung auf dem ständig gemähten Rasen nahe bei Linden zum Vorschein. Die Bilder sind etwas düster, weil ohne Blitz gegen Abend aufgenommen, aber ich hoffe, die entscheidenden Merkmale sind erkennbar. Ich hab ihn heute geerntet, aufgeschnitten und trockne ihn gerade - beim Schneiden sah man eine rote Linie zwischen Hutfleisch und Röhren (also in der Sekunde, bevor alles blaugrün wurde ;o) ).


    Vielen Dank für Eure Hilfe mal wieder!
    Bijou

  • Ahoi, Bijou,


    Deinen Raufuß sehe ich auch als Solchen,
    aber mehr instinktiv, also nicht verläßlich.
    Leider ist bei dem Foto auch nicht mehr drin.


    Dein "Netzstieliger" drängt sich mir auch als solcher auf,
    allerdings kann ich beim besten Willen keine wenigstens
    orangerote Färbung der Röhrenmündungen erkennen...


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Bijou,
    Pilz 3 dürfte der Netzstielige Hexenröhrling (B.luridus) sein.
    Beim zweiten tippe ich trotz der eher braunen Kappe auf eine Rotkappen-Art, da der Stiel ganz weiß ausschaut. Es könnte zwar auch der Wollstielige Raufußröhrling (L. leccinum cyaneobasileucum) sein, aber dafür ist das Exemplar schon sehr massiv! Außerdem meine ich neben Birken- auch Espen-Blätter zu sehen.


    VG

  • Hallo Malone, ja klar, ist nicht erkennbar, das mit den Röhrenmündungen (die Fotos sind wie gesagt leider unterbelichtet und entbehren jeglicher Farbintensität), aber sie waren tatsächlich gelb-orange (und nach Berührung sofort tintenblaugrün). Das Fleisch des Hutes war im ersten Moment des Schnittes gelb.


    Hallo Sachse, wenn ich nur wüßte, wie Espenblätter aussehen ;o) - eine Birke ist mir dort aber nicht aufgefallen, die kenne sogar ich... In meinem Buch erschien mir jedenfalls die Espen-Rotkappe als am ähnlichsten, aber bevor ich was ganz Wüstes schreibe, höre ich mir lieber erst mal die Expertenmeinungen an :o). Dieser Pilz war ein riesiges, ganz außergewöhnlich schönes Exemplar, auch deswegen tat's mir leid, ihn rauszureißen, ohne zu wissen, ob ich ihn auch einer sinnvollen Bestimmung (essen:o)!) zuführen könnte.


    Aber was ist mit dem ersten, dem weißen? Ungepflückt war er wirklich absolut reinweiß, die Lamellen nur einen ganz leichten Ton dunkler. Und dieser extreme Champignon-Geruch? Die Wurzeln? Habt Ihr da vielleicht noch einen kleinen Tip? Würde mich freuen! :o)


    Jedenfalls vielen Dank Euch beiden!

    Gnade sei mit den Unwissenden (frei übersetzt aus einem alten Buch...) :saint:

  • Hy Bijou!



    Also auf die Gefahr hin das ich jetzt in der Luft zerissen werd... ;):shy::D , aber ich schmeiß jetzt einfach mal spontan was in den Ring zum ersten Pilz...


    Möglicherweise geht dein Fund in Richtung Hygrophorus spec. (event. H.ligatus oder H. penarius)... Eine andere Möglichkeit ginge noch in Richtung Tricholoma album (Strohblasser Ritterling). Nur passen da irgendwie überall die Fichten nicht als Begleitbäume dazu... Stand da nichts anderes in der Gegend?
    Leider sieht man den Lamellenansatz auf Deinen Bildern nicht und hilfreich wären auch noch Angaben bzgl. schleimiger Huthaut usw...


    Hui, jetzt bin i aber gespannt was da rauskommt... ;););)


    lg schmidltux

  • Hallo Schmidltux,


    danke für den Erstversuch :o) - die Lamellen waren angewachsen und der Hut überhaupt nicht schleimig, sondern kahl, trocken und festfleischig-elastisch. Hilft das weiter? Und wie gesagt, geradezu aufdringlicher Champignon-Geruch, als hätte man ein komplettes Champi-Gericht vor der Nase.

    Gnade sei mit den Unwissenden (frei übersetzt aus einem alten Buch...) :saint:

  • Ein Bild von der Hutoberseite wäre mir hier ganz genehm gewesen. Gab es da rostbraune Flecken ? Ich vermute es fast.


    Meine Idee, ich habe davon vor kurzem auch einige gefunden, wäre der Gefleckte Rübling, Collybia maculata oder aber sein Kumpel der Sägeblättrige Rübling, Collybia fodiens.