Unbestimmte Pilze

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.734 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von waldläufer.

  • Hallo Joerg,


    Bei Bestimmungen ab Bildern ist, ausser bei ganz eindeutigen Arten, immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor dabei.
    Ich versuch trotzdem Dir ein wenig weiterzuhelfen.
    1.) Schmetterlingstramete (Trametes versicolor)
    2.) Violetter Schleierling (Cortinarius violaceus)
    3.) Ein Schleimpilz, die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica)
    4.) Da passe ich im Moment....war der zentral gestielt?
    5.) Als Mutmassung der Maipilz (Calocybe gambosa). Ohne die Unterseite zu sehen ist hier die Bestimmung ziemlich unsicher. Entstand die Aufnahme Ende April bzw. im Mai??


    Beste Grüsse
    Sepp

  • Hallo Jörg,


    bitte immer folgende Hinweise beachten: Hier klicken! Ansonsten sind Bestimmungen per Foto oft unmöglich oder nur Raterei. Nun aber zu deinen Pilzen:


    1) Stereum subtomentosum - Samtiger Schichtpilz
    2) Cortinarius violaceus - Violetter Schleierling
    3) Fuligo septica - Gelbe Lohblüte
    4) Coltricia perennis - Gebänderter Dauerporling
    5) Ohne weitere Angaben oder Bilder traue ich mich erstmals nichts sagen.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo,


    da ich kein Sammler sondern Fotograf bin liegen meist auch nur die Fotos vor, eine genaue Untersuchung hat nicht stattgefunden.
    Bild 5 habe ich Ende August gemacht.
    Viele Grüße und danke für die Bestimmungen
    Jörg

  • Hallo und guten Tag Sepp, Hallo und guten Tag Gernot,


    ein gewisser Unsicherheitsfaktor ist bei –žFerndiagnosen–œ, (zumal hier ohne makroskopische Angaben zu den Pilzen) wie schon geschrieben, immer gegeben.


    Speziell zum ersten Bild:


    Ihr beide seht nicht die Unterseite des Pilzes die für eine Bestimmung wie hier Trameten-Schichtpilz sehr wichtig wäre. Trotz fehlen dieser Angabe kommt ihr zu einer, ich sag es ganz zaghaft –žBestimmung–œ.


    @ Sepp
    Wie kommst du auf die Schmetterlingstramete Trametes versicolor?
    @ Gernot
    Was hat dich beim Bestimmen/Raten auf den Samtigen Schichtpilz Stereum subtomentosum gebracht?


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber

  • hab mal beiden Arten ausführlich gegoogelt...
    Der Samtige Schichtpilz kommt eher weiter
    südlich vor und ist nicht so häufig.
    Da ich aus Norddeutschland komme ist es wohl
    eher die Schmetterlingstramete...
    Jörg

  • Hallo Jörg,



    Richtig:
    (1) Die Schetterlingstramete (Trametes versicolor) ist häufig und kommt flächendeckend in der BRD vor.
    (2) Samtiger Schichtpilz (Stereum subtomentosus) ist nicht so häufig und bevorzugt wärmebegünstigte Standorte. Aber, aber immerhin ist sie (---> BW-Atlas bd.1) in Deutschland von den Küsten bis in dei Täler der Alpenflüsse weit verbreitet und übrigens eine Art, die verstärkt neue Areale erobert.


    - Deine Schlussfolgerung ist falsch, da Pilzbestimmung nur nach Merkmalen und nicht nach Häufigkeit vorgenommen werden kann.


    - Übrigens sehe ich auf deinem Bild keine der genannten Arten:
    (a) Die Schetterlingstramete schließe ich aus. Mir ist der Hutrand zu dick, die Anwuchsstelle passt nicht recht und das bisschen Unterseite, das man sieht passt farblich auch nicht.
    (b) Die samtige Tramete schließe ich auch aus, da sie nur zentral an einer schmaler Stelle mit dem Substrat verbunden ist und nicht, wie auf dem Bild zu serhen, breit angewachsen ist.


    Was bleibt übrig?


    (1) Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) würde ich auch ausschließen, da keine "struppige" Behaarung erkennen kann.


    (2) Lentinus betulinus (Birkenblättling) schließe ich aus, da auf der Unterseite kein lamellenartigen Hymenophor zu erkennen ist.


    (3) Trametes multicolor (Zonentramete). Das ist (mit Vorbehalt) mein klarer Favorit, wenn ich die Dicke der Anwuchstelle und des Hutrands bewerte.
    ---> Ich betone: Mit Vorbehalt, da ich den Fruchtkörper nicht im Schnitt bewerten kann.
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    Bei Bild 2 käme neben Cortinarius violaceus (Dunkelvioletter Dickfuss) noch Cortinarius hercynicus in Frage, eine Art, die von einigen Autoren als Synonym von C. violaceus angesehen wird.


    Bei Bild 3 und Bild 4 stimme ich Gernot voll zu.


    Bild 5 ist mangels Details schlicht unbestimmbar. Da wäre m.E. schon die Nennung einer Gattung reine, nicht nachvollziehbare Raterei.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Auch wenn dich Pilze nur als Fotoobjekt interessieren. Ist in Ordnung, wenn du nach Bild, bei dem nicht alle Merkmale sichtbar sind, keine sichere Bestimmung erwartest.
    ---> Ansonsten solltest du folgende Hinweise beachten und möglichst viele Details mitliefern.

  • Hallo Gerd,


    Zitat

    (b) Die samtige Tramete schließe ich auch aus, da sie nur zentral an einer schmaler Stelle mit dem Substrat verbunden ist und nicht, wie auf dem Bild zu serhen, breit angewachsen ist.


    Ich hab' mir erlaubt, Jörgs Bild zu nehmen und einzuzeichnen, wo man Fruchtkörper sieht, die meiner Meinung nach klar eine schmale Anwachszone zeigen, was für Stereum subtomentosum spricht:



    Zitat

    (3) Trametes multicolor (Zonentramete). Das ist (mit Vorbehalt) mein klarer Favorit, wenn ich die Dicke der Anwuchstelle und des Hutrands bewerte.


    Die würde ich persönlich aufgrund der teilweise schmal angewachsenen Fruchkörper (siehe Bild oben) sowie der überhaupt dünnen Anwachszonen eher ausschließen. Ich kenne die Art außerdem fleischiger und an der Anwachszone eben dicker und vor allem nicht schmal angewachsen.


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    Jörg: Hast du zufällig noch in Erinnerung, ob die Unterseite glatt oder porig war?


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo,


    Ich sehe - wie Gernot - eindeutig Stereum subtomentosum.


    Jörg: Stereum subtomentosum ist auch in Norddeutschland nicht unbedingt selten. In Niedersachsen hab ich ihn jedenfalls häufig angetroffen - fast häufiger als hier im wärmebegünstigtem Jena.


    Viele Grüße,
    Tanja

  • Hallo Tanja,


    Zitat von huperzia


    Ich sehe - wie Gernot - eindeutig Stereum subtomentosum.


    - Eindeutig, da würde ich nicht darauf wetten!!!
    ---> Wundert mich übrigens, mich welchem Selbstvertrauen du nach diesem Bild, dass m.E wichtige Merkmale nicht zeigt, eine eindeutige Bestimmung präsentierst.


    - Aber, wenn es dich beruhigt, mein erster Eindruck war auch S. subtomentosum.
    ---> Mir scheint allerdings, dass insbesondere die Fruchtkörper "rechts im Bild, schätze das evtl. falsch ein–œ breit angewachsen sind. Und das würde gegen S. subtomentosum sprechen.
    ---> Und genau das war der Grund, warum ich eine weitere Art in den Ring geworfen habe.


    ---> Übrigens kann ich Uschis (Gelbfieber) Beitrag nur zustimmen. Ohne ausreichende Details und Zusatzinformationen sind "Pilzbestimmungen nach Bild–œ eh oft ziemlich unsicher. Aber immerhin konnten wir das Bild auf zwei –œmögliche–œ Arten reduzieren.


    @ Jörg: Von mir aus kannst du das Bild auch als S. subtomentosum ablegen, auch wenn ich das nicht als zweifelsfrei betrachte.
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    Zitat

    Jörg: Stereum subtomentosum ist auch in Norddeutschland nicht unbedingt selten. In Niedersachsen hab ich ihn jedenfalls häufig angetroffen - fast häufiger als hier im wärmebegünstigtem Jena.


    - Da kann ich nur zustimmen. Nach Literatur (BW-Atlas) ist S. subtomentosum in Skandinavien (höher im Norden!) deutlich häufiger als Trametes versicolor (Schmetterlingstramete), die zwischenzeitlich wohl von allen Beurteilern deines Bilds ausgeschlossen wird.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Ich zeige jetzt noch einen etwas ungewöhnlichen Fruchtkörper (kleines Rätsel) einer Art, die ich in meinem Vorbeitrag diskutiert habe:


  • Hallo Gerd,


    ich habe keine Zweifel, dass es sich um Stereum subtomentosum handelt. Die schmalen Anwachsstellen, die dünnen Fruchtkörper und die rot-weiss-grünen Farben lassen meiner Meinung nach keinen anderen Schluss zu.


    Du argumentierst immer damit, dass es irgendwo im Bild ein paar Fruchtkörper gibt, die keine schmale Anwachsstelle aufweisen. Wichtiger finde ich aber, DASS es auf dem Bild eindeutig Fruchtkörper mit einer schmalen Anwachsstelle gibt. Schließlich weist auch nicht jeder Fruchtkörper von S. subtomentosum eine solche Anwachsstelle auf. Insgesamt sehe ich auch nur einen Fruchtkörper rechts im Bild, der wirklich breit angewachsen ist. Bedenken sollte man auch, dass Pilze nun mal nicht immer nach den Angaben in Büchern wachsen und gerade Baumpilze oftmals mit schwierigen Wachstumsbedingungen zurecht kommen müssen und eine perfekte Bildung der Fruchtkörper nach Lehrbuch nicht möglich ist.


    Außerdem ist es halt immer leichter, aufgrund ganz weniger untypischer Fruchtkörper GEGEN eine Art zu sein, als Argumente zu bringen, die FÜR eine Art sprechen. Und Pilze aufgrund eines fehlenden Merkmals auszuschließen, das nicht mal immer vorhanden sein muss, halte ich für eine etwas zu leichte Denkweise.


    Schöne Grüße
    Gernot


    Ps.: Zum Vergleich ein Bild von Stereum subtomentosum, wo man ebenfalls sowohl schmal angewachsene, als auch breit angewachsene Fruchtkörper sieht (die 2 größten Exemplare): post-3170-1113312640.jpg

  • Hallo,


    dann will ich doch auch noch meinen Senf dazu geben :)
    Immer unter dem Vorbehalt, dass Bilderbestimmungen immer unsicher und so weiter ....


    Ich sehe in Bild 1 Stereum hirsutum. Die stark welligen, durch den Knick übereinandergefalteten Hütchenränder mancher Fruchtkörper kenne ich so nur von dieser Art Im Bild die blau umkreisten Stellen). Eine wirkliche stielartige Verschmälerung vermag ich nicht zu erkennen, auch nicht wirklich in den von Gernot eingezeichneten Stellen. Die Farbe passt mir nicht so echt, auch wenn ich das nicht in Worten beschreiben kann, die Oberfläche sieht insgesamt zu plüschig aus und letztlich sind mir die Fruchtkörper zu unregelmäßig und zu wenig halbrund vom Substrat abstehend. Dass der Striegelige Schichtpilz immer so stark borstig behaart sein muss wie er manchmal ist, halte ich für ein Gerücht. Ich habe nicht selten auch "nur" filzige Kollektionen gesehen. Außerdem hat's da, soweit man erkennen kann, auch ganz schön striegelige Stellen dabei (rote Umkringelungen).
    Nun, beweisen kann keiner was, ohne die Unterseite zu sehen schon gar nicht.


    0.jpg


    Das Bild 5 halte ich für Bleiweiße Trichterlinge, auf jeden Fall scheinen sie schwach konzentrisch-befirniste Hüte zu haben.


    beste Grüße,
    Andreas