Was für ein Steinpilz?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    bin beim Versuch einen Steinpilz genau zuzuordnen auf euer Forum gestossen.
    Ich heisse Matthias und wohne am Thunersee im Berner Oberland in der Schweiz. Ich sammle schon seit 35 Jahren Pilze kenne aber nicht so viele Arten, und freue mich daher hier viel neues zu lernen.


    Nun zu meinem eigentlichen Anliegen, letztes Wochenende (am 14.10.) habe ich einen (für mich)ungewöhnlichen Steinpilz gefunden. Er stand in einer Almwiese auf etwa 1200m ca. 20m südlich eines von Fichten dominierten Mischwaldes. Ungewöhnlich vor allem die nussbraune Farbe und die Musterung/Struktur des Hutes. Sieht so aus als würde dieser bei trockenerer Witterung stark einreissen.

    Der Stiel hatte eine sehr feines Netz bis zum Fuss.

    Die Röhren cremeweiss bis beige

    Habitus, Geruch und Geschmack typisch Steinpilz


    Ich hätte (vor allem wegen der Struktur auf dem Hut) auf einen verspäteten Boletus aestivalis getippt, Kollegen meinten eher normaler Boletus edulis.
    Will mir aber nicht so ganz in den Kopf, v.a. da keine 30m weiter auf gleichem Standort ein für mich für so einen sonnigen Standort typischer Boletus edulis mit sehr dunkler Kappe stand.


    Was meinen die Experten dazu?


    Viele Grüsse, Matthias

  • Hallo Matthias, willkommen im Forum ;)


    Auf den ersten vier Bildern ist eindeutig Boletus reticulatus (Sommer-Steinpilz) zu sehn, ganz unten eben ein gewöhnlicher Boletus edulis (Fichten-Steinpilz).

    • Offizieller Beitrag

    Buona Sera, Matthias!


    Für mich klar ein Nachzügler des Sommersteinpilzes. Der Fundort in der Höhe ist eher ungewöhnlich. Gab es denn gar keine Laubbäume in der Nähe? Aber der sieht ja schon deutlich feinfilzig / samtig aus, auch die Marmorierung wäre typisch. Ebenso das weit herablaufende, deutlich geprägte Stielnetz. Desweiteren ist der Hut gelichmäßig gefärbt, weißt keine helle Randzone auf. Das ist zwar kein "Muss", aber eben schon ein weiterer Hinweis.


    Ein Schnittbild wäre hier noch aufschlussreich, aber ich habe auch so keine Zweifel an Boletus Reticulatus.


    LG, Beorn.

  • Zitat

    Der Fundort in der Höhe ist eher ungewöhnlich. Gab es denn gar keine Laubbäume in der Nähe?


    In subalpinen Lagen findet man Boletus reticulatus auch hin und wieder bei/unter Fichten, ist nichts ungewöhnliches ;)

  • Danke für die schnellen Antworten. Laubbäume gab es in der Nähe, aber ich glaube nur Bergahorn. Der Hut war eigentlich nicht feinfilzig sondern glatt.
    Schnittbild habe ich leider nur dieses:

    :rolleyes:


    Beim Durchsehen meiner Bilder vom gleichen Tag bin ich gerade noch auf einen zweiten gestossen, bei dem es sich auch um einen Oktober-Sommersteinpilz handeln könnte...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Das Pfannenbild sieht vor allem lecker aus. :P
    Auch wenn ich selbst die Röhren dran gelassen hätte, die enthalten viele Aromastoffe und auch feine Vitamine. ;)


    Zu dem neuen Pilz:
    Der Stiel sieht mir eigentlich nach etwas ganz anderem aus. 8|
    Aber der Hut... Schwierig. Die gelben Verfärbungen der Fraßstellen würden schon passen, ebenso auch die Hutbeschaffenheit. Nicht aber die Frabgebung des Hutes.


    Ich hoffe, daß sich Andreas hier nochmal meldet, ansonsten schlage ich mal mit Vorbehalt den schwarzhütigen Steinpilz, Boletus Aereus vor, den ich aber selbst noch nie finden konnte.


    Du kannst ja mal anhand von Infos aus Literatur, aus dem Web und auch auf der >HP von Andreas< vergleichen.


    Ansonsten ist es auch ein Sommersteinpilz.


    LG, Beorn.