Unbekannter

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.630 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo Zusammen,


    ich habe hier einen Unbekannten, der einsam auf einer Wiese auf über 500 m Höhe auf einem Berggipfel in der Eifel stand. (Steiner Berg)


    Leider habe ich keine besseren Fotos. Vielleicht hat trotzdem jemand eine Idee. Nach meinen Büchern würde ich ihn für irgendeinen Täubling halten.


    Die Farbe des Hutes entspricht am ehesten der auf dem zweiten Bild. Gerochen habe ich ihn nicht. Die Größe ist sicher an der Umgebung ganz gut zu erkennen.


    Danke für Hinweise!





  • Ja, einem Täubling würde ich nach den Fotos zustimmen.


    Die Täublingsbruchtests durchgeführt? Stiel, Lamellen.


    Ansonsten kenne ich mich leider mit Täublingen nicht besonders aus.

  • Hallo Rübezahl,


    der Steil müsste "käsig brechen", dann ist es ein Täubling. Sieht danach aus.


    Ich würde den mal mit dem Speise-Täubling russola vesca vergleichen. Die Huthaut müsste am Rand zurückgezogen sein. Sieht auch danach aus.


    Als Verwechslungsmöglichkeit käme der der Spei-Täubling in Betracht, der aber einen brennend scharfen Geschmack hat. Hierzu wäre eine Geschmacksprobe erforderlich.


    Speitäublinge haben allerderings eine leuchtend rote Hutfarbe, das scheint nicht der Fall zu sein.


    Die scharf schmeckenden Täublingsarten sind ungenießbar oder giftig, die milden essbar. Dazu müsste man ein Stück vom Hutfleisch oder den Lamellen durchkauen und alles gründlich wieder ausspucken. Der scharfe Geschmack kann sich verzögert einstellen.


    Gruß,


    Markus

  • Safran:

    Zitat

    Täublingsbruchtests durchgeführt? Stiel, Lamellen


    Nein, ich bin erst zu Hause darauf gekommen, dass es ein Täubling sein könnte.


    Was ist denn mit Täublingsbruchtests gemeint?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Täublingsbruchtest:
    Den Stiel einmal durchbrechen. Der sollte stufig, unregelmäßig und einfach ganz und gar nicht faserig brechen. ;) Eben wie ein Stück Parmesankäse. Siehe Calabazas Kommentar oben. :thumbup:


    Allerdings ist der Bruchtest doch gemacht, wenn ich mir die Bilder oben angucke, ist der Stiel schon klar täublingsmäßig abgebrochen. ;)


    VG, Beorn.



    Edit:
    Sorry, Markus. :shy:
    Wollte mich nicht vordrängeln...

  • Das bedeutet, dass der Bruch in alle Richtungen gleichmäßig, gänzlich ohne zu Fasern abläuft. So, als würde du dir beispielsweise ein Stück Emmentaler oder Gouda abbrechen. "Käsig" eben. Nicht holzig, nicht fasrig. So hat es mir Gerd, recht treffend finde ich, beigebracht.


    VG, Markus

  • Ah, Calabaza hat die Antwort schon gegeben, bevor ich mit der Frage fertig war... ;)


    Leider habe ich ihn nicht mehr, aber die Huthaut war eher ins rosa gehend als leuchtend rot.


    Stehen diese Täubling auch auf Wiesen? Nicht nur im Wald?


  • Hey Rübezahl,


    du hast Glück, ein Xperte ist dabei ;)


    @Pablo : LG an Dich


    [hr]
    Das schwierige ist bei fast 200 Täublingsarten, dass sie bei der Wahl ihres Baumpartners recht großzügig sind. Sie stehen nicht nur im Wald.


    LG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal.


    Ich muss leider sagen, daß ich mir hier eine Eingrenzung der Art nicht zutraue. Schon, die etwas zurückgezogene Huthaut hat mich auch an R. Vesca (Speisetäubling) denken lassen. Aber da habe ich ernste Zweifel, die ich aber schwer begründen kann. Meine eigenen Funde waren schon irgendwie anders gefärbt und meist auch vom Habitus irgendwie anders. Daß sie auch wesentlich früher im jahr wuchsen, ich seit September keinen mehr entdeckt habe, würde ich außen vor lassen.


    Leider sind Täublinge aber auch innerhalb einer Art von Farbe und Wuchs her sehr variabel. Einige Arten sind allerdings schon mehr oder weniger auf bestimmt Bäume beschränkt. Eichenblätter sind hier wenigstens mal zu sehen. ;)


    Ansonsten ist eines der wichtigsten Bestimmungsmerkmale bei den Täublingen der Geschmack. Und der Geruch.


    LG, Beorn.

  • Ja, ja, es stehen schon Eichen und auch Fichten in geringer Entfernung. Ist halt eine große Wiese, die von Wald umgeben ist. Und der Pilz stand auch eher zum Rand hin. Aber eben kein Baum in unmittelbarer Nähe.

  • Eine Eingrenzung ist wie Pablo es schreibt aufgrund der beschriebenen und feststellbaren Merkmale aufgrund der Fotos natürlich nicht sicher vornehmbar. Deswegen der Vorschlag eines Vergleichs mit....
    Die Huthaut müsste beim Speisetäublin amorph, also ohne bestimmte Form, formlos abziehbar sein.


    Gruß,


    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    laut meinem endlich angekommenen Buch gibt es eine Vielzahl verschiedener Ausprägungen von Speitäublingen, d.h. Farbvarianten, aber der Geschmackstest zeigt's letztlich doch recht eindeutig. Ich habe heute das erste mal einen Speitäubling probiert ... und ja ... ich habe gespien! :D


    Eine Frage in eigener Sache. Wenn man sich eine Täublingspfanne sammeln möchte, gibt es eindeutige Anhaltspunkte, welche Täublinge essbar sind und welche nicht? Ist der "Probiertest" aussagekräftig in Bezug auf die Essbarkeit? Es kursiert das Gerücht, dass nicht scharfe oder nur leicht scharfe Täublinge alle essbar sind. Kann das (natürlich ohne Essensfreigabe) bestätigt werden oder ist es letztlich nur dann möglich, eine Täublingspfanne zu sammeln, wenn man jeden Pilz einzeln genau bestimmen kann?


    lg,


    Jan-Arne

  • Für mich ist das auch keine Russula vesca......auf dem ersten Bild sieht mir die Hutmitte wesentlich dunkler gefärbt aus als der Rest des Hutes....das hat vesca eigentlich nicht, und die Farbe ist irgendwie auch zu intensiv.Und wie Boern schon schrieb......irgendwie passt der Habitus nicht

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Hinsichtlich der Bestimmbarkeit habe ich von meiner Seite her das Beste versucht, von dem was an Bestimmungsmerkmalen machbar war.
    @ Inken : Russula vesca war ein Vorschlag.


    Bezüglich der Essbarkeit von Täublingen habe ich meinen derzeitigen Wissensstand weitergegeben.


    Wesentlich wäre auch ein Geschmackstest gewesen.


    Die intensivere Hutfarbe in der Hutmitte halte ich für nicht sonderlich abwegig. Die für Speitäublinge leuchtend rote Färbund konnte ich jedoch nicht feststellen.


    Eigentlich wurde m.E. schon alles gesagt, was anhand der Fotos machbar ist.


    VG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Die scharf schmeckenden Täublingsarten sind ungenießbar oder giftig, die milden essbar. Dazu müsste man ein Stück vom Hutfleisch oder den Lamellen durchkauen und alles gründlich wieder ausspucken. Der scharfe Geschmack kann sich verzögert einstellen.


    Das hatte ich leider irgendwie überlesen. Danke, an die Täublinge werde ich mich evtl. nächstes Jahr mal heranwagen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal.


    @ Jan - Arne: Ja, das mit der Täublingsregel stimmt schon. Nur muss man eben auch die Gattung sicher erkennen. Dann alles was scharf oder bitter schmeckt rauslassen, und schon hat man einige wirklich sehr leckere Arten.


    Problem: Wenn man eben einen Spei(!)täubling gekostet hat, machen weitere Geschmacksproben in den nächsten 20 min nicht wirklich Sinn. :D


    Ich denke nicht, daß wir für diesen Pilz zu einer endgültigen Bestimmung kommen werden. Nach Fisch roch der nicht, oder?


    Hier mal übrigens noch ein paar Speisetäublinge, Russula Vesca aus meinem Archiv. Mit dunkler Hutmitte, mit und ohne freie Lamellenenden, aus Laub und Nadelwald:




    LG, Beorn.

  • Nein, da ich leider wirklich keine weiteren Informationen liefern kann, ist hier wohl Ende. Das ist für mich aber völlig ok, da ich viele neue Erkenntnissse gewonnen habe, die mir zukünftig weiterhelfen.


    Eigentlich wollte ich das Thema gar nicht eröffnen, weil ich dachte, nur mit diesen vier Bildern bringt das eh nichts. Dass trotzdem soviel dabei herum gekommen ist, spricht für die Qualität dieses Forums und vor allem das Engagement der Antwortenden. :)


    Darum nochmals vielen Dank für alle Hinweise!

  • Zitat

    Es kursiert das Gerücht, dass nicht scharfe oder nur leicht scharfe Täublinge alle essbar sind. Kann das (natürlich ohne Essensfreigabe) bestätigt werden oder ist es letztlich nur dann möglich, eine Täublingspfanne zu sammeln, wenn man jeden Pilz einzeln genau bestimmen kann?


    das ist kein gerücht, das ist so
    wie schon geschrieben wurde ist es eben wichtig, den täubling erstmal sicher zu erkennen. dieses käsige brechen steigert sich bei jungen exemplaren, dass er glatt und knackig bricht, wie eine möhre.


    da ich keine lust habe, spuckend und brennend durch den wald zu laufen :nana: sammle ich nur einen täubling: den frauentäubling.(Russula cyanoxantha)
    der ist zwar in der farbe unglaublich variabel, aber dafür sind die lamellen so typisch und so anders als bei allen anderen täublingen, dass ich auch ohne zu probieren 99% sicher bin. den probiere ich dann auch, um absolut sicher zu sein, das risiko sich zu verbrennen ist ja gering ;)
    die lamellen brechen nicht kaputt, wenn man mit der messerspitze drüber fährt. sie fühlen sich an, wie elastisches gummi.
    leider finde ich ihn relativ selten und auch fast nur einzelne exemplare, die gerne von schnecken angefressen werden. aber lecker ist der schon!

    • Offizieller Beitrag

    da ich keine lust habe, spuckend und brennend durch den wald zu laufen :nana: sammle ich nur einen täubling: den frauentäubling.(Russula cyanoxantha)
    der ist zwar in der farbe unglaublich variabel, aber dafür sind die lamellen so typisch und so anders als bei allen anderen täublingen, dass ich auch ohne zu probieren 99% sicher bin.


    Danke für den Tipp :) Ich werd mir den dann wohl mal genauer angucken. Habe die Variabilität bei der Färbung auch in meinem Pilzbuch gesehen und war etwas irritiert, wie man ihn dann überhaupt wirklich als Frauentäubling bestimmen kann. Der Hinweis auf die Lamellen hilft mir sehr weiter.


    lg,


    Jan-Arne