Anhängselröhrling?
- Rentabader
- Erledigt
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Ich bringe mal den Stattlichen Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus) ins Spiel...
Grüße
Thomas -
Moin!
Das geht wohl eher in Richtung braunhütiger Filzröhrling, Xerocomus Subtomentosus Var. ferrugineus.
VG, Beorn.
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Ich gebe zu dass ich mir mit den verschiedenen Filzröhrlingen teilweise schwer tue. Der Hutrand scheint mir etwas rötlich durchzuscheinen und die Statur ist eher kräftig - daher mein Tip. Aber ich lerne noch...
Beorn, welche Merkmale führen Dich zur Ziegenlippe?
Rentabader, kannst Du was zum Standort sagen?
Grüße
Thomas -
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ich bin auch bei der ziegenlippe
die großen poren der röhren, der gelbe anschnitt, die relative festigkeit des jungen pilzes. ich finde momentan viele ziegenlippen mit festem stielrentabader, dein neues bild halte ich für einen anderen pilz. der sieht wirklich wie ein anhängselröhrling aus, glaube ich
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Standort gibts nicht ausser soviel, Mischwald, sauer. Wie erwähnt war ich Maronen sammeln, der ist mit in Korb gerutscht.[hr]
Zu der Größe:
Zum oberen (kleinen): Hut: etwa 5-6 cm, Stiel: etwa 2 cm, höhe etwa: 6 cm
Zum unteren (großen): Hut etwa 15 cm, stiel etwa 4-5 cm, höhe etwa: 16 cmfür mich waren das die Selben.
Für mich war Ziegenlippe folgender: -
Hallo!
Beorn, welche Merkmale führen Dich zur Ziegenlippe?Vergleiche Krieglsteiner, Großpilze Baden-Württembergs, Band 2, S. 329ff. Da passt eigentlich alles, u.A. auch der saure Boden.
LG, Beorn.
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Also zwei Stimmen für Ziegenlippe ;).. dann kann ich nichts mehr einwenden Ich lass mich dann mal eines besseren belehren und schenke den Leuten mit mehr erfahrung Glauben. für mich war der kleine und der große ein und der selbe, wegen dem stiel und den braunen Flecken. Ziegenlippe kannte ich in der Form nicht sondern nur in der (siehe bild). Danke an alle
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übrigens ist der anhängselröhrling auch relativ selten und damit vermutlich auch schützenswert.
ich habe ihn erst einmal sicher identifizieren können -
Hallo in die Runde,
Thomas hat den Fund richtig identifiziert: Es handelt sich um den Bereiften Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus
http://de.wikipedia.org/wiki/B…_Rotfu%C3%9Fr%C3%B6hrling
Die weinrote Subcutis unter der braunen Hutdeckschicht ist zwar auf dem Schnittfoto nur mäßig aber doch erkennbar (linke Huthälfe, v.a. am "Knubbel"), aber das satt gelbe, etwas marmoriert wirkende und nicht blauende Stielfleisch ist typisch. Der Gemeine Rotfußröhrling (X. chrysenteron) hätte zumindest in der Stielbasis, oftmals sogar im gesamten Stiel ein rotes Fleisch.
Gruß, Andreas
PS: Sehr gut, Rentabader, dass Du an ein Schnittfoto gedacht hast!
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Hallo, Andreas!
Ein sehr schöner Artikel, Hut ab.
Nur an einem Punkt komme ich da etwas durcheinander: Unter den makroskopischen Merkmalen im vorletzten Abschnitt steht da Folgendes:Zitat
Die Basis nimmt schließlich eine mehr oder weniger intensive Blaufärbung an. Bei Luftkontakt blaut das Fleisch nicht oder nur im Alter ein wenig. Lediglich die Stielrinde kann Rottöne aufweisen.
Nun weiß ich nicht genau, wie ich das mit der Blaufärbung einordnen soll. Denn einen X.Pruinatus mit äußerlich blauender Stielbasis habe ich noch nie gesehen. Aber eben durchaus eine langsame(!) Blaufärbung der Stielbasis im Schnitt. Die finde ich eigentlich bei der Art (außer bei sehr jungen FK) sogar regelmäßig.
Vielleicht mache ich da aber auch schon initial bei der Einordnung etwas falsch. Mein Erfahrungsschatz ist da eben noch recht mager.Den Xerocomus Subtomentosus Var Ferrugineus hätte ich übrigens für Rentabaders Pilz aus folgenden Gründen vorgezogen:
- wenig Rottöne unter der Huthaut (siehe Fraßstellen)
- wenig Rottöne an Stieloberfläche (bei durchaus älterem FK)
- Stieloberfläche weißt eine Art Maserung / Riefung im Berich der Stielspitze auf
- Stielbasis im Schnitt reingelb, keine Rottöne erkennbar
- keinerlei Verfärbung des Fleisches erkennbar.Freilich spricht das sehr gelbe Fleisch schon deutlich für X. Pruinatus.
Ich würde mich übrigens freuen, wenn du, Andreas (oder jemand anderes mit Ahnung von der Gattung), mir mal die oben aufgeführten Merkmale um die Ohren haut, und darlegt, wo ich hier Fehler mache.LG, Beorn.
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Hallo Beorn,
gib mir bitte etwas Zeit - bin gerade im Stress. Danke.
Gruß, Andreas
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Hallo, Andreas!
Kein Problem, du hast alle Zeit der Welt, das Forum läuft nicht weg. Und die Pilze zum Glück auch nicht.
Ich bin gespannt auf deine Tips zur Abgrenzung, da ich eben an vernünftiger Literatur "nur" auf den Krieglsteiner zurückgreifen kann. Und den habe ich auch erst seit ein paar Tagen, muss mich also noch in das Werk einarbeiten. Freilich sind auch hier nicht alle Informationen immer schlüssig, da die Gattung eben doch ganz schön kompliziert zu sein scheint.
Da ist ein Statement eines Kenners, der sich damit eingehend befasst hat, schon sehr hilfreich.
LG, Beorn.
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Ist der "Krieglsteiner" eig. empfehlenswert? Habe nur den "blv 3er check" und momentan aus der Bibliothek noch ein Buch "Großes handbuch der Pilze".
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Hallo!
Die Großpilze Baden-Württembergs habe ich seit knapp einer Woche. Noch bin ich dabei, mich in das Werk einzuarbeiten und dazu werde ich auch noch einige Zeit brauchen. Aber ich glaube, daß ich damit bald seeeeeeeehr zufrieden sein werde.
PS.: Wenig Bilder, viel Text.
LG, Beorn.
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Also ein ordentliches Wissenschaftliches Fachbuch. Würde zugern mal nen Auszug davon haben, eine Art als Beispiel würde mir schon reichen, weißt du wo ich das finden kann? Oder könntest du mir vllt. nen Auszug mal zeiegen?
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Hallo,
ich schließe mich Andreas an. Ich halte das ebenfalls für den Bereiften Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus). Für ferrugineus ist mir der Hut zu wenig filzig. Außerdem sprechen m. E. die rötlichen Farben der Huthaut dagegen.
Hallo Beorn,
Freilich spricht das sehr gelbe Fleisch schon deutlich für X. Pruinatus.
Ich würde mich übrigens freuen, wenn du, Andreas (oder jemand anderes mit Ahnung von der Gattung), mir mal die oben aufgeführten Merkmale um die Ohren haut, und darlegt, wo ich hier Fehler mache.gut, dann versuche ich es mal.
Zitat
Den Xerocomus Subtomentosus Var Ferrugineus hätte ich übrigens für Rentabaders Pilz aus folgenden Gründen vorgezogen:
- wenig Rottöne unter der Huthaut (siehe Fraßstellen)Du hast recht. Manchmal sind die Fraßstellen am Hut weinrot. Das scheint aber nicht immer so zu sein, vgl. hier: http://boletales.com/genera/xerocomus/x-pruinatus/.
Zitat
- wenig Rottöne an Stieloberfläche (bei durchaus älterem FK)Im Alter ist pruinatus da wohl variabel.
Zitat
- Stieloberfläche weißt eine Art Maserung / Riefung im Berich der Stielspitze aufDie zurückgebildeten, etwas herablaufenden Röhren kommen bei einigen Arten vor. Pruinatus kann die auch haben (s. Link).
Zitat
- Stielbasis im Schnitt reingelb, keine Rottöne erkennbarPruinatus hat keine Rottöne im Stiel. Dieses Merkmal weist vor allem chrysenteron auf.
Zitat
- keinerlei Verfärbung des Fleisches erkennbar.Ich gehe davon aus, dass das Bild kurz nach dem Durchschneiden gemacht wurde. Dann passt das zu pruinatus.
Ich hoffe, das hilft etwas weiter.
Viele Grüße
Toffel -
Danke, Toffel!
Ja, das hilft mir durchaus weiter.
Bisher hatte ich so einige Notizen über Xerocomus zusammengetragen, die aber zum Großteil aus dem Netz und aus eigenen Erfahrungen zusammengeflickschustert waren.Die Reaktionen hier auf den (gewagten) Bestimmungsversuch meinerseits zeigen wieder einmal, welche Qualität doch auch dieses Forum bietet. So kann ich nun auch diese neuen Informationen mit bisher gelerntem, eigenen erfahrungen und neuer Literatur vergleichen. Das ergibt dann schon ein immer besseres Bild.
LG, Beorn.
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Hallo Rentabader,
Habe auch mal so ein Fund in Groß gemacht, den hatte ich eig schon als Anhängelröhrling abgehakt..ich halte den aufgrund des durchgängigen Stielnetzes eigentlich sicher für einen Dickröhrling (Boletus). Ist vermutlich der Anhängselröhrling (B. appendiculatus) (brauner Hut rechts, blassgelber Stiel ohne Rottöne), könnte aber womöglich noch der Sommer-/Silberröhrling (B. fechtneri) sein (rötlicher Hutrand). Kenne beide Arten aber nur aus Büchern.
Viele Grüße
Toffel