Rotfußröhrlinge? Hallimasch?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.815 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hey Leute,
    war gerade nochmal los um zu schauen ob trotz der Kälte noch was wächst.
    Habe dann meiner Meinung nach wiedermal Rotfußröhrlinge gefunden, allerdings waren die Stengel dieses mal echt intensiv rot und beim anschnitt fast son bisschen gelblich. Außerdem sahen die Hüte von oben total unterschiedlich aus wie man auf den Bildern sieht.


    Dann habe ich hier noch einen Hallimasch? Wuchs an einem toten Baum im Laubwald und beim schneiden kam mir einfach der komplette Pilz entgegen :shy:
    habe gerade schon von den Untverträglichkeiten gelesen, wollte es trotzdem mal antesten ob ich die vertrage oder nicht...


    Und als 3. habe ich glaub ich noch nen Hallimasch gefunden, allerdings war der einfach riesig!! Gibts sowas wie nen Riesenhalimasch? Siehe Foto.
    Danke nochmal ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Meerlin!


    Zu den Röhrlingen:
    Das sollten schon zwei verschiedene Arten sein. Die eine (hellhütigere) Kollektion zeigt keine Rottöne unter der Huthaut, blaut nicht, hat gelbes Fleisch und der Stiel ist innen nicht rot. korrekt?


    Die andere Kollektion zeigt unter der Huthaut (an Fraßstellen und da, wo die Haut aufgeplatzt ist) Röttöne. Dazu ist der Stiel auch außen stärker rot befasert, rötet aber auch stark beim Aufschneiden, während das restliche Fleisch ebenfalls gelblich ist?


    In dem Fall würde ich einmal (obere Beschreibung) auf Ziegenlippe, Xerocomus Subtomentosus tippen, bei der anderen Kollektion auf gemeinen Rotfuß, Xerocomellus Chrysenteron.


    Aber bei dir war sicher in den letzten Nächten auch Frost? Denn frostgeschädigte Pilze zeigen mitunter wunderliche Merkmale.


    Und mitunter liege ich auch total falsch da, weil schwierige Gattung. Im Zweifel besser auf Andreas und Andreas warten.


    Zu den Hallimasch sagen andere auch noch einiges.



    LG, Beorn.

  • Hallo in die Runde,


    die Fruchtkörper auf den ersten 3 Fotos zeigen alte Exemplare des Bereiften Rotfußröhrlings (Xerocomellus pruinatus) - die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) hätte keine rote Stielrinde. Die Frk. auf dem 4. Foto mit dem roten Stielfleisch sind die des Gemeinen/Echten Rotfußröhrlings (Xerocomellus chrysenteron).


    Gruß vom einen Andreas ;)

  • Ganz am Rand haben die Hellhütigeren auch leicht rote stellen. Der Pilz fängt nach einer Weile auch an zu blauen, das fleisch ist eher weißlich.


    Bei der anderen Kollektion sind rote Fraßstellen am Hut, der stiel sieht von außen fast gleich aus, allerdings hatte ich es noch nie dass der Stiel von innen so extrem rot wird. Habe die schon 2-3mal gesammelt und gegessen, aber wie gesagt da war der Stiel nicht so extrem rot von innen. Das Fleisch ist weißlich-hellgelb.


    Bei jungen Exemplaren ist das Stielfleisch sehr gelb, so wie es bei der Ziegenlippe sein sollte.


    Frost hat es hier auch die Tage vorallem heute und gestern glaub ich gegeben. Vll liegt es ja echt dadran? ;)[hr]
    Essbar sind gemeine Rotfußröhrlinge aber auch oder? In meinem Buch sind die nur als Rotfußröhrling ( Xerocomus chrysenteron) bezeichnet. Ist das noch ein anderer als der gemeine Rotfußröhrling?

  • Hallo nochmals,


    nein, das liegt nicht am Frost: Die unterschiedlichen Merkmale der Fruchtkörper resultieren aus 2 verschiedenen Arten, wie zuvor angemerkt. ;)


    Beide Rotfußröhrlinge sind essbar, solange sie noch jung und knackig sind. Ich persönlich würde die von Dir abgelichteten, alten Schlappen nicht mehr verzehren. <X Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden...


    Der wissenschaftliche Name in Deinem Buch ist - bis auf die veraltete Gattungsbezeichnung - derselbe, insofern entspricht der Trivialname "Rotfußröhrling" der Bezeichnung "Gemeiner bzw. Echter Rotfußröhrling". Bisweilen werden in populären Bestimmungsbüchern diverse Rotfußröhrlinge in einem Steckbrief als der Rotfußröhrling zusammengefasst, obwohl die Gattung aus mehreren Arten besteht.


    Gruß, Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,


    um einmal zum Hallimasch zu kommen: Unverträglich ist er nur dann, wenn er nicht abgekocht ist. Wenn man ihn vor dem Verzehr 10 - 15 Minuten gart, werden die Gifte aus dem Pilz genommen, die manche Leute eben nicht vertragen und er ist essbar. Allerdings meiner Meinung nach nicht sehr nahrhaft, vielleicht mit Speck.


    Ich habe letztens eine Liste gesehen, auf welcher die Pilze aufgelistet wurden, die am häufigsten für Pilzvergiftungen sorgen. Der Hallimasch war auf Rang 4, doch ist davon auszugehen, dass die Unwissenheit des gemeinen Volkes in Bezug auf das Abkochen dafür verantwortlich zu machen ist.


    lg,


    Jan-Arne