Pilze im Winter? Was geht noch?

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 13.349 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Judasohr78.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    der Frost ist da, die Saison vorbei (?)


    Meine erste Pilzsaison steht anscheinend kurz davor vorbei zu sein. Den Frost überstehen viele Pilze nicht, aber was geht noch?


    Die Maronen erschienen mir bereits gestern nach dem ersten richtigen Frost recht wabbelig. Aber Steinpilze und Flockis sollten durch ihre festere Konsistenz doch noch etwas länger durchhalten oder?


    Ist meine Saison jetzt vorbei oder hab ich noch irgendwelche Chancen, im Wald etwas (Essbares) zu finden?


    lg


    Jan-Arne


    PS: Essbar ist für mich das, an das ich mich herantraue / herantrauen würde: Röhrlinge, Parasol, Krause Glucke! :)

  • Hallo Jan-Arne!


    Du scheinst Pilze lediglich als eine Essware zu betrachten!


    Mit dieser Einstellung bist Du hier zwar nicht der Einzige, aber dennoch möchte ich an dieser Stelle (wie schon so oft) darauf hinweisen, dass "Flocki", "Steini", "Pfiffi" und Co. nur einen kleinen Teil der Pilzwelt abdecken.


    Für nicht nur "Vom-Magen-Getriebene" geht das Leben als Pilzliebhaber auch im Winter weiter!


    Ich halte es immer wieder für erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit der Pilz hier als reines Nahrungsmittel betrachtet wird!


    So, jetzt könnt Ihr weiter über die sogenannte "Pilzsaison" reden und darüber, dass es im Winter auch "Samtis" und "Austern" gibt oder gemäß den Worten von Jan-Arne: "was noch geht..."


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrter Herr Fredy,


    für mich gehört zum Pilzesuchen: a) das Finden und b) das Mitnehmen und Verwerten.


    Dass ich mich über Hundsruten nicht allzu sehr freue und neben der Tatsache, dass ich ein Foto davon mache, nichts weiter mit ihre anfange, TUT MIR TOTAL LEID!


    Und ich kann auch komplett förmlich schreiben, aber da ich hier nicht in der Uni bin, habe ich darauf verzichtet. Ich konnte ja nicht wissen, dass Umgangssprache hier nicht erlaubt ist.


    Darüber, wielange Steinpilze und Flockis (jaaaaaaaa, sie schmecken mir wirklich!) nach dem Frost noch überleben, werde ich mich durch stundenlange Recherchen im Internet vielleicht doch lieber selbst informieren.


    In dem Sinne,


    cu l8er

  • Die Maronen erschienen mir bereits gestern nach dem ersten richtigen Frost recht wabbelig. Aber Steinpilze und Flockis sollten durch ihre festere Konsistenz doch noch etwas länger durchhalten oder?


    Hallo Jan-Arne,


    Stärkerer oder längerer anhaltender Frost machen den bereits erschienenen Pilze den Garaus. Auch Steinpilz und Parasol bestehen zum allergrößten Teil aus Wasser, das gefriert und beschädigt die Zellen. Leichter Frost wird wohl vertragen, insbsondere an geschützten Standorten, mehr aber nicht.


    Was geht noch ?


    Nach meiner erfahrung kann noch eine ganze Menge gehen. Wenn der Frost nicht in den Boden schlägt, und es danach regnet und etwas wärmer wird, kann man durchaus nochmal frische Pilze finden. Letztes Jahr hatte ich am 3. Advent noch frische Pfifferlinge.


    Man muss halt immer mal nachschauen.


  • Hallo Jan-Arne!
    Du scheinst Pilze lediglich als eine Essware zu betrachten!
    Mit dieser Einstellung bist Du hier zwar nicht der Einzige, aber dennoch möchte ich an dieser Stelle (wie schon so oft) darauf hinweisen, dass "Flocki", "Steini", "Pfiffi" und Co. nur einen kleinen Teil der Pilzwelt abdecken.

    Na das sind wohl 90% der angemeldeten User. Sollen sich jetzt Alle ne teuere Kameraausrüstung nebst Mikroskop anschaffen und noch Latein lernen...........hier iss doch wohl kein wissenschaftliches Forum,oder doch ?

  • Also das was ich heute im Wald an "essbaren" Pilzen finden konnte hatte fast alles ´nen Schaden oder muß noch auftauen um dann zusammenzubrechen.


    Ein Pilz bildete da aber offenbar eine Ausnahme und zwar Lepista nuda. Nicht nur daß ich gar nicht wenige Stellen damit fand, nein, die schienen alle durchweg in Ordnung zu sein bis auf die altersschwachen. Vielleicht kommen die aus einem mir nicht bekannten Grund noch recht gut zurecht mit Kälte.
    Ich nahm dennoch keine mit. Für mich ist die Herbstsammelei damit abgeschlossen und die Winterpilze rücken in meinen Focus.

  • Ja auch hier hat der Bodenfrost hart zugeschlagen;)
    In den Knicks wo vor 3 Tagen noch eine große Pilzvielfalt vorherrschte gibt es nun kaum noch etwas zu begutachten.
    Da aber für die kommenden Tage wieder Plus-Grade vorausgesagt sind gebe ich die Hoffnung nicht ganz auf noch das ein oder andere Exemplar, wenn nicht für den Teller dann doch für die Linse, zu sehen bekomme.
    @Freddy
    Freddy ich finde es immer wieder bewundernswert wie du mit deiner(gewollt provozierenden) Art andere Nutzer dieses Forum immer wieder aus der Reserve lockst.;) Na wer dich nicht kennt:rolleyes:


    JanMen
    Rauchblättrige Schefelköpfe und auch diverse Schnecklingsarten( z.B. der Natterstielige Schneckling) scheinen noch länger nach Nachtfrösten zu Erscheinen. Beide genannten finde ich persönlich sehr lecker.
    Es empfiehlt sich also mit der kompletten Vielfalt auseinander zu setzen.
    Ich denke das wollte unser lieber Freddy in seiner etwas robusten Art bei dir erreichen;)


    Liebe Grüße


    Leo

    Liebe Grüße aus dem Norden


    Leo


    100 Chips -1 Mausmann Rätsel +1 zurück

  • Hallo!


    Mausmann, das mit den Lepista Nuda war mir auch aufgefallen: Erstaunlich frisch, trotz Nachtfrost.


    Nicht, dass ich sie dieses Jahr schon oft gefunden hätte ... nur an einer Stelle, an der am Tag geschätzte 150 Hunde vorbeispazieren <X


    Ach ja, der Pilz als Essware. Es lohnt sich doch ungemein, mal über den Tellerrand zu gucken! (Das ist jetzt im übertragenen Sinne gemeint, wörtlich passt aber auch :D) Es macht den Spaziergang noch interessanter und man kann den schönen Anblick auch ohne teure Fotoausrüstung genießen. So'n Grünspanträuschling ist schon ein Augenschmaus. Außerdem findet man dann auch im Winter Essbares in Sachen Pilze.


    Und das mit dem Latein: Ich weiß gern, von welchem Pilz die Rede ist. Und das in letzter Konsequenz nur mit den lateinischen Namen. Denn was bitteschön ist eine "Braunkappe"? Eine Marone? Ein Riesenträuschling?


    Mir gefällt es, dass viele Mitglieder in diesem Forum Wert darauf legen, bei ihren Beiträgen genau zu sein und fachlich Richtiges von sich zu geben. Das ist Deutsch für "wissenschaftlich" ;). Denn so kann ich mich auf die Aussagen verlassen und lerne dazu. Einer der Gründe, warum ich hier aktiv bin.


    Viel Spaß beim Sammeln und/oder Natur gucken!

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


    Was mich davor bewahrt, mich mit der Vielfalt der Pilze intensiv auseinanderzusetzen, ist die Vorsicht.


    Ich versuche natürlich auch andere Pilze, als die üblichen Verdächtigen, zu bestimmen, aber ich würde (von meinem heutigen Kenntnisstand ausgehend) NIEMALS z.B. selbstbestimmte gefundene Champignons zu mir nehmen.


    Es ist aber schön zu hören, dass auch nach dem ersten Frost noch Einiges zu finden ist. Diesen Möglichkeiten werde ich mich sicherlich nicht strikt verschließen.


    Danke und liebe Grüße!


    Jan-Arne

  • Hallo,


    interessantes Thema, und die Diskussion über die Einstellung, Pilze als Nahrungsmittel zu verwerten oder als fotografische Objekte zu dokumentieren und festzuhalten, bleibt ja jedem selbst überlassen.


    Ich selbst zB sehe Pilze überhaupt gar nicht als essbare Organismen an, sondern als Studienobjekte.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo!


    Studienobjekte, Fotomotiv, Leckerbissen, Neugier ... es gibt bestimmt noch mehr Gründe, sich mit der Natur im Allgemeinen oder den Pilzen im Besonderen auseinanderzusetzen.


    Bei mir ist es ein Mix, wenn ich getrocknete Steinpilze für Soßen parat habe, bin ich glücklich. Aber ich bin auch glücklich, wenn es eine wunderschöne Schmetterlingstramete zu sehen gibt, oder wenn ich zum ersten Mal einen Saftling sehe.

    jan-arne: Vorsicht ist echt wichtig. Ein Grund, warum ich mir nicht nur die Speisepilze genau einpräge, sondern auch die Giftpilze, und die "Ungenießbaren". Selbstgesammelte Champignons habe ich bisher auch noch nicht gegessen. Aber mit einem Knollenblätterpilz würde ich sie nicht mehr verwechseln.


  • ...
    Ich selbst zB sehe Pilze überhaupt gar nicht als essbare Organismen an, sondern als Studienobjekte.
    ...


    Das tat ich früher auch ... mit meinem Spinat. :D
    Heute liebe ich ihn auf meinem Teller und muß nicht mehr schauen ob ich ihn bis über den Tisch spucken kann. :evil:


    Pilze helfen aber auch bei der Herstellung anderer Lebensmittel, möchte ich doch mal anmerken. Siehe Käse oder Salamie z.B. In jedem Fall ist das kulinarisch schon mal eine wichtige Erkenntnis. Auch für den nicht sammelnden Verspeiser.

    • Offizieller Beitrag



    Kopfkino! Björn und Mausmann beim Spinat-Wettspucken! Oh Himmel hilf, hoffentlich kann ich heute Nacht schlafen :D


  • Und das mit dem Latein: Ich weiß gern, von welchem Pilz die Rede ist. Und das in letzter Konsequenz nur mit den lateinischen Namen. Denn was bitteschön ist eine "Braunkappe"? Eine Marone? Ein Riesenträuschling?


    Mir gefällt es, dass viele Mitglieder in diesem Forum Wert darauf legen, bei ihren Beiträgen genau zu sein und fachlich Richtiges von sich zu geben. Das ist Deutsch für "wissenschaftlich" ;). Denn so kann ich mich auf die Aussagen verlassen und lerne dazu. Einer der Gründe, warum ich hier aktiv bin.


    Viel Spaß beim Sammeln und/oder Natur gucken!


    Und genau so sehe ich das auch.


    Fredy : Hey du Rüpel, wie kannst du es wagen, einem Neuling den Blick über die Tellerkante hinaus eröffen zu wollen ? Der könnte ja in Sachen Winterzeit oder hinsichtlich des gesamten Jahres zu findender
    F R U C H T K Ö R P E R ein Gesamtverständnis entwickeln und dann Zusammenhänge verstehen zu lernen. Das geht gar nicht. Wie kannst du nur ?


    @ all : Das 90 % der Forenmitglieder hier sind, die sich ausschließlich für essbare Pilze interessieren, glaube ich sicher nicht. Ich gehöre dann übrigens auch zu den restlichen 10 %, die als "Belohnung" gerne mal etwas mitnehmen. Aber halt nicht ausschließlich.


    Bei 30 cm Schnee auf der Schwäbischen Alb heute hätte ich mich tierisch gefreut, überhaupt etwas "Pilzig-Fruchtkörperartiges" zu finden. Auch der Blick "nach oben" half nicht. Keine "Austern" in Sichtweite.


    Sei` es drum. Ich freu mich darüber, dass es Experten wie Fredy, IngoW, Hübchen, Björn, Beorn, Rada, Harry (Hopsing), Kuschel, Daggi, Mählie, Andreas und ich hoffe ich habe gerade niemanden vergessen, gibt.
    Falls doch, bitte ich um Nachsicht.


    Danke, dass ihr unseren Horizont über die "Fressplatte" drüberraus, erweitert und bereichert. Für mich selbst auch ein innerliches Dankeschön an Gerd.


    Liebe Grüße an Euch,


    Markus


  • Hallo zusammen,


    wenn die Speisepilzsaison beginnt, bin ich ein hemmungsloser Pilzjäger, der sein Körbchen füllen will. ;)


    Doch die Winterpilzsaison hat für mich etwas beschauliches, ruhiges an sich. Das verbissene Suchen in der Speisepilzsaison ist Vergangenheit. Es gibt nichts Schöneres für mich, im Winter durch den Schnee zu stapfen, die Stille zu genießen und hie und da einen Winterpilz zu begegnen.


    Und gerade dich hatte ich vergessen mit aufzuzählen. Wo du doch immer so nah dabei und bei mir bist. So sorry, Binchen. Wo du doch so viele Male bei einer zielsicheren Bestimmung treffend geholfen hast. :shy:
    Und immer bei aktiver Bestimmung dabei bist.
    Tret mich grad selbst hinten rein.


    Nen lieben Gruß an Dich,


    Markus

  • Das erinnert mich an den letzten «Pilzbestimmungsabend » bei unserem hiesigen Verein. Da hat einer der Pilz-Gurus einen seltenen knutschgelben Pilz gefunden, den er nach eigenen Angaben seit über 20 Jahren suchte (keine Ahnung welcher das schon wieder war). Er präsentierte ihn stolz und auf die Frage einer Anwesenden, ob man diesen den Essen könne, folgte die Antwort: «Ein Papagei kann man auch essen, macht man aber nicht weil er schön ist » :rofl:


    Ich halt es so. Ich ergöze mich ab der Schönheit der Pilze, knipse sie auch mal mittels meiner einfachen Kompaktkamera mit der «Du-kannst-nichts-gross-falsch-machen-aber-supergut-werden-die-Bilder-dennoch-nicht-automatik-Einstellung » und wenn er denn lecker und nicht gerade überaus selten ist ... schwups, landet er im Körbchen.


    :mjamm:


  • Ich selbst zB sehe Pilze überhaupt gar nicht als essbare Organismen an, sondern als Studienobjekte.


    Hallo, Björn!


    Soll das heißen, Du Isst keine Fruchtkörper?


    Ich bin zwar nicht Björn und sehe ihm nicht mal im Geringsten ähnlich ^^ , aber diese Frage wurde ihm schon oft gestellt. Er ist tatsächlich nicht kulinarisch interessiert.
    Das liegt daran, dass er als Kind in den großen Kessel mit der Pilzsuppe gefallen ist :D


    Nein, das war Spaß! :D Er ißt sie einfach nicht gerne. Nur einer guten Pfifferlingspfanne kann er nicht wiederstehen, wie er mal verriet :)


    Zum Thema:
    Pilze gibt es rund ums Jahr. Jeder zu seiner Zeit. Einige typische Herbstpilze findest Du bis in den Dezember hinein, solange es mild bleibt. Kleinere Fröste werden gut vertragen, sobald der Frost anhält ist es oft der Startschuss für die richtigen Winterpilze, wie z.B. diese essbaren hier:

    - Samtfussrübling (Flammulina velutipes)
    - Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus)
    - Judasohr (Auricularia auricula-judae)
    - Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus)


    Nicht essbar, aber wunderschön anzusehen sind dann auch:
    - gelbstieliger Muschelseitling (Sarcomyxa serotina)
    - Gemeines Stummelfüßchen (Crepidotus variabilis)
    - diverse Trameten (Trametes)
    - Gallertpilze )Tremellomycetes)
    - Winterhelmling (Mycena tintinnabulum)


    Und für mich persönlich ein Highlight ist das > Haareis < :)

  • Einige wollen hier ihren Speisezettel erweitern, einige ihren Horizont und
    mache machen gar beides.
    Und das ist was dieses Forum uns allen bietet.:)
    Schön das jeder doch ein etwas anderes Themengebiet bevorzugt,
    so das wir hier ein schönen Mix aus Wissentschaftlichen Beiträgen und manchmal auch "nur" einfachen, oft witzigen Themen durchstöbern können.


    Liebe Grüße


    Leo

    Liebe Grüße aus dem Norden


    Leo


    100 Chips -1 Mausmann Rätsel +1 zurück

    • Offizieller Beitrag


    Er ißt sie einfach nicht gerne.


    Ich vermute, er weiß einfach zu viel über sie, um sie noch essen zu können. :)


    und so langsam kann ich ihn verstehen...8|


    Leo hat das schön zusammengefasst! Wir sind hier ein bunter Mischmasch aus Mykophagen und Mykologen und Mykophagologen :D :D


    Das ist doch fantastisch!


    Jeder Jeck is(s)t anders ;)


    lG,
    Melanie

    • Offizieller Beitrag


    Leo hat das schön zusammengefasst! Wir sind hier ein bunter Mischmasch aus Mykophagen und Mykologen und Mykophagologen :D :D


    :thumbup: Diese Formulierung würde ich auf die Titelseite heben: Forum für Mykophagie, Mykologie und Mykophagologie. :D


    :D ein schönes Wort...lässt sich auch so schön aussprechen...Mykophagologie...
    "Guten Tag, ich bin Mykophagologe und sie?" Ach, das klingt klasse! :cool:

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
    _________________________________________________
    Keine Verzehrfreigabe im Internet! Hier, PSV-Liste, findest du deinen nächsten Pilzsachverständigen

  • Fast jedes Hobby ist je nach Intensität der Ausübung auch irgendwann eine Wissenschaft. Jedes auf seine Weise.
    Oft sind insbesondere bei den naturbezogenen Hobbys einige Stufen zu erkennen.


    1. Stufe: Der Anfänger möchte etwas finden...egal was und nimmt auffällige Pilze zur Bestimmung mit.
    2. Stufe: Er will so viel wie möglich von bereits Bekannten essbaren finden. Egal was.
    3. Stufe: Nun kommt der selektive Faktor ins Spiel. Der Geschmack und Genuß kommt in den Vordergrund aber auch die Masse um seine Nächsten zu überzeugen.
    4. Stufe: Es muß doch noch andere Arten geben, die ebenfalls gut zum Geschmack passen !
    5. Stufe: Nun sind die Kenntnisse so weit, dass nur noch die Klasse und nicht mehr die Masse im Vordergrund steht.
    6. Stufe: Wer diese überhaupt erreicht: Das sind die Abgeklärten, die mit leichten schmunzeln andere "Naturnutzer" betrachten. Deren Kenntnisse zu allen Jahreszeiten dazu führen, dass keine Kühltruhe mehr auf Vorrat gefüllt werden muss.


    Wer erkennt sich wieder ? Diese Stufen sind bei fast allen Hobbys zu finden und nicht nur auf Pilze beschränkt. In einem Forum kommen alle Stufen vor, und die Abgeklärten sollten auf die Anfänger mit wissenden Blick auf die eigene Entwicklung schauen.


    Dieses Wissen birgt die Freude auf kommende, jahreszeitliche Pilzarten und nicht die Trauer um Vergangenes. Sicherlich ist es noch nicht winterlich genug und die nächste "Hitzewelle" steht zum Wochenende bevor. Aber ich persönlich freue mich schon auf "samtige Füße".