Knatsch in meinem Hauswald

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.487 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Börger.

  • Eine "Pilz-Gang" durchpflügt den Wald und grasst alles Essbare ab. Was soll ich sagen ... das alles passiert in meinem Lieblingsrevier. Ich war eigentlich immer froh, dass wir bei uns keine Sammelbeschränkungen haben (obwohl ich noch nie übermässig viel mitgenommen habe), aber so?


    Hier der Link zu einem Zeitungsbericht


    :cursing::nana:<X


    War zwar offenbar schon letztes Jahr so, konnte aber wieder beobachtet werden.

  • Einfach nur unverschämt.


    Ich habe letzte Woche in "meinem" Hallimasch-Wäldchen einen Mofafahrer mit Anhänger gesehen, der 2 Wäschekörbe mit Hallimasch gefüllt hatte und einen dritten offenbar füllen wollte.
    Mit viel Mühe habe ich noch mein kleines Körbchen füllen können.


    Den Förster freut's, andere Sammler...X(!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hüft - Wulstling!


    Das löst zwiespältige Gefühle bei mir aus. Denn einerseits bin ich auch kein Freund von Sammelbeschränkungen (auch wenn ich selbst meist mehr Photos als Pilze aus dem Wald mitbringe). Andererseits ist mir diese ungezielte, brutal kommerzielle Plünderung einfach ein Greul. In Deutschland ist es ja ganz ähnlich. Kommerzielles Sammeln ist untersagt, aber ein "Eigenbedarf" ist in den meisten Gegenden mengenmäßig nicht definiert.


    Nur sehe ich ein weiteres Problem: Letztlich landen doch so oder so Wildpilze in den Supermärkten, Frischmärkten oder in den Rastaurants. Der Bedarf ist also da. Nun sollte man sich die Frage stellen, wie dieser Bedarf gedeckt wird. Offenbar stammen die Pilze dann entweder aus illegalen Quellen (siehe den verlinkten Bericht) oder aus Ländern, die die kommerzielle Vermarktung zulassen. Womit das Problem der rücksichtslosen Waldplünderung nur verschoben, aber nicht gelöst wird: Die Sammeltrupps durchkämmen dann eben für einen Hungerlohn Wälder in Tschechien, Polen, Weißrußland etc.


    Den größten Gewinn streichen wohl in jedem Fall die Zwischenhändler ein, freilich ohne dabei einen Beitrag für den schutz der Wälder und Ökosysteme leisten zu müssen. Statt hier die Profitgier einiger Händler zu befriedigen, ließe sich doch mit dem Pilzhandel viel Sinnvolleres erreichen.


    So wäre es doch möglich, daß (auf die Schweiz bezogen) eine Kantons- oder Stadtverwaltung Bestände saisonal zum kommerziellen Sammeln freigibt. Dies geschähe in Absprache mit den regionalen Umweltverbänden. Es könnten Lizenzen an ansässige (fachkundige!) Sammler vergeben werden. Der Sammler wäre zugleich der Zwischenhändler, könnte seine Ware an Märkte und Restaurants anbieten. Stadt und Kanton verdienen durch die Lizenzvergabe, dieses Geld kann dann in den Biotopschutz fließen.


    So hätte man ein einigermaßen überschaubares und auch ökologisch wesentlich verträglicheres System.


    Nur leider ist es wohl so, daß es immens schwer wird, eine entsprechende Rechtsgrundlage zu schaffen. Wahrscheinlich ist es aber sogar in der Schweiz noch eher vorstellbar, als in Deutschland. ;)



    LG, Beorn.

  • Interessanter Ansatz Beorn. Vor allem im Osten wird ja noch in einem ganz anderen Stil konmerziell geerntet. Und natürlich spielt der Neid bei der Empörung ebenfalls eine Rolle. Wir Schweizer sind ja auch nicht gerade überall beliebt, wenn wir im Schwarzwald Steinpilze sammeln. Dort ist die Menge für uns abrer auf 1 Kilo beschränkt. Extremer ist es bei uns im Graubünden. Dort kamen Italiener über die Grenzen und sammelten Kofferraumweise Steinpilze, welche sie in Italien aufm Markt verscherbelten. Als Gewichtslimiten eingeführt wurden, brachten Sie die gesamte Sippschaft mit. Jetzt gibts jeden Monat Schontage (immer bis zum 10ten). Irre irgenwie. Eine Regelung, Lizenzen für kommerzielles Sammeln (evtl. auch mit Gewichtsbeschränkungen - einfach erwas höher als beim Hobbysammler), wären da nicht schlecht.

  • Danke für den thread! So geht es mir die ganze Pilzsaison ich lebe seit 5 jahren Dänemark mein Pilzrevier ist 620 Ha groß direkt an der Deutsch Dänischen Grenze ich habe beobachtet das dieses jahr soviele Deutsche rüber kammen wie noch nie um hier zu sammeln.Da Dänen nicht Pilzen gehen so heißt es und die Plantagen eigentlich voll mit lecker Pilzen sein müßten .Aber dieses jahr war es so das an schönen tagen die parkplätze so voll standen es war ein hin und her auf vielen plätzen wo ein tag vorher noch kleine Pilze standen war am tag danach Wüste.Es gibt in Dänemark eine sammel beschränkung aber es wird hier nicht beachtet weil es nicht kontrolliert wird.Viele fahren auch Waldwege ab trotz verbotsschild da werden auch 5000 Kronen min strafe in kauf genommen vom Müll und Fikalien die im Wald gelassen werden ganz zu schweigen.
    Ich habe mir aus frust ein neues Revier gesucht aber leider muß ich nu immer mit dem Auto dort hin fahren aber da ist ruhe niemand da viele pilze und keine Sch.... in die man tretten kann


    Asiatinen werden mit klein Bussen in den Wald gebracht und Polen laufen mit Skibrillen eingepacht in Gummizeug durch die Schonungen und reißen raus was da so rumm steht.
    Die Dänen sagen immer wenn Pilzsaison ist, die Heuschrecken sind im Wald


    Mvh Martin

  • Nur mal so eine kleine Geschichte dazwischen:
    Vor ein paar Wochen schrieb Kuschel mir das mehrere Fahrzeuge mit polnischen Kennzeichen bei " unserem" einem Pilzgebiet standen..das ist ein Gebiet mit enorm vielen Steinpilzen..so weit so gut..ist ja verboten in Deutschland kommerziell zu sammeln..und dann 2 Tage später erzählte meine Tante mir das bei ihrem Verkäufer für Gemüse einen Ort weiter ganz schöne frische "polnische" Steinpilze für 30 Euro das Kg angeboten werden..nee is klar !!!!!!X( X(

  • Ja so sieht das aus aber solange keine kontrolle im Wald gibt wird sich jeder bedienen so wie er will vorallem die agresiv Sammler und Kommerzielen sollte man raus ziehen die Asiatinen kammen aus Flensburg und brauchten normal ein Visum um nach Dänemark zu kommen aber keine grenzen wirken sich in allen bereichen aus


  • Nur mal so eine kleine Geschichte dazwischen:
    Vor ein paar Wochen schrieb Kuschel mir das mehrere Fahrzeuge mit polnischen Kennzeichen bei " unserem" einem Pilzgebiet standen..das ist ein Gebiet mit enorm vielen Steinpilzen..so weit so gut..ist ja verboten in Deutschland kommerziell zu sammeln..und dann 2 Tage später erzählte meine Tante mir das bei ihrem Verkäufer für Gemüse einen Ort weiter ganz schöne frische "polnische" Steinpilze für 30 Euro das Kg angeboten werden ..nee is klar !!!!!! X( X(


    Schnubbelchen, die wurden doch nur umdeklariert. Einmal durch polnische Hände gewandert reicht doch um zu behaupten, dass die Steinis polnisch sind :D


    Nee, ich war echt schwer genervt, als meine Familie und ich die Fahrzeuge sahen X(

  • Das stimmt zum Teil...nun sehe ich es aber auch so das der Gebrauch von Pilzen in der Osteuropäischen Küche scheinbar sowieso weiter verbreitet ist als in unserer..sprich sie sammeln sowieso mehr als wir Westeuropäer...aber es ist halt nicht das erste Mal das ich sowas erlebe..ich hatte es schon mal das in meinem Ort Horden unterwegs waren die ganz offensichtlich professional gesammelt haben und na ja..das ging ein paar Jahre hintereinander so und danach brauchte mein Wald dann erstmal ein paar Jahre bis er sich wieder erholt hatte davon..man kann sie nicht immer alle über einen Kamm scheren aber es ist schon manchmal recht auffällig...wobei ich mich eigentlich nicht beklagen kann weil ich immer mehr als genug für mich habe..mich ärgert es halt dann immer nur so unbedändig das wenn sie durch sind nun wirklich alle Pilze platt gemacht sind...eben auch die ungeniessbaren..auf der anderen Seite haben diese Menschen oft wenig Geld und verdienen sich auf diese Art was dazu...wirklich verurteilen mag ich das auch nicht..

  • Man kann doch nicht jeden der Pilze essen möchte dazu zwingen sie sich im Wald selbst zu suchen? Wenn für den Ottonormaldeutschen das Pilzesammeln nicht lukrativ ist, und man das schlecht Outsourcen kann, dann kommt es halt zu solchen Vorkommnissen.


    In einem so überbevölkerten Land wie dem unseren merkt man halt an allen Ecken und Enden, dass die Ressource Natur endlich ist.