Wunderschön - gibt es sowas häufig ?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo Freunde,


    beim Spazieren durch den Wald auf der schwäbischen Alb sind wir nichts ahnend durch ein Waldstück gelaufen. Und plötzlich haben wir DAS gesehen !


    Fliegenpilze, aber nicht 3 und nicht 10 und nicht hundert, sondern sicher tausend !
    Ja wirklich, nicht übertrieben. Wir sind das ganze Waldstück abgelaufen, es waren sicher mehrere hunderte Meter im Quadrat, dort waren sie überall verteilt.


    Schau euch mal die Bilder an - sind die Fliegis nicht einfach schön ?







    Und jetzt kommt noch die wichtige Frage meines Magens :)
    Da wo es Fliegenpilze gibt, kommen doch auch die Steinpilze vor.


    Ist das IMMER so, oder KANN das nur so sein....


    Das wäre so fein, wenn die Steinis im nächsten Jahr dort auch auftreten, und wenn sie auch nicht ganz so häufig sind, Hauptsache dort gibt es welche.


    Was meint ihr ?


    Kommen Fliegenpilze öfters so häufig vor ?


    Grüße vom Pilzesser[hr]
    Wollte noch hinzufügen, dass man auf die Bild die ganze Masse der Pilze nicht wirklich sehen kann. Auf dem Bild wo ganz viel zu sehen sind, sind dahinter noch viele viele mehr. Das kann man einfach nicht richtig fotographieren...

  • Sieht in der Tat so aus wie gesät. Vielleicht solltest du ein Schild aufstellen "Fliegenpilzweg" :D


    Wenn man garantieren könnte, dass im nächsten oder übernächsten Jahr genauso viele Steinpilze da stehen, dann wüsste man sowas längst. Also: nicht überall, wo Fliegenpilze stehen, stehen auch Steinpilze. Es ist nur so, dass die beiden Arten ein gemeinsames Biotop besetzen, nämlich eine Fichtenschonung mittleren Alters, am besten noch mit eingestreuten Birken. Der Fliegenpilz mag nämlich die Fichten-Birken-Mischung und der Steinpilz kommt bei Fichten ohnehin gerne vor. Wenn du also so einen Standort findest, triffst du beide Arten des öfteren gemeinsam an. Das ist aber kaum anders als bei vielen anderen Arten, nur da ist es weniger auffällig (Fliegenpilz und Steinpilze sind ja beide VIM im Pilzreich, VIM= very important mushroom).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Das Thema hatten wir neulich im Unterforum "Wissenschaftliches".
    Fliegenpilze als Massenpilz ist für mich nichts Ungewöhnliches. Aber dass an derselben Stelle etwas früher automatisch immer Steinis wachsen halte ich für nicht korrekt. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Steinis an solchen Flecken zu finden scheint es aber durchaus zu geben.
    Die Schwäbische Alb habe ich bislang aber nicht als Steinpilzparadies ausmachen können.

  • Mmmhh...stimmt, da waren tatsächlich einige wenige Birken dazwischen.


    Der Ort ist übrigens mitten im Wald, da kommt niemand zufällig vorbei.


    Wann kann ich dort mit Steinis rechnen ?


    Dieses Jahr nicht mehr, oder ?


    Im Frühjahr schon, oder muß ich bis August warten ?


  • Naja, dieses Jahr denke ich wird das nichts mehr. Es ist möglicherweise auch damit zu rechnen, dass das Fliegenpilzmyzel in diesem Jahr zu "dominant" ist, sodass andere Pilzarten verdrängt werden. An genau diesem Punkt gibt es derzeit einige Forschungen, u.a. auch bei Holzpilzen.


    Ich denke aber mal, dass du nächstes Jahr ab etwa August-September mit Steinpilzfunden rechnen kannst. Einfach mal nachgucken, ob es was gibt. Wenn nicht, dann eben mal weiter beobachten.


    Der Steinpilz ist ein Mykorrhizapilz, d.h. er ist an bestimmte Bäume gebunden (in seinem Fall meistens an Fichten oder Buchen). Dieser Mykorrhizapilz tauscht mit seinem Partner Nährstoffe aus, allerdings sind die Bäume da oft etwas egoistisch und behalten ihre Nährstoffe zwecks des Aufbaus ihres Blattwerks lieber für sich. Wenn die Blätter im Herbst dann aber abgeworfen werden, dann ist der Baum auf einmal freigiebiger. Darauf hat der Pilz nur gewartet und erst durch diesen Schub an Nährstoffen hat er genug Energie, um seine Fruchtkörper an die Oberfläche zu bringen. Und sowas essen wir dann :D


    lg björn

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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