Stockpilz

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.794 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Tag!


    Im Bundesland Salzburg (Altenmarkt im Pongau) auf ca. 1200 m Seehöhe entdeckte meine Tante den auf dem Foto ersichtlichen Stockpilz. Wir sind uns über seine Identität nicht einig: meine Tante vermutet einen Schmetterlingsporling, mein Verdacht besteht in einem –“ namentlich nicht bekannten –“ Stockpilz im Verwesungsstadium. Kann mir wer helfen?


    Herzlichen Gruß


    bordercolly

  • Hallo bordercolly!


    Eine Schmetterlings-Tramete oder auch Schmetterlings-Porling genannt (Trametes versicolor) ist das nicht.


    Mit ein paar simplen Bestimmungsangaben mehr würden sich meine Eindrücke von relativ dicken und breiten (ca. 10 bis 15 cm?) bestätigen, welche zusammen mit dem Substrat (Nadelholz) die Wahrscheinlichkeit einer Trametes versicolor gegen Null sinken liessen.


    Im Hochwald mit dieser Wuchsform (fächerförmig) an Nadelholz in Bodennähe würde ich angesichts dieser Farbe und samt der Radialbänderung der Hutoberseite einen Schwarzgebänderten Harzporling (Ischnoderma benzoinum) vermuten.


    Etwas détailliertere Bilder und/oder Angaben wären aber in jedem Falle sehr hilfreich, so zum Beispiel: Angaben zur Unterseite, zur Beschaffenheit der Oberfläche, zur Farbe des Fleisches, der Größenverhältnisse u. v. m.!


    Grüße, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Ahoi, bordercolly,


    (sind sehr intelligente Tiere)


    Fredy möchte ich, was die Schmetterlingsvariante betrifft, bestätigen.


    Zudem möchte ich mich mal instinktiv gaaanz weit aus dem Fenster hängen und einen ganz alten Kiefernbraunporling in den Ring werfen.
    (sei es auch nur, um eins auf die Mütze zu bekommen).



    LG
    Malone

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  • Hallo Malone,



    Zudem möchte ich mich mal instinktiv gaaanz weit aus dem Fenster hängen und einen ganz alten Kiefernbraunporling in den Ring werfen.
    (sei es auch nur, um eins auf die Mütze zu bekommen).


    dachte ich auch schon, aber den habe ich so geschichtet noch nicht gesehen. (Diese Wuchsweise ist es wohl auch, die mit dem Begriff "Stockpilz" gemeint ist.)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Vielen Dank für die raschen Antworten! Habe meine Tante im Pongau um nähere Angaben gebeten. Im Moment ist eine ergänzende Besichtigung wegen der Schneelage(!!) aber leider nicht möglich. Werde mir erlauben, mich zum gegebenen Zeitpunkt wieder zu melden.
    Beste Grüße!
    bordercolly[hr]


    Hallo!
    Habe bei der Durchsicht meiner Fotoordner noch 3 Bilder des Pilzes gefunden. Nr.4 bildet die Unterseite des Objekts ab. Vielleicht hilft das vorerst?? (d.h. bis zur Schneeschmelze)
    Beste Grüße
    bordercolly


  • Hallo zusammen!


    Ich habe mir erlaubt, von den Poren des ersten Bildes der nachträglich hochgeladenen Kollektion eine Ausschnittsvergrößerung zu erstellen:



    Wenn ich das richtig sehe, sind die Poren nicht rund, sondern rundlich-eckig.


    Ich würde somit noch den Berg-Porling (Bondarzewia mesenterica) in den Ring werfen. Dazu würde auch das offensichtlich noch lebende Substrat passen.


    Ob ein vergammelter Berg-Porling allerdings so aussieht und ob die genaue Art des Substrates (wächst der Berg-Porling nicht an Weißtanne?) hinkommt (sieht mir eher nach Kiefer aus), kann ich leider nicht sagen.


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo!


    Ohne mich festzulegen, würde ich auf Malones Gedanken wetten, nämlich Phaeolus scheinitzii (Kiefern-Braunporling).
    Fruchtschicht passt:
    http://calphotos.berkeley.edu/…large=0000+0000+1109+1788
    Altersfärbung passt (siehe Bild 3):
    http://www.kristvi.net/sopp/kj…phaeolus_schweinitzii.htm
    Und für etwas ausgeprägtere Wuchsformen findet man auch Bilder (siehe hier Bild 5):
    http://www.mycokey.com/MycoKey…haeolus_schweinitzii.html


    Außerdem wächst der scheinbar auf dem Boden an Wurzeln.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • Hallo, Fredy,
    meine Tante hat für den fraglichen Pilz noch einmal aufgesucht und folgende ergänzende Angaben gemacht:
    2 armstarke Fichtenwurzeln kreuzen sich im stumpfen Winkel woraus der Pilz wächst. Die Tiefe beträgt 23 cm, die Länge 35 cm.
    Er ist in sechs dachziegelartigen Etagen gewachsen, die Struktur (4 mm) zäh lederartig)
    Die Bruchstelle rotbraun, die Oberseite leicht höckerig, die Unterseite zart stachelig wie beim Semmelstoppelpilz. (?)
    An dieser Stelle nochmals vielen Dank für alle Beiträge!!
    bordercolly

  • Hallo bordercolly!


    Du hast aber eine engagierte Tante :) !


    Also mit der Ansicht der Oberfläche und der Farbe im Schnitt würde ich mich dann Malone's und Ingo's Gedanken anschließen. Auch das Substrat Fichte passt, auch wenn es Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii) heißt.
    Der "zart-stachelige Eindruck" entsteht wohl durch die Seitenansicht der Röhren im Schnitt, es sind aber (wie auf den anderen Bildern in der Draufsicht gut zu erkennen) Porenöffnungen vorhanden, so dass man hier nicht von Stacheln sprechen kann.


    Gruß und weiter so!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!