Hallo liebe Pilzfreunde,
da ich neu bin,möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin männlich, (damit meine ich männlichen Geschlechts haha ) 37 Jahre alt und wohne in Mittelhessen, in der Nähe von Herborn.
Auf Pilze als lukullischen Genuss bin ich durch Arbeitskollegen aufmerksam geworden, welche seit Jahren erfolgreich "in die Pilze gehen".
Jetzt befinde ich mich in folgendem Dilemma: Mein Arbeitskollege wohnt eigentlich in Thüringen und fährt Freitags nach der Arbeit nach Hause (also nach Thüringen) Vorher hatte er mir eine Stelle verraten,wo man Champignons finedet. Ich also nach der Arbeit zu besagter Stelle gefahren, und habe tatsächlich 4 Pilze gefunden und mitgenommen, die wie ich meine ein Egerling sein könnten. Der Kollege war nicht mehr dabei, er war ja auf der Heimreise. Ich war aber felsenfest davon überzeugt, im Dorf jemanden zu finden der mir bei der Pilzbestimmung helfen kann.
Aber: Fehlanzeige!
Wen ich auch fragte, es war kein Pilzkundiger auf zu treiben. Naja, ein selbsternannter Experte war schon dabei, aber als der im Brustton der Überzeugung von sich gab, es gäbe in Deutschland nur zwei Giftpilze (Fliegenpilz und Knollenblätterpilz) habe ich auf weiteren "sachkundigen" Rat verzichtet.
Ich schmeisse die Pilze nun schweren Herzens weg.
Und dieser Sachverhalt beschreibt doch ein ungeheuren Wissensverlust in der Bevölkerung! Ich meine, vor hundert Jahren ga bes bestimmt in jedem noch so kleinen Dorf jemanden der sich mit Pilzen auskennt. Zumindest soweit, einen Champ zu erkennen!
Wo ist das Wissen hin? Einfach verloren? Scheint zumindest so. Und das ist Schade. Denn es ist ja somit nicht nur Know How verlorengegangen, sondern auch die Chance auf ein leckeres Pilzgericht!
Aber das Dilemma geht noch weiter:
Wo bitte kann ich mir denn jetzt eine fundierte Pilzkenntniss aneignen um Pilze in Zukunft selbständig und sicher zu bestimmen?
Der nächste Pilzsachverständige wohnt 30 km entfernt! Und ob der mich mit `raus nimmt und mir die Pilze erklärt ...?
Eine Expertise nur aus Büchern oder Internet ist zu riskant, ich denke da stimmt ihr mir zu.
Habt ihr also einen Rat wo ich mich weiterbilden könnte? Wer veranstaltet im mittelhessischen Raum Lehrgänge? Ich bin für eure Hilfe und Tips dankbar.
mit freundlichen Grüßen
euer Heini (nicht mein wirklicher Name)
Pilz Laie sucht fachkundige Hilfe vor Ort
- Pils Heini
- Erledigt
Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 21.694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lutine.
-
-
Hallo Heini,
vielleicht hilft Dir dieser Link weiter:
http://www.pilzmuseum.de/foerderverein.html
Dieser Pilzverein mit Pilzberatung, Exkursionen und Lehrgängen ist im Raum Marburg anssäsig, also Mittelhessen.
Ansprechpartner ist Harald Zühlsdorf
VG Jorge
-
Hey Heini!
Harald Zühlsdorf
Tel.: 06441-48402, zuehli@aol.comIst ein Experte aus Wetzlar, ist ja nicht so weit von Herborn. Ich selbst (komme aus Bechlingen) war mal bei einer Pilzberatung dabei. Er war mir sehr sympatisch und ich denke, wenn Du Kontakt mit ihm aufnimmst kannst du eventuell viel von ihm lernen. So wie ich mitbekommen habe, unternimmt er auch Exkursionen in Wetzlar.
Lg Merlin
-
Naja, ein selbsternannter Experte war schon dabei, aber als der im Brustton der Überzeugung von sich gab, es gäbe in Deutschland nur zwei Giftpilze (Fliegenpilz und Knollenblätterpilz) habe ich auf weiteren "sachkundigen" Rat verzichtet.
Auch wei, diesem Pilzexperten hätte ich auch nicht getraut.Ja Dein Problem ist nicht selten. In so einem Fall stelle solche Pilze hier auch ruhig mal ein, nicht zur Verzehrsfreigabe, aber zum Lernen. Einige Pilze sind auch relativ einfach zu bestimmen.
Bei Champignons auch immer Schnitt durch die Stielbasis mitliefern.
Aber man kann sich Pilze schon nach Büchern und Internet zugänglich machen- auch wenn etwas mühsamer- und immer mehrere Quellen benutzen. Hier das Forum bildet auch. Jemanden zu finden, der einem systematisch in die Pilze einführt, sowas wäre reine Glückssache.
In meiner Jugend gab es von Großstädten ausgehend noch Pilzwanderungen, aber damals war ich noch echt klein - auch wenn doch irgendwie was hängengeblieben ist. Ich konnte z.B. später rekonstruieren, was die damals für Pilze sammelten.
Aber direkt von anderen gelernt habe ich doch die wenigsten meiner Pilze: Marone, Perlpilz, Birkenpilz, Rotkappe (wobei die beiden wohl auch mal verwechselt wurden), Rotfußröhrlinge, Butterpilze- da hört es dann schon auf. Champignons habe ich auch mit meiner Oma gesammelt, aber vom Karbolegerling hatte die noch nie was gehört (aber naja die, die sie sammelte waren da echt abgrenzbar)
Das meiste über Bücher, o.k. richtig ausgeprägt ist mein Wissen immer noch nicht. Aber nach und nach......und es kommen schon immer noch manchmal ein paar zu. Auch dank des grandiosen Forums hier, hier werden die Unterschiede besser erklärt als in jedem Pilzbuch.
-
ui merlin, ob der harald zühlsdorf so begeistert ist, wenn du seine telefonnummer hier öffentlich postest)
vielleicht lieber nächstes mal per pn? -
Hallo Pilzfreunde,
erstmal vielen Dank für die tolle Hilfe. Die Beschreibungen der Seminare in Bad Laasphe klingen sehr vielversprechend. Hat das schon mal jemand gemacht?
Ich versuche mal Bilder hoch zu laden, moment... -
ich denke an den kahlen krempling
-
Prima,
das hat ja schonmal geklappt! Wie ihr seht, konnte ich mich noch nicht von dem Pilz trennen.....
Könnt ihr mir denn Pilzliteratur empfehlen? Gibt es sowas wie ein "must have" unter den Pilzbüchern?
Merlin: vielen Dank für die Telefonnummer. Du wohnst in Bechlingen? Prima! Ich in Mittenaar!
Gruß
euer Heini -
Ich finde den großen BLV pilzführer von ewald gerhardt als bestimmungsbuch für den anfänger sehr hilfreich.
zusammen mit dem internet, forum und wiki reicht mir das für meine bedürfnisse völlig aus -
ein selbsternannter Experte war schon dabei, aber als der im Brustton der Überzeugung von sich gab, es gäbe in Deutschland nur zwei Giftpilze (Fliegenpilz und Knollenblätterpilz) habe ich auf weiteren "sachkundigen" Rat verzichtet.Solche Experten sollte man einsperren –” sie stellen eine Bedrohung für die Bevölkerung dar!
Ich habe einen Bekannten, der behauptet, die Natur sei nicht blöd, und hat allen Pilzfruchtkörpern Merkmale verpasst, an denen ein jedes Lebewesen sofort erkennen muss, ob es sich um einen essbaren oder giftigen Pilz handelt. Er meint, die meisten Menschen haben es bloß verlernt. Nun ja, er geht in den Wald und sammelt alles, wovon er glaubt, dass es essbar ist. Benennen kann er die gesammelten Pilze nur fallweise. Und trotzdem ist er vor kurzem 60 geworden und erfreut sich bester Gesundheit. –” Wenigstens bietet er seine Pilzgerichte niemandem an.
-
Tach Heini und Hallo
Den BLV hab ich auch. Ich hab aber noch weitere, einfach um manchmal Quer zuvergleichen. ich kann noch «Pareys Buch der Pilze » bestens empfehlen. Dieses Buch arbeitet mit Zeichnungen, was ich aber sehr vorteilhaft finde (mann lässt sich nicht so leicht von einem Bild fehlleiten, weil ein Pilz vom Aussehen her ähnlich ist). Ausserdem hat es neben den Pilzbestimmungen noch hilfreiches Zusatzmaterial über die Artenlehre. Dieses und der BLV empfinde ich als eine gute Kombination.
Gruss, Hüft-Wulstling
-
Dieses Buch arbeitet mit Zeichnungen, was ich aber sehr vorteilhaft findeDa stimme ich vollkommen zu. Werde mir dieses Buch wohl zulegen müssen. ... Habe gar nicht gewusst, dass es sowas noch gibt.
-
Hallo Heini,
wenn du nach Westen, über den Dörsbach und über den Hippel gucken könntest, was siehst du da? Bleidenbacher Hof und etwas nach Norden - Roth. 25 Jahre meine Heimat. Nun hause ich in Mainz. Hin und wieder komme ich auch nach Herold - wohin? Dörsbachhöhe, du wirst wissen warum?!
Gib mir mal per PN deine Telefonnummer. Wenn ich wieder einmal in der Gegend bin melde ich mich vorher.
vg, Bernhard
-
Hey Lutine!
Die Telefonnummer steht auf der Seite die Jorge schon gepostet hatte, außerdem auch auf der dgfm Seite auf der Liste der beratungswilligen PSV. Deswegen denke ich wird das kein Problem sein
Lg Merlin
-
Zitat
Die Telefonnummer steht auf der Seite die Jorge schon gepostet hatte, außerdem auch auf der dgfm Seite auf der Liste der beratungswilligen PSV. Deswegen denke ich wird das kein Problem sein
dann hast du sicherlich recht.
-
ich denke an den kahlen kremplingDu denkst schon im Voraus was ich später erst zu erkennen meine ? Das ist Zauberei !
Kahler Krempling, Paxillus involutus. Kein Speisepilz!
-
darfst mich hexe nennen