Heute Morgen wollte ich es noch einmal wissen und auf Steinpilzjagd gehen. In aller frühe, Nebelschwaden waberten über die Moorlandschaft, packte ich in den geräumigen Pilzkorb, Kamera und Thermoskanne, Mütze und Handschuhe, Stoffbeutel und Messer und ab ging es zum "geheimen" Steinpilzwäldchen. Es war die Grauzone, wo die Bierdosen am Strassenrand noch nicht von den Sammlern abgeholt wurden, aber die Sonne trieb langsam den Bodennebel auseinander. Bei besten Morgenlicht kam ich an einer bewaldeten Teichlandschaft an, gut 20 Angler waren schon vor Ort aber keine Pilzsucher.
Letzteres wunderte mich überhaupt nicht mehr, als ich in den Steinpilzwald eintreten wollte. Ein einsamer, alter Steinpilz stand gleich am Anfang, den ich beim Anblick der Szenerie verschonte.
Also Plan B und 3 km weiter um idyllische Teiche herumgewandert. Dabei begrüßte mich ein giftiger Hainbuchenröhrling. Überall steht zwar essbar, aber in diesem Fall war es ein kältegeschädigter toter Fruchtkörper, der zu einer lebensgefährlichen Lebensmittelvergiftung geführt hätte. Das Bild ist mit Blitzlicht aufgenommen, original war er wesentlich dunkler.
Endlich am Eichenhain angekommen, ein Waldsee schimmert im Hintergrund, sah ich zuerst Unmengen an frostgeschädigter Pilze. Die Pilzlaune sank
Sehr vereinzelte Rotfußröhrlinge der 2. Generation sahen noch ganz gut aus.
Andere wiederum nicht. Keine Ahnung, warum das weiße Zeug "Goldschimmel" heißt. Pilz verdaut Pilz.
Aber, was ist das für eine Schildkröte, die sich im Laub versteckt hält ?
Da wurde der Rudi aber neugierig und hatte eine Vorahnung, weshalb sehr vorsichtig das Laub beseitigt wurde.
Klarer Fall ... eine Rotkappe ... aber welche. Die stehen unter Naturschutz. Also runter auf die Knie und mit schiefen Kopf unter das 15x13cm weite Reifröckchen geschaut (Warum müssen ausgerechnet jetzt Wanderer ... egal). Ein stämmiges 4cm Beinchen war zu sehen mit typischer Fransung und Merkmale einer Eichenrotkappe, auf Neudeutsch Laubwald-Rotkappe Leccinum aurantiacum
Bei näherer Nachschau der Umgebung fanden sich weitere, drei jüngere, Fruchtkörper innerhalb von 2 m ² unter dem Laub. Habe sie alle fein säuberlich zugedeckt. Morgenstund war doch nicht aller Laster Anfang
Unverhofft kommt oft
- Rumpelrudi
- Erledigt
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Ahoi, Rudi,
Glückwunsch zu Deinen Funden!
Tja, a bissel was geht halt immer noch...
...Habe sie alle fein säuberlich zugedeckt. Morgenstund war doch nicht aller Laster AnfangDet haste jut jemacht!
LG
Malone -
Oh wie schön..meinen Glückwunsch ...das lässt mich hoffen das wir morgen eventuell doch noch was finden werden
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Hallo, Rudi!
Schöne Funde.
Besonders stark aber ist die Gechichte dazu. So sind zwar die Pilze nicht (mehr) köstlich, aber dennoch der Beitrag. Macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr.LG, Beorn.
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Keine Ahnung, warum das weiße Zeug "Goldschimmel" heißt.
...Das weiße Zeug ist noch das Anfangsstadium des Goldschimmel.
Der Goldschimmel endet bei Reife in einem leuchtend gelben Farbton, als golden umschreibbar. -
Nicht ganz, Mausmann.
Sie enden als braune Sporenmasse.
Klugsch... an.
Der Goldschimmel macht für die Mikroskopierer sehr interessante Stadien durch. Mit der Farbe ändern sich stufenweise auch die Sporengrößen, so dass drei Entwicklungsstufen zu beobachten sind. Weiß = kleine Sporen, Braun = sehr große Sporen.
Klugsch... aus.
"Goldschimmel" in Anführungsstrichen war als Wortspiel gedacht mit Hinblick auf die Pferde.Danke schön für die Wertschätzungen.