Auf der Suche nach Antworten stieß ich auf dieses Forum. Seyd gegrüßt.
Mir ist wiederholt aufgefallen, dass viele Pilzratgeber, Bücher wie auch virtuell, oft auf Verwechslungsgefahren hinweisen, welche bei halbwegs gesundem Menschenverstand (Verzeiht die spitze Formulierung) von vornherein ausgeschlossen sind.
In einem Buch hatte ich z.B. bei dem FlaschenBovist mal unter dem Abschnitt der giftigen Doppelgänger den Verweis auf Seite 32:
Weißer Knollenblätterpilz.
Ich frage mich hier also ernsthaft, welche Pilze man vorher gegessen haben muss, um einen Blätterpilz (Ohne stacheln/Warzen) nichtmehr von einem Stäubling (Ohne Lamellen) unterscheiden zu können.
Vorhin entdeckte ich Pilze unter einem alten Apfelbau, die Hallimasch sein könnten.
Auf der Suche nach Verwechslungsmöglichkeiten fand ich Hier:
http://www.toxinfo.org/pilz/db…H+%28ARMILLARIA+MELLEA%29
einige ebenso unlogische Hinweise.
Bei dem "Nadelholzhaeubling" wird direkt hinten drangeführt, er:
"sei nur als bekanntester der amatoxinhaltigen Häublinge genannt ! Er sieht dem Hallimasch nicht ähnlich, ist aber ebenfalls ein holzbewohnender Pilz"
Danach könnte man den Hallimasch auch mit dem Zunderschwamm verwechseln.
Das einzige Beispiel, was scheinbar Wirklich die Bezeichnung "Doppelgänger" verdiente, war der "Sparrige Schueppling".
Den Unterschied, der auch hierals so leicht zu erkennen beschrieben wurde:
http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/Agaricales/PA-37.html#
sind die "sparrigen Schuppen".
Hier vermisse ich wiederum eine optische Gegenüberstellung der 2 Kandidaten. Es ist mir nämlich nicht ganz klar, ab wann eine Schuppe als "Sparrig", also "Seitlich abstehend" gelten soll.
Doch ich schweife ab:
Durch diese übertriebene Auflistung von angeblichen "Doppelgänger" wird die Suche unübersichtlich.
Wenn ich einen Hallimasch oder einen Flaschenbovist vor mir habe, und Doppelgänger suche, gehe ich von Folgendem aus:
Ja, Ich habe Augen im Kopf.
Ja. Ich habe mir den Pilz genau angesehen.
Ja: Ich sehe Schuppen, wenn sie auf einem Pilz wachsen, sehe keine, wenn keine wachsen und farbenblind bin ich auch nicht.
Abgesehen von der Unübersichtlichkeit, die entsteht, wenn 10 Beispiele für Doppelgänger genannt werden, obwohl 1 ausreicht, entsteht folgendes Problem:
Die ständigen, unberechtigten Verwechslungswarnungen, stoßen irgendwann auf taube Ohren, weil man es leid ist, unangebrachte Warnungen zu hören.
Das führt in die Irre und dazu, dass man berechtigte Warnungen irgendwann garnichtmehr hört.
(Auch bei übertriebenen Mahnungen in der Kindererziehung ein klassisches Phänomen)
Wer kennt das Problem noch? Und welche Möglichkeiten gibt es, bei Unterscheidungen eine engere Auswahl zu definieren?