Sporenspritze vs Flüssigmycilspritze

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.917 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uliko.

  • Besser geeignet für die Pilzzucht ist 2

    1. Flüßigmycil (2) 100%
    2. Sporenspritze (0) 0%

    Hallo Leute,


    Ich überlege mir gerade spritzen zu zu legen,
    und wollte mal nachfragen, ob meine Bio-Kenntnisse nun richtig sind :)


    Ich nehme an, ein Pilz hat eine "maximal-größe" da sich die Zellen nicht beliebig oft replizieren können, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Hayflick-Grenze.
    Auch der Mensch und auch die meisten anderen Lebewesen sterben, da die Zellteilung nicht unendlich reicht.


    Von daher müsste ein Flümi IMMER weniger potential haben als eine Sporenspritze, richtig ??
    Bei Champion-Fertigkulturen liest man oft, dass man 2-3 Wellen Champiopns erwarten kann, dann ist schluss.
    Ist diese Grenze dann schon erreicht, oder hat das eher mit dem Substrat zu tun ??


    etwas ähnliches auch bei Baumbewohnern, diese sollen zb 5-7 Jahre leben.


    Bei Sporenspritzen frage ich mich, ob die verschiedenen Sporen jeweils als eigener Pilz gelten, oder ob das dann unterschiedlichere Individuen sind. (Thema: Gleiche Pilze wachsen zusammen zu einem großen Pilz, ungleiche Pilze bilden eine Barriere zueinander.)


    Sporenspritzen sind direkt einsetzbar, oder ? ich muss da nicht noch männliche sporen mit weiblichen kreuzen, oder sowas ??


    greetz

  • Hö?


    Also Du schreibst von einer Hayflick-Grenze und von Telomoren, wovon ich noch nie was gehört hab... aber Du glaubst Pilzsporen "kreuzen" zu müssen, weil sie männlich und weiblich sind? oO


    Also ließ vielleicht mal den Wikipedia-Artikel zu Pilzen und ließ Dich in die Likzzuchtanleitungen ein.
    Oder google einfach mal "PF-Tek" oder "Sporenspritze", dann weißt Du schonmal was darüber.


    Gruß

  • Hallo
    Tut mir auch Leid ich verstehe erst einmal nur Bahnhof. Aber so wie du dich ausdrückst sind alle Bruthersteller pleite und ihre Hochleistungsstämme sind abgestorben und es wird nur noch selten Pilze in den Kaufhallen gegen und dann werden die so teuer sein das sich nur noch wenige die leisten können.


    Nun zurück zum Anfang, das Mycel lebt so lange wie es was hat um sich zu ernähren.
    Zum Beispiel der Austernseitling, er ist ein Weisfäule zersetzer das heißt er baut in der Hauptsache das im Holz vorhandene Lignin ab. Anders sind Pilze die Braunfäule erregen die zersetzen die Zellulose.
    Das ist jetzt erstmal die Erklärung warum zB. auf Holz angebaute Pilze nur 5 -7 Jahre tragen sie haben einfach nichts mehr zum verdauen, genau so ist es mit den Champi Kulturen.


    Zu Mycel oder Sporenspritzen, der Sinn Mycel einzulagern ist es die positiven Eigenschafften zu erhalten (schnelle Fruchtung, hohe Erträge und und und). Wenn man ein gute Johannisbeere im Garten hat so kann man einfach durch ein Stück Holz von dieser einen absenker machen (Steckholz) und hat die selbe Sorte mit gleichen Eigenschafften wie der Mutterstock doch wenn ich die Kerne von dieser aussäe kommt meist was anderes raus und das ist gleich der übergang zu Sporenspritzen.
    Jede Spore ist so zu sagen ein fertiges Samenkorn was man halt aussäen muss, nur was da wächst kann viel Ertrag aber auch wenige Ertrag bringen.
    Die sicherste Art Sporen zum Keimen zu bringen ist die auf einen Nährboden (Petrischale) so kann man sich immerhin noch schnell wachendes Mycel selektieren.
    Sicherlich geht es auch gleich steriles Getreide damit zu beimpfen allerdings machen das meist nur die aus dem Zauberpilzbereich den reicht vielleicht auch nur ein paar Pilze um sich ins reich der Träume zu schicken , mit solchen Pilzen habe ich aber nichts am Hut.

  • Achso, jetzt verstehe ich, wieso Pilzonkel bei mir gleich auf Zauberpilze kam...


    Nunja, also erstmal: Pilze wachsen auf Substrat ja bis es erschöpft ist. Ob ich also direkt aus der Brut ziehe oder nicht; das verzögert nur die Zeit bis ich den maximalen Ertrag aus dem Substrat herausgeholt habe, es geht langsamer. Aber wenn ich genügend Gläser habe und diese auch noch unterschiedlich zeitlich fruchten, dann habe ich doch denselben Erfolg wie mit einer Casing-Methode etc. es dauert nur länger bis das Substrat erschöpft ist.


    Zum anderen kann man aus der Brut ja weiter grain-to-grain beimpfen oder die Cakes stürzen. Ich verstehe also gerade Dein Anliegen nicht... nur weil Du anscheinend mit Petrischalen arbeitest heißt das ja nicht, dass jeder, der dies nicht macht, gleich Zauberpilze anbaut...


    Grüße

  • Hallo Uliko
    Ich glaube du hast meine Antwort nicht richtig verstanden, die Frage war doch Mycel oder Sporenspritze von surfingnerd 82.
    Ich habe nur versucht mit einfachen Worten den Unterschied zwischen beiden zu erklären.


    Man bekommt über die Jahr die ein oder andere Hochleistungssorte in die Finger, ich habe sogar Sorten die ich nicht weiter geben darf und da ist doch klar das ich die nicht durch einen Sporenabdruck weiter vermehre man will die Sorten doch so erhalten wie sie von Zuchtbetrieben selektiert wurden.
    Das ganze geht natürlich auch ohne Petrischale, keine Frage es gibt genug Leute die Pilze unsteril klonen und das Mycel über Jahre erhalten allerdings machen die es auf doch Nährstoff armen Medien wie Pappe oder Buchenhack (chippsis) die so entstandene Brut trocknen und bei bedarf mit destilierten Wasser wieder beleben.
    Ich glaube jetzt habe ich das noch mal richtig gestellt und wenn es so rüber kam das ich euch Zauberpilzzucht unterjubele so war das nicht so meine Absicht aber eins ist Fakt die Zuchtart ist schon so wie sie in solchen Foren beschrieben wird und Sporenspritzen von Speisepilzen bekommt man nur bei einen Hersteller aus Östreich wärend Mycelspritzen schon bei Ebay angeboten werden also weiter verbreitet sind.
    Ich hoffe jetzt sind alle Mißverständnisse aus der Welt.

  • Hallo Pilzonkel,


    ich habe mich schon länger gefragt, wie man Pilzmyzel über längere Zeit haltbar macht. Du meinst also, man könne es einfach trocknen? Weißt Du zufällig, wie lange eines meiner beimpften Gläser bei Raumtemperatur und ohne oder nur sehr wenig Gasaustausch überleben könnte?


    Ja, die Zuchtart wird in Zauberpilz-Foren so beschrieben, aber es ist auch die häufigste Methode, die man finden kann z.B. auch hier: http://www.pilzzucht.eu/koernerbrut.php


    Die PF-Tek ist eben einfach für Anfänger ohne viel Equipment wie mich.
    Die Sporenspritzen habe ich übrigens selbst hergestellt und bin gespannt, ob ich steril genug arbeiten konnte.


    Gruß Uliko

  • Ja ich kenne einen der tocknet es und er hat mir persönlich geschrieben ich sollte doch auch einfach mal einen Rest Körnerbut eintrocknen lassen. Ich habe das nicht weiter verfolgt bzw. probiert ganz einfach ich habe zu viele Sorten und die möchte ich nun wirklich erhalten so habe ich von jeder Sorte 1 Petri 1 schräg Agar und ein Kryoröhrchen eingelagert.
    (Kryoröhrchen gefüllt mit destilierten Wasser was steril gemacht wurde und darin einige mit Mycel durchwachsene Agarstücke soll bis 5 Jahre halten).
    Deshalb kann ich ich dir deine erste Frage nicht beantworten, probieren und berichten ist auch egal wenn es schief geht dann machen andere den selben Fehler nicht.


    Zu Anfänger ohne viel Equipment wie mich, sehe es mal so mit der Zeit kommt Wissen und man muss sich ja nicht gleich einen Autoglav für was weiß ich wie viele 1000€ kaufen. Eine Impfbox kann man sich aus einer Plastestapelbox bauen kostet auch nur ein paar € schaue mal bei You tube und gebe dort Glovbox ein.
    Meine Substrate mache ich auch unsteril, pasteurisieren und vergären reichen offt auch und bei langsam wachsenden Pilzsorten nehme ich mehr Körnerbrut so hat man auch unsteril gute Erträge zB. beim Kräuterseitling.

  • Zitat

    Ja ich kenne einen der tocknet es und er hat mir persönlich geschrieben ich sollte doch auch einfach mal einen Rest Körnerbut eintrocknen lassen.


    Ja, mittlerweile habe ich das auch in meinem Pilzzuchtbuch gelesen... finde es überraschend und faszinierend... dachte bisher, dass nur besondere Pilze wie das Judasohr eine Vertrocknung überleben...


    Zitat

    Kryoröhrchen

    Du meinst, Du hast die schockgefroren? Wusste auch nicht, dass die sowas überleben... Kryo bedeutet doch "Eis", oder?


    Ich habe selbst eine Impfbox, aber danke für den Tip ;)