Ist das ein Reizker und wenn ja welcher?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 8.058 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Die auf dem Foto abgebildeten Pilze fand ich heute zwischen einem grasbewachsenem Weg und dem Waldrand eines Eichengehölzes an dessen Südwestrand. Standort Sonnig, Boden (zur Zeit) eher feucht (obwohl wir in einer der trockensten Gegenden Deutschlands wohnen). Geruch angenehm vielleicht Champignonartig (bin da aber nicht sicher). Die Pilze standen z.T. einzeln, z.T. waren ein größerer und ein kleinerer am Stiel zusammengewachsen. Durchmesser des Hustes der abgebildeten Exemplare 9-10 cm, Länge des Stiels ca. 6 cm, (wie man die Höhe des Fruchtkörpers messen kann weiß ich leider nicht). Der Hut war trocken und rel. glatt. Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck und beim Schnitt findet sich nicht. Die Böden bei uns sind rel. kalkhaltig. Geschmack (nur geringe Menge gekostet angenehm). Ich hätte die Pilze zunächst für Birken-Blutreizker gehalten, jedoch fehlt die bräunliche/orange Verfärbung bei Druck. Kennt jemand diese Pilze?










    Vielen Dank für eine Antwort - Ich bin ein Neuling in Sachen Pilz, auch wenn wir in der Kindheit öfter mit meinen Eltern sammeln waren (so fünf bis 10 Sorten bildeten dabei das Repertoire).[hr]
    Sorry meinte "Fichten-Blutreizker" (mit "Birken"-Blutreizker habe ich mich vertippt)!

  • Ein Reizker ist es definitiv nicht, aber auch eine Lactarius-Art (Milchlinge).
    Die herablaufenden Lamellen sind am Stilansatz gegabelt, was der Mönchskopf nicht vorzuweisen hat. Außerdem ist der Mönchskopf in den Ausmaßen wesentlich größer.


    Aufgrund der Habitatbeschreibung bin ich mir sicher, dass der Pilz in die Artengruppe der Eichenmilchlinge gehört. ;)

  • Hallo Rumpelrudi!

    Zitat


    bin ich mir sicher, dass der Pilz in die Artengruppe der Eichenmilchlinge gehört.


    Ich nicht.
    Ich bezweifle, dass das überhaupt ein Milchling ist.
    Ich wette sogar, dass der völlig anders riecht als "champignonartig" (nehme mal an, der Geruchsvergleich bezieht sich auf Zucht-Champignons.)


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Michael,


    Vergleiche einfach mal: entweder Mönchskopf, Clitocybe Geotropa oder Ockertrichterling, Clitocybe Gibba.


    Lg Merlin

    [font="Verdana"]

    Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

    [/font]

  • Ja, Ingo, genau da ist immer das Problem, denn wie riecht denn nun ein Champignon ? Von Anis bis Benzin ist fast alles möglich.
    Der Eichenmilchling riecht dezent nach Blattwanzen, die Frage ist wiederum, ob Michael den Geruch kennt, denn sicher ist er sich beim Champignonaroma nicht.


    Sicher war er sich anscheinend bei der Reizkerart, weil er keine Alternative genannt hat und hier hake ich gedanklich nach. Der Eichenmilchling ist im Anschnitt zwar weiß, aber rotbräunlich gescheckt. Das kann bei einem Laien dazu führen, dass er an die Gruppe der Blutreizker denkt.



    Edit: Vielleicht hat er den Pilz auf dem Teller liegen gelassen. Das Sporenpulver der Clitocybe-Arten ist weiß, das vom Eichenmilchling fleischrosa.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Daggi!


    Da hab' ich mittlerweile über 160 bebilderte Pilzarten auf dem Rechner, aber keine Nebelkappe?!? 8|
    Strange...
    Irgendwie laufe ich immer so an denen vorbei und denke, ich photographiere sie beim nächsten Mal. :D


    Also muss ich tippen:
    Gerade die Form finde ich eigentlich ganz passend. Oft finde ich sie zwar mit weniger herablaufenden Lamellen, aber das ist sehr variabel. Stielfaserung, Lamellen (auch die Farbe: leicht heller als Hut und Stiel), eingerollter Hutrand, und auch die Marmorierung der Hutoberfläche haben mich eigentlich spontan an L. Nebularis denken lassen.


    Klar, was sich nicht beurteilen lässt: Hutbeschaffenheit. Ist das nun Marmoriert oder bereift? Klebrig, speckig, matt? Sicher sind auch die Farben mit Vorsicht zu genießen, weil Aufnahmen bei künstlichem Licht.


    Hmmmm...
    Ich brauche Photos von dem Pilz. Eigene und ganz ganz viele.



    LG, Beorn.


  • selbst wenn ich in letzter zeit sehr alte exemplare gefunden habe, waren sie nicht so stark trichterförmig aufgeschirmt. und wenn doch mal einer ähnlich war, dann war er riesig
    und die farbe war und blieb immer grau. oder graubraun
    der hier gezeigte pilz ist, wenn nicht alles täuscht doch eher gelblich, oder?
    die lamellen laufen eigentlich nur sehr leicht am stiel hinab.

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Das sind doch Mönchsköpfe, oder? Hab dieses Jahr einige geerntet. Die sahen allerdings jünger und frischer aus und hatten proportional zum Hut höhere Stiele. Habe aber auch schon solche, die denen auf dem Bild ähnlich sind gesehenn.


    Haben grosse Trichterlinge auch diesen eingerollten Hutrand? Der Mönchskopf riecht zudem sehr angenehm. Auch das Schnittbild sieht sehr ähnlich aus (vor allem im Stielbereich).

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

    • Offizieller Beitrag

    Gut!


    Schöne Bilder. :thumbup:
    Von der Größe her hatte ich schon immer wieder mal flach bis niedergedrückt aufgeschirmte Exemplare. Und je nach dem, wie weit sich der Hut wölbt, sieht auch die Lamellenposition am Stiel auch ein bisschen anders aus. ;)


    Wegen den Farben: Also ich sehe auch ocker und Gelbtöne. Hab' mich aber entschieden, die zu sehenden Farben zu vernachlässigen. Ich muss mir mal ein geeignetes Bildbearbeitungsprogramm zulegen. Ich bin ziemlich sicher, wenn man hier einen weißabgleich vornimmt, sind die Pilze grau. ;)


    LG, Beorn (der jetzt wirklich mal zu Bett muss :yawn: )


    Edit:
    Schon, Mönchskopf wäre denkbar, wurde oben ja auch schon erwähnt. Aber da ist so gar nichts von einem Pinökel in der Hutmitte zu sehen. Bei keinem Pilz. Das stört mich da etwas.

  • hallo hüftwulstling
    an den mönchskopf hab ich auch sofort gedacht, aber ich erkenne auf dem bild nicht den kleinen typischen knupsi in der mitte.
    übrigens stimmt in meinen augen auch stielform und dicke nicht mit der nebelkappe überein.


    was haltet ihr von dem clitocybe gibba? der sieht doch eigentlich sehr ähnlich aus, form und farbe zumindest, sowie stielform würden stimmen. merlin hatte den vorschlag schon. hatte ich überlesen


    dann schlaf gut beorn :)

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Ja Lutine, der Knubbel ist sicher ein Merkmal. Allerdings kann dieser bei einem grösseren Exemplar schon mal «nur noch leicht angedeutet » und somit auf dem Bild kaum Sichtbar sein.


    Schau mal diesen aus der Wiki-Seite an, das siehste auch nichts gewölbtes.



    Ich zum Beispiel hab erst kürzlich Mohrenköpfe gefunden, die ja auch einen Knubbel haben. Bei einigen war dieser praktisch nicht mehr vorhanden.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • möglich, dass du recht hast. manchmal ist es eher ein gefühl für einen pilz, dass mich zweifeln läßt. und irgendwie gefällt mir der mönchskopf hier nicht.
    obwohl, der durchgeschnittene pilz läßt vielleicht das knubsilein doch leicht erahnen?!?
    ich hoffe, dass noch jemand sich zu wort meldet, der mich von irgendetwas überzeugen kann.

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Wegen den Farben: Also ich sehe auch ocker und Gelbtöne. Hab' mich aber entschieden, die zu sehenden Farben zu vernachlässigen. Ich muss mir mal ein geeignetes Bildbearbeitungsprogramm zulegen. Ich bin ziemlich sicher, wenn man hier einen weißabgleich vornimmt, sind die Pilze grau. ;)


    LG, Beorn (der jetzt wirklich mal zu Bett muss :yawn: )


    Guten Morgen Beorn :D


    Ich hab mal versucht dir eines der Bilder ein wenig zu bearbeiten, die Dinger werden aber wirklich nicht grau.

  • Hallo,


    komisch, genauso treffsicher wie Beorn eine Nebelkappe sah, habe ich SOFORT an Mönchsköpfe gedacht :D


    Letzte Woche habe ich einen Hexenring Mönchsköpfe im Laubwald auf Kalkboden in ca. 500 Metern Höhe gefunden. Es waren wirklich viele und knapp die Hälfte hatte eben nicht den typischen kleinen Buckel in der Mitte. Wenn ich mir das letzte Bild (Beitrag über mir) ansehe, sieht es schon nach einem flacheren Buckel beim Pilz links aus (dunklere Zone um die hellere Mitte). Auch hatten nicht alle den typisch langgezogenen Stiel :)


    Und übrigens kommen Pilze doch nicht vom Fließband :evil:[hr]
    Eines noch: trat beim Verletzen der Lamellen Milch aus?

    • Offizieller Beitrag

    Hi!



    Und übrigens kommen Pilze doch nicht vom Fließband :evil:[hr]
    Eines noch: trat beim Verletzen der Lamellen Milch aus?


    Lustig: Genau der Gedanke kam mir auch gerade noch. ;)
    Aber ganz oben sind ja Schnittbilder. Da ist nichts zu sehen.


    Nach dem bearbeiteten Bild (danke, Frank! :thumbup: ), nagen an mir auch massive Zweifel wegen Nebelkappe. Aber Mönchkopf passt dann doch noch weniger von der Farbe her? :/


    Normalerweise müsste ich jetzt mal Literatur beackern. Gattungen Lepista und Clitocybe. Geht aber nicht. Muss gleich schon wieder weg.


    Will jemand meinen Krieglsteiner solange ausleihen?


    LG, Beorn.

  • Was? Die Farbe passt IMHO perfekt zum Mönchskopf, Schätzelein :)[hr]
    Warte mal, bevor Du abhaust und lasse mich mal an Deinem Monitor rumfummeln. Da geht noch was ;)

    • Offizieller Beitrag

    Tjoa...


    *Dicke Staubschicht vom Bildschirm pust*


    Die einzigen Klerikerrüben, die ich bisher fand, die waren gänzlich weiß.
    Was hast du vorhin so geschrieben? Irgendwas mit Fließband? :D


    LG, Beorn.

  • Ich war noch mal bei den Pilzen, also es gibt noch größere Exemplare bis 15 cm Hutdurchmesser und Stiel bis 12 cm lang. Der Hutrand ist bei manchen nicht bei anderen teilweise eingerollt uuunnd es findet sich in der Mitte der typische Knubbel! Das "Weiße" um den Knubbel sind erste Schneekristalle bei Temperaturen um Null grad. Also ist dann der Mönchskopf sicher?
    Mit abgebildet ist auch der Waldrand, an dem ich diese Pilze fand und alle Fotos von heute sind bei Tageslicht gemacht worden.
    Also Rätselt jetzt gelöst??


    Und ganz herzlichen Dank für die vielen Beiträge.[hr]
    Also Milch trat beim Verletzen NICHT auf!![hr]
    Es passt auch, dass der Stiel recht zäh ist und der größere Pilz von beiden keine eingerollte Krempe mehr hatte - siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Mönchskopf. Es hat mir viel Spaß gemacht, die vielen hilfreichen und auch heiteren Beiträge zu lesen.

  • Jo, lecker Mönchsköpfe. Allerdings muss man schauen, dass sie nicht madig sind. Und nur die jüngeren Exemplare nehmen. Die ohne eingerollten Hutrand sind sicher zu alt. Je kräftige der "Rollrand" um so besser. Und nicht zu viel vom Stiel verwenden (Hut und etwas vom Stiel).


    Diese in Stücke schneiden, braten und mit Tomatensauce untermischen. Hmmmmmh!!!


    Aber hey, das ist trotzdem nur eine Einschätzung und keine Essensfreigabe.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Hallo Michael Sonntag,


    vielen Dank nochmal für die weiteren Bilder, die die Bestimmung untermauert. So macht es uns auch Spaß, nach einer Lösung zu suchen :)