Pilze Dörren. Welche gehen, welche nicht?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uliko.

  • Hallo Pilzfreunde


    Hab mir heute Morgen eine Dörrex gekauft *freu*. Sie wird momentan gerade eingeweiht. Allerdings nicht mit Pilzen sondern mit Äpfeln (die Fruchtschale musst erstmal drann glauben).


    Nun eine dörrtechnische Frage: Welche Pilze eignen sich zum trocknen? Welche gar nicht? Welche sind besonders gut? Gibts Geheimtipps? Das Steinpilze, Totentrompeten und Morcheln gut sind weiss ich. Das Pfifferlinge nicht gehen auch. Aber sonst?


    Was mich noch Wunder nimmt: Bei vielen Pilzen heissts ja "roh giftig, sie müssen mindestens 15 Minuten gekocht/gebraten werden".
    Wie sieht dass nach 2 bis 3 Stunden 50C Luftgebläse aus? Sind nach einem Dörrexgang die Giftstoffe verschwunden?


    Mit kulinarischen Grüssen, Hüft-Wulstling

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Hallo, ich habe schon mit Birkenpilzen, Rotkappen, Maipilzen und Butterpilzen gute Erfahrungen gemacht, mit Ohren sowieso. Was Deine Frage nach Giftstoffen angeht, stelle ich mir die gleiche Frage. Bei Morcheln habe ich gelesen, daß die "bösen" Stoffe nach dem Garen oder Dörren verschwunden sind. Ich halte es so, daß ich gedörrte Pilze nach dem Aufweichen 15-20 min in der Soße oder Suppe köchele, bereite sie also wie Frischpilze zu.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

  • Bei vielen Pilzen heissts ja "roh giftig, sie müssen mindestens 15 Minuten gekocht/gebraten werden". Wie sieht dass nach 2 bis 3 Stunden 50C Luftgebläse aus? Sind nach einem Dörrexgang die Giftstoffe verschwunden?


    Hi und hallo,


    das wage ich stark zu bezweifeln! Die Pilzgifte, so genannte "thermolabile Substanzen", werden erst bei beim wirklichen garen (> 80 °) zerstört.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Hab jetzt mal nen Birkenpilz gescheibelt und gedörrt. Riecht irgendwie nach alten Socken! Aber nach den eigenen, also nicht nur eklig sondern einfach anders und bizarr halt. Hab danach eine Scheibe in den Mund genommen. Der Speichel gab sofort Glibber und alte Konsistenz zurück. Vor allem schmeckte es ganz Ok!




    Hab aber wegen der Roh-Giftig-Frage danach gespuckt und nicht geschluckt.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Ich würde mich nicht drauf verlassen, dass die Giftstoffe dann kaputt sind... Zucker karamellisiert (zersetzt sich) ja auch nicht, nur weil Du ihn bei 50 Grad ne Weile im Dörrofen hast.


    Damit sie eine gute Konsistenz haben und wirklich eingeweicht sind, musst Du sie ohnehin eine Weile kochen, wenn Du sie nicht gerade über Nacht im Wasser stehen hast. Ich mache es so: eine halbe bis ganze Stunde in warmem Wasser einweichen, dann braten und das Einweichwasser aufgießen (den untersten Rest mit den Schwebestoffen weglassen, wegen Sand) und dann noch ein bisschen (ca. 5 Minuten) kochen lassen.


    Guten Appetit