Anfänger fängt an, ein bischen was zu kapieren....

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lutine.

  • Leute, mich lassen einfach die Pilze nicht mehr los.
    Und da ich jetzt in Oberschwaben wohne, lohnt es sich auch den Pilzen nachzugehen, hier ist der Wald voll im Gegensatz zu den Wäldern rund um "Kaputtgart" wo ich vorher gewohnt habe.


    Hab mir auch schon einiges an Literatur besorgt, und fange so langsam an, wenigstens etwas klarer durchzublicken - ein Pilzkurs ist auch schon gemacht, aber nur "trocken", d.h. Pilze wurden mitgebracht (ein Riesenhaufen) und druften an hand des Schlüssel aus dem Pilzbuch von Herrn Laux bestimmt werden.


    So sind bei mir einige Fragen entstanden, die ich loswerden möchte.
    Vorrausschickend noch, das ich niemals Pilze essen werden, die ich nicht vom Fachmann anschauen lassen habe, aber trotzdem beschäftigt mich die Frage mit der tödlichen(!) Giftigkeit oder irreversible Schädigung von Leber oder Nieren ! In Pilzbüchern fehlt meines Erachtens eine Unterscheidung in "giftig" und "tödlich oder irreversibel" giftig also ein roter Totenkopf !


    1) Kann ich sicher sein, daß wenn ich mich im Bereich der Sprödblättler bewege (Milchlinge und Täublinge) das dort kein einziger tödlicher Giftpilz (oder irreversibler Schädling) drunter ist ?


    2) Wie ist es bei den Röhrlingen und Leistlingen ?


    2a) Kann man es wirklich bei Täublingen so handhaben, dass wenn er - nach längerem (!) Kauen nicht scharf schmeckt, ist er essbar, egal um welche Unterart es sich handelt ?


    3) Wer nennt bitte mal kurz die wichtigen (!) tödlich giftigen Pilze oder irreversibel Leber/Nierenschädigende neben dem bekannten Knollenblätterpilz, die auch häufig sind. Wenn es zuviele sind einfach mal 7 nennen, die man in einem Atemzug mit dem Knollenblätterpilz unbedingt kennen muß.


    4) Gibt es einen besseren Bestimmungsschlüssel als der im bekannten Buch von Herrn Laux ?


    5) Hab gehört das man den Milchbratling ausnahmsweise roh essen kann.
    Gibt es noch mehr solche Ausnahmen ? (Normale übliche Magenverträglichkeit als Annahme)


    Grüße vom Pilzesser (der bisher noch keinen einzigen selbst gesammelten Pilz gegessen hat, weil er noch am Anfang steht :) )

  • So fangen wir mal mit den tödlich giftigen Pilzen an:


    Erstmal der Gifthäubling- zu dem findest Du einen schönen Bericht einer Vergiftung hier im Forum (als tückische Verwechslungsmöglichkeit zum Stockschwämmchen), zum Glück hat dieser Fori überlebt und wir verdanken ihm diesen sehr anschaulichen Bericht.


    dann gibt es unter den Schirmlingen welche, z.B. Fleischbräunlicher Schirmling (Lepiota brunneoincarnata) und Fleischrosa Schirmling (L.josserandii/ scobinella)


    Beim Krempling gab es auch schon Todesfälle, auch wenn der von vielen Menschen (eher den meisten) jahrelang gut vertragen wird (aber ist es das Risiko wert?)


    Der ziegelrote Rißpilz (Inocybe erubescens) zählt auch zu den stark giftigen Pilzen, wo es schon Todesfälle gab.


    Da bei den Cortinarien: Orangefuchsiger Raukopf/ Hautkopf (Cortinarius orellanus) , spitzgebuckelter Raukopf /Hautkopf (C. rubellus) .


    Die Frühjahrslorchel hat , obwohl früher teilweise gesammelt, schon zu einigen Todesfällen geführt (obwohl entsprechend behandelt).


    Diese Liste ist wohl noch nicht vollständig, und sollte sicher noch ergänzt werden.Zum Rohgenuß von Pilzen: auf jeden Fall ungiftige Champignons (ich meine damit ungiftige Sorten, giftige Champignons sind natürlich auch roh giftig) und Steinpilze -beide auch roh sehr lecker- zum Milchbrätling vermag ich nichts zu sagen

  • hallo pilzesser


    schön, dass du in die unendlichen tiefen der pilzwelt eintauchen möchtest


    als anfänger, bist du verständlicherweise euphorisch und willst sehr viel auf einmal. eigentlich alles!
    wenn du dir die antworten auf alles was du hier gefragt hast merken kannst, dann gratuliere ich dir. ich verwechsle nach 50 jahren jahren noch ständig irgendwas, beschäftige mich allerdings auch erst seit wenigen jahren etwas intensiver damit.


    tu dir einen gefallen und lerne lieber stück für stück, nach und nach verschiedene sorten kennen.
    ein guter ansatz ist es allemal, die wichtigen (tödlich oder nur sehr krank machenden) giftigen pilze zu erkennen
    vor allem die, die einen essbaren doppelgänger haben.
    es hat seinen grund, dass viele anfänger wirklich nur röhrenpilze sammeln. auch da gibt es giftige, aber die sind 1. selten, 2. gut zu erkennen, 3. nicht tödlich giftig.
    nimm dann langsam jedes jahr ein oder zwei neue sorten in deinem sammelprogramm auf.
    pfifferling und perlpilz waren meine ersten "NICHT"röhrenpilze. inzwischen sind parasol, hallimasch, lacktrichterlinge, waldchampignons scheidenstreiflinge, frauentäubling, reizker und noch einige andere dazugekommen. aber das hat jahre gedauert.
    ansonsten schau dir alle pilze an, fotografiere und genieße stressfreie natur.



    wenn du 100% sicher bist, einen täubling zu haben, stimmt deine aussage. aber hast du lust im wald alle paar augenblicke auf einem pilz rumzukauen? (es gibt den gefährlichen fuchsbandwurm) manche schmecken so widerlich scharf, dass du für stunden nichts mehr schmeckst. manche schmecken nicht scharf, sind aber in der pfanne trotzdem ekelhaft (ockertäubling)
    am einfachsten ist noch der sehr leckere frauentäubling zu bestimmen.


    safran hat schon gut aufgelistet wo du aufpassen musst.


    als anfänger wäre ich immer vorsichtig mit pilzen, die aus einer knolle heraus wachsen!
    knollenblätterpilze.
    und mit allen lamellenpilzen die auf baumstümpfen wachsen.
    sammle lieber zu beginn keine lamellenpilze mit giftigen doppelgängern. selbst wenns nicht tödlich ist. so eine durch pilze verursachte magen darm verstimmung macht auch keinen spaß!

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()