Conocybe aurea

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  • Hallo Pilzfreunde,


    heute habe ich, bei eisiger Kälte, diesen zarten und zerbrechlichen Pilz in (!) einem ziemlich morschen Stubben eines Laubholzbaumes gefunden:


    Hut: ca. 20 mm Durchmesser, goldgelb-orange, glänzend, Mitte etwas dunkler, hygrophan, Rand durchscheinend gerieft
    Lamellen: hellbraun, schmal angewachsen, Schneiden weiß bewimpert
    Stiel: 80 mm lang, 3 mm dick, zylindrisch, an der Basis mit einem weißen Knöllchen, hohl, auf der ganzen Länge weiß bepudert, ockerfarben, an der Basis dunkler


    Sporen:

    mit Keimporus


    Huthaut:

    hymeniform mit keuligen Zellen, dazwischen sind lecythiforme Pileozystiden zu sehen.


    Basidie:

    bauchig bis keulig mit 4 Sterigmen


    Cheilozystiden:

    lecythiform


    Kaulozystiden:

    lecythiform


    Ich hoffe, daß ich den Pilz richtig bestimmt habe, da es sehr viele Arten in der Gattung Conocybe gibt und ich mich bisher noch nicht damit befaßt habe.
    Bestimmung nach PdS Band 4.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,
    habe dein Samthäubchen grade woanders gefunden...
    Aber hier bin ich angemeldet. Ich glaube nicht an C. aurea, da passt Verschiedenes nicht gut. Das ist m. M. nach entweder C. subpubescens oder sogar ochrastriata. C. aurea (hart dran an tenera!) hat eine andere Hutform, kleinere Sporen, wächst eigentlich nicht auf Holz und normaler Weise auch später im Jahr. Es ist, wie gesagt, erst mal nur mein Glaube!
    Beste österliche Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    du könntest recht haben, wenn ich in Betracht ziehe, daß die Ammoniak Reaktion, die ich als positiv angesehen habe, negativ ist. Da ich nirgends eine Beschreibung gefunden habe, weiß ich nicht, wie sie aussehen soll. Ich glaubte, eine rotbraune Verfärbung festzustellen.


    Die haarförmigen Elemente am Stiel habe ich dann möglicherweise übersehen. Das versuche ich morgen nochmal nachzuprüfen.


    Kannst Du mir sagen, wie die Ammoniak Reaktion aussehen soll?


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,
    die Ammoniak-Sache hat Thomas ja schon illustriert. Bin kein großer Fan davon (meine Ammoniak, nicht Thomas). Die Nadeln können übrigens auch gerne am Deckglasrand entstehen, also gar nicht am Präparat.
    Weitere Argumente, die m. M. nach gegen C. aurea sprechen sind der recht stark gestreifte Hut und der unten dunklere Stiel. Irrtum natürlich nicht ausgeschlossen. Würde dennoch stark auf C. subpubescens (nicht pubescens!!!) tippen. Die Art hatte ich allerdings erst ein Mal "in den Händen" und vorsorglich von Anton Hausknecht prüfen lassen. Mikromerkmale der Kollektion sahen so aus:


    sub.JPG


    Sporen 11,2-13,7 x 5,6-7,5 µm, in KOH rotbraun.
    Cheilozystiden 16,5-22 x 7-11 µm, Kopf bis 3 µm.
    Stielbekleidung aus wenigen Halmasteinen, ähnlich Cheilos, daneben irreguläre Zellen und Haare bis 72 µm Länge (brechen leicht).
    Huthaut mit seltenen kopfigen, meist braunen Zystiden und häufigen Haaren bis 130 µm Länge.


    Vieleicht hilft ´s? Würde mich freuen.
    Beste Grüße! Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für deine Bemühungen.
    Leider passen meine Ergebnisse auf keinen der beiden Pilze wirklich.
    Von der Größe der Sporen könnte es beide, C. aurea und C. subpubescens sein. Ich habe eine größere Anzahl gemessen und bin auf einen Durchschnittswert von 12,7 x 7,2 µ gekommen.
    Die leuchtende Hutfarbe läßt natürlich sofort auf C. aurea schließen, aber die Hutform ist halt nicht ganz so typisch.
    Die Ammoniak-Reaktion, die ich mittlerweile kenne, ist bei einem zweiten Versuch negativ ausgefallen. Das würde wiederum auf C. subpubescens deuten. Allerdings habe ich weder am Stiel noch in der Huthaut fädige Haare gefunden. Da ich nur dieses eine winzige Pilzchen hatte, das mittlerweile auf winzige braune Partikel geschrumpft ist, macht es auch wenig Sinn, da noch weiter zu suchen. So wird die wahre Identität wohl ein Geheimnis bleiben.


    LG
    Rita