Ist das ein Steini?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 9.937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pumba.

  • Hallo,


    trotz der vielen Erklärungen im Netz, habe ich so meine Schweirigkeiten bei der Unterscheidung von Braunkappen und Steinpilzen. Aus dem Grund bitte ich nochmals auf eine Erklärung, z.B. auch bezüglich des "weissen Netzes" auf dem Stiehl, der bei den Steinis die Rede ist. Was genau soll ich mir drunter vorstellen?
    Dann habe ich gelesen, dass Steinpilze nur in Laubwäldern wachsen, mein Pilzgebiet ist aber ausschließlich ein Kiefernwald. Kann das schon ein Ausschluss des Fundes eines Steinpilzes sein?
    In dem Wald wo ich oft gehe, gibt es viele Braun- und Rotkappen. Zudem viele Hallimasch und vieles essbare (erst junge) Bovisten. Zudem am Rande des Waldes Parasolpilze. Können da auch Steinis wachsen?


    Ich habe mal ein Foto gemacht von dem Pilz, wo ich mir nicht sicher bin, ob das eine Art Steinpilz sein kann (der unterste Pilz). Ich weiss, die Kappe ist recht dunkel, also kein Steini?


    Danke euch!


  • Für mich ist das eine Marone. Ganz einfach ist ansich, alles was sich an den Röhren blau verfärbt ist kein Steinpilz. Hast du mal auf den Schwamm gedrückt?

  • Hallo, Lilli!



    Dann habe ich gelesen, dass Steinpilze nur in Laubwäldern wachsen,


    8| Man sollte nicht allem glauben, was man liest.


    Ich würde Dir empfehlen, mal mit einem pilzkundigen auf Pilzsuche zu gehen –” wirkt besser als die besten Beschreibungen.


    Auf Deinem Foto glaube ich Maronen, ein Paar Steinpilze und einen Safranschirmling ausmachen zu können.

  • Haha, mit der Antwort habe ich gerechnet :-))). Danke euch.... traurig kuck, wo soll ich den Steinis finden...
    Icke, dein Avatar-Bild ist zu klein, als das ich darauf was richtig erkenne. Ich habe mir im Netz viele Steinpilze angeschaut, ich weiss wie sie ausstehen müssen: eben wie Braunkappen (Marone) :-)))))


    Edit: Trüffelino, welcher soll ein Steinpilz auf dem Bild sein? (neugierig schauen)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und Willkommen im Forum, Lilli!


    Dein gefragter Pilz ist sicher eine Marone, Boletus Badius.
    Bitte beachte aber auch die >Angaben zur Pilzbestimmung<!


    Ich kenne deinen Wissensstand nicht, möchte aber ganz unverbindlich darauf hinweisen, daß "Braun - und Rotkappen" ein recht undefinierter Begriff ist, unter dem man sich zB alles zwischen Birkenpilzen und Riesenträuschlingen vorstellen kann. ;)


    Mt den Riesenschirmlingen ist es auch bisweilen nicht ganz einfach, da gibt es auch Verteter der Gattung, die zumindest leicht giftig sind. Da kommt es auch hier im Forum des öfteren mal zu Verwirrung. Sehr zu empfehlen ist dazu eine Diskussion aus einem anderen Forum:
    [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,794.30.html]>LINK<[/url]


    Trüffelino hat es ja auch schon gesagt: Steinpilze wachsen mehr oder weniger überall, kommen mit etlichen Bäumen als Partner wunderbar aus.


    Ein gutes Pilzbuch, ein Seminar oder eine professionell geführte Pilzwanderung sind sehr zu empfehlen und kosten nicht die Welt.


    LG, Beorn.



    Edit:
    Siehe Jorge: Das Bild ist komplett steinpilzfrei. Nur Maronen und ein rötender Schirmling, den du dir übrigens genau ansehen solltest. Siehe meine Ausführung oben. ;)

  • Hallo noch einmal,


    in Mitteleuropa findet man meistens Fichtensteinpilze (boletus edulis). Diese Fichtensteinpilze wachsen wie der Name sagt gerne unter Fichten, aber auch im Laubwald.


    Fichtensteinpilze haben an der Stielspitze (zum Hut bzw. zu den Röhrenmündungen hin) eine feine Netzzeichnung. Die Röhrenmündungen sind bei jungen Steinpilzen weiß und werden später gelblich und sind im Alter dann oliv-grün.


    Maronenröhrlinge haben braun überfaserte Stiele und die meist gelben (jung auch fast weiße und alt etwas olive) Röhrenmündungen blauen auf Druck.


    Gruß Jorge

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  • Fichtensteinpilze haben an der Stielspitze (zum Hut bzw. zu den Röhrenmündungen hin) eine feine Netzzeichnung.


    Und hier kommt der Begriff, der mir oft Kopfzerbrechen verursacht hat: Netzzeichnung :-))). Hat mir vielleicht jemand ein Bild, wo man das schön sehen kann? Diese Netzzeichnung?


    Nein, mir war nicht klar, dass Braunkappe eher der Oberbegriff für eine Sorte. Ich dachte es wäre ein Synonym für Butterpilze, wie ich sie bis dato eher genannt habe.


    Bezüglich der genauen Daten wie Länge des Stiehls, Hut & Co. : werde ich mir für die nächste Pilzsaison merken. Das Bild ist nicht von heute und die Pilze schon längst verdaut ;-).


    Was den Parasolpilz angeht: damit kenne ich mich gut aus und kenne ebenfalls die giftige Sorte.
    Hier mal ein Bild von jungen Parasol, die großen wurden in einem anderen Korb gesammelt, damit sie nicht brechen.



    Wir waren diese Saison wirklich oft in diesen Wald. Und ich habe den Eindruck, dass wir nie einen Steinpilz gefunden haben. Zumindest keinen, der einen helleren Hut hat, das kann ich schon sicher sagen.
    Der Wald ist nix für Steinpilze, die Suche nach einem neuen Wald geht von vorne los. Mein "alter" Wald, wurde abgeholzt.


    [hr]


    Trüffelino, welcher soll ein Steinpilz auf dem Bild sein? (neugierig schauen)


    Der kleine ziemlich in der Mitte. Man sieht, dass der Schwamm mehrmals eingedrückt wurde, ist aber immer noch jungfräulich weiß.


    Dafür ist der Hut aber recht dunkel... Und mir ist aufgefallen, dass die blaue Färbung auch bei Maronen erst bei einer bestimmten Größe beginnt. Die ganz jungen haben diese noch nicht, oder? Ist aber nur meine eigene Beobachtung, kann natürlich auch falsch sein.

  • Hallo Lilli,


    hier ist eine Netzzeichnung zu erkennen:
    http://2.bp.blogspot.com/_TeEz…xE/s1600-h/Steinpilz1.jpg
    ich hoffe es klappt!


    zu den Riesenschirmlingen:
    Leider kann ich das auf deinem Bild nicht genau erkennen, aber hatten die Pilze auch immer einen genattersten Stiel?


    VG Jorge

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  • Haha, erstmal nachschauen was genattert bei Pilze bedeutet :-)).
    Aber das weiss ich jetzt natürlich nicht mehr. Den Stiel nehm ich nie mit, da meist zu holzig und ich schaue immer nur auf dem Hut und nach dem Ring auf dem Stiel.
    Und ja (hihi): I'm still alive, ohne Vergiftungserscheinungen :-)))


    Ein wunderschöner Pilz auf dem Link. Aber genau hier fängt mein Problem an: wo genau muss ich denn schauen? (bitte nicht die Geduld mit mir verlieren, ich bin nun mal so schwer gestrickt, um es mal förmlich auszudrücken). Und ich will das wirklich wissen. Ich habe den Eindruck, dass das der letzte Puzzle bei meinem Unterscheidungsversuch ist.

  • Hallo Lilli,


    bei Riesenschirmlingen solltest Du bitte immer beachten:


    es müssen immer verhältnißmäßig große Pilze sein
    der Ring, bzw. die Manchette sollte immer verschiebar sein ohne das der Ring zerstört wird


    Es gibt eine Reihe von Riesenschirmlingen (Macrolepiota), einer davon ist der Parasolpilz. Der Parasol hat einen genatterten Stiel und er rötet bei Verletzung (z.B. Kratzen mit dem Fingernagel am Stiel) nicht.


    Sollte der Riesenschirmpilz nach relativ kurzer Zeit röten hast Du keinen Parasol gefunden. Es gibt dann mehrere Möglichkeiten: z.B. Safran-Schirmling (macrolepiota rahodes), Rötender Riesenschirmling (macrolepiota permixta) ...


    Der Safranschirmling ist nicht ganz so schmackhaft und wird nicht von jedem vertragen; von dem Safran-Schirmling gibt es eine "Gartenform" welche als leicht giftig eingestuft wird. Dieser Pilz wächst auf Kompost und kann daher auch theoretisch im Wald wachen.


    Also bitte vorsicht


    LG Jorge[hr]
    Nachtrag:


    ganz oben am Stiel unterhalb der Röhren siehst Du ein feines Netz (gebe zu, auf dem Foto nicht leicht zu erkennen, aber ein besseres Bild habe ich nicht gefunden.


    Kleine Schirmlinge 8ohne verschiebbare Manchette) sind segr gefährlich. Z.B. Lepiota bruneoincarnata hat gleiche Gifte wie der Grüne Knollenblätterpilz, wennauch in etwas schwächerer Konzentration, dennoch lebensgefährlich giftig. Dieser Pilz ist aber wirklich nicht groß.


    Der Safranschirmling hat definitiv keine Stielnatterung und er rötet.
    Der Rötende Riesenschirmling (macrolepiota permixta9 ist in der Regel etwas kleiner als der Parasol, hat eine Stielnatterung, er rötet jedoch.


    Weitere Riesenschirmlinge: macrolepiota rickenii, m. konradii, m. fuliginosa, m: puellaris etc.


    Jorge[hr]

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  • Jaaa Jorge, ich weiss jetzt endlich was mit Netzzeichnung gemeint ist!!! Also das Stück gleich oben am Stiel, unterhalb des Schwammes. Genau das kleine Detail hat gefehlt, denn einen netzartigen Stiel hat auch die Marone und ich wusste, ich muss da mal nachhacken.


    Ich habe mir die Begriffe, die zu hier zu den Schirmlingen geschrieben hast mal gegoglet: die Lepiota bruneoincarnata würde ich als nicht koscher erkennen :D.
    Allerdings hielt ich den Safranschirmling für den Parasol. Es ist doof, aber dieser wurde mir als kleines Kind schon immer so vorgestellt und deswegen habe ich die Begriffe nicht so drauf, sondern erkenne sie eher nur vom Sehen her.
    Ja, dieser Safranschirmling wie von dir beschrieben, habe ich oft gefunden. Glatter, faseriger Stiel, der beim Brechen des Stils nicht glatt abbricht, sondern eher fasrig.
    Die Manschette lässt sich gut verschrieben, wie bei meinem Bild sieht man fast niergens mehr eine Manschette.
    Werden die Safranschirmlinge auch so riesig? So gross, dass in einer Pfane nur ein Pilz reinpasst?


    Edit: was mir allerdings beim Safranschirmling laut Netzbilder nicht gefällt ist, dass er nicht so viele graue Schuppen hat, wie die von mir gefundenen.
    Und: hat er oben auf dem Hut, auch so eine glatte Haut, die nicht zur Schuppenbildung neigt??


    WOW, ist das ein Bild, nicht? Im Netz gefunden, leider nicht ich :-))): http://www.awl.ch/pilze/pilz_d…nschirmlinge_und_anna.jpg

  • Hallo Lilli,


    Safran-Schirmlinge werden fast so groß wie Parasol-Pilze, vielleicht etwas kleiner (ist also kein Bestimmungsmerkmal)


    Die "Hutfetzen" des Safranschirmlings sind meist heller und "flauschiger" als beim Parasol


    Übrigens: Die Stiele des Parasols (auch brüchig faserig) kann man trocknen und dann zu Würzpulver mahlen; lecker auf Pizza


    LGe Jorge

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  • Hier mal ein Bild von jungen Parasol, die großen wurden in einem anderen Korb gesammelt, damit sie nicht brechen.


    Für mich sind es eher Safran-Schirmlinge. Die meisten zumindest.



    Der kleine ziemlich in der Mitte. Man sieht, dass der Schwamm mehrmals eingedrückt wurde, ist aber immer noch jungfräulich weiß.


    Dafür ist der Hut aber recht dunkel... Und mir ist aufgefallen, dass die blaue Färbung auch bei Maronen erst bei einer bestimmten Größe beginnt. Die ganz jungen haben diese noch nicht, oder?


    Also bei mir laufen alle Maronen blau an. Die jungen halt langsamer. Und was die Färbung des Hutes anbelangt, so gibt es Steinpilze mit Hutfarbe Schwarz bis Weiss. :)

  • Auf dem Bild sehe ich auch beim besten Willen keinen Steinpilz. Die Schirmlinge sind mA nach auch definitiv keine Parasol. Da die Druckstellen klar röten. (Bild1)