Unverhofft kommt oft

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.798 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rumpelrudi.

  • Heute Morgen wollte ich es noch einmal wissen und auf Steinpilzjagd gehen. In aller frühe, Nebelschwaden waberten über die Moorlandschaft, packte ich in den geräumigen Pilzkorb, Kamera und Thermoskanne, Mütze und Handschuhe, Stoffbeutel und Messer und ab ging es zum "geheimen" Steinpilzwäldchen. Es war die Grauzone, wo die Bierdosen am Strassenrand noch nicht von den Sammlern abgeholt wurden, aber die Sonne trieb langsam den Bodennebel auseinander. Bei besten Morgenlicht kam ich an einer bewaldeten Teichlandschaft an, gut 20 Angler waren schon vor Ort aber keine Pilzsucher.
    Letzteres wunderte mich überhaupt nicht mehr, als ich in den Steinpilzwald eintreten wollte. Ein einsamer, alter Steinpilz stand gleich am Anfang, den ich beim Anblick der Szenerie verschonte.

    Also Plan B und 3 km weiter um idyllische Teiche herumgewandert. Dabei begrüßte mich ein giftiger Hainbuchenröhrling. Überall steht zwar essbar, aber in diesem Fall war es ein kältegeschädigter toter Fruchtkörper, der zu einer lebensgefährlichen Lebensmittelvergiftung geführt hätte. Das Bild ist mit Blitzlicht aufgenommen, original war er wesentlich dunkler.

    Endlich am Eichenhain angekommen, ein Waldsee schimmert im Hintergrund, sah ich zuerst Unmengen an frostgeschädigter Pilze. Die Pilzlaune sank :(

    Sehr vereinzelte Rotfußröhrlinge der 2. Generation sahen noch ganz gut aus.

    Andere wiederum nicht. Keine Ahnung, warum das weiße Zeug "Goldschimmel" heißt. Pilz verdaut Pilz.

    Aber, was ist das für eine Schildkröte, die sich im Laub versteckt hält ?

    Da wurde der Rudi aber neugierig und hatte eine Vorahnung, weshalb sehr vorsichtig das Laub beseitigt wurde.

    Klarer Fall ... eine Rotkappe ... aber welche. Die stehen unter Naturschutz. Also runter auf die Knie und mit schiefen Kopf unter das 15x13cm weite Reifröckchen geschaut (Warum müssen ausgerechnet jetzt Wanderer ... egal). Ein stämmiges 4cm Beinchen war zu sehen mit typischer Fransung und Merkmale einer Eichenrotkappe, auf Neudeutsch Laubwald-Rotkappe Leccinum aurantiacum

    Bei näherer Nachschau der Umgebung fanden sich weitere, drei jüngere, Fruchtkörper innerhalb von 2 m ² unter dem Laub. Habe sie alle fein säuberlich zugedeckt. Morgenstund war doch nicht aller Laster Anfang :)


  • Ahoi, Rudi,


    Glückwunsch zu Deinen Funden!
    Tja, a bissel was geht halt immer noch...



    ...Habe sie alle fein säuberlich zugedeckt. Morgenstund war doch nicht aller Laster Anfang :)


    Det haste jut jemacht!


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rudi!


    Schöne Funde. :thumbup:
    Besonders stark aber ist die Gechichte dazu. So sind zwar die Pilze nicht (mehr) köstlich, aber dennoch der Beitrag. Macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr.


    LG, Beorn.

  • Nicht ganz, Mausmann.
    Sie enden als braune Sporenmasse.
    Klugsch... an.
    Der Goldschimmel macht für die Mikroskopierer sehr interessante Stadien durch. Mit der Farbe ändern sich stufenweise auch die Sporengrößen, so dass drei Entwicklungsstufen zu beobachten sind. Weiß = kleine Sporen, Braun = sehr große Sporen.
    Klugsch... aus.
    "Goldschimmel" in Anführungsstrichen war als Wortspiel gedacht mit Hinblick auf die Pferde.


    Danke schön für die Wertschätzungen.