Ein 1262 Gramm Gallier

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 10.297 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo zusammen,


    heute nach kurzem Ausflug schon auf dem Heimweg ohne nennenswerte Funde bekam ich so 8|8|8| .



    Bevor ich weiterbeschreibe: ich nahm ihn mit, weil er gänzlich überständig und für mich bezüglich der Bestimmung nicht völlig sicher war. Dazu bewogen hat mich die für mich außergewöhnliche Größe von Tylopilus felleus , dem Gallenröhrling.
    Im Auto direkt neben Schuhgröße 45


    Kurz die technischen Daten :


    Gewicht, digital gewogen : 1263 Gramm
    Hutdurchmesser : 29 cm
    Länge des Stiels : 12 cm
    Gesamthöhe : 17 cm
    Röhrenlänge : 2,8 cm
    Stielumfang (mittels Faden an der stärksten Stelle) : 22,5 cm
    Stieldurchmesser (mittels Meterstab) : 6,8 cm


    Standort: Mischwald unter Buchen


    Kein Blauen, weder auf Druck noch Schnitt, weder an Röhren, Poren, Fleisch oder Stiel.


    Geruch : angenehm pilzig


    Geschmack roh : neutral


    Geschmack nach einer Probe in der Pfanne : lediglich leicht bitter
    (Andreas hatte mir nach meinem Erstfund eines Wurzelnden Bitterröhrlings boletus radicans den Tipp gegeben, dass der bittere Geschmack evtl. erst nach dem Kochen feststellbar ist, deswegen der Test)


    Stiel : Braune Netzzeichung


    noch deutlicher:


    dann habe ich noch eine Lupe vor die Linse des Fotoapparates gehalten:



    Mit den Poren klappte es leider nicht so gut.


    Ohne die für mich auffällige Größe des Exemplars hätte ich ihn nicht gezeigt und warscheinlich nicht mitgenommen.
    Sehr geholfen bei der abschließenden Bestimmung hat mir der Beitrag von Björn "Steinpilz vs. Gallenröhrling" mit allen weiteren Kommentaren und Beiträgen dazu. Das hat mir die Wichtigkeit der Diskussion um eine Bestimmung mal wieder verdeutlicht.


    LG @ all,


    Markus

  • Hallo Markus,


    Wow, was für ein Brummer! Gefühlt Schuhgröße 50!


    Die Röhren scheinen mir für einen so alten Gallenröhrling irgendwie zu wenig rosastichig (rosa Sporenpulver beim Gallenröhrling...), sondern irgendwie eher ocker-grünlich... :/ Oder ist das nur die Beleuchtung...


    Das Netz erscheint in der Tat dunkel, aber man sieht nur den unteren Stielbereich, vielleicht ist es im oberen Bereich heller?


    Ich hätte nämlich ad hoc Boletus edulis vermutet..., zumal du schreibst, er sei nicht wirklich bitter gewesen...


    Aber ich kann mich natürlich auch irren.


    Wie dem auch sei - imposant!!!


    Vielen Dank fürs Bebildern des schönen Fundes.

  • Für mich ist das auch ein Steinpilz........die Poren sind doch überhaupt nicht rosa...und in dem Alter müßten sie das aber schon richtig doll sein!
    Und er Gallenröhrling ist auch ohne Erhitzen bitter.

    LG Inken


    _____________
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    • Offizieller Beitrag

    8| Ganz schöner Brummer, dein Steinpilz ;)


    Ich hätte nämlich ad hoc Boletus edulis vermutet...,


    seh ich nämlich auch so. So ein alter Schlappen von Galli, hätte doch sehr deutlich rosafarbene Röhren.


    Das dunkle Netz...mh:/
    Ich wollte eh noch fragen, ob es sein kann, dass das Netz dunkel werden kann, wenn der Pilz z.B. eingefroren wird.
    Ich hatte nämlich Tiefkühlsteinis aus ´m Discounter ( <X :nana: <X niiiieeee wieder!), bei denen war das Netz auch auffällig dunkel.


    lieben Gruß,
    mählanie

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  • Hallo ihr Lieben,


    finde ich interessant, jetzt sind wir bei der nächsten Diskussion.


    Ich hatte zunächst auch boletus edulis vermutet, aufgrund des massiven Fruchtkörpers und der dunkel-olivgrünen Röhren. Kein bisschen altrosa in Sicht. Das Alter des Fundes machen es darüber hinaus allerdings auch nicht leichter.
    Übrigens : Hätte ich gesagt, boletus edulis, wären sicher auch Gegenstimmen gekommen. Deswegen um so interessanter.


    Was mich zur Bestimmung bewogen hat, war die Netzzeichnung auf dem Stiel. Euer Wort in Gottes Ohr. Sollte es einer sein, möchte den gern nächstes Jahr zwei Wochen frischer ohne Frost finden. Der stand auf den ersten dreißig Metern meiner altbewährten Jogging-Strecke.


    Jetzt bin ich gespannt, wer sich noch zu Wort meldet. Aussporen könnte ich ihn lassen. Wenn jemanden mikroskopieren möchte, gerne. Ansonsten schicke ich ihn Gerd zu.
    Vielleicht kann und möchte das jemand aus dem Forum hier. Würde mich sehr freuen.


    Mal sehen wer sich noch zu Wort meldet. Dank schon einmal für eure Rückmeldungen.


    So großes Papier habe ich gar nicht da, den muss ich zum Aussporen teilen.


    LG, Markus
    ________________________________________21.24 Uhr
    So, der darf jetzt aussporen. Bin mal gespannt.
    Auch was Fredy, Björn, Ralf, Ingo, Harry, Matthias und Andreas dazu meinen.


    Bezüglich der weiteren Untersuchungen bitte nicht gleich so viele Wortmeldungen auf ein Mal. Wer sich bereit erklärt, bekommt sicher nicht nur die DINA4 Bögen vom Aussporen zugesandt. ;)


    LG, Markus


  • Und er Gallenröhrling ist auch ohne Erhitzen bitter.


    Das mag grundsätzlich richtig sein. Aber nicht ausschließlich und abschließend. Es gab etliche Berichte, die das so nicht bestätigt haben.
    Was ich sagen will, nicht alle Gallier waren schon bei der rohen Geschmacksprobe zwangsweise bitter, wie mehrfach berichtet wurde.


    VG, Markus


    [hr]


    Hallo Markus,


    das grüne Futter und der Stiel lassen für mich keinen Gallenröhrling (Tylopilus felleus) zu.
    Für mich ist das eindeutig ein alter Steinpilz (Boletus edulis), der seine beste Zeit schon hinter sich hat. ;)


    So Binchen und natürlich auch du Kuschel, euch hatte ich nicht erwähnt, ebenso wenig Beorn und Malone.


    Wisst ihr was ? Ihr könnt mich alle gern haben. :nana:


    Jetzt kommt bestimmt gleich wieder Ralf und sagt : "Markus, geb dich endlich geschlagen" . :D


    Wisst ihr was ? Ich geh jetzt wieder öfters Fischen. Da versteh ich bei Weitem mehr davon.


    Jetzt aber noch eine Bitte : Wie bring ich das mit dem erwähnten Bericht und Aufnahmen von Björn auf die Reihe mit der Netzzeichnung ?


    Würde mich schon interessieren. Weil eigentlich passt d a s ja nicht ? Oder wie, oder doch :rolleyes:


    Nen lieben Gruß,


    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Wisst ihr was ? Ihr könnt mich alle gern haben. :nana:


    Hallo Markus,


    nur wegen einem Steini magst uns nimmer? ;(


    Nein Sabine, du musst das anders beantworten, hihi ;)


    Ja aber natürlich haben wir dich gern! :evil:


  • Das seht ihr völlig falsch. Ich LIEBE EUCH.


    Markus


    PS: Das wisst ihr doch, gell ? Aber ihr hört es auch gerne noch einmal ;)
    Ich wiederhol das auch gerne noch einmal.


    GLG Markus

  • ... Ansonsten schicke ich ihn Gerd zu.


    Hallo, Gerd hat Hausverbot!!!111


    Das Ohr ;)


    Ja, ich weis. Aber seine an ihn gerichteten Postsendungen werden so weit mir bekannt noch nicht beschlagnahmt.
    Insoweit werde ich im Interesse der (jetzt hätte ich fast gewohnterweise "Rechtsfindung" geschrieben) "ähm", des wissenschaftlichen Fortkommens aufgrund anderweitiger Ansichten und im Hinblick auf meine Verzweiflung bezüglich der Bestimmung im Rahmen
    moderner Fungibestimmungsmykologie :D auf ihn zurückgreifen müssen.
    Und das werde ich auch tun, da ich den Fund zwar zunächst auch als boletus edulis vermutet hatte, dann aber anhand der Netzzeichnung auf dem Stiel umgeschwenkt bin. Mal im Ernst. Passt nicht zum zitierten Beitrag und ich bin voll Wissensdrang. Ich fühl mich grad auch wie der Forend....


    LG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt aber noch eine Bitte : Wie bring ich das mit dem erwähnten Bericht und Aufnahmen von Björn auf die Reihe mit der Netzzeichnung ?


    Würde mich schon interessieren. Weil eigentlich passt d a s ja nicht ? Oder wie, oder doch :rolleyes:


    Ich würde das auf ´s Alter schieben und auf möglichen Frostschaden.


  • Weder die Farbe, noch die Form, noch die heute herrschenden Außentemperaturen ließen mich hier einen Gallenröhrling vermuten.


    Danke, ich hätte gerne noch paar obendrauf. Sag mal was zur Netzzeichnung am Stiel ? Und Björns Beitrag dazu :nana:


    LG Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Soll ich mal auflösen? ;)
    Für mich ist das ein Sommersteinpilz, Boletus Reticulatus.
    Der darf ein dunkles Stielnetz haben. Ist laut meinen Erfaherungen und Literatur erlaubt. Laut meinen Erfahrungen darf der auch im November noch fruchten. Vor dem Kälteeinbruch war's ja recht warm.


    LG, Beorn.


  • Lieber Pablo, du darfst,


    und bringst damit erstmalig die Begründung zum Stielnetz. Das habe ich auch mittlerweile von dritter Seite außerhalb der Threads von kompetenter Seite mitgeteilt bekommen.


    Von daher, Hut ab. Einmal mehr. Du hast die offenstehende Frage beantwortet.


    Offensichtlich handelt es sich um B. reticulatus. Und nicht um boletus edulis.


    Der Sommer-Steinpilz (B. reticulatus) hat stets einen vollständig genetzten Stiel, welcher im Gegensatz zum Fichten-Steinpilz (B. edulis) auch immer insgesamt etwas brauner ist (Hutfarbe und Stielfarbe bilden in der Seitenansicht mehr oder weniger eine Einheit). Die Grundfarbe des Stiels von B. edulis ist weiß! Zudem gilt der Sommer-Steinpilz eben wegen seiner guten Ausprägung des Netzes am Stiel stets als möglicher Verwechslungspartner des Gallen-Röhrlings.


    @ Inni : Wie hast du denn die Bitterkeit deiner bisherigen Gallierfunde festgestellt ?


    VG und meinen Dank an eure Bemühungen. Auch wenn es für mich trotz zunächst richtiger Bestimmung, dann einer intensiven Bestimmung mit einem falschem Ergebnis meinerseits, zunächst frustrierend war, sind wir jetzt bei einem akzeptabelem Ergebnis angekommen. Dank Unterstützung aller Beteiligten, auch denen, die nicht offiziell in Erscheinung traten.


    Herzlichen Dank an euch, tolles Team.


    LG, Markus

  • Gut gemacht, Pablo!


    Der Sommersteinpilz passt natürlich hier besser. Hätte nur nie erwartet, den so spät im Jahr präsentiert zu bekommen. :thumbup:


    Und Markus: dein Einsatz ehrt dich! ;)

  • boah bin ich froh :D
    ich las die überschrift, sah den pilz, den olivgrünen schwamm und dachte: niemals ein gallier, sicher ein steinpilz.
    aber dann sah ich die detailaufnahmen vom stiel und dachte : hm, das netz ist schon gallierverdächtig...wieder die röhren: nein so sieht niemals ein alter gallier aus...neverever..
    und dann las ich alle beiträge und bin echt froh, mich bei diesem pilz mal nicht vertan zu haben, in meiner einschätzung. danke markus für die denkanstöße :)


  • Der Sommer-Steinpilz (B. reticulatus) hat stets einen vollständig genetzten Stiel, welcher im Gegensatz zum Fichten-Steinpilz (B. edulis) auch immer insgesamt etwas brauner ist (Hutfarbe und Stielfarbe bilden in der Seitenansicht mehr oder weniger eine Einheit). Die Grundfarbe des Stiels von B. edulis ist weiß! Zudem gilt der Sommer-Steinpilz eben wegen seiner guten Ausprägung des Netzes am Stiel stets als möglicher Verwechslungspartner des Gallen-Röhrlings.


    Na endlich!


    Schon seit Monaten fehlt mir eine klare Beschreibung, wodurch sich ein Sommer- von einem Fichten-Steinpilz unterscheidet. –” Bis jetzt habe ich sie nämlich nicht auseinanderhalten können, die beiden waren für mich Steinpilz Vulgaris. :shy:


    Markus, Respekt! :thumbup:

  • Mmmh Markus...bisher hat bei mir dran lecken eigentlich immer zum Feststellen der Bitterkeit gereicht.....
    allerdings muß man natürlich sagen, daß ich nur die probiert hat, bei denen ich Zweifel hatte.....und zum zweiten wird Bitterkeit ja auch individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen....nur weil ich leicht bitter schmecke, gilt das natürlich vielleicht nicht für jeden....insofern hätte ich das etwas relativieren sollen ;)

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86


  • Mmmh Markus...bisher hat bei mir dran lecken eigentlich immer zum Feststellen der Bitterkeit gereicht.....
    allerdings muß man natürlich sagen, daß ich nur die probiert hat, bei denen ich Zweifel hatte.....und zum zweiten wird Bitterkeit ja auch individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen....nur weil ich leicht bitter schmecke, gilt das natürlich vielleicht nicht für jeden....insofern hätte ich das etwas relativieren sollen ;)


    Hallo Inken,


    die Geschmacksknospen auf der Zunge mit denen Bitterkeit festgestellt werden kann befinden sich im hinteren Bereich der Zunge, also kurz vor und Richtung Rachen abwärts.
    Mit "dran lecken" geht das leider nicht.


    LG, Markus (Ex-Zahntechniker)


    [hr]


    Hallo Bob,


    mit fremden Lorbeeren werde ich mich nicht schmücken.


    Das was du ehrlich schreibst, dürften einige andere auch, zumindest gedacht haben.


    Der Respekt gebührt Fredy :thumbup: und Beorn :thumbup:.


    Meinen Respekt an die Beiden obendrauf. Hut ab.


    Einen lieben Gruß,


    Markus:evil: