Weißer, zottiger Porling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.594 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo,


    ich habe gestern am Fuße einer Fichte folgenden Porling gefunden. Er wuchs hinter einem Zaun, so dass ich nur gerade so herankam.


    Der ganze Pilz ist weiß bis cremefarben. Die Oberfläche ist vor allem am Rand stark zottig.


    Zotten:


    Unterseite: porig bis labyrinthisch


    Geruch: nach geschnittenem Holz
    Geschmack: etwas adstringierend würde ich sagen
    Fleisch und Röhren: faserig und zäh


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!


    Aufgrund deiner Beschreibung "faserig und zäh" würde ich zwar Postia/Oligoporus stipticus (Bitterer Saftporling) nicht ausschließen, aber das stark filzig-zottige könnte auch gut auf Climacocystis borealis (Nordischer Porling) hindeuten.
    Allerdings wächst der selten so einzeln, und dann ausgerechnet auch noch am Stammfuß.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

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  • Hallo Ingo,


    danke für deine Antwort. Der Bittere Saftporling (O. stipticus) ist das nicht. Zum einen kenne ich den nur mit glatter Oberfläche und außerdem ist er viel bitterer. Mit dem Nordischen Porling (Climacocystis borealis) könntest du recht haben. Die Sporen passen einigermaßen. Und auch sonst passt fast alles. Die Röhren sind etwas zu lang. Ich habe gelesen, dass die Fruchtkörper kleiner sind, wenn sie in großer Zahl wachsen.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Ingo,


    ich habe das Stück gestern bei einem Treffen einer PSV gezeigt. Sie war sich recht sicher, dass es Oligoporus guttulatus ist, vor allem wegen des Stielansatzes. C. borealis wäre breiter angewachsen. Ich habe sie auch auf die Zotten am Rand hingewiesen, aber sie meinte, dass O. guttulatus das auch haben kann.
    Die Sporen messen 3,5-5,5 (6,0; 7,5) x 3,0-3,5 (4,0) µm. Ich habe allerdings in der mir vorhandenen Literatur keine Angaben zu den Sporenmaßen von O. guttulatus gefunden. Kennt die jemand?


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,
    O. guttulatus ist das nicht. Die Art ist auf der Oberseite glatt und nicht zottig. Zudem hat sie jung Guttationstropfen, die nach dem Trocknen Flecken und kleine Kuhlen hinterlassen, auch auf der Unterseite. Früher war guttulatus zumindest in Deutschland selten, drum gibt es auch wenig in der Literatur darüber. Das hat sich aber stark geändert, und jetzt stößt man immer wieder darauf: Sporenmaß 4-5x2-2,5 zylindrisch bis schmal elliptisch (Jülich).
    http://aphyllopower.blogspot.d…uttulatus-getropfter.html
    Grüße
    hübchen

  • Hallo Toffel!


    Genau wie hübchen sagt: Oberfläche ist bei O. guttulatus nicht zottig.
    Die Art gibt es inzwischen in den Fichtenwäldern bei mir nicht seltener als eine Striegelige Tramete,
    also zwar nicht häufig, aber gut verbreitet.


    Schau, und mit den Stielen, das kommt bei Porlingen oft darauf an, ob sie seitlich oder oben drauf wachsen. Das an einer Art festzumachen, ist nicht immer gut.
    http://www.hlasek.com/climacocystis_borealis.html


    Obwohl ich natürlich noch keinen Rotrandigen mit Stiel gesehen habe.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo hübchen und Ingo,


    ich habe O. guttulatus auch schon einige Male gefunden. Aber ich wusste nicht, dass er die Zotten nicht haben darf.
    Kann ich den Fund dann unter C. borealis ablegen? Ich kann absolut nichts finden, was es sonst noch sein könnte.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,
    ich wüßte nicht, was gegen C. borealis sprechen würde. Die Art hat übrigens dickwandige, teilweise mit Kristallschopf besetzte Zystiden im Hymenium. Ein gutes Merkmal.
    Grüße
    hübchen

  • Hallo hübchen,


    danke für den Tipp. Dickwandige Zystiden sind vorhanden. Kristallschopfe finde ich allerdings nur vereinzelt und dann sind sie auch nicht so deutlich wie z. B. bei vielen Risspilzen. Hier zwei Bilder (Würde nicht ausschließen, dass das Basidien sind und das oben rel. dicke Sterigmen.):


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,
    passt perfekt. Auf dem zweiten Bild kann man gut die typische spindelige Form erkennen (links sieht man auch eine Basidie mit Sporen, die aber nie so spitz nach oben zuläuft wie bei deiner Zystide zu sehen). Die Kristalle können kollektions-, alters- oder präparationsbedingt mehr oder weniger stark ausfallen, das hat keine Bedeutung, wenn der Rest, also spindelig und dickwandig, vorhanden ist.
    Schön wenn ein Fall einmal so klar abgeschlossen wird.
    Grüße
    hübchen