Wintereinbruch

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von c0ug4r.

  • Ein paar Bilder von letzter Woche bin ich euch noch schuldig. Viel gibt es nicht, aber besser als nichts, denke ich. Dass Bestimmungshilfen und - korrekturen an allen Stellen erwünscht sind, muss ich wohl nicht nochmal erwähnen.


    Fange ich da an, wo ich letztes Wochenende aufgehört habe. Wie ich inzwischen dank Gernot weiß, handelt es sich bei Nummer 1 um den Orangeroten Kammpilz (Phlebia radiata), dessen Überlagerung sich hier eine moosige Insel standhaft zur Wehr setzt. Nummer 2 zeigt einen Schleimpilz von dem ich vor Ort annahm, dass er diesen Namen auch zurecht trüge. Erst am PC stellte ich dann fest, dass die Tropfen alles andere als schleimig waren.


    1 2


    In der Nähe hatte ich dann (bei schlechten Lichtverhältnissen) einen Erstfund zu verzeichnen. Ein Teuerling - soviel glaubte ich zu wissen - und so machte ich aus ihm zu Hause einen Gestreiften Teuerling (Cyathus striatus).


    3


    Ein weiterer Erstfund ist auch das irgendwie. Ich muss allerdings zugeben, dass ich weder weiß, was diese - mir durchaus bekannten - knubbeligen Dinger am Buchenast sind, noch was auf ihnen für kleine Pünktchen wachsen, die mit bloßem Auge übrigens kaum wahrzunehmen waren.


    4


    Mit genauso viel Wissen glänze ich auch bei diesen kleinen Gesellen.


    5


    Bei zweien der nächsten drei Bucheckernbewohner, weiß ich wieder wo's ungefähr langgeht. Stummelfüßchen (Crepidotus spec.) und Trompetenschnitzling (Tubaria spec.) hatten sich hier ein zu Hause gesucht. Beim dritten Bild muss ich mich dann fragen, ob Bucheckernfruchtbecher keimen können oder ob sich dort ein Pilz die Ehre gibt?


    6 7 8


    Zwei Pilze die wussten, was übers Wochenende bei uns in Vollendung über das Land kommen würde - sonst hätten sie ja nicht Winterporlinge (Polyporus brumalis) geheißen.


    9


    In der Nacht von Freitag auf Samstag ist hier nämlich dann eine unverhoffte Pilzschwemme eingetreten. Erstaunlich an dieser Art ist der enorme Sporenabwurf, denn obwohl mir nur drei Fruchtkörper begegnet sind, war die ganze Region von einer bis zu 20cm dicken Sporenschicht bedeckt ;)



    Zu guter Letzt ein paar pilzlose Bilder die dann zustande kommen, wenn das Wasser mal in gefrorenem Zustand vom Himmel fällt, man somit keine Angst haben muss draußen nass zu werden, aber trotzdem ein paar (Schmelz)Tropfen die Natur zieren.



    Grüße...

  • Hallo c0ug4r,


    eine schöne Fotoserie zeigst du da wieder.


    bei Bild 4 hätte ich einen Namen anzubieten:


    Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).
    Die kleinen winzigen roten Punkte könnten im übrigen ein weiterer Pilz sein: Nectria epispheria, ein kleiner Pustelpilz der auf Kohlenbeeren parasitiert.


    LG
    Rita

  • Hallo c0ug4r,


    vielen Dank für die wirklich liebevoll gemachte Reportage :thumbup:!


    Zitat

    obwohl mir nur drei Fruchtkörper begegnet sind, war die ganze Region von einer bis zu 20cm dicken Sporenschicht bedeckt


    :D - schöne Idee!


    Zu meinem großen Bedauern kann ich nicht allzu viel zur Klärung der unbestimmten Arten beitragen. Ausnahme (hoffentlich): Bei den roten Pünktchen auf 4. denke ich an den Aufsitzenden Pustelpilz/Nectria episphaeria.


    Nachtrag: :) ... wie im Übrigen auch Rita ...


    Salut,
    mäxxi

    We shall by morning
    Inherit the earth.
    Our foot's in the door.

    Einmal editiert, zuletzt von mäxxi ()

  • Hallo Rita & mäxxi,


    Dank euch beiden fürs Lob und natürlich für die Bestimmung von Kohlenbeere und Pustelpilz. Interessant was die Pilze so miteinander treiben und wie klein die sein können.


    Grüße...

  • Hallo COug4r, sehr schöne Fotos, auch die mit dem `` Sporenbelag ´ ´! Bei uns hier im Münsterland habe ich `so was ´ in diesem Winter noch nicht gesehen! Deine 9er halte ich übrigens für einen Waben- Porling (Polyporus mori)! Meine Winter- Porlinge haben sehr viel kleinere Poren. Außerdem laufen die Poren bei meinen Pilzen nicht am Stiel hinunter! Freundliche Grüße vom Sassenberger

  • Hallo miteinander,


    Dank nochmal fürs Lob und (wie immer :D), Gernot, für die zusätzlichen Bestimmungen. Den Gelb-/Orangemilchenden Helmling hast du v.a. am Stiel erkannt? Die Xylaria scheine ich ja in einem frühen Stadium erwischt zu haben, was ich so im Netz gefunden habe, sah einer Geweihförmigen Holzkeule (Xylaria hypoxylon) recht ähnlich.
    Winter- und Wabenporling scheinen sich ja auch ganz gut an der Hutoberfläche unterscheiden zu lassen, die bei zweiterem - soweit ich das auch hier an gefundenen Bildern beurteilen kann, aber wie man ja z.B. auf Sepps Bild sieht - geschuppt wirkt. Mein älteres Exemplar, das ein paar Zentimeter neben dem jüngeren stand, hatte eine typische Winterporlingshutoberfläche. Dessen Durchmesser betrug übrigens nur 1 cm, weshalb die Poren vielleicht in Relation recht groß wirken :/


    Grüße...

  • Hallo cOug4r,


    Zitat

    Den Gelb-/Orangemilchenden Helmling hast du v.a. am Stiel erkannt?


    typisch für Mycena crocata ist die Form junger Fruchtkörper - langer Stiel, winziger Hut. Das resultiert daraus, dass sich bei dieser Art zuerst der Stie streckt und sich in der Regel erst dann der Hut entwickelt. Bei deinen Fotos sieht man auch schon die orangen Farbtöne und teilweise orangerote Tröpfchen.


    Zitat

    Die Xylaria scheine ich ja in einem frühen Stadium erwischt zu haben, was ich so im Netz gefunden habe, sah einer Geweihförmigen Holzkeule (Xylaria hypoxylon) recht ähnlich.


    Xylaria carpophila bildet nach meiner Erfahrung eher selten geweihförmig verzweigte Fruchtkörper aus, häufiger findet man Fruchtkörper ohne Verzweigungen. Wenn man auf das Substrat achtet, kann es auch keine Verwechslung mit X. hypoxylon geben, da diese nur auf Holz in Form von Ästen, Stümpfen, etc. vorkommt.


    Zitat

    Winter- und Wabenporling scheinen sich ja auch ganz gut an der Hutoberfläche unterscheiden zu lassen, die bei zweiterem - soweit ich das auch hier an gefundenen Bildern beurteilen kann, aber wie man ja z.B. auf Sepps Bild sieht - geschuppt wirkt.


    Stimmt, P. mori kommt in der Regel mit kräftiger orangefarbenem Hut mit größeren Schuppen daher. Meistens hat er auch einen kürzeren Stiel, so wie auf Sepps Fotos.


    Schöne Grüße
    Gernot