Krause Glucke groß und klein?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 12.469 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rad-Pilz.

  • Hallo


    ich habe drei Pilze gefunden, von denen zwei sicher Krause Glucken sind, der Dritte wäre nach meinem Pilzbuch auch am ehesten eine Krause Glucke, die Blätter sind aber viel breiter, siehe Bild. Gibt es bei dieser Pilzart unterschiedliche Größen oder ist es ein anderer Pilz? Die Breitblättrige Glucke passt mir auch eher nicht.



  • Ich sehe die rechte auch als junge Krause Glucke an. Hat es die letzten Tage geregnet bei dir ?
    Die Ränder sind noch nicht so dunkelbraun wie bei der linken, der Korpus ist insgesamt noch nicht so groß und von hellerer Farbe.
    Von daher schließe ich mich Merlin an.
    VG Markus

  • Hallo Radpilz,


    es sind def. krause Glucken,
    manchmal ist die Farbgebung unterschiedlich
    bei jungen Pilzen eher hell, bei den älteren mit dunklerem Rand.
    Hier ein Beispiel einer 1- kg. Glucke.




    Grüße aus dem Mühltal, dem nahen Odenwald
    lenti1000

    Liebe Grüsse von
    ich-lebe-immer-noch-lenti
    Zeige ihnen einen roten Kometenschweif, jage ihnen eine dumpfe Angst ein, und sie werden aus ihren Häusern laufen und sich die Beine brechen. Aber sage ihnen einen vernünftigen Satz und beweise ihn mit sieben Gründen, und sie werden dich einfach auslachen.


    (Bertolt Brecht)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rad-Pilz!


    Für eine Breitblättrige Glucke (Sparassia Brevipes) sind die Schneiden der Blätter viel zu wellig, und auch nicht dick genug. Zudem sollte bei einem jungen Pilz doch die "Zweifarbigkeit" (hell - dunkel - Zonierung der Blätter) bei Sp. Brevipes deutlich zu sehen sein.


    Also klares Pro für die Bestimmung von Merlin, Calabaza (Markus) und lenti. :thumbup:


    VG, Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzjünger!


    Macht ja nix. ;)
    Und manchmal ist es auch gar nicht so einfach. Hier mal ein Bild von einer recht alten Sparassis Brevipes:

    Die ist nun komplett ausgebleicht, und zwar nicht wirklich kraus, aber doch schon recht wellig für die Art. Da muss man schon echt mehrmals hingucken. Zum Glück hatte ich denselben Pilz schon eine Woche vorher gesehen, da war es noch wesentlich eindeutiger. Leider hatte ich da keine Kamera dabei. :cursing:



    VG, Beorn.


    Edit:
    Ein Bild von einer ganz jungen krausen Glucke gibt's dann auch noch:


    Auch diese ist natürlich komplett hell. Aber man sieht doch, daß das Fleisch eben "frisch" ist und nicht "ausgebleicht".

  • Hallo Radpilz,


    unter welchen Bäumen haben Sie die Glucken denn gefunden? Wie ich hier im Forum schon mal geschrieben habe, sind die Farben je nach Wirtsbaum unterschiedlich. Die beiden mit den dunklen Rändern hätte ich nicht mehr mitgenommen, die sehen schon älter aus. Ich beobachte seit 14 Tagen eine Krause Glucke, die schon als ich sie das erste mal fand, für mich nicht frisch genug war. Glucken halten sich da sehr lange. Nach meiner Erfahrung könnte das hellere Exemplar von einer Douglasie stammen, die sind oft nicht so stark gekräuselt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind sie ab und zu in Karlsbad. Falls Sie Lust und Zeit haben, können Sie sich mal melden, ist ja nicht weit von hier, dann zeige ich Ihnen die Unterschiede zwischen Glucken, die an Kiefern wachsen und denen an Douglasien!


    Grüße


    Feinschmecker


    PS. Eben habe ich das Bild nochmals angeschaut. Wuchs das hellere Exemplar an einem Baumstumpf und nicht am lebenden Baum? Am toten Holz wachsende Glucken sehen manchmal etwas anders aus.

  • Krause Glucken


    habe ich bis jetzt fast nur im offenen Nadelwald mit Fichtenbestand gefunden, besonders an Stellen, an denen sich
    viel vermoderndes Altholz befindet.
    Die Farbe war überwiegend hellgelb - goldgelb, wie hier im Bild
    aus dem Jahr 2006, da habe ich eine große Menge gefunden



    Dieses Jahr scheint es dagegen hier im vorderen Odenwald etwas trübe auszusehen,
    an meinen bevorzugten Stellen habe ich noch keine einzige Glucke gefunden.
    Grüße lenti1000

    Liebe Grüsse von
    ich-lebe-immer-noch-lenti
    Zeige ihnen einen roten Kometenschweif, jage ihnen eine dumpfe Angst ein, und sie werden aus ihren Häusern laufen und sich die Beine brechen. Aber sage ihnen einen vernünftigen Satz und beweise ihn mit sieben Gründen, und sie werden dich einfach auslachen.


    (Bertolt Brecht)

    Einmal editiert, zuletzt von lenti1000 ()


  • Hallo Radpilz,


    unter welchen Bäumen haben Sie die Glucken denn gefunden?


    Hallo Feinschmecker,


    alle Glucken wuchsen optisch gesehen (ich habe sie sogar am Standort fotografiert) auf dem Boden. D.h. der Baumstumpf war sehr weitgehend verrottet, so dass man ihn nicht einer Baumart zuordnen konnte.
    Die Standorte waren nur ein paar hundert Meter auseinander im selben Nadelwald, in dem sich überwiegend Fichten, aber auch einige Kiefern und wenige Douglasien sowie Tannen befinden.


    In Karlsbad bin ich nie, aber danke für das Angebot.


    Das Alter ist wirklich schwer zu schätzen, da Glucken eh sehr lange halten. Der braune Rand kommt aber wohl durch die Hitzewelle, die hier noch letztes Wochenende war. Maximal könnten sie 2 Wochen alt sein, da ich sie davor dort nicht gesehen habe. 2 Wochen dürfte doch für Glucken nicht zu alt sein, oder? Was ich auch noch immer bei Pilzen mache ist der Geruchstest. Die Glucken haben einen enormen Geruch verströmt.

  • Hallo Radpilz,


    Karlsbad: da habe ich Sie mit Beorn verwechselt, für den das Angebot natürlich auch gilt.
    Wenn die Glucken intensiv riechen, ist das sicher ein gutes Zeichen. Natürlich können die braunen Ränder von der Hitze kommen, ich kenne das jedoch so nicht, die Gluckensaison im niederschlagsarmen Kraichgau beginnt meist erst Mitte/Ende September, da ist Hitze selten. Für mich hat die Gluckensaison heute begonnen, taufrisches Exemplar, 730 g, Kiefer. Ich habe diese (wie jedes Jahr die erste) einem guten Freund geschenkt. Ansonsten war der Wald Pilzfrei:(.


    Grüße


    Feinschmecker

  • Hallo Feinschmecker,


    wenn du mehr Pilze willst, geh hoch in Schwarzwald, da gibt es aktuell eine super Steinpilzschwemme, ich habe heute an manchen Wegen alle paar Meter Steinpilze gehabt, oft sogar in Gruppen.

  • Vielleicht zwischendurch mal eine kleine Meinung von euch ?


    Ich muß gestehen, ich bin noch nie einer Krausen Glucke begegnet und habe auch früher nie etwas davon gehört.


    Daher mal eben reingefragt.


    Dieses etwas mitgenommen aussehende Pilzchen, recht klein und platt, sah ich gestern zu Füßen einer Kiefer.
    Sein Anblick erweckte mein Mitleid, dennoch mußte ich den Pilz knipsen. Könnte ja die Fette Henne sein, dachte ich mir schon, nur irgendwie verstümmelt vielleicht.


    Was sagt ihr?






  • Hallo Mausmann,


    mit deiner Bestimmung liegst du meiner Ansicht nach richtig.
    Wenn ich mir das Bild näher betrachte, warst du in der Nähe eines Gewässers, auch wenn es vielleicht nur ein Teich oder Tümpel war. Ich sehe dort abgestorbene Schilfreste liegen und auch junges sprießen. Schilf hat starke Wurzeln und einen dichten Wuchs, da hat sie sich durchkämpfen müssen. Oder / und es ist evtl. jemand darauf getreten als sie noch ganz klein war. Das wären mögliche Ursachen.


    Grüße, Markus

  • Teil mir doch bitte mal mit, woher die hellbraunen Pflanzenreste / Röhrchen stammen, die um deinen Fund liegen und was das deiner Einschätzung nach für Pflanzenreste sind.


    Du hast dort ja vermutlich nicht Mikado gespielt. Und vertrocknete Grashalme sind das sicher auch nicht.


    Gruß,


    Markus[hr]
    Gut, nochmals kurz nachgedacht : Das nächste Mal werde ich fragen, was für Pflanzen wachsen denn um deinen Fund herum und stammen die Pflanzenreste ausschließlich von dem was da neu wieder gedeiht ?


    Danke für die Breitseite ;)


    Grüße,


    Markus

  • Ich habe jetzt auch noch andere Bilder von dort betrachtet und kann sagen daß das Schilf die Nadeln einer Kiefern-Art sind.
    Die können direkt von dem Baum vor Ort sein als auch zusammengetragenes Grünzeug der Umgebung. Es wird dort fleißig gegärtnert (Der größte parkähnlich angelegte Friedhof der Welt).
    So genau habe ich auch noch nie auf Nadeln geachtet und warum auch nicht hätte das kein Schilf sein sollen. Teiche gibt es dort auch, selbstverständlich.


    Hier noch ein paar Bilder auf solchem Streu von der (vermutlichen) Kiefern-Koralle, Ramaria eumorpha. Da erkennt man das besser.








  • Hallo Feinschmecker,


    wenn du mehr Pilze willst, geh hoch in Schwarzwald, da gibt es aktuell eine super Steinpilzschwemme, ich habe heute an manchen Wegen alle paar Meter Steinpilze gehabt, oft sogar in Gruppen.


    Hallo Radpilz,


    herzlichen Dank für den Tip! Wir waren gerade 5 Tage im Hotzenwald und haben jede Menge Steinpilze gefunden, auch Pfifferlinge. Wie es damit im Nordschwarzwald aussieht, werden wir heute oder morgen mal ausprobieren.

  • Heute war ich wieder an der Stelle und der von mir beschnittene Gluckenpilz war noch genau so vorhanden, wie ich ihn vor über zwei Wochen zurückgelassen habe.
    Die Haltbarkeit der Grausen Glucke ist wirklich unglaublich. Braun geworden ist er nicht, das passiert wohl nur als Hitzeschaden.


    Noch eine weitere Glucke habe ich gefunden. Sie hatte rundlich verdickte Enden und war wohl auch schon sehr alt. Sie duften beim Anschneiden kaum noch.