Mutwilliges Zerstören von Pilzen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trüffelino.

  • Ich komme jetzt gerade durch die tolle Nachfrage eines anderen Neumembers zu diesem Thema. Neumember wollte einfach wissen, was für Pilze, ob giftig, wegen Kind im Garten- hatte da ein wenig Bedenken- o.k. kleine Kinder nehmen alles mögliche in den Mund und dann will man Gefahrenquellen ausschalten. Aber sie fragte nach, um nicht sinnlos Pilze zu zerstören.
    Eine sehr gute Einstellung- finde ich. Und o.K. einen Gifthäubling würde ich im Garten bei kleinen Kindern wohl auch eliminieren- das war der Verdacht (unbegründet- aber es wurde halt dann hier vorsichtshalber nachgefragt)- die Pilze im Garten waren KEINE Giftpilze.


    ABER:


    Neulich habe ich gehört, wie ein Kind auf einer Wiese ohne Einschreiten der Erziehungsberechtigten einfach alle Pilze zertreten hat, weil unbekannt- die könnten ja giftig sein- war die Begründung.


    Nach Nachfrage: es werden wahrscheinlich Champignons gewesen sein- ich weiß nicht welche
    Ich bin dann sehr provokativ vorgegangen: "Gönnt Ihr die Pilze , nur weil Ihr sie nicht kennt, keinem anderen? " "Neid?" Ich war da schon sehr provokativ.


    Und dann immer weiter vorgetastest- bis auch zu möglichen Giftpilzen. Warum auch die schützenswert sind und warum die auf einer Wiese nun echt ungefährlich sind..... und dann gleich Exkurs in die Pflanzenwelt... "Meinst Du alle diese Pflanzen gehören ausgerottet?"- das zieht immer.


    Ich glaube , ich hatte Erfolg. Es wurde versprochen, sollten die Pilze wieder auftreten, mich anzurufen, wegen Bestimmung.


    U.U.werde ich Euch zu Rate ziehen. Ich kenne ja bei weitem noch nicht alles. Ich glaube, ich habe sogar ein wenig Interesse geweckt.


    Ich habe auch schon vorher öfters Pilzstellen gesehen, wo einfach alles umgetreten war (Nein, das waren keine Waldtiere,dazu viel zu systematisch).
    Wenn kürzlich passiert,habe ich die Reste der Zerstörungsorgien bzgl Speisepilzen noch mitgenommen, wenn nicht noch zusätzlich zertreten mit großer Arbeit (um bloß nichts pilzähnliches noch stehen zulassen).



    Ich habe trotzdem Schwierigkeiten, so was zu verstehen.

  • als ich heut im wald war, fand ich den von mir abgebildeten pilz, welcher von hopsing17 als Rozites caperatus, reifpilz bestimmt wurde.... einfach platt gedrückt, ebenso diverse täublinge, einfach niedergemetzelt... schon ärgerlich, soetwas. auch die extra von mir stehengelassene reife hexe, nur noch matsch X(

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
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    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

  • Dazu nur ganz kurz:
    - an einer bekannten Steinpilzstelle waren komplett alle dunkelhütigen Pilze abgeschnitten - weit über 100 so nach dem Motto "könnte ja ein Steinpilz sein, ups, hat ja doch Lamellen" - die meisten waren Täublinge


    - auf einer Pilzausstellung erzählte ein älterer Herr, dass sie früher außer den Steinpilzen alle Pilze umgetreten haben, aber das machen sie jetzt nicht mehr, sonst könnte man ja anhand der umgetretenen Pilze seine Spur und damit seine geheimen Plätze erkennen


    Gruß,
    Wirderer


  • Ich bin echt geschockt, besonders über die zweite Erfahrung . Solche Leute sollten ein Pilzsammelverbot auf Lebenszeit bekommen , besser noch komplettes Waldverbot-ich fasse es nicht.Und bei diesem Steinpilzsammler war echt nur Mißgunst im Spiel, seine ursprüngliche Intention war wahrscheinlich, den Wald für alle anderen Pilzsammler unattraktiv zu machen , um bloß seine blöden Steinpilze alleine zu haben und er hat die Strategie nur geändert weil sie nicht aufging.


    In so einem Fall würde nur noch eine kleine Lüge nutzen (wobei die Aussage sogar teilweise richtig sein mag, aber dann halt mehr lokal). "Steinpilze wachsen nicht alleine, sie brauchen andere Pilze als Partner,um überhaupt wachsen zu können und ein Steinpilzmycel ist km-groß (so wie in der Wirklichkeit das vom Hallimasch). Wenn man andere Pilze zerstört, macht man auch das Steinpilzmycel kaputt."
    Wenn er es glauben würde, wäre das wohl das einzige, was man mit Erfolg vorbringen kann. Und wenn man diese Aussagen mit wahren Aussagen unterfüttert (Z.B. daß Pilmycele km-groß sein können (siehe Hallimasch) und das manche Pilze andere als Mykorhizzapartner brauchen (weiß jetzt spontan nicht welche, wer kann welche nennen, falls ich mal so einer Spezies von "Pilzsammler" begegne),
    So ein Ignorant forscht dann nicht näher nach.


    Lieber betreibe ich wirkliche Aufklärung, aber ich sage,daß in dem Falle der Zweck die Mittel heiligt.


    Zum ersten Fall: o.k. ich kenne Steinpilze und würde sicher nicht jeden braunen Hut abschneiden. Aber ich habe mich auch schon mal in der Draufsicht geirrt. Einen Pilz siegessicher abgeschnítten und bekam dann von unten die Überraschung- passiert mir nur selten, aber es passiert auch mir- ich gehe nicht vorher an jeden Pilz mit einem Spiegel dran, um dann zu entscheiden, ob ich in abschneide. Aber ich sage, wenn mir das öfters! passieren würde, würde ich mir echt einen Spiegel anschaffen.

  • Den Spruch mit den Pflanzen merke ich mir :)


    In dem Moment fielen mir leider gerade nur schöne Giftpflanzen an. Ich glaube es hat gereicht.


    Aber beim weiter Nachdenken: Nehmen wir doch einfach die Kartoffel. Alles über der Erde von der Kartoffel ist giftig. Werden Kartoffeläcker mit hoher Sicherheitsstufe abgeschirmt?


    Falls jemand keine der hübschen Giftpflanzen kennen sollte, damit gar nichts anzufangen weiß, nehmt die Kartoffel, die in Deutschland frei und nicht sicherheitsüberwacht einfach auf den Äckern wächst.


    Jeder!!!!! weiß,was eine Kartoffel ist.


    Das jetzt mal einfach nachgeschoben- zur weiteren Argumentation- gegenüber allen, die vielleicht gerade mal ungefähr wissen,was eine Pflanze ist, aber alle hübschen aufgeführten Giftpflanzen nicht kennen.


    Ich hatte das Problem nicht, weil diejenige schon einige kannte- z.B. alleine meine Engelstrompetenleidenschaft, die Herbstzeitlose, Goldregen, Fingerhut und noch einige mehr, die ich als Beispiele verwendete.

  • Ich kriege langsam die Krise,


    ich finde immer mehr zerstörte Plätze.


    Die, wo ich mittlerweile glaube, echt erfolgreich Aufklärung betrieben zu haben, nennt mir jetzt sogar Plätze, wo sie undefinierbare Pilze findet. Und fragt mich. Ja, interessante Standorte, wenn auch ich als immer noch Anfängerin (seit ich hier im Forum bin, mache ich endlich mal echte Fortschritte, hat mein Töchterchen schon bemerkt) da oft vieles nicht kenne.
    Und ich habe sie neulich sogar mal, als sie gerade vorbei kam, auf nen Schnellpilzexkurs mit genommen: 100 Meter von meiner Wohnung entfernt- nur, um mal schnell zu zeigen, was da wächst- gab eine Pilzmahlzeit für Ihre Familie. Na," creme fine "für Pilze hätte ich nicht gekauft, aber soll lecker gewesen sein.:D


    Und richtig rührend- das Interesse. Ich denke, da bestehen gute Aussichten, Interesse zu wecken und sie würde die Tochter beim mutwilligen Zerstören von Pilzen mittlerweile wohl verprügeln (bildlich gesprochen, natürlich verprügelt sie ihr Kind nicht, aber es gäbe ein ähnliches Donnerwetter:D- auch da bitte keine Befürchtungen hegen- sie ist eine gute Mutter).


    Aber gerade sie macht mich jetzt immer mehr auf Pilzstandorte aufmerksam, wo sie gerne wissen würde, was da wächst, aber i.d.R. reine Zerstörungswüsten. (Ihre Tochter schließe ich als Täterin aus- die ist nicht!!!!!! schwer erziehbar- eigentlich ein liebes Mädchen, manchmal ein wenig zu respektlos, aber sonst lieb)- nur zerstörte Pilze, wo ich vielleicht noch erahnen kann, was es mal war, eine Wiese z.B. Champignons, ...)- und ja, es geht über zufällige Zerstörung hinaus (auf einer Wiese in Nähe eines Wohngebietes gehen natürlich viele Pilze einfach durch das Begehen zu Bruch- einfach durch Drüberlatschen- da mache ich niemandem einen Vorwurf!- Wiesen haben auch andere Funktionen als Pilzesammler zu beglücken)-aber da sehe ich natürlich nie die Täter in Aktion. Sonst würde ich die mir mal FReundlich zur Brust nehmen)


    Habt Ihr weitere Ideen?



    LG
    Safran

  • ich brech zusammen...safran ist eine frau
    seit ich aktiv bin, gehe ich davon aus, dass du ein mann bist..
    sorry, gehört hier nicht her, bin auch schon wieder weg.

  • Hallo, Safran!


    Um einen Pilzhut von unten zu kontrollieren, brauchst doch keinen Spiegel –” ein Finger genügt da vollkommen. Ich glaube nicht, dass eine leichte Berührung dem Pilz schaden kann. Höchstens erschreckst Du ihn. Danach wird er aber keine psychologische Betreuung brauchen. ;)


    Und was mutwilliges zerstören von Pilzen anbelangt, so ist doch ein Homo erectus nicht zwangsläufig auch ein sapiens. Es soll sogar Einzelwesen dieser Art geben, die keine menschliche Sprache verstehen.


    Deine Aufklärungsarbeit finde ich bewundernswert. Hut ab! –” Ich meine jetzt meinen Hut, nicht den eines Pilzes. ;)