Welcher Pilz ist das? Steinpilz/Gallenröhrling?

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.730 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und habe auch schon allerlei
    Interessante Themen gefunden - super, dass es so was gibt!
    Heute wurde mir ein Pilz mit der freudigen Meludung gebracht:
    Schau mal, was für ein schöner Steinpilz!


    Hier erstmal ein paar Bilder. Hoffentlich sind sie aussagekräftig
    genug.







    Größenangaben (ungefähr):


    Stiel: 2,5 cm Durchmesser, 11 cm Länge
    Hut: 11 cm Durchmesser


    Meine Überlegungen:


    Zuerst dachte ich von der Farbe her an Sand- oder Gallenröhrling.
    Der BLV-Pilzführer beschreibt den Sandröhrling aber mit einer "Körnung"
    auf dem Hut.
    Der Hut dieses Pilzes ist jedoch aalglatt.
    Die Röhren sind eindeutig olivgrün, was den Gallenröhrling ausschließt (oder?).
    Steinpilz hätte ich schon aufgrund der beigen Hut-/Stielfarbe ausgeschlossen. Außerdem hätte ich bei einem Steinpilz einen dickeren
    Stiel im Verhältnis zum Hut erwartet


    Weitere Anmerkungen:


    Das Fleisch ist weiß und verfärbt sich im Schnitt nicht. Riecht sehr
    angenehm "pilzig" (ähnlich dem Steinpilz). Die Konsistenz des Hutes ist
    sehr weich/gummiartig. Er lag allerdings aber auch schon ausgerissen da.



    Hoffentlich reichen die Beobachtungen für eine ungefähre Bestimmung.


    Vielen Dank und Grüße!


    Felix

  • Servus Felix,


    Das wird schon ein Steinpilz sein, schön (in meinen Augen) ist der allerdings nicht mehr :D Essen könnte man ihn bestimmt nocht, ich persönlich würde ihn nicht mehr essen, da er mir zu matschig aussieht...


    Lg Merlin

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    Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

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    Einmal editiert, zuletzt von Merlin11 ()

  • Hallo Felix!


    Ich tippe auf Sand- oder Kuhröhrling, eher Sandröhrling älteren Baujahres!


    Den Gallenröhrling kannst du auf Grund fehlender Netzzeichnung am Stiel und der Röhrenfarbe ausschliessen!


    VG


    Tribun

  • Hallo Felix,


    Nein, mein Tipp ist schon ernst gemeint. Boletus edulis ist stark veränderlich und bei der Kappenfarbe reicht die Palette von hellbraun, schwarzbraun, dunkelbraun, rotbraun ja sogar weiße und auch gelbhütige Farben sind bekannt. Die "beige" Hutfarbe ist hier m.E. zweitrangig. Entscheidend für mich ist der Gesamthabitus (grünliche Röhren, hellbrauner Stiel, weißes Fleisch etc.) Das auf dem Stiel kaum eine Netzzeichnung zu sehen ist (ich sehe zumindest an der Stielspitze weiße Reste des Netzes), muss nicht unnormal sein. Denn gerade im Alter kann das Stielnetz auch schon mal nicht mehr eindeutig ausgeprägt sein. Auch kann beispielsweise durch häufiges Anfassen das Stienetz nicht mehr sichtbar sein. Auch spielen Standort und Witterung eine mehr oder weniger entscheidene Rolle. Ich denke das beides hier zutrifft. Das kann man z.b. auch an den dunklen Flecken an den Röhren erkenn ;)

  • Hallo,


    ihr könnt mir erzählen, was ihr wollt, aber für mich ist das kein Steinpilz. ;) Ich halte den Körnchen-Röhrling für deutlich wahrscheinlicher. Natürlich ist der Steinpilz variabel aber in dieser Gesamtheit sprechen die Merkmale (schmächtiger Wuchs, sehr blasser Hut, sehr einheitlich gefärbter, nicht marmorierter Stiel) doch eher gegen einen Steinpilz. Nicht zuletzt kleben auf dem Hut Schmutzreste und Nadeln, was für einen Schmierröhrling spricht. Die Einschnürung vom Gras, die auf dem letzten Bild zu sehen ist, müsste beim Steinpilz weiß sein, weil der Hut an der Stelle kein Licht bekommen hat. Sie ist jedoch völlig gleichfarben mit dem Rest des Hutes, so dass es m. E. kein Steinpilz sein kann.


    Viele Grüße
    Toffel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Jetzt zu sagen, ich habe schon Steinpilze gefunden, die ziemlich genau so aussahen, ist wohl eher langweilig und unproduktiv.


    Also anders: Welcher Schmierröhrling hätte denn (gerade in dem Alter) reinweißes Fleisch, leicht ablösbare Röhren, rosalische Verfärbungen am Röhrenboden und vor allem: Eine solche Röhrenlänge? Die sind doch hier ungefähr genauso stark wie der Hut.


    Klar, die Poren sind ganz schön breit und unrund, aber aus meiner Sicht noch im tolerierbaren Bereich. Der Stiel ist in der Tat sehr abgegriffen, aber in dem Detailbild ist schon eine Marmorierung zu sehen.


    Zur Unterstützung mal wieder ein Bild aus meinem Archiv:

    Die Form ist ja ziemlich ähnlich. Der Stiel nist nicht ganz so einheitlich gefärbt, aber es geht in die Richtung, wenn man das Bild mal noch etwas älter machen könnte. ;)



    VG, Beorn.

  • Hey,


    will mich nochmal mit einmischen. Für mich steht immernoch fest Boletus edulis! Für mich spricht alles dafür, Farbe des Fleisches, der Röhren und der Gesamteindruck. Außerdem meine ich klar und deutlich auf Bild 3 ganz oben am Stil ein weißes Netz zu sehen!


    Lg Merlin

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    Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

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  • Hey,


    will mich nochmal mit einmischen. Für mich steht immernoch fest Boletus edulis! Für mich spricht alles dafür, Farbe des Fleisches, der Röhren und der Gesamteindruck. Außerdem meine ich klar und deutlich auf Bild 3 ganz oben am Stil ein weißes Netz zu sehen!


    Lg Merlin


    Hallo Merlin, das ist ganz eindeutig ein Steinpilz Boletus edulis. Da gibt es keinerlei Zweifel.
    LG Reinhilde

  • Hallo Merlin,



    Für mich spricht alles dafür, Farbe des Fleisches, der Röhren und der Gesamteindruck. Außerdem meine ich klar und deutlich auf Bild 3 ganz oben am Stil ein weißes Netz zu sehen!


    nicht nur der Steinpilz, auch Schmierröhrlinge können weißes Fleisch haben. Ich sehe schmutzig gelbe Röhren, was ebenfalls für den Körnchenröhrling zutreffen kann. Der Gesamteindruck spricht für mich eher für einen Schmierröhrling oder einen Filzröhrling. Das Netzmuster, das sich erkennen lässt, hat m. E. nichts mit dem Stielnetz von Boletus zu tun. Dort ist es der Abdruck der Röhren auf dem Stiel. Hier sind es rudimentäre Röhren, die man bei fast allen Röhrlingen finden kann.


    Viele Grüße
    Toffel[hr]
    Hallo Reinhilde,



    Hallo Merlin, das ist ganz eindeutig ein Steinpilz Boletus edulis. Da gibt es keinerlei Zweifel.


    ich habe ehrlich gesagt keine Zweifel, dass du falsch liegst. :)


    Grüße
    Toffel


  • P. S.: Das Bild hatte ich noch vergessen: Link


    Habe auch ein 'Bild.

    Steinpilz oder meinst du auch das sei ein Schmierröhrling?
    Das Bild welches du da eingefügt hat ist nun aber etwas vollkommen anderes als das Foto um welches wir hier so heiß diskutieren und bei welchem du so beharrlich deine ureigenste Position vertrittst.:):):)
    LG Reinhilde

  • Auch für mich doch sehr eindeutig ein Steinpilz. Es gibt solche mit deutlichem und solche mit nur sehr wenig ausgeprägtem Stielnetz. In diesem Fall spricht der Gesamthabitus, die Farbigkeit und das zumindest in Ansätzen auf einem Bild erkennbare Netz klar für B. edulis. Da schließe ich mich Andreas und den anderen an.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Ich kann dir absolut folgen, was Habitus & Hutfarben betrifft. Die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Gerade wenn man Felix' Größenangaben berücksichtigt. Danke übrigens für das Bild, hast du eventuell auch noch ein Schnitt bild von Suillus Granulatus? ;)


    Was ich mich jetzt noch frage:
    Wenn Felix' Pilz ein Schmerling sein soll, wie erklärst du die Länge der Röhren, die Stielfarbe und Stielbeschaffenheit (nein, ich meine nicht das Netz. Ich meine die grobe, braune Befaserung auf weißem Fleisch), die Porenfarbe (Grüntöne bei S. Granulatus?) und den Umstand, daß sich die Röhren offenbar ganz ohne weiteres vom Hut lösen ließen?


    Nochmal zu den Poren: Die sollten doch beim Steinpilz in dem Alter durchaus noch größer sein dürfen, als bei S. Granulatus? :/



    Das gebe ich mal noch zu bedenken.
    Ansonsten sind wir einfach bei dem Pilz unterschiedlicher Meinung. Ist auch nicht schlimm. ;)



    LG, Beorn.

  • Hallo Beorn,



    Was ich mich jetzt noch frage:
    Wenn Felix' Pilz ein Schmerling sein soll, wie erklärst du die Länge der Röhren, die Stielfarbe und Stielbeschaffenheit (nein, ich meine nicht das Netz. Ich meine die grobe, braune Befaserung auf weißem Fleisch), die Porenfarbe (Grüntöne bei S. Granulatus?) und den Umstand, daß sich die Röhren offenbar ganz ohne weiteres vom Hut lösen ließen?


    Nochmal zu den Poren: Die sollten doch beim Steinpilz in dem Alter durchaus noch größer sein dürfen, als bei S. Granulatus? :/


    ja, die Länge der Röhren ist in der Tat sehr groß. Ich würde das allerdings nicht als Ausschlusskriterium sehen. Der Stiel ist ja beim Körnchenröhrling sehr hell. die bräunlichen Töne kommen sicher vom Anfassen. Einigermaßen erahnen kann ich einen Olivton in den Röhren nur auf dem zweiten Bild. Aber der Körnchenröhrling bekommt im Alter ja auch schmutzig gelbe Röhren. Dass sich die Röhren vom Hut lösen lassen, ist ja ein Merkmal aller Röhrlinge. Deshalb werden ja einige Pilze, die leicht lösbare Lamellen haben, zu den Röhrlingen gestellt.


    Als ich mir die Bilder das erste Mal angesehen habe, dachte ich nach den ersten vier Bildern: "Ist wohl ein Steinpilz." Beim letzten Bild dachte ich aber: "Nein, kann nicht sein." Beim Steinpilz müsste der Hut ungleichmäßiger gefärbt sein und nicht so speckig klebrig wirken.


    Ich habe mir die Bilder seitdem mehrmals angesehen. Nun habe ich sie mir noch ein weiteres Mal genau angeschaut. Ich gebe euch recht, dass die Hutunterseite für einen Körnchenröhrling schon sehr eigenartig wäre. Ich habe jetzt vor allem noch mal den Verlauf der Röhren am Stiel betrachtet. So stark ausgebuchtet ist es für den Körnchenröhrling ziemlich ungewöhnlich. Sie verlaufen wohl höchstens etwas wellig nach oben. Auch das fest wirkende, kreidebleiche Fleisch spricht gegen den Körnchenröhrling. Mich hatten die dunkleren Entfärbungen im Stiel allerdings dazu bewogen, dieses Merkmal nicht zu stark zu bewerten.


    Ich vermute nun stark, was ich zu Beginn schon mal gedacht hatte, aber dann wieder außer acht gelassen hatte, weil ich bei Google kein Bild finden konnte: den Birken-Steinpilz (Boletus edulis var. betulicola). Ein wenig anders hätte ich mir den zwar vorgestellt, aber das passt schon verdammt gut. Ein hellerer Hut und ein schlankerer Stiel sind typisch. Er müsste dann allerdings unter Birken gestanden haben. Leider hat sich Felix seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet, so dass sich das evtl. nicht mehr klären lässt.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo zusammen,


    jetzt melde ich mich mal wieder. Ihr seid aber auch verdammt schnell hier!
    Also soweit ich weiß, war der Pilz ein Fichtenforstbewohner. Könnte zwar
    sein, dass da eine Birke eingestreut war (wie gesagt, ich habe den Pilz
    nicht selbst gefunden), halte ich aber aufgrund der Beschaffenheit von Fichtenforsten für eher unwahrscheinlich.


    Was weitere Merkmale angeht, muss es wohl bei den Bildern bleiben, weil
    ich den Pilz inzwischen entsorgt habe...


    Sonstige Fragen versuche ich natürlich gerne zu beantworten (wenn auch
    jetzt aus dem Gedächtnis).


    Danke für die rege Beteiligung!


    Gruß
    Felix