Collybia Dryophila / Waldfreundrübling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.230 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Wahrscheinlich bin ich an dem Pilz schon zig - Mal einfach vorbeigelaufen. Aber kein Pilz hat es verdient, auf Dauer ignoriert zu werden. Weil (fast?) jeder Pilz hat einen Namen, und möchte dann auch mit diesem angesprochen werden. Also habe ich mir mal wieder drei Kandidaten zur Bestimmung und zum Kennenlernen mitgenommen.


    Dieser ist der erste, weil der hat schon brav ausgesport. :)


    Fundort: Odenwald, knapp 500m üNN, kunterbunter Mischwald (Eichen, Ahorn, Kiefer, Fichte, Buche...); krautiger Boden (Adlerfarn, Moos, Gräser, Baumschößlinge...) wahrscheinlich sauer.
    Geruch: nicht unangenehm, aber schwer zu definieren.
    Fleisch: weißlich bis cremefarben im Hut, im (hohlen) Stiel cremefarben bis ocker. Stiel grob längsfaserig, zäh, elastisch. Hutfleisch eher weich, auch elastisch, radialfaserig.
    Lamellen: jung weiß bis cremefarben, im Alter teils ocker bis bräunlich eingefärbt.
    Hüte meist hygrophan, orangegelblich bis bräunlich
    Vorkommen: häufig aber nicht massenhaft, nicht büschelig aber gesellig
    Sporenpulver: weißlich bis cremefarben
    Hutdurchmesser variierend von ca 2,5 bis 5cm. Stiele etwas länger als Hüte breit.



    Ja, ich weiß, es fehlen Bilder vom Standort. Bildermachgerät leider akulär. ;(



    Ich lande beim Waldfreundrübling, Collybia Dryophila.
    Korrekt oder total falsch?



    VG, Beorn.

  • Hallo Beorn,
    das dürfte stimmen. Ein Waldfreundrübling sensu lato, im weiteren Sinne also, ist das auf jeden Fall. Wahrscheinlich auch im engeren Sinne, nur kann man es eben nicht mit Sicherheit sagen. Sehr ähnlich ist Gymnopus (Collybia) aquosus, häufig mit knolliger Basis, hier ja nicht zu sehen. Und der Gelbblättrige Waldfreundrübling, G. ocior, hat dummerweise auch nicht immer gelbe Lamellen.
    Grüße
    hübchen


  • Hallo Beorn,
    das dürfte stimmen. Ein Waldfreundrübling sensu lato, im weiteren Sinne also, ist das auf jeden Fall. Wahrscheinlich auch im engeren Sinne, nur kann man es eben nicht mit Sicherheit sagen. Sehr ähnlich ist Gymnopus (Collybia) aquosus, häufig mit knolliger Basis, hier ja nicht zu sehen. Und der Gelbblättrige Waldfreundrübling, G. ocior, hat dummerweise auch nicht immer gelbe Lamellen.
    Grüße
    hübchen


    Es ist also eine recht "gemeine und heimtückische" Gesellschaft:( und nun bin ich auch nicht mehr gar so traurig, dass ich mit der Bande nicht so recht klar komme. Leider kenne ich hier keinen, wie man bei uns sagt "Schwammegogel" der mir das mal an echten Waldfreundrüblingen erklärt. ;)
    LG Reinhilde

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ist ja super, Hübchen! :thumbup:
    Danke für die Bestimmung.


    @ Reinhilde: Bei mir hat da jetzt auch was "Klick" gemacht. Wie schon erwähnt, gab es da an unterschiedlichen Stellen etliche ähnliche Pilzvorkommen. Aber ich habe echt gedacht, es wäre immer der selbe Pilz. Mannomannn, hätte ich mal blos mehr Proben mitgenommen.


    Aber so ist es eben: Nur anhand von Literatur und Bildern kann man kaum einen Pilz richtig kennenlernen. Man muss ihn finden, in der Hand halten, vergleichen...


    Da ist man aber natürlich dann auch auf's Glück angewiesen. So wollte ich mich zB eigentlich mehr mit Cortinarien und Rißpilzen beschäftigen. Aber die machen sich gerade rar. Also lerne ich das, was es halt gibt.


    VG, Beorn.

  • Hallo zusammen,



    Ein Waldfreundrübling sensu lato, im weiteren Sinne also, ist das auf jeden Fall. Wahrscheinlich auch im engeren Sinne, nur kann man es eben nicht mit Sicherheit sagen. Sehr ähnlich ist Gymnopus (Collybia) aquosus, häufig mit knolliger Basis, hier ja nicht zu sehen. Und der Gelbblättrige Waldfreundrübling, G. ocior, hat dummerweise auch nicht immer gelbe Lamellen.


    Ich kann da noch eine kleine Ergänzung liefern:


    - "G. aquosus" (hellhütiger (Waldfreund-)-Rübling) ist leicht von den beiden anderen Arten zu trennen, da diese Art ein sehr auffällig "rosa-pink"-gefärbten Basismyzel hat.


    - "G. ocior" (Gelbblättriger (Waldfreund)-Rübling) hat zwar nicht immer deutlich gelb gefärbte Lamellen, aber fällt häufig gegenüber "G. dryophilus" durch deutlich dunklere Hutfarben auf.


    - "G. dryophilus" (Gemeiner Waldfreund-Rübling) achte ich insbesondere auf die Stielfarbe die eigenartig gelblich-fleichfarbene Stielfarbe, die recht hellen Lamellen und den gegenüber "G. ocidor" helleren Hut.


    ---> Interessant wäre noch, ob diese 2 Arten unterschiedliche Biotope besiedeln?
    ----------------------------------


    Ansonsten stimme ich "Hübchen" und würde auch "Gymnopus cf. dryophilus) (Gemeiner Waldfreundrübling) vermuten.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:
    Antonin & Noordeloos (1997): A monograh of Marasmius, Collybia, and related genera in Europe. Librin Botanici, IHW Verlag (Eching)


    - Hier findet man hervorragende Beschreibungen und Abbildungen zu diesem Artenkomplex.


  • Hallo Gerd,


    Diese beiden nicht, und das hat bei mir zu arger Verwirrung geführt.


    2 sehr ähnliche Pilze ziemlich dicht beieinander (Unterschiede eindeutig nicht biotopbedingt), aber eindeutig 2 Arten. Mir war nicht bekannt, daß es da mehrere Arten gab und das führte zu Komplettverwirrung.


    Dieser Beitrag hat jetzt Klarheit gebracht.


    Der 2. Pilz: G. ocior zwar nicht mit dunklererem Hut, aber deutlich gelblichen Lamellen


    Danke.


    LG
    Safran

  • Hallo Safran,



    - SORRY, aber ich glaube, dass ich im falschen Film bin, da ich bisher keine Aufnahmen von dir gesehen habe.


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Und übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass du direkt nebeneinander 2 Arten gefunden hast.