Gelber Lamellenpilz

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.599 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Graubart.

  • Liebe Pilzfreundinnen und -freunde,
    leider habe ich keine Idee, bei welcher Familie oder Gattung ich bei diesem Pilz für die Bestimmung einsteigen kann.


    Standort: Zwischen einer Fichtenplantage (ca 20 Jahre alt) und einer breiten Forststraße, im Randbereich steht Ahorn, aber auch andere kleine Bäume und Sträucher, also Laubbäume. Höhenlage: ca 300 m.
    Boden: basisch, lehmig
    Sporen: weiß, Form und Größe muss ich noch untersuchen


    (1)
    Eventuell ist die Oberflächenstruktur frostbedingt.


    (2)


    (3)


    (4)


    Über Hinweise würde ich mich freuen.


    LG Lothar

  • Ich wäre eher für Clitocybe spec.

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Vielen Dank für die Vorschläge. Bei den Weichritterlingen und den Rüblingen habe ich auf den ersten Blick nichts gelbliches gefunden, auch wenn sie vom Habitus auch passen würden.


    Ich schaue jetzt mal die Sporen an, danach wird bei Clitocybe gefragt.
    Ich habe auch noch Clitocybe costata oder C. gibba im Blick.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Na, jaaa alsooo... bei dem Pilz den Lothar da fotogrfiert hat laufen aber die Lamellen nicht am Stiel herunter. Das müssten sie doch aber bei Lepista flaccida eben so wie bei Lepista inversa. Das sehe ich aber bei Lothars bildern nciht. Guckt euch mal Bild drei und Bild vier richtig an.
    LG Reinhilde

  • Einschränkung: ich habe so gut wie keine Erfahrung in der Interpretation von Sporen.


    Die Sporen wirken auf mich mal wie Bohnen eingedellt, mal wie ein Schlauchboot, mal hantelförmig. Sicher hat das mit der Realität nichts zu tun, es sind Effekte, die man vermutlich in Schulungen zu interpretieren lernt.


    Durchschnittsgröße
    Bei 8 Sporen: 4,8 x 3,2 Mikrometer, (ich weiß, ich müsste noch mehr Exemplare auszählen).
    Einzelwerte z.B. 5,4 x 3,6 bis 4,5 x 2,7 Mikrometer.


    Clitocybe costata und gibba haben deutlich größere Sporen.
    C. phyllophila passt eher 4-5 x 3-4 (bei Horak).


    Lepista flaccida soll laut Gerhardt rundlich sein (3-5 Mikrometer), laut Horak 4-4,5 x 3.5 -4 , die Gattung warzige bzw. höckerige Sporen haben.
    Ich hatte ihn vor Kurzem hier nachgefragt:
    http://www.pilzforum.eu/board/…itterling-lepista-inversa
    Die Lamellen liefen bei diesen Exemplaren weiter herab, aber das muss ja nicht allgemein gelten.


    Bei den Rüblingen blicke ich nicht durch, da Horak anscheinend die Untergattungen zu Gattungen gemacht hat.


    Hm. Es war nicht wirklich zielführend, aber anscheinend unvermeidlich, die Sporen anzugucken.


    Ratlos
    Lothar[hr]
    Nur der Vollständigkeit halber:
    KOH am Exsiccat negativ.


    LG Lothar[hr]
    Noch eine Ergänzung:
    Die Sporengröße von Melanoleuca brevipes wird bei HORAK mit
    7-9 x 5-6,5 Mikrometer angegeben.
    Generell sind die Sporen dieser Gattung in diesem Größenbereich. Diese Gattung scheidet also auch aus :rolleyes:


    LG
    Lothar

  • Farbecht ? Nein, denn in den umgebenden feuchten Stellen reflektiert das Blitzlicht.
    Die Originalfarbe wird bräunlich bis orangefarben sein.


    Kleiner Tipp meinerseits: achtet auf die rotbraunen Flecken auf dem Stiel. Das ist kein Schmutz, sondern ein Merkmal.

  • Rumpelrudi:
    Respekt! Der Stiel ist hohl. Heißt dass, dass von der Gattung Rübling auszugehen ist? Außer dem Butterrübling kenne ich keine Rüblinge, und selbst bei dem bin ich mir nie sicher.


    Menedemos
    Tja, mit den Farben ist das mit der Bezeichnung nicht so einfach. Bei mir fällt das noch in den Bereich gelb, natürlich nicht zitronengelb sondern in Richtung braungelb oder aprikose, aber das ist ein weites Feld. Speziell bei Männern ist Farbfehlsichtigkeit nicht selten, Farbenblindheit ist ja nur ein Extrem davon. (*)


    Mit der Farbechtheit von Digitalkameras ist das ein Problem. Bild 2 ist nicht bearbeitet. Ich habe bei einem anderen Beitrag neulich die Farben korrigiert. Zufrieden war ich nicht damit.


    Hier das Bild von dem Pilz im Anschnitt. Er stand schon seit Dienstag im Wasser, ist daher nicht mehr ganz so frisch. Die Aufnahme erfolgte mit Blitzlicht.



    (a) (b)
    (5) (a) Ohne Farbkorrektur (b) Mit Farbkorrektur (Farbintenisität -60%) (realistischer).




    Hier Bild (2) mit den gleichen Werten farbkorrigiert. Das Grün stimmt immer noch nicht.



    (*) Um in der Steinzeit Mammuts zu jagen war gutes Farbensehen für Männer nicht so wichtig. Dagegen waren Frauen als Sammlerinnen sehr stark darauf und auf einen guten Geruchssinn angewiesen. :D


    LG Lothar

  • Hallo Lothar,
    ich habe keinen Zweifel daran, dass du einen Trichterling gefunden hast. Und zwar einen von denen, die zuerst völlig weiß sind und dann allmählich diese weißen Belag verlieren und mehr und mehr bräunlich werden. Das ist eine schwierige Gruppe, wo es oft nicht viel gibt, um die eine Art von der anderen zu unterscheiden. Was bei deiner an sich sehr Dokumentation noch fehlt sind die Farbe des Sporenpulvers, die Größe der Pilze und der Geruch. C. phyllophila wurde ja schon genannt, und um diese Art und ihren Verwandten dreht es sich hier. - Den Horak würde ich nicht mehr aus dem Bücherregal holen und mir lieben den Gröger anschaffen: http://www.google.de/imgres?q=…4&ved=1t:429,r:0,s:0,i:69
    Grüße
    hübchen


  • Der Stiel ist hohl. Heißt dass, dass von der Gattung Rübling auszugehen ist?


    Nicht grundsätzlich, aber 99 % der Rüblinge bekommen einen hohlen Stiel. Bei den Clitocybe-Arten ist das vielleicht 10 % der Fall. kaetzchen hat schon auf den Lamellenansatz hingewiesen, der den Rübling verrät.
    Mich interessierte für die korrekte optische Bestimmung u.A. die Beschaffenheit des Hohlraumes. Die kleine Röhre ist für mich wirklich unverwechselbar und genau die wollte ich sehen.


    Lange Rede kurzer Sinn:
    Zur Diskussion stelle ich den Pilz, der vor der großen wissenschaftlichen Rumsortierung Collybia Distorta hieß. Heute findest Du ihn unter Rhodocollybia prolixa var. distorta; Verdrehter Rübling.


    Auf folgenden Link ist der lat. Name falsch geschrieben.
    http://www.123pilze.de/DreamHC…ad/VerdrehterRuebling.htm

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hübchen!



    Hallo Lothar,
    ich habe keinen Zweifel daran, dass du einen Trichterling gefunden hast. Und zwar einen von denen, die zuerst völlig weiß sind und dann allmählich diese weißen Belag verlieren und mehr und mehr bräunlich werden. Das ist eine schwierig Gruppe, wo es oft nicht viel gibt, um die eine Art von der anderen zu unterscheiden. Was bei deiner an sich sehr Dokumentation noch fehlt sind die Farbe des Sporenpulvers, die Größe der Pilze und der Geruch. C. phyllophila wurde ja schon genannt, und um diese Art und ihren Verwandten dreht es sich hier. - Den Horak würde ich nicht mehr aus dem Bücherregal holen und mir lieben den Gröger anschaffen: http://www.google.de/imgres?q=…4&ved=1t:429,r:0,s:0,i:69
    Grüße
    hübchen


    Fein, dann kann ich mir ja eine genauere Anfrage zu diesem Pilz eigentlich sparen:




    Denn den habe ich nicht mitgenommen zum Aussporen. :shy:
    Odenwald, Buchen / Fichtenwald, Geruch schwach süß - säuerlich (aber anders als Nebelkappe!), Konsistenz gallertig - weich, Lamellen relativ leicht ablösbar, weiße Hut"bereifung" (die ja irgendwie keine ist) nicht abwischbar, Hutbreite ca. 7 cm.


    Das sollte dann ja Graubarts Pilz sein. Oder auch nicht. Also irgendwo im Umfeld von Clitocybe Phyllophila. Ich notiere den bei mir mal so mit dem Zusatz "s.l." und erwäge ernsthaft die Anschaffung des Gröger. Und eventuell ein Mikroskop für nächstes oder übernächstes Jahr. ;)


    Danke und Grüße,
    Beorn.

  • Sieht so aus :)
    Beorn, auf Deinem Bild ist kein Rübling, weil er keinen Hohlraum im Stiel aufweisen kann. Außerdem laufen die Lamellen glatt am Stiel hinunter. Beim Rübling von Lothar sind die Lamellen ganz knapp vor dem Stiel abgerundet und dadurch buchtig angewachsen.
    Bevor ich es vergesse: Dein Muster ist in der Draufsicht hygrophan, was ein Verdrehter Rübling nicht wär.


    Für die Sporensucher bei den Rüblingen habe ich jetzt eine englischsprachige (Collybia)-Seite gefunden:
    http://www.svims.ca/council/Collyb.htm#nG2a
    Demnach hat der Verdrehte Rübling ein Sporenmaß von: dextrinoid and cyanophilous in cresyl blue, 4.2-4.7 X 3-4.3 um. Natürlich ohne Gewähr.

  • Hallo Hübchen,
    den Gröger hatte ich mir vor kurzem aus einer Bibliothek ausgeliehen. Freut mich, dass er so gut bewertet wird. Die Art, wie der dichotome Schlüssel angelegt ist, erfordert etwas Gewöhnung, ist aber nicht relevant für die Beurteilung.


    Solange Band 2 noch nicht erschienen ist braucht man halt noch andere Schlüssel.
    Die "Pilze der Schweiz" oder das "Pilzkompendium" liegen außerhalb meiner Möglichkeiten.



    Hallo Rumpelrudi,
    das Argument mit den Lamellen ist natürlich sehr stark. Wahrscheinlich hat mich die Lamellenform unbewußt davon abgehalten, als erstes und ausschließlich Trichterlinge in Erwägung zu ziehen.


    (6)
    (Lamellenansatz: Ausschnitt aus einem Foto).


    Probleme habe ich beim Verdrehten Rübling (Rhodocollybia prolixa var. distorta) mit der Sporenfarbe: ich sehe nur weiß, kein rosa.


    Die Sporenfarbe wird in den Schlüsseln wie folgt angegeben:
    Horak (für die Gattung Rhodocollybia): frisch rosa bis hellorange
    Krieglsteiner (für die Untergattung Rhodocollybia): frisch rosa oder mit orangefarbenen Tönen
    Gröger (für die Untergattung Rhodocollybia): deutlich creme-rosa
    Auch in dem von Dir verlinkten Sporenschlüssel steht "Spores flesh colored to pinkish".


    Nur in dem von Dir angegebenen Link steht "Sporenpulverfarbe: Weiß, schmutzig hellgelblich-weiß".

    Ich hatte den Pilz einerseits auf weißem Papier aussporen lassen und einen ausgeschnittenen Teil auf einem Objektträger. Ich kann da kein Rosa erkennen. Wenn, dann muss das sehr schwach rosa sein.
    Vielleicht muss ich mir creme-rosa so vorstellen?


    Leider besitze ich bisher keine Lugolsche Lösung für die Bestimmung der Dextrinoität.


    Zur Ökologie gibt Krieglsteiner bodensaure Fichtenwälder an. Er ergänzt dann noch "auch verlehmte und podsolisierte Braunerden". Vielleicht ist es letzteres? Normalerweise ist hier mit Ausnahme kleiner Bereiche alles lehmig und basisch.


    Ich habe gerade entdeckt, dass es die Bodenkarte für Hessen auch kostenlos online gibt:
    http://bodenviewer.hessen.de/viewer.htm
    Das sieht gut aus, braucht aber Zeit, bis ich sie verstehe.


    hübchen
    Mit der Alternative, Clitocybe phyllophila s.l., habe ich mich noch nicht beschäftigt. Das Ganze hat doch mehr Aufwand erfordert als ich dachte.


    Beorn: ich habe die letzten Wochen gelernt, ein Mikroskop ist ein Muss, aber auf jeden Fall gleich mit Messokular.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo Lothar!


    Warum tust du denn nicht gleich einen Objektträger unter den aussporenden Pilz, dann wüsstest du, ob er aussport, auch wenn das Sporenpulver weiß wäre.


    Übrigens ist Collybia nicht gleich Rhodocollybia.
    Die ehemalige Gattung Collybia (Rüblinge) hat man aufgespalten in Rhodocollybia (Rosasporrüblinge), Gymnopus (Blasssporrüblinge) und Collybia (Sklerotienrüblinge).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Wo Du Recht hast...


    Die Diskussionen um die Einordnungen sind noch nicht abgeschlossen. Es herrscht noch Uneinigkeit, ob die beiden Arten Rhodocollybia prolixa und var. distorta in der Gattung bleiben. Genau wegen der gattungsuntypischen Sporenfarbe (weiß bis weißchromgelblichrosa) erwägt man die Einordnung in die Gattung von Gymnopus.
    Wir können als nur abwarten und die alten Kenntnisse behalten.


    Creme ist eigentlich auch keine Farbe. Früher hieß das Sämisch... dagegen stürmte aber die Frauenbewegung.


    Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich weder Horak, Krieglsteiner noch Gröger mein Eigentum nennen kann. Vielleicht ganz gut so, denn mit Feldwissen kollidiert man häufig gegen Buchinfos oder auch nicht.

  • Interessant finde ich, dass phyllophila mittlerweile als ungiftig eingestuft wird. So hab ich es zwar nicht im Gröger, aber im neuen Pilzkompendium von Ludwig. Der bezieht sich da auf Kuyper in der Persoonia. Dem werde ich mal nachgehen (Aber danke an hübchen für den Hinweis). Der stand ja bisher stellvertretend für einen der giftigsten unter den Trichterlingen. Wohlgemerkt im Ludwig, kommt es zur Aufspaltung in phyllophila und krizii-josephii. Das sieht jedoch Funga-Nordica, sowie Index fungorum anders. Im Gröger wird zudem bei C. krizii-josephii keine Synonymie zu C. cerussata hergestellt.


    Der hier gezeigte ist nicht Rhodocollybia prolixa var. distorta. Das ist schon makroskopisch ein ganz anderer Pilz. Dieser ist nicht bereift, hat rostfarbene und zumeist grob gesägte, dicht gedrängte Lamellen und einen längsrilligen Stiel. Die Spp-Farbe ist hierbei eigentlich irrelevant.


    Gruß


    Buliz

  • Hallo zusammen,
    zu den rosa oder weißen Sporen gibt es bei Gröger im Schlüssel vor Clitocybe phyllophila (S. 204) den Hinweis
    "Spp (in dicker Schicht) rosa-creme (Vorsicht: in dünner Schicht nur creme)"
    Das gilt vermutlich auch für andere Rosasporer.


    Nun zum Alternativ-Vorschlag von hübchen und Buliz:
    Clitocybe phyllophila


    Zu den Lamellen bei C. phyllophila steht im Gröger:
    "breit angewachsen oder etwas abgerundet".
    In anderen Schlüsseln ist steht "breit angewachsen bis schwach herablaufend". Das würde zu den Fotos und dem Rest vom Pilz, den ich hier habe, passen. Möglicherweise hatte ich ein ungünstiges Foto eingestellt.


    Nach dem Bild auf den Webseiten der Zeitschrift Tintling
    http://www.tintling.com/pilzbu…litocybe_phyllophila.html
    zu urteilen würde ich sagen: so ordentlich sieht mein Pilz nicht aus.


    Es gibt aber eine schöne Beschreibung von Clitocybe phylophilla bei Fungiworld mit einem Foto:
    http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=3007.0
    Mit Ausnahme (wieder mal) der Sporenfarbe passt alles.


    Auch im Handbuch für Pilzfreunde gibt es eine Beschreibung des Huts und der Lamellen, die zu meinen Fotos passt (und auch zu denen von Beorn).


    Leider hilft mir der Gattungsschlüssel , mit dem man ja als erstes Rhodocollybia und Clitocybe unterscheiden könnte, beim Gröger nicht weiter, da er auf der Hyphenstruktur basiert. Dazu kann ich zumindest zur Zeit mangels Technik noch nichts sagen.


    Es gibt noch ein Argument für mich, auch wenn es nicht von jedem akzeptiert werden wird.


    Im Verbreitungsatlas der Grosspilze Deutschlands (West) von G. J. Krieglsteiner gibt es für Rhodocollybia distorta nur ganz wenige Nachweise nördlich des Mains, während Clitocybe phyllophila noch bis ins mittlere Niedersachsen nachgewiesen ist. Ich bin hier deutlich nördlich des Mains.


    Jetzt ist für mich nur die Frage, weil von Clitocybe phyllophila sensu latu gesprochen wurde: welche Arten gehören noch dazu. In der oben zitierten Tintling-Seite wird Clitocybe cerussata erwähnt, die inzwischen nicht mehr als eigene Art angesehen würde. Gibt es noch andere?


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    ich habe selbst Rhodocollybia distorta schon ein paarmal gefunden und auch mikroskopiert. Die Sporen dieser Art sind mehr oder weniger rund, meistens aber mehr rund, das fällt beim Mikroskopieren sofort auf, und wäre dir sicher nicht entgangen. Man kann auch an deinem Sporenmaß erkennen, dass die Sporen nicht rund sind. Auch makroskopisch kommt das nicht hin, was aber wegen abweichender Mikromerkmale nach meiner Meinnung nicht weiter diskutiert werden muss.
    Ich denke, dass drei Arten in Frage kommen, Differenzierungen zum Für und Wider der Artauffassungen lasse ich bleiben, da man sonst überhaupt nicht mehr weiterkommt.


    Wenn ich deinen Fund mit Hilfe deiner Angaben mit dem Gröger ("Weiße, scheinbereifte Trichterlinge: Sekt. Candicantes") ausschlüssele, bleiben: phyllophila (eventuell noch albofragrans), krizii-josephii (inklusive cerussata) und candicans. Die Sporenpulverfarbe bei deiner Kollkektion ist nicht rosacreme oder gar rosabräunlich, wenn ich dich richtig verstanden habe. Damit fallen phyllophila und albofragans heraus und es bleiben die weißsporigen Arten übrig, ganz schwache cremeliche Farben sind möglich, vor allem wenn das Sporenpulver etwas liegt.
    Um krizii-josephii sicher auszuschließen, trocknet man die Pilze. Werden die Lamellen braun, ist es die Art. Ansonsten bleibt nur candicans als Art des Waldes übrig.
    Grüße
    hübchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Und danke noch mal, Hübchen, das hilft auch mir nämlich durchaus weiter. :thumbup:


    Zur Erinnerung mal noch der Link zu
    >Rübezahls weißem Pilz<
    Das Thema ist ja in großen Teilen sehr ähnlich, inclusive Hübchens Erläuterungen zur Trennung der genannten Arten.


    Doppelt gemoppelt hält besser. ;)


    LG, Beorn.


  • Zu Deiner Schlussfolgerung:
    Eben nicht !
    Bei Clitocybe phylophilla ist jede 10.-12. Lamelle vom Hutrand bis zum Stiel durchgehend, und der Stiel besitzt keine rotbraunen Punktflecke.


    Lothar sein Pilz hat jedoch die arttypischen rotbraunen Punktflecke, und nur jede 5. Lamelle ist durchgehend.


    Beorn sein Muster hat ebenfalls keine rotbraunen Flecke am Stiel, jedoch ist jede 7. Lamelle durchgehend.


    Bei Rübezahl seinem Pilz ist jede 4. Lamelle durchgehend.


    Soviel erst mal zu den deutlich auffälligen Merkmalen.