samtfußrübling?

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 17.633 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gelöschter Nutzer.

  • Bin ganz neu hier im Forum, vielleicht könnt ihr mir helfen, ich trau meinen Bestimmungen bei Pilzen noch nicht 100%ig, sofern ich keine Bestätigung von einem echten Kenner habe...
    Könnte das ein Samtfüßrübling sein? Gefunden auf Totholz, Buche, gestern (27.11.)...:


    http://www.flickr.com/photos/f…8228296266/in/photostream


    Wenn es der Samtfußrübling wäre, würde ich ihn gerne "domestizieren", also versuchen auf Weiden und Buchen-Totholz im Garten mit den Sporen zu "beimpfen"...hat das von euch schon mal jemand gemacht? (Mit Shitake hab ich gute Erfahrungen gemacht, aber natürlich gekaufte Körnerbrut und keine "Wildherkunft", aber genau das würd mich am Samtfußrübling so reizen: direkt aus der Natur in den Garten...!)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ivan!


    Fusselhirn sieht das völlig richtig: Ganz klar etwas aus der Umgebung der Samtfußrüblinge, Flammulina Velutipes s.lat.


    Zum Klonen schau doch mal das >Zuchtforum< durch. Da müssen sich eigentlich Beiträge zu der Art finden.
    Wenn nicht, dann einfach da noch eine Anfrage starten.


    LG, Beorn.

  • Hallo zusammen!


    In Deutschland lässt sich mitnichten nur Flammulina velutipes finden!

    Makroskopisch sogar eigentlich nicht davon unterscheidbar ist Flammulina elastica!


    --> Der mit Flammulina elastica verbundene Wachstumsort Salix (Weide) schließt Überschneidungen aber nicht aus, die beiden Arten sind definitiv nur mikroskopisch eindeutig voneinander zu unterscheiden!


    Außerdem gibt es mindestens zwei mir bekannte Varianten von Flammulina velutipes, nämlich Flammulina velutipes var. velutipes und Flammulina velutipes var. lactea sowie die bereits erwähnte Art Flammulina fennae!


    Europaweit (Nordeuropa, Osteuropa, Mittelmeerraum) gibt es mindestens noch 4 weitere Arten!


    Somit würde ich Bestimmungsversuche, die aus einer Pilzart eindeutig Flammulina velutipes machen wollen, doch zumindest einmal sehr stark relativieren!


    Gruß,


    Fredy


    Edit: Noch eine Art, welche in Deutschland vorkommt, allerdings auf Grund ihrer Vorliebe für die Nähe von Dornigem Hauhechel (Ononis spinosa) recht gut abzugrenzen ist, das ist Flammulina ononidis.


    Ich möchte jedoch nicht wissen wollen, wie oft im Sammelrausch schon nicht bemerkt wurde, dass der Samtfuß gar nicht an Holz gewachsen ist, sondern auf der Wiese "in Zusammenarbeit" mit den Wurzeln des Hauhechels :D !

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fredy!


    Das ist interessant. Und wieder habe ich was gelernt. Vielleicht wäre ein Blich ins schlaue Buch vor dem Schreiben geschickter gewesen. Dort findet sich zwar keine Flammulina Elastica (was egal ist, solange Mycobank die kennt), aber dafür noch eine Flammulina Ononidis. Dürfte wohl auch recht ähnlich aussehen, wächst aber nur an den Wurzeln eines mir unbekannten Strauchwerks: Der Gewöhnlichen Dornigen Hauhechel.


    Und wieder wurde etwas scheinbar Einfaches kompliziert.
    That's Life!


    LG, Beorn.

  • Da Fredy schon mal den Samtfuß-Rübling an Weide (Flammulina elastica) ins Spiel gebracht hat,
    möchte ich ihn Euch gern zeigen:



    Gefunden in ca. 2m Höhe an Kopfweide.
    Ist wohl der häufigste Samtfuß-Rübling in meinem Sammelgebiet.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Mache es Dir doch einfacher.
    Dort wo Samtfüßchen wachsen stehen von nun an Weiden :cool:


    Fredy ´s Aussage, dass "der mit Flammulina elastica verbundene Wachstumsort Salix (Weide) Überschneidungen nicht ausschließt" ist völlig korrekt, denn mein Mustersamtfuß steht als reinrassiger Flammulina velutipes mitten auf einer Chinesischen Weide (Salix matsudana), besser bekannt als Korkenzieherweide.


    Dass die beiden Arten elastica und velutipes makroskopisch nicht unterscheidbar sind, bezweifel ich aus der Praxis. Richtig ist die Aussage, wenn "für zu Hause" fast nur die Hüte mitgenommen werden. Der Stiel vom elastica ist in der Erscheinung wesentlich grober und kaum deutlich samtig. Sieht im Gesamtbild nicht so weich und harmonisch aus.
    Auf Bildern ist dieser Gesamteindruck nur schwer vermittelbar.

  • rudi, du schelm :P
    die wachsen ja auch an holunder und an buchen.
    aber ich arbeite an der baumbestimmung. neulich hab ich schon mal esche und erle gelernt, auch im winter zu erkennen.
    die weide finde ich auch noch :)

  • Ein schöner Thread, Lutinchen :thumbup:


    Hier wimmelt es förmlich von Weiden. In allen möglichen Ausführungen. Die Kopfweiden sind diese meist sehr krüppelig, teilweise hohl, verdreht gewachsenen Bäume, die einen knubbeligen "Kopf" haben, weil ihnen ständig die Zweige/Äste abgeschnitten werden, um sie so kompakt zu halten und weil die Zweige häufig für andere Zwecke (z.B. Korbflechtereien) gebraucht werden :)


    Beispielbilder:
    - geschnittene Kopfweiden
    - Kopfweide im Winter


    Und meistens in der Nähe von Wasser:
    - Kopfweiden am Bach
    - Kopfweiden mit Laub


    Kopfweiden werden meistens bei Frostwetter im Januar/Februar geschnitten. Wer freundlicherweise an die Insektenwelt denkt, der lässt erst die Kätzchen blühen und schneidet danach, hauptsache vor dem Laubaustrieb :)

  • oh kuschel, danke. nun hab ich noch einen baum mehr im repewrtoir. die hab ich natürlich schon oft gesehen! an weide dabei aber nie gedacht!

  • Hallo in die Runde,



    Noch eine Art, welche in Deutschland vorkommt, allerdings auf Grund ihrer Vorliebe für die Nähe von Dornigem Hauhechel (Ononis spinosa) recht gut abzugrenzen ist, das ist Flammulina ononidis.


    ich möchte nicht versäumen darauf hinzuweisen, bei einer gezielten Suche vorsichtig zu agieren, denn die Dornige Hauhechel hält, was ihr Name verspricht. Diese schmerzliche Erfahrung musste ich erst kürzlich bei den Kissinger Bahngruben südöstlich von Augsburg machen. X(


    Dabei wollte ich mir nur ein hübsches, kleines Keulchen aus der Nähe anschauen...


    Gruß, Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöschter Nutzer ()