komischer Steinpilz

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 9.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Satansröhrling.

  • Hallo Forum,


    gehe zwar schon seit ein paar Jahren (seit ich 5 bin) Pilze sammeln,
    aber so einen hatte ich noch nie... Der Hut ist hat einen starken Einschlag ins Rötliche... das Foto gibt die Färbung sehr gut wieder.
    An dem Standort wachsen auch Rotkappen (anderer Stiel) und "normale" Steinpilze.
    Es sind Nadelbäume aber keine Eichen (Eichensteinpilz?) vorhanden.
    Die Konsistenz des Pilzes ist erstaunlich fest für seine Größe, fester
    als vergleichbare gleichgrosse "normale Steinpilze".


    Any ideas???


    Danke Euch.

  • Hi und hallo,


    ich würde Mikhael Recht geben. Übrigens ist anhand deines Bildes gut zu erkennen, warum der Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus) auch Rothütiger Steinpilz genannt wird.;)


    Lieber Gruß,
    Meinhard


    P.S.
    Ach ja: natürlich auch herzlich willkommen bei uns im Pilzforum!

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

    Einmal editiert, zuletzt von emmess2006 ()

  • Hallo,


    Deinen Namen "Pilznichtsachverständiger" finde ich cool, richtig zum Schmunzeln. :thumbup:


    Die Festigkeit Deines Kiefernsteinpilzes ist mehr des Jahreszeit zuzuschreiben. Momentan gibt es kaum noch Pilzfliegen, nur noch Würmer.


    Im Sommer sind die Kiefernsteinpilze bei Fliegeneierbefall genauso mürbe wie die Fichtensteinpilze.


    Ebenfalls herzlich willkommen im Forum.


    Liebe Grüße

  • Na ihr seid ja fix!
    Danke für Eure raschen Antworten.
    Habe ihn eben kleingeschnippelt für Abendessen und ein Glas wird eingelegt
    in Öl und Kräuter. Mal schauen, ob er sich geschmacklich von den "normalen" Steinpilzen unterscheidet. Auch das Fleisch des Hutes war trotz der Grösse des Pilzes sehr knackig.


    LG

  • Ja, wollte auch als erstes mal den Namen "loben" :) zum Schreien... :D


    Der beschriebene Pilz sieht für mich 1 zu 1 aus wie einen Pilz, den ich zurzeit sammle. Er ist sehr fest, ich konnte vor allem nicht so große Exemplare finden. Aber da ich eine ganz leichte Bläuung feststellen konnte, habe ich ihn als Maronenpilz abgehakt. Kann es sein, dass Steinpilze manchmal leicht blau werden? Die Färbung der Lamellen war fast weiß, ganz leichtes gelb, auf Drück ein klein wenig grün werdend bzw. bläulich. geschmeckt hat er ganz gut, aber war nicht sooo aromatisch wie ich es von einem Steinpilz erwartet hätte.
    Er wuchs auch an Kiefern...
    Ich stelle zuhause mal ein paar Bilder ein ;)

  • uliko, auch für mich sind deine pilze ohne großen zweifel maronen und keine kiefernsteinpilze. sehr schöne übrigens :)


    oben das ist sicher ein kiefernsteinpliz. tolles exemplar.
    kann mir jemand sagen, warum ich bei beiden so sicher bin? wenn man die größe außer acht ließe, und die pilze nur beschreiben würde, dann wäre die beschreibung sicherlich sehr ähnlich.
    trotzdem bin ich sicher *verflixt*

  • @ Lutine Dir geht es mit Sicherheit so wie mir...dadurch das wir schon ewige Jahre Pilze sammeln sieht man es einfach sofort..man hat wohl so ziemlich alle möglichen Erscheinungsformen schon mal gesehen und erkennt den Pilz dadurch einfach immer gleich..für mich sehen Maronen bzw Steinpilze einfach total anders aus..geht Dir bestimmt auch so ;)

  • vermutlich hast du recht mentor. vielleicht so wie eine mutter ihre eineiigen drillinge sicher auseinander halten kann :D
    und wenn ich es recht überlege: für manchen menschen sehen tatsächlich alle pilze gleich aus. die unterscheiden nur nach gelb, braun, rot oder weiß.
    und mit etwas erfahrung noch nach lamellen und schwamm. poren und leisten sind dann wieder für fortgeschrittene!

  • Hallo Satansröhrling,
    habe mich natürlich verschrieben mit "Lamellen" :D


    Okay, habe auch gedacht, dass es Maronenröhrlinge sind, aber irgendein Post weiter oben hat mich unsicher gemacht.


    [EDIT: Das war dieser Spruch mit "Dann hast Du weder Steinpilz, noch Marone gesammelt" :nana: Jetzt kapier ich's auch: ich habe von Lamellen geschrieben... naja, jetzt wird mir das hoffentlich wenigstens nicht nochmal passieren :D]


    Und dann ist es auch irgendwie komisch, dass die Maronenröhrlinge auf dem Bild fester und am Hut dunkler sind als die anderen, die ich außerdem fand... entweder waren das dann KEINE Maronenröhrlinge, oder es handelt sich um Unterarten?! Beim Pfifferling finde ich schließlich auch manchmal gelbe und manchmal eine orange, kleinere Untersorte (aber nach allem, was ich weiß sind das keine falschen Pfifferlinge).[hr]
    Auf diesem Bild sieht man ganz gut die Unterschiede: [hr]
    Die unteren zwei kleinen orangen, das ist diese andere Sorte. Und vielleicht gibt's das bei der Marone auch?!

  • ich habe bei den orangen pilzen meine zweifel, was den pfifferling angeht. ja, unterseite wäre gut um sicher zu sein, was es ist

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Daggi!


    Nee, Pfifferlinge im weiteren Sinn sollten das schon sein. Mein Verdacht ging eher in richtung des samtigen Leistlings, Cantharellus Friesii, der ist anscheinend im Kraichgau und im nördlichen Schwarzwald gar nicht so selten ;)


    LG, Beorn.

  • pablo, ich geh das sofort mal nachschauen, das habe ich noch nie gehört. danke sehr!


    habe es gefunden. zu meiner ehrenrettung: im Norddeutschen Flachland wird er nicht gefunden.
    Der Samtige Pfifferling wird in der Gefährdungsgruppe G 2 (stark gefährdet, mit deutlicher Rückgangstendenz) gestellt.

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Ich denke der Stiel liefert den entscheidenden Hinweis.


    Merkmale beim Maronen sind ne braune Färbung des Stiels. Der Stiel weißt vielfältigere Formen auf als beim Steinpilz. Der Steini hat oft einen kleineren Hut verglichen mit dem Stiel und eine breitere Stielbasis. Beim Anschneiden im unteren Stielbereich weißt ein Steini, besonders ältere Exemplare braune Stellen im ansonsten weißen Fleisch auf. Die Marone verholzt gerne von Aussen nach Innen. Das Fleisch des Stiels hat oft eine schmutzigweiße oder leicht gelbliche Farbgebung. Das Schnittbild zeigt die braune Färbung des Stiels in einem durchgehend braunem Ring.


    Einige Merkmale sind weniger ausgeprägt besonders bei jungen Exemplaren.


    Grüße Röhrling[hr]
    Einer der Pfifferlinge ist doch braun oder täuscht das?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Daggi!


    Stimmt, C. Friesii ist nur gebietsweise nicht selten, generell aber eine seltene Pilzart. Im Kraichgau finde ich ihn ziemlich regelmäßig. Im nördlichen Flachland fehlt er nahezu komplett.



    Hallo, Röhrling!


    Soweit alles richtig. :thumbup:
    Ausnahmen bestätigen die Regel, was Stielform und das Hut - Stiel - Verhältnis betrifft. Die Verfärbung in der Stielbasis des Steinpilzes sollte eher quietschgelb bis bräunlich sein und kommt vom Befall durch Parasiten. ;)


    Die beiden Pfifferlinge oben rechts sind Cantharellus Amethysteus, amethystflockige Pfff. In der Region die am häufigsten vorkommende Form. ;)



    LG, Beorn.

  • Hallo Beorn


    Es ist also ein Parasit!! Er findet sich aber nur in verholzten Teilen des Stiels. Kann es sein das der Parasit dem Pilz das Wasser entzieht? Wenn ich mich recht erinnere hab ich das auch schon bei Maronen gesehen doch relativ selten.


    Grüße Satansröhrling

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Röhrling!


    Die gelben Verfärbungen: Ja.
    Aber welcher, und ob der auch andere Pilze befällt, kann ich nicht sagen. Eine zeitlang dachte ich, daß es die Pilzmaden sind. Glaube ich aber nicht mehr, denn teilweise finde ich diese gelben (und holzigen :thumbup: ) Stellen auch bei ansonsten makellosen Steinpilzen. Vielleicht ist es soger ein anderer Pilz? :/


    Möglicherweise gibt es dazu aber irgendwo in den Untiefen des Forums schon ein paar Beiträge. Ansonsten könnte man da auch mal an eine eigenes Thema denken. ;)


    LG, Beorn.

  • Hey Beorn,


    ja! Du hast Recht! Es ist der Samtige Pfifferling!
    Das Bild war nicht von mir, sondern aus der Google-Bildersuche, ich selbst habe ihn noch nicht abfotografiert, weil ich ihn dieses Jahr nur einmal fand und da gerade nicht dran dachte :( Er scheint dieses Jahr seltener zu sein als sonst... :(
    Wenn der so bedroht ist und selten, dann lass ich ihn in Zukunft lieber stehen :)


    Der Vollständigkeit halber poste ich mal noch einen Thread von hier, wo man ihn ganz sieht:
    http://www.google.de/imgres?um…4,s:20,i:355&tx=66&ty=103


    Danke auch Dir, Satansröhrling, für die Infos! :)