Hilfe: Kleinkind sammelt Pilze!

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 7.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lara.

  • Liebe Pilzkenner,


    ich habe mich hier im Forum registriert, um - nach erfolgloser Recherche im Internet - von Euch Hilfe zu erbitten.


    Meine kleine Tochter (3 Jahre alt) LIEBT es nämlich, Pilze zu sammeln. Sie geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten und dort wimmelt es von Baumpilzen und anderen Pilzen; ich sah sogar mal einen Fliegenpilz!


    Selbstverständlich achten die Erzieherinnen darauf, dass NICHTS im Wald gegessen wird; aber sie können nicht überall sein!
    Selbstverständlich bläue ich meiner Tochter täglich ein, dass nur Pilze aus dem Supermarkt gegessen werden dürfen und keine Pilze, die man draußen findet (auf diesen Schwindel muss ich zurückgreifen, denn sie kann ja nicht giftige von ungiftigen unterscheiden! Also soll sie lieber erstmal denken, nur Supermarktpilze sind genießbar!).


    Noch hat keinen Pilz gegessen! Aber VERTRAUEN möchte ich nicht darauf! Sie läuft im Wald herum und sammelt diese Pilze, stopft sie sich in die Hosentaschen und zerkrümelt sie mit den Händen (was sicher auch nicht ungefährlich ist!).
    Ein striktes Verbot würde nur das Gegenteil bewirken - ich würde Pilze nur noch interessanter machen. Darum lieber ein normaler Umgang mit ihnen und der Hinweis, man darf sie nicht essen.


    Nun suche ich händeringend ein kindergeeignetes Buch oder ein Youtube-Video oder was auch immer, das kindgerecht zeigt, was passiert, wenn man giftige Pilze ißt. Natürlich versteht sie "Tod" noch nicht, aber, dass man sich z.B. heftig übergeben muss!


    Ich weiß nicht, ob es solch ein Buch überhaupt gibt. Aber wenn, habt Ihr vielleicht Infos darüber!


    Und wer sonst irgendwie eine Idee hat, wie ich meiner Kleinen diese Pilzliebhaberei etwas abgewöhnen kann, wäre ich froh.


    Vielen Dank und mit vielen Grüßen
    Hopsasa

  • hallo hopsasa


    ich verstehe deine sorge. ich sammle schon mein leben lang mit kindern pilze.
    und mein ansatz für dein problem wäre ein anderer.
    geh mit dem kind in den wald und sammle mit ihm pilze. erkläre und zeige soviel du kannst. und vor allem sag dem kind, dass man von pilzen, die man im wald einfach so in den mund steckt ganz schlimme bauchweh bekommt. du kannst ihr ruhig auch sagen, dass man bei bestimmten pilzen sogar stirbt. lass dir alle pilze die sie findet immer zeigen und erzähle ihr was dazu.
    kinder begreifen sehr schnell.
    und zusätzlich würde ich im waldkindergarten wöchentlich den spielplatz inspizieren.
    bei uns im garten stand ein grüner knollenblätterpilz. den haben wir einige tage gemeinsam beobachtet und dann hab ich ihn ausgegraben und gemeinsam mit meiner tochter in den müll geworfen. sie erkennt ihn noch heute, obwohl sie sich nicht für pilze interessiert. aber das hat sie damals sehr beeindruckt

  • Ich kann zumindest mal sagen daß ich mich zurückerinnern kann schon mit 4 beim Pilze suchen mit dabei gewesen zu sein. Daß ich aber niemals die Pilze einfach mal probieren darf und das ich unbedingt die Hände vom Mund zu lassen habe bevor die nicht gewaschen sind daran habe ich mich gehalten. Ob ich das damals alles aber auch verstanden habe, daran erinnere ich mich nicht die Bohne. Ich war schlicht folgsam, denke ich.
    Mädels sind ja allgemein den Buben in ihrer Entwicklung ´nen Tick voraus. Also auch mit drei mag das so möglich sein. Ich nehme an auch in Sachen Pilze sind Kinder vor allem Nachahmer, sammeln das was die anderen sammeln, gehen mit den Pilzen um wie die anderen usw.


    Ich denke, ich würde meinen Kleinen, sofern ich welche hätte, doch sehr viel Vertrauen entgegen bringen. Belügen würde ich sie hingegen nie. Blödsinn den mir früher jemand mal erzählte, unabhängig vom Thema, den man dann vertrauensvoll auch für bare Münze genommen hat und dieses "Wissen" dann natürlich auch gegenüber anderen benutzt, trage ich persönlich noch heute den entsprechenden Leuten nach. Da bin ich ganz Elefant!
    Bei einer dreijährigen Tochter hätte ich allerdings auch ordentlich Schiss. Ich nehme an, ich würde akribisch darauf achten ob und wer beim Sameln von Pilzen dabei ist. Das ist wahrscheinlich schwierig zu kontrollieren bei einem Waldkindergarten. Übrigens toll daß du deine Kinder so früh dort untergebracht hast !!!


    Mehr weiß ich dazu leider auch nicht zu sagen und ich verstehe die Sorge.


    Eine Idee wäre vielleicht mal eine Mail an Rita Lüder falls du nicht weiter kommst. Sie ist Pilzsachverständige aber auch in anderen Bereichen in Sachen Natur dabei und zugleich mit Kindern aktiv.
    Ich glaube, die wüßte schon etwas dazu zu sagen.


    Wo man ihre Homepage und Adresse findet

  • Moin, Moin,
    ich teile die Meinung von lutine und Mausmann. Ich konnte mit drei Jahren Steinpilze, Pfifferlinge und Maronen erkennen. Und habe zwar Fliegenpilze immer (bis heute) bewundert, aber nie sie gesammelt oder mit den Finger zerdrückt. Es ist wichtig, was lutine bemerkt hat, dass die Eltern bewußt mit dem Kind in den Wald gehen, zusammen Pilze sammeln. Dabei ist es wichtig, wie man die sammelt, wie transportiert man diese Pilze (in einem Korb, um nicht zu zerdrücken, luftig...) Ich glaube, du bist selbst keine Pilzsammlerin (?:evil:)und daher diese Bedenken und Notlügen. Das erschwert aber die Vermittlung eines richtigen Umgangs mit den Pilzen. Das beste wäre zusammen an einer Pilzlehrwanderung teilzunehmen, bevor das Kind neue Notlügen bekommt.
    Wie geht eigentlich Waldkindergarten mit diesem Thema um?
    Liebe Grüße
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • ps: ich habe dieses thema mit 5 sternen bewertet! der grund: ich finde es einfach sehr sehr wichtig, sich mit kindern auseinanderzusetzen, und ihnen frühzeitig die natur und ihre schönheit, aber auch gefahr nahezubringen! darum freue ich mich über den denkanstoß.
    so wie lara es sagte, habe auch ich bereits als kleinkind pilze gesammelt und einige sorten auch unterscheiden können. und ich höre noch meine kleine schwester rufen: mutti ich hab eine mahone....(r ging noch nicht :D )

  • Ich danke Euch ganz herzlich, dass Ihr Euch des Themas angenommen habt und mir Euere Meinung und Euere Tipps gegeben habt! Vorab: Lara hat Recht! *grins* Ich bin kein Pilzsammlerin!


    Bevor ich nun einzeln auf Euere Beiträge antworte eine kurze Geschichte, warum ich lieber geschwindelt habe, statt meiner Tochter die Wahrheit über Pilze zu sagen (abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, welche Pilze genießbar und welche ungenießbar sind und ich ihr so den Unterschied gar nicht zeigen kann): eine Freundin von mir ging von ganz klein auf mit ihrem Papa in den Wald zum Pilze sammeln. Sie kannte sich super aus und wusste, welche Pilze giftig und welche genießbar sind. Dennoch wollten sie und einige Freundinnen es eben doch einmal wissen: sie sammelten heimlich die giftigsten Pilze, schnitten sie klein, kochten sie in einem Topf über dem offenen Feuer und nur der Zufall rettete ihnen das Leben: aufgrund der großen Qualmentwicklung des Feuers wurden sie entdeckt und am Verzehr ihrer –žPilzsuppe–œ gehindert! 8|


    Will sagen: die Neugier hat eine nicht zu unterschätzende Macht auf Kinder und Verbote (–žGiftige Pilze darf man nicht essen!–œ) auch. Und so lange Aussagen wie –ždavon kann man sterben–œ für die Kinder bedeutungslos sind, denke ich, ist das kleinere Übel, dass ich meine Tochter angelogen habe. Wenn sie groß genug ist, werde ich es richtig stellen und begründen, warum ich damals nicht die Wahrheit gesagt habe. Ich denke, sie kommt damit klar. (Apropos –“ haben wir nicht ALLE mal an den Weihnachtsmann geglaubt? Hier werden Kinder ja gesellschaftlich akzeptiert angelogen. ;))


    Nun meine Antworten im Einzelnen:


    lutine


    Leider kenne ich mich mit Pilzen eben gar nicht aus, darum kann –“ zumindest ich –“ so eine Führung mit ihr nicht machen.


    Eigentlich finde ich es fantastisch, dass alle Pilze im Waldkindergarten leben dürfen und nicht rein vorsorglich entfernt werden! Aber ja –“ wenn die Kinder mal in einem unbeobachteten Moment auf solch einen Pilz stoßen, wird–™s u.U. gefährlich.


    Ich bin absolut Deiner Meinung, den Kindern möglichst früh die Natur nahe zu bringen und eben nicht nur die schönen Seiten (nach dem Motto: –žBei schönem Wetter :sun: kann man draußen spielen; bei Regen :rain: bleibt man lieber drin!–œ). Darum schicke ich sie ja in den Waldkindergarten! Eine herrliche Einrichtung!
    Sich früh mit Pilzen auszukennen würde da absolut dazugehören. Aber leider bin ich Laie auf dem Gebiet!


    Übrigens ein ganz wundervolles Buch, das ich Euch an dieser Stelle empfehlen kann: Richard Louv, DAS LETZTE KIND IM WALD?


    Mausmann


    Meine Kleine ist auch folgsam. Meistens! Aber ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass Dinge, die ich ihr zu essen verbiete, sehr interessant für sie sind!!! Wir haben einen schönen, großen Garten. Da wachsen einige Sträucher mit bunten Beeren, die nicht zum Verzehr geeignet sind (aber nicht hoch giftig). Auch die hat sie schon heimlich probiert. Zum Glück habe ich ihr angesehen, dass sie was im Mund hat.


    Sie ist halt in der Experimentierphase, scheint mir! :(


    Danke für Dein Lob bezüglich Waldkindergarten! Ich denke, Naturerlebnis (bei jedem Wetter zu allen Jahreszeiten) und Bewegung, Bewegung, Bewegung sind allemal wichtiger als Frühförderung, Frühenglisch und Frühschreibübungen etc. *grins*


    Herzlichen Dank für den Link zu Petra Lüder!!! Ich werde sie gern kontaktieren und mal hören, was sie meint!!! Danke!


    Lara


    Ich gebe Dir absolut Recht, dass meine eigenen Bedenken und Notlügen die Vermittlung eines richtigen Umgangs mit den Pilzen erschweren. Ich gelobe Besserung und habe mir zumindest heute mal zwei Bücher zu Pilzbestimmung gekauft. Keine Sorge –“ ich ziehe damit nicht in den Wald zum Sammeln, aber ich werde mal unauffällig den Waldkindergartenplatz scannen und sehen, ob ich arg giftige Exemplare finde und die Erzieherinnen darauf aufmerksam machen. Oder diese doch entfernen (was mir für die Pilze leid täte).


    Pilzlehrwanderung ist eine klasse Idee! Ich gucke mal hier bei der Volkhochschule! Jetzt im Herbst ist ja Saison!


    Zu Deiner Frage: Wie geht eigentlich Waldkindergarten mit diesem Thema um?


    Im Waldkindergarten ist das Sammeln erlaubt, aber es ist strikt verboten, sich etwas in den Mund zu stecken! Die größeren Kinder wissen das auch und halten sich daran. Auch kontrollieren sie die kleineren Kinder und weisen sie zurecht. WENN sie es halt sehen! Tja, wenn–¦ :rolleyes:


    Vielen Dank Euch allen nochmals! Und herzliche Grüße!
    Hopsasa

  • Hallo!


    Ich kann Deine Besorgnis verstehen und wüsste aber auch nicht, wie man sicher ausschließen könnte, dass die Neugier siegt ...


    Vielleicht bittest Du Dein Kind, Dir seinen Fund zu zeigen, und stellst ein Foto im Forum ein? Dann fühlt sie sich ernstgenommen und die Neugier wird befriedigt.


    Oder, vielleicht bringt es Dir etwas, wenn Du Dir die wirklich gefährlichen Pilze "aneignest". Mir fallen da spontan


    -Knollenblätterpilze (Grüner, Gelber, Spitzhütiger, Pantherpilz)
    -Gifthäubling und
    -Schleierlinge (Dunkle/rostrote Sporen an den Lamellen und Schleierreste an Hutrand und/oder Stiel)


    ein.


    Sicher ist es nicht lustig, wenn Dein Kind wegen seiner Neugier Brechdurchfall bekommt, aber irreversible Schäden an Leber oder Niere wären noch einen Schlag härter ...


    Alles Gute für Dich und die Kleine!

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und habe mich noch nicht so recht getraut, auch einmal aktiv meine Meinung zu sagen. ;)
    Aber ich bin auch zweifache Mutter, und somit kenne ich mich ein wenig mit erzieherischen Dingen aus. Meine Kinder, ein Junge und ein Mädchen, sind sehr unterschiedlich: Bei meiner Tochter hätte es gereicht, wenn ich ihr erklärt hätte, dass sie Pilze nicht einfach essen darf. Bei meinem Sohn hätte dies nichts genutzt, eher im Gegenteil, es wäre ein sehr großer Anreiz gewesen, dann doch einmal zu testen, was passiert... Mein allererster Lösungsgedanke war radikal, und als ich die pädagogisch hochwertigen Ratschläge der anderen Forummitglieder hörte, habe ich ihn sofort verworfen. Gestern abend lief dann unsere Katze verbotenerweise auf unserem Esstisch herum und wollte unbedingt an unseren Wurstbroten lecken - es half kein "Nein", es half kein "vom-Tisch-tragen". Bis mein Mann ihr dann das mit Senf bestrichene Brot an die empfindliche, neugierig vorgereckte Nase stieß! Sie flitzte vom Tisch herunter, durch die Katzenklappe raus und war stundenlang verschwunden. Heute morgen beim Frühstück bog sie in respektvollem Abstand um den Tisch herum...
    Gestern Abend fiel mir dann auch wieder Dein Problem ein und ich erzählte meinem Mann davon. Sein spontaner Tipp entsprach dann hundertprozentig meinem ersten Gedanken, und daher möchte ich ihn einfach einmal äußern: Es gibt Pilze, die in kleinen Mengen nicht giftig sind, aber extrem scharf schmecken, z. B. eine ganze Anzahl von Täublingen, die man auch durch Geschmacksproben bestimmt. Ich hätte mein Kind einmal ein Stückchen abbeißen und ausspucken lassen und wäre dann ziemlich sicher gewesen, zumindest für eine Saison auf der sicheren Seite zu sein. Wenn das Kind dann älter und vernünftiger ist kann ich immer noch das Thema neu aufgreifen und mit Ruhe angehen.
    Wie gesagt, es ist ein ziemlich radikaler Tipp. Bei meiner Tochter wäre es unnötig gewesen, bei meinem Sohn hätte ich es aus begründeter Angst genau so gemacht.


    Viele Grüße


    Ricky

    Liebe Grüße
    Erika


    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist. (Erskine Caldwell)

  • @ Merlena


    Vielen Dank für Dein Tipp und Angebot, Fotos der gefundenen Pilze hier einzustellen! Das ist eine sehr gute Idee! Ich werde nächste Woche mal die Kamera mit in den Waldkindergarten nehmen.


    Oh ja, und Wissen aneignen werde ich mir nun unbedingt. Ich hoffe, am Montag spätestens kommen die beiden Pilz-Bestimmungsbücher per Post an!


    @ Ricky


    Liebe Ricky, danke für Dein Posting! Du verstehst mich, da unsere Kinder (Dein Sohn und meine Tochter) wohl sehr ähnlich sind, was Neugier und Verbote betrifft–¦! *grins*


    Aber das ist wirklich eine klasse Idee mit dem Pilz, der ungefährlich ist und scharf schmeckt!!! Wusste gar nicht, dass es solche Pilze gibt! Du schreibst –žTäublinge–œ. Ich kenne mich ja null aus, hoffe nun auf die Bücher und bevor ich meine Tochter probieren lasse, werde ich eine/n Pilzsachverständige/n hier in der Nähe suchen. Vielleicht wirkt dieser Trick. Und –“ es geht ja nur um eine Saison. Sicherlich ist sie nächstes Jahr (mit vier Jahren) viel verständiger und ich kann ihr dann sicher voll vertrauen, dass die Neugier nicht siegt.


    (Zu Euerer Katze fällt mir ein: meine Schwester hat mal ihren Wurstbrot-vom-Tisch-klauenden-Hund das Stehlen abgewöhnt, indem sie eine scharfe Chilipaste auf die Wurstbrote geschmiert hat! Es hat funktioniert!)


    Ich danke Euch noch mal ganz herzlich für die guten Ideen!


    Herzliche Grüße
    Hopsasa

  • Hoplala,
    bevor du mit Pilzen experimentierst, würde ich an deiner Stelle doch eine Lehrwanderung oder Pilzseminar, oder beides mitmachen. Wenn du Null Ahnung von Pilzen hast ist es zu riskant, mal was bitteres zur Probe geben. Ich weiß nicht, wo du wohnst. Aber bestimmt wirst du in deiner Nähe was finden. Rita Lüder, von der Mausmann geschrieben hat, wohnt in Neustadt bei Hannover und gibt nächste Woche zwei Abendseminare am Di. und Mi. Da habe ich vor das mitzumachen, da die Welt der Pilze so vielseitig und faszinierend ist. Eventuell entdeckst du für dich auch diese fabelhafte Welt der Pize:)
    Liebe Grüße
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • Danke, liebe Lara! Nein, nein - einfach so würde ich NIEMALS was zum Probieren geben. Wie gesagt: ich würde auf JEDEN FALL eine/n Fachmann/-frau für Pilze hier suchen. Ich komme aus München! Und Frau Dr. Lüder habe ich auf "Mausmann"s Rat hin angeschrieben. Sie hat sehr freundlich geantwortet und wir werden nächste Woche telefonieren!


    Ich finde Pilze faszinierend - aber ich habe einen Heidenrespekt vor ihnen!!! Eben, weil ich keine Ahnung habe. Kann sich ja noch ändern! *grins*


  • Danke, liebe Lara! Nein, nein - einfach so würde ich NIEMALS was zum Probieren geben. Wie gesagt: ich würde auf JEDEN FALL eine/n Fachmann/-frau für Pilze hier suchen. Ich komme aus München! Und Frau Dr. Lüder habe ich auf "Mausmann"s Rat hin angeschrieben. Sie hat sehr freundlich geantwortet und wir werden nächste Woche telefonieren!


    Ich finde Pilze faszinierend - aber ich habe einen Heidenrespekt vor ihnen!!! Eben, weil ich keine Ahnung habe. Kann sich ja noch ändern! *grins*


    Dann viel Erfolg! Und wer weiß, eventuell entdeckst du diese Welt mal ganz anders und irgendwann wirst du uns mit schönen Bildberichten über deine Pilzausflüge erfreuen. Diese fabelhafte Welt kann nicht nur deine Bereicherung, sondern auch für deine Tochter werden. Meine Mutter hat mir Liebe zu dieser Welt über gemeinsame Wanderungen im Wald beigebracht, gespickt mit vielen Märchen, die sie zum Teil selbst gedichtet hat, zum Teil alte russische Märchen. Meine Mutter starb in diesem Jahr am 19. April und ich bin immer noch nicht über den Berg. Ich gehe jetzt noch öfter in die Pilze, als früher. Das ist meine Art Trauer zu bewältigen. Ich weiß, sie ist einfach dabei und freut sich mit mir zusammen über alles, was ich sehe. Für mich ist der Wald Dank meiner Mutter bis heute voll Märchen und Fabelwesen. Das spürt man wahrscheinlich in meinen Berichten über Wald und meine Treffen mit Natur. Ich kann zwar deine Angst sehr gut nachvollziehen, aber du sollst versuchen, deinem Kind das so zu vermitteln, das deine Tochter keine Angst und vor allem Agression gegen diese schöne Welt bekommt und dann in ihrer Wut wunderschöne Fliegenpilze einfach mit ihren Füßchen zerstört.
    Entschuldige, meine Antwort ist etwas emotional und nicht so hilfreich. Aber nur wenn du diese Welt für dich öffnest, findest du die natürlichsten Wege, deine Kleine vor Giftpilzen zu schützen. Erst dann wirst du den richtigen Weg finden, deiner Tochter einzuimpfen, diese Welt mit Neugier, Liebe, aber höllischem Respekt entgegen zu treten. Und sie wird dir später danken, wie ich meiner Mutter.
    Liebe Grüße
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • Liebe Lara,


    bei mir war das, was für Dich Deine Mutter war, mein Vater. Er hat mir die Liebe zur Natur, zum Wald und vor allem auch zu den Pilzen vermittelt. Dies wollte ich voller Erinnerungen und Emotionen natürlich an meine beiden Kinder weitergeben! Meine Tochter war jedoch wenig zu begeistern und nach vielen Versuchen habe ich es schließlich aufgegeben. Inzwischen ist sie Biologielehrerin (29 J.) und versteht meine Begeisterung, die sie selbst aber erst mit dem Studium und nicht durch mich entwickelt hat. Mein Sohn hatte schon Probleme im Sandkasten, wenn seine Hände schmutzig wurden. Er hat auch mit 25 noch kein Verständnis, seine Welt ist mitten in Köln, Partys mit Kommilitonen etc..


    Muss ich jetzt frustriert sein? Bin ich nicht. Ich habe ganz früh entdeckt, dass ein Mensch schon vor der Geburt einen eigenen Charakter hat, den ich respektiert habe. So sind meine Kinder eigenständige Wesen, die mir nur zum Teil ähnlich sind. Wir können sie nur eine Weile begleiten und jede Menge Angebote machen, wozu natürlich auch die Natur gehört. Wenn sie dies aber nicht annehmen? Ich lasse meine und streife eben alleine, oder mit meinem Lebenspartner, durch den Wald.


    Also, Hopsasa, es ist eine tolle Welt, die Welt der Pilze, ein Versuch ist es auf jeden Fall wert! Aber es scheint noch andere Welten zu geben (wenn auch schwer vorstellbar...) ;)

    Liebe Grüße
    Erika


    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist. (Erskine Caldwell)

  • Hallo Hopsasa,



    Nein, nein - einfach so würde ich NIEMALS was zum Probieren geben. Wie gesagt: ich würde auf JEDEN FALL eine/n Fachmann/-frau für Pilze hier suchen. Ich komme aus München!


    - Dann kann ich dich nur beneiden und dir dringend empfehlen,
    das Programm Münchner Pilzfreunde zu studieren, Kontakt zu einem Vorstandsmitglied aufzunehmen und deren Angebot (m.W. sind da auch Gäste willkommen) anzunehmen.


    ---> Und sogar, wenn du nach einem "mehrfachen Hereinschnuppern" Mitglied werden möchtest, bist du dann mit einem Jahresbeitrag von Eur 10,-- dabei. Weniger oder kaum mehr, als du
    für eine VHS-Veranstaltung zahlen müsstest.


    ---> "Wer zu spät kommt, ...". Schade: Du hast die jährliche "große Pilzaustellung (meist etwa 400Pilzarten)" im botanischen Garten verpasst. Du hättest da (ohne Zuschlag für die Pilzausstellung) nur den "normalen" Eintritt zahlen müssen.



    Grüße
    Gerd


  • Liebe Ricky,
    wenn man eine bestimmte Welt nicht kennt, wird man keine Frustration bekommen. Es gibt viele Bereiche, die ich nicht kenne, aber ich bewundere immer Menschen, die Leidenschaft für ihre Welten entwickeln. Du sagst, dass dein Sohn mit 25 nicht für Pilze interessiert. Das wundert mich nicht. Ich weiß nicht, wie es dir in dem Alter ergangen ist. Ich war genau so. Zuerst Studium, danach Arbeit als Lehrerin, später Passagieroffizier auf einem Kreuzfahrtschiff... Da habe ich keine Sehnsucht nach Pilzen gehabt, auch wenn ich gern an die Streifzüge im Wald mit meiner Mutter erinnerte. Ich denke, diese Welt, die meine Mutter, dein Vater und du eigenen Kindern näher gebracht haben, fruchtet oft (es gibt natürlich Ausnahmen) viel später. Auch ich habe andere Welten im meinem Leben: Lesen, Dichten, Zeichnen (diese Begabung habe ich meiner Mutter auch zu verdanken), Reisen, Tiere, die schon meine Kindheit bereichert haben und viele viele andere. Eigentlich regelmäßig in den Wald gehe ich erst seit ca. 10 Jahren, als ich "etwas" älter als 25 geworden bin. Und deine Tochter, die Biologie studiert? Denkst du, dass eure Waldspaziergänge spurlos an ihr vorbei gegangen sind? Wir machen viel in unserem Leben unbewusst, vieles verstehen wir erst nahenein. Und ich würde mich nicht wundern, wenn deine Kinder in 10 Jahren sich hier anmelden und über schöne Walderlebnisse berichten. ;) Und natürlich ist jeder Mensch anders, jeder hat seine eigene Persönlichkeit. Aber auch wenn man nicht zu einem leidenschaftlichen Pilzsammler wird, wird man den richtigen Umgang mit der Natur und der Umwelt lernen können. Da ist Hapsasa auf dem besten Weg. :)
    Gerd, schön, dass du das Thema gesehen und dich gemeldet hast. Genau das meinte ich, als ich sagte, schaue ob es was in der Nähe gibt. Und für dich, Hapsasa, ist es einfach Klasse, in der Nähe Münchener Pilzfreunde zu haben.
    Liebe Grüße
    Lara


    [hr]
    Und ich habe vergessen noch zu erzählen. Mein Bruder, der 6 Jahre älter ist, mochte nicht so richtig in die Pilze zu gehen. Allerdings als er, als jünger Fliegeroffizier heiratete und in den Fernosten von Russland zog, lebte er in einem Pilzparadies und begann wieder Pilze zu sammeln und sie zubereiten. Heute hat er mich über skype sogar beraten, wie ich Steinpilze, Maronen und Birkenpilze für den Winter einmachen kann. Das, was wir als ganz kleine Kinder erleben, bleibt tief in uns.;)

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

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