Welcher Pilz (Schleierling)?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.164 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von klaus.h.hanisch.

  • Hallo Klaus,



    Kennt jemand diesen Pilz (Schleierling)?
    Er ist von der Größe des Zigeuners.
    Hier im Königsforst habe ich ihn noch nie gesehen.


    Fundort: Köln-Königsforst, 28.09.2012, 90 msm.


    - Na sowas: Dir sollte zwischenzeitlich bekannt sein, dass man bei einer Anfrage uns nicht nur ein Bild zeigt, sondern wenigsten die Hier gelisteten Minimalinfos mitliefert.


    Grüße
    Gerd


    - Übrigens würde mich interessieren, warum du unbs einen "Schleierling" (Cortionarius spec.) zeigst.

  • Hallo Gerd,


    danke für Deine Antwort.
    Leider wurden die Bilder bei (fast schon) Dunkelheit aufgenommen, daher keine bessere Qualität. Zwei einigermaßen brauchbare Bilder füge ich noch bei.
    Merkmale: Hut schmierig, max. Durchmesser 8-10 cm.
    Weitere Angaben habe ich nicht, da ich vor Ort zunächst nicht auf eine
    Bestimmung eingestellt war. (= könnte noch nachgeholt werden).


    Vermutet hatte ich einen Schleimkopf (Untergattung der Schleierlinge), war wie gesagt nur eine Vermutung.


    Bessere Pilzbestimmungsliteratur müsste ich mir noch zulegen. Ich habe die vier Bücher von Bruno Cetto, nicht schlecht, Bilder jedoch für heutige Verhältnisse nicht gut.


    Gruß
    Klaus [hr]
    Hallo,


    vergessen hatte ich noch mitzuteilen, dass die Pilze am Rande eines Hanges unter Buchen/ Eichen stehen.
    Untergrund ist mir nicht bekannt, an gleicher Stelle wachsen schon einmal Steinpilze oder auch Pfifferlinge.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo zusammen!


    Da sehe ich womöglich einen Schwarzfleckigen Schmierschirmling (Chamaemyces fracidus)


    --> "bestrumpft" mit Ringzone, Hutoberseite schleimig, weißliche Sporenfarbe (--> Vergl. die Sporenfarbe von Schleierlingen bzw. Cortinarien!).


    Wenn das so ist wie ich vermute, dann ist der Pilz kein Allerweltspilz und bestimmt hat der Gerd schon angebissen...:P !


    Ich jedenfalls kann mich an keine Diskussion betreffend dieser Art erinnern. Die einzige, die ich auf die Schnelle gefunden habe, ist bei Harry aus dem Jahre 2006 zu finden (leider scheinen da keine Bilder mehr drin zu sein) sowie bei PilzePilze (ein Beitrag aus dem Jahre 2011 über ein relativ trockengeschädigtes Exemplar), bei den Bayern kommt er nur im Rätsel vor!



    Gruß, Fredy


    P. S.: Jetzt muss er's nur noch sein, sonst war die ganze Vorfreude samt Schreiberei für die Katz' :D !


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Na, ich weiß ja nicht.
    Der genannte sollte oberhalb des Ringes doch glatt sein. Ist das glatt ?
    Mir fällt auch noch auf daß die Huthaut beim Gezeigten nicht bis zum Rand festhält, diesen also auch nicht erreicht. Ist das nicht auch ein Merkmal ?


    Die Pilze, die man verschwommen im Hintergrund sieht offenbaren dann auch ziemlich stark bräunliche Farbtöne. Wenn das die gleichen sind wie die im Vordergrund dann würde ich auch das ebenfalls berücksichtigen wollen. Die Pilze müßte man dann auch mal zeigen, denke ich.


    Wenn ich weiterhin noch mit dieser Webseite vergleiche, und insbesondere auf unsere Lieblingsstelle zoome, die Verbindung zwischen Stiel und Lamellen, dann sehe ich auch keine Übereinstimmung.


    Ich hege daher mal Zweifel an Chamaemyces fracidus, so leid mir das tut.

  • Hallo,


    ......scheint ja ein interessanter Pilz zu sein. Anfang der Woche (am Wochende geht es nicht) werde ich nochmals zu dem Pilzstandort hin gehen und bessere Aufnahmen anfertigen und mir den Pilz einmal genauer ansehen (Sporen).
    Vielleicht kann jemand den Pilz schon vorher erkennen?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Mausmann, hallo Klaus!


    Ich halte Mausmann's Einwände für durchaus berechtigt, das muss Dir sicherlich nicht leid tun, Mausmann :) !


    Was mich jetzt "bei Tageslicht" noch stört ist vor allem die recht massiv-keulige Stielform und dieser Grauton in den Lamellen des gezeigten Pilzes (Ch. fracidus: crèmefarben). Wahrscheinlich kommen auch die gesamten Proportionen nicht hin, denn der erwähnte "Zigeuner" (wohl: Rozites caperatus) scheint mir im Allgemeinen wohl schon etwas stattlicher als Ch. fracidus zu sein.


    Also (um auf Gerd's Worte zurück zu kommen): Da müssen mehr Angaben her!


    • Größenangaben
    • Geruch
    • Geschmack
    • Schnittbild
    • Verfärbungen
    • Sporenfarbe
    • wenn möglich: Ökologie des Bodens
    • Baum(partner) in der Nähe, Fundort (z. B. Häcksel, Totholz, Holzplatz, am Boden etc.)
    • Für den Fall, dass es richtig spannend wird: ein Exsikkat anfertigen!


    Bleibt dran, ist sicherlich spannend!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen,
    meine Vermutungen zu diesem Fund gehen eher in Richtung Psathyrella (Faserling). Fredys C. fracidus scheint mir u. a. wegen der Fasern auf dem Hut nicht zu passen, wenn sich auch ein nicht unverführerischer Gesamteindruck für diese Art ergibt.
    Wie gesagt, ich denke eher an einen Faserling. Meinen Favoriten sind Psathyrella caput-medusae, Medusenhaupt, und Schwefelfüßiger Faserling, P. cotonea. Wirkchlich entscheiden kann ich mich aber nicht und hoffe auf bessere Bilder und vielleicht sogar mikroskopische Erkenntnisse von Klaus.
    Grüße
    hübchen
    Medusenhaupt (Bilder aus dem Internet)

    Schwefelfüßiger Faserling

  • Hallo zusammen,
    jetzt ist mir ganz schlagartig ein Licht aufgegangen!
    Ich weiß, was es ist: Hebeloma radicosum, Wurzelnder Fälbling, auch Marzipanfälbling genannt.


    H. radicosum, jetzt passt alles:

    Grüße
    hübchen

  • Hallo hübchen!


    Das hat Dir aber jetzt keine Ruhe gelassen :) !


    Wenn das mit der Schleimigkeit hinkommt?


    Vielleicht bekommen wir den typischen Marzipan-Geruch ja noch bestätigt!


    Jetzt weiß der Klaus in jedem Falle, auf was er zu achten hat, wenn er den Pilz nochmals besucht!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Also Fälbling war mein erster Gedanke dazu, demzufolge ich auch auf Hebeloma radicosum komme, den man am Standort durch den Bittermandelgeruch erkennen kann (und natürlich anhand des wurzelnden Stieles).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo zusammen, hallo hübchen!


    Zitat

    Wenn das mit der Schleimigkeit hinkommt?


    Ich muss mich da ausnahmsweise mal selbst zitieren, weil ich mir die Antwort darauf mittlerweile auch selbst geben kann:


    --> Bei Gerhardt in der Gattungsbeschreibung (Hebeloma) steht es geschrieben: "Hüte schmierig"!


    Einen schönen Sonntag!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure Beiträge!


    Wir waren ein paar Tage verreist.
    Ich werden morgen mir die Pilze etwas genauer ansehen, Fotos bei (hoffentlich) besseren Lichtverhältnissen anfertigen und die erwähnten Kriterien zur Pilzbestimmung festhalten.
    Bis morgen.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Hallo,
    ja, Hebeloma radicosum ist es! Danke, Ihr habt es richtig herausgefunden.
    Ich war heute nochmals an dem Standort und habe einen Pilz aus dem Boden herausgezogen (s.Bild). Auffallend ist das lang wurzelnde Ende.
    Die jungen und mittelalten Pilze sind geruchlos. Ein älteres Exemplar mit schon mittelbraunen Lamellen schien zunächst auch geruchlos.
    Zu Hause angekommen, d.h. 1 Stunde später, bemerkte ich dann einen sehr starken Marzipangeruch an dem alten Pilz, während die jungen und mittelalten Pilze sich immer noch geruchlos präsentierten.
    Die Hüte waren jetzt trocken. Wenn man jedoch etwas Wasser darüber gießt, werden sie stark klebrig u. schmierig.


    Es dürfte sich daher zweifelsfrei um den Wurzelnden Fälbling (Hebeloma radicosum) handeln.
    Nur Vorsicht bei der Angabe nach Marzipangeruch, wie gesagt, nur die alten Pilze riechen danach!
    Sorry, dass ich den Pilz nicht in meiner Bestimmungsliteratur (Bruno Cetto) gefunden habe, er war dort leider nicht zu erkennen.


    Übrigens, ein hell- bis mittelbrauner kräftiger Täubling (Laubwald, ich gehe davon aus, dass es ein Täubling war) riecht fast genau so. Weiß jemand, um welchen Täubling es sich handelt? (Leider habe ich kein Foto)


    Grüße an alle
    Klaus