Winzige Becherchen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo zusammen,


    schon wieder war ich unterwegs und hab dabei ein paar Unbekannte aufgeschnappt.


    Nr 1. Da hab ich keinen Plan, weiß auch nicht wie genau oder ungenau die so bestimmbar sind, ich versuchs halt mal:


    ca. 3-4mm Durchmesser bei den größten Exemplaren, auffällig ist die filzig-wollige Außenseite,
    Substrat: Alter, vermorschter Nadelholzstamm (höchstwahrscheinlich Fichte), auf einzelnen, bereits abgefallenen Holzsplittern, ca. 30 meist sehr kleine Pilzchen an der Stelle.




    Nr. 2: Da bin ich mir schon so gut wie sicher, dass die nicht allzu genau bestimmbar sind, aber wenn ich schon mal schreibe, dann füg ich die auch noch schnell hinzu:
    Becherchen höchstens 2mm, meist kleiner, keine Behaarung erkennbar, weiß, Standort ist Schilf.




    So, vielleicht kennt die ja jemand halbwegs, macht auch nix, wenn da keine genauere Bestimmung möglich ist.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias


    Was du so alles findest....unglaublich.
    Ich könnte mir bei 2. einen Vertreter der Gattung Hymenoscyphus vorstellen.
    Jedoch hab ich keine weitere Idee,um dir bei der Bestimmung zu helfen,aber vielleicht schauen Björn und Ingo nochmal rein;-)


    Mfg Sven

  • Also rein makroskopisch nicht einfach zu lösen, die Art auf dem 3. Foto könnte z.B. Lachnum pudicellum sein, die ist an Grasresten relativ häufig.


    Hier hilft eigentlich nur das Mikroskop für die absolute Sicherheit.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    Danke für den Hinweis. Ich will eigentlich auch keine absolute Sicherheit - die bekommt man so sowieso nicht.
    Bei Nr. 1 würde mich auch zumindest mal die Gattung oder was es sein könnte interessieren, weiß Du da was, oder geht da wirklich gar nix?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.


  • Ne das könnte alles mögliche werden, da würd ich mikroskopieren um das rauszufinden.


    lg björn

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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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  • Ach, nochwas: Lachnum hat doch immer Haare am Rand, oder? Ich hab allerdings keine gesehen.
    (Bin jetzt beschäftigt - ich schau morgen wieder vorbei)


    Nochmal Grüße,
    Matthias[hr]
    Ich seh grad, dass Du schon mit Lichtgeschwindigkeit geantwortet hast - ok, danke, dann bleibt der mal unbestimmt.


    Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Wenn das Ding keine Haare haben sollte, kommen sämtliche Arten der Gattungen Calycina, Calycellina sowie Crocicreas in Frage. Hier käme es auch noch auf die Stiellänge sowie auf die Beschaffenheit der Randzone an (vllt ist diese "gezähnt" oder uneben, oder völlig glatt).


    [hr]
    Und ja, Lachnum-Arten haben nicht nur Randhaare, sondern sie röten auch im Alter.

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    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo Matthias!


    Wäre es ein weißer Haariger, der frischgewachsen und verletzt rot anläuft, wäre es zu 95% Lachnum controversum (Gegensätzliches Weißhaarbecherchen).
    Wurde der weiße Haarige älter eher gelbscheibig werden, ist es dann wahrscheinlich Dasyscyphella autipila (Spitzhaariges Harzhaarbecherchen).


    Lachnum pudicellum (Zartes Süßgräser-Weißhaarbecherchen) habe ich selbst nie auf Schilf feststellen können, es gibt aber neben den schon erwähnten auch noch sehr kleine winzige Weißhaarbecherchen (kleiner als 1mm) auf Schilf, die angeblich weitere eigene Art-Namen verdienen.


    Bei deinem Weißen würde ich beinahe von Mollisia retincola (Gelbliches Schilf-Weichbecherchen) überzeugt sein, wenngleich der meist einen deutlichen Basalfilz (Subikulum) aufweist, der auf deinem Bild jetzt nicht unbedingt erkennbar ist.
    Zumindest meine ich aber auf Bild 2 der Art links unten am Becher eine braune Außenseite zu erkennen, das würde meine These stützen.
    Frischgewachsen ist die Art weiß und muss nicht immer eine Randwulst haben.
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=17231&position=30
    Ältere werden dann gelblich bis gelb.


    Mit deinem 1. Becher kann ich leider auch noch nichts anfangen, ob da eine Peziza rauskommt oder eher was Haariges wie Humaria? Keine Ahnung.


    VG Ingo W


    Edit:

    Zitat


    Und ja, Lachnum-Arten haben nicht nur Randhaare, sondern sie röten auch im Alter.


    Nur manche, nicht alle! Und ist nicht altersabhängig, sondern passiert auch an frischen jungen Apothezien.

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo,


    Vielen Dank für eure sehr ausführlichen Antworten.


    Ingo: Mollisia retincola könnte stimmen, ich hab mir den Stängel noch mal angeschaut, den ich mitgenommen habe und die braune Außenseite kann ich bestätigen. Den Basalfilz sehe ich allerdings auch nicht. Aber immerhin hab ich eine Spur - danke dafür.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Mreul: Die Sachen kannst du mir auch gerne zuschicken. Mit M. retincola bin ich vorsichtig, weil gerade da tauchen Arten auf, die definitiv nicht M. retincola darstellen (u.a. aufgrund fehlender Kristalle oder anderer Reaktionen). Ich hab da einige Kollektionen aus Österreich, die bis heute nicht geklärt sind und von denen ich überzeugt war, dass sie M. retincola sein sollten.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

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  • Hallo Björn,


    danke für Dein Angebot! :thumbup:
    Von den gezeigten habe ich inzwischen leider keine Proben mehr, aber bei mir tauchen immer wieder so kleine Sachen auf... :D
    Auch den ersten hab ich nicht zum ersten Mal gefunden, der kommt sicher mal wieder vor meine Linse und den zweiten auf Schilf find ich bestimmt auch wieder. Ich nehm auch von sowas mal Proben mit, falls Du dann Interesse hast, lass es mich wissen, dann bekommst Du was.
    (Ach ja, Scutellinias sind bei mir momentan keine zu finden. :( )


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.