Ein Pilzgericht aus dem Riesengebirge

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    für 6 Personen:


    In der Goldenen Stadt geboren interessiere ich mich natürlich für die böhmische Küche. Beim Rumstöbern fand ich ein ausgesprochenes Highlight, das im Riesengebirge traditionell speziell am Heiligen Abend zubereitet wird (hab es selber noch nicht probiert, aber Weihnachten ist es fällig):


    Pilze (300 g frische oder 40 g getrocknete, dann eingeweicht) grob schneiden in einer leichten Brühe
    (1/8 L) weichdünsten (etwas Salz).


    4 Semmeln in Würfel schneiden, in die Brühe und 1/4 L Milch dazugießen.
    Dazu auch 40 g Rosinen, 20 g gemahlener Mohn, 30 g gemahlene Wallnüsse, vorher in Salzwasser gekochte 300 g gemahlene Hirse und gut durchrühren.


    In einer Kasserolle 40 g Butter heiß werden lassen, die Mischung einfüllen, glattstreichen und in der heißen Röhre 25 bis 30 Minuten backen.


    Das fertige Gericht mit 100 g geriebenen Schafs- oder Ziegenkäse und
    30 g Puderzucker bestreuen - fertig.


    Da dachte ich in meinem alterlichen Leichtsinn, nur bei Antonio Carluccio gäbe es ein süßes Pilzrezept?


    Guten Appetit, Bernhard


    Das Gericht nennt sich "Hubnik mit Hirse"

    Wow. 8| Recht ungewöhnlich. Auch beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, wonach sowas schmecken kann. Ja, und welche Pilze sind da gemeint?


    Apropos Pilze: in Weißrussland heißt der Steinpilz einfach »Pilz «. Die anderen, mehr oder weiniger ebenbürtigen heißen »Unterpilz «. Der Rest sind Bockpilze. :cool:

    in dieser schnelllebigen Zeit hab ich Weihnachten auf heute verlegt.


    Ergänzen möchte ich zuerst, dass in einem weitergehenden Rezept, Hubnik mit Hirse, noch Gewürze wie 4 g Piment, 30 g geriebener Ingwer und Muskatblüte erwähnt werden.


    Dieses Rezept hat mich fasziniert. Das Ergbnis:


    Es gibt keinen "Mischmasch" von Geschmäckern. Die einzelnen Geschmacksrichtungen harmonieren miteinander, sie ergänzen sich. Man ißt ein Löffelchen mit Pilzen, eines mit Nussgeschmack, eines mit Rosinengeschmack, eines mit Ingwer, immer dabei Hirse. Eine kleine, eigentlich große kulinarische Reise, wie sie mir bisher selten begegnet ist. Der von mir darüber geriebene Schafskäse und auch der Puderzucker, so seltsam es klingt, ergänzen den Wohlgeschmack!


    Ein Pilzfan sollte den "Mut" aufbringen, dieses Gericht nachzumachen!


    Wichtig ist, dass die angegebenen "Flüssigkeiten" (Milch und Brühe) sehr eng bemessen sein sollten. Umso besser ist dann die Krustenbildung.


    Würde mich freuen, mit Nachkochern zu plaudern - .


    vG, Bernhard